Sonntag, 22. Februar 2015

Asperger und keine Ruhe

Ruhe, das ist das was ich brauche. Ruhe und keinen Lärm. Das aber habe ich nur zu hause. Da ist es ruhig. Da ist kein Lärm. Ruhe.
Wenn ich raus gehe, dann ist da immer Lärm. Wobei es für mich so ist. Ich denke, das es für die NT's nicht so ist. Jedenfalls nicht so schlimm wie für mich. Nur, ich muss ja raus. Muss einkaufen, arbeiten, mal in Kino. Daher muss ich es in kauf nehmen, das ich keine Ruhe habe. Muss damit leben. Was ich auch tue. Nur, manchmal wird mir alles zu viel. Dabei geht es nicht darum, wie laut etwas ist. Sondern was. Stimmengewirr. Das ist schlimm. Viele verschieden Stimmen drucheinander. Dann sehe ich nichts mehr. Aber auch die sonstigen Geräusche die die Menschen machen. Sie klappern mit dem Geschirr. Sie wühlen endlos in Plastiksäcken. Weiss auch nicht wieso sie das was sie wollen da nicht einfach rausnehmen können.
Keine Ruhe ist manchmal aber auch ok. Denn so komme ich mir auch als Teil der Gesellschaft vor. Ich selber mache ja nach meiner Definition auch Lärm. Lärm in dem ich spreche. Auto fahre. Einkaufe. Naja, das lässt sich nicht vermeiden. Nur, das was ich tue, stört mich nicht. Ich denke, das ist bei den NT's auch so. Sie stört der Lärm und das Chaos das sie verursachen nicht. Sie ertragen eh viel mehr als ich.
Ich bin immer wieder erstaunt wie viel sie aushalten. Wenn es mir zu viel wird, ist es für sie noch ok. Wenn es aber auch ihnen zu viel wird, dann ist meine Grenze schon lange überschritten. Die Frage ist nur, wie kann ich mich im Alltag aus dem herausnehmen, wenn alles zu viel wird. Gute Frage. Nun, meistens gar nich. Ich kann ja nicht einfach nach hause. Das geht nicht. Aber ich kann den Raum wechseln. Kann mich in mich zurück ziehen. Nicht mehr reagieren. Nun, das ist sicher nicht das was die NT's erwarten. Aber ich tue es immer mal wieder. Auch kann ich mal ausrufen, das sie ruhiger sein sollen. Manchmal muss ich es ihnen wieder sagen, dass es Menschen gibt, die nicht so viel vertragen wie sie. Das kommt aber sehr selten vor.
Die NT's brauchen den Lärm und das Chaos der anderen. Sie wollen mit anderen zusammen sein. Wollen gesehen werden. Wollen beachtet werden. Das sehe ich immer wieder. Es ist interessant dem zu zu schauen. Denn sie tun so als ob sie für sich sind. Dabei wollen sie gesehen werden. Zeigen was sie haben. Angeben. Nun, so sind sie halt. Ihnen scheint es wichtig zu sein, was sie sind. Was die anderen von ihnen denken. Mir ist das egal. Ich bin für mich. So habe ich meine innere Ruhe.
Wieso wollen die Menschen im Lärm? Obwohl sie keine  Lärm wollen. Das ist für mich nicht logisch. Aber eben, die NT's sind für mich die Komischen. Die die ich nicht verstehe. So wie sie mich nicht verstehen. Und doch, wir können zusammen arbeiten. Leben. Es geht doch. Toleranz und Verständnis. Das sind für mich die beiden Schlüsselwörter. Die die helfen, das Autisten und NT's zusammen leben, arbeiten können. Es ist nicht immer einfach, für beide Seiten, aber dennoch. Es klappt.

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