Montag, 29. Mai 2017

Asperger und die Ausnahme sein

Immer mal wieder höre ich, dass Autisten eine Ausnahme seien. Dass sie nicht der sogenannten Norm entsprechen würden. Doch was ist diese Norm denn? Gibt es sie? Nach den NT ja. Ganz einfach. So wie sind, ist die Norm. Wir entsprechen also dem nicht. Oder doch? Entsprechen alle NT der Norm? Nein. Wieso also sagen sie von uns, das wir nicht entsprechen?
Das hat mich lange beschäftigt. Heute nicht mehr. Denn, es ist mir egal geworden, was die NT denken. Bin ich halt die Ausnahme. Der Spezialfall. Mir macht das schon lange nicht mehr aus.
Auf der anderen Seite wären viele NT auch gerne wie wir. Eine Ausnahme. Etwas Spezielles. Sie geben sich Mühe, dass sie sich von anderen unterscheiden können. Durch ihr Auftreten. Ihre Kleidung. Ihr Zeugs das sie kaufen. Mit sich rumschleppen. Aber sie bleiben einfach nur NT. Egal was sie auch tun, sie sind die Normalen und wir eben nicht.
Früher hat mit diese Unterscheidung gestört. Heute sehe ich sie als Vorteil an. Denn ich weiss, dass ich mit meiner Art, wie ich bin, keine wirkliche Chance mehr habe. Aber mit der Diagnose geht es besser. Ich habe sogar eine Stelle die ich unter normalen Umständen nie bekommen hätte. Klar, ich muss mich, Ausnahme hin oder her, jeden Tag auch beweisen. Muss arbeiten gehen. Muss meine Aufgaben erledigen. Aber es werden eben doch andere Massstäbe für die Beurteilung verwendet. Denn, davon habe ich schon mal geschrieben, wie beurteilt man jemanden wie uns? Das was wir nicht können, kann uns ja nicht negativ angelastet werden. Es ist ja die Behinderung. Aber nur alles positiv bewerten ist dann auch nicht gut. Wie also kann ein Autist beurteilt werden? Keine einfach Frage.
Aber zurück zum Thema. Ausnahme sein. Nun, ich bin sie gerne. Denn ich versuche trotzdem so normal wie es nur geht zu sein. Sprich meinen Alltag so zu leben, dass er für mich keine Belastung ist. Versuche so viel ich kann, selber zu tun. Was alles ist. Denn, Hilfe will ich nicht. Ist einfach nicht mein Ding. Bin ich zu Stolz dafür? Nein, es hat bist jetzt funktioniert, als kann ich es auch mit der Diagnose. Was mir die letzten 6 Jahre auch gezeigt haben.
Also bin ich doch keine Ausnahme könntest du jetzt denken. Der Grund, wieso ich alles alleine tun kann ist, weil ich alles, was mich stressen würde, einfach weggelassen habe. Und, ich gehe alles viel ruhiger an als früher. Das mag mir dem Alter zusammenhängen. Sicher. Aber es hängt auch damit zusammen, das ich sehr viel über mich herausgefunden habe. Dies Erkenntnis versuche ich im Alltag umzusetzen. Was mir nicht immer perfekt gelingt. Aber seinen wir ehrlich. Wem schon? Dir?
Autisten sind immer noch die Sonderlinge. Dies hat meiner Meinung auch damit zu tun, dass die NT zu wenig über uns wissen. Das sie einfach denken, wir seinen komisch, weil wir zum Beispiel nicht anderen in die Augen schauen. Was hat das mit komisch zu tun? Es ist für mich komisch, dass sie es tun. Aber das ist was anderes wie es scheint.
Jedenfalls sind wir nicht Ausnahmen. Wir sind einfach Menschen wie die NT auch. Mit dem Unterschied, dass wir ein weniger anderes denken und handeln. Mehr auch nicht. Macht uns das zur Ausnahme? Zu etwas Speziellem?`Frage dich selber mal.

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