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Sonntag, 26. Februar 2017

Asperger und Egoismus

Ist Autismus dem Egoismus gleichzusetzen? Sind wir Egoisten?
Nun, es mag gegen Aussen so wirken. Aber dem ist nicht so. Wir sind es nicht. Egoisten. Aber für die NT, die nichts von uns wissen, wirkt es leider so.
Das Problem ist, das viele NT aber Egoisten sind. So kommen sie mir jedenfalls vor. Es geht immer nur um sie. Wir können nichts dafür, dass wir in uns gefangen sind. Vieles wollen, aber nicht können. NT aber können, wollen aber nicht. Nicht dann, wenn es nicht im sie geht.
Verstehe ich nicht. Mir geht es darum, anderen zu helfen. Anderen einen möglichen Weg zu zeigen oder zu ermöglichen. Viele NT verstehe mich nicht. Sie verstehen nicht, wie ich das kann. Auch wenn ich mich manchmal selber überfordere. Wenn mir dadurch alles zu viele wird. Das gehört eben dazu.
Ich kann nicht einfach arbeiten gehen und das war es. Kann nicht einfach nur denken, endlich frei oder Ferien. Das ist nicht mein Ding. Aber viele, die meisten NT, denken so. Sie wollen ihre Ruhe und sich nicht um andere kümmern. Nur um sich selber. Es geht ihnen darum wie sie sich fühlen. Was sie wollen. Was für sie wichtig ist. Mir ist das alles egal. Mir geht es eben um mehr. Mir geht es darum für andere da zu sein. Anderen einen Wg zu ebnen. Nicht einfach nur meine Pflicht und Soll zu erfüllen. Nicht mein Ding.
Egoismus ist etwas, das in der heutigen Zeit IN ist. Man denkt nur an sich. Es geht um einem selber. Viele habe alles und mehr. Was das MEHR auch immer sein mag. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe. Dankbar. Aber das sind die wenigsten. Sie wollen immer mehr und mehr. Egal zu welchem Preis. Auch wenn andere Menschen darunter leiden müssen. Wenn sie sterben oder ein unwürdiges Leben haben. Ihnen ist das egal, solange sie bekommen, was sie wollen.
Mir nicht. Ich achte darauf, dass der Schaden den ich an der Welt verursache, so klein wie möglich ist. Wie tue ich das? Nun, wenig Wasser und Strom brauchen. Einfach was ich gerade so brauche. Wenig Fleisch essen. Wenig von allem konsumieren. Nicht sinnlos in der Gegen rumfliegen. Nur für Ferien. Nicht mein Ding. Aber die NT tun das. Sie wollen sich nicht einschränken. Wollen auf nichts verzichten müssen. Es geht nur um sie. Egoismus.
Dabei wäre alles so einfach. Weniger von allem bedeutet doch mehr für alle. Weniger bedeutet für mich mehr Freiheit. Ich muss mich nicht einschränken oder auf etwas verzichten. Das verstehen aber viele nicht. Sie denken, ich kann es mir nicht leisten, oder ich spinne. Bin nicht normal. Was nach ihrer Definition ja auch stimmt. Ich sage immer, das ich nicht normal bin, aber ich habe dies schriftlich.
Wie auch immer. Die Menschen denken, dass sich alles um sie drehen muss. Das sie sich ausleben müssen. Das dies OK ist. Das sehe ich nicht so. Denn wenn die Gesellschaft keine Grenzen mehr kennt, dann führt dies immer zu Konflikten. Diese können jeden Tag in den News gelesen und betrachtet werden. Die Grenzen des einen ist der Beginn des anderen. Nur, wenn es keine Grenzen mehr gibt, dann haben wir ein Problem. Aber wer will heute schon zu Gunsten von anderen auf was verzichten? Du?
Ich jedenfalls tue dies. Denn mir ist es wichtig, dass ich mich nicht einfach hemmungslos allem was ich tun will, hingebe. Das mir alles einfach egal ist. Solange ich bekomme, was ich will. Das ist nicht mein Denke. Vielleicht denke ich nicht mehr zeitgemäss, aber es ist mein denken. Altruistisch eben. Dies von einem Autisten. Naja, ich bin Autist. Aber ich bin auch Mensch.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Asperger und die innere Ruhe finden

Wir leben in einer Welt, die immer lauter wird. Sie immer hektischer ist. Die nie zur Ruhe kommt. Wie soll der Mensch da noch Ruhe finden? Es gibt viele Wellnessprogramme. Ideen wie man die inner Ruhe finden kann. Aber ich denke, sie alle sind wirkungslos.
Wieso ich das denke? Nun, weil ich viele ausprobiert habe. Gebracht hat das alles nichts. Denn allem ist eines gemeinsam. Man muss irgendwohin. Muss was tun. Es gibt ein Programm. Es hat viele Menschen. Es ist ein Chaos.
Wie also die innere Ruhe finden? Im Aussen ist sie nicht zu finden. Wie die Bezeichnung schon sagt. Innere Ruhe. Innen. Es geht darum, mit sich alleine zu sein. Sich auf sich zu konzentrieren. Meditieren eben. Das ist nicht einfach. Ich weiss. Aber es lohnt sich. Mit der Zeit erkennt man, dass das mehr bringt, als all die Versprechen die von der Wellnessindustrie gemacht werden. Die wollen nur unser Geld.
Autisten so sagt man, sind immer bei sich. Denken nur an sich. Also müsste es doch für uns sehr einfach sein, die innere Ruhe zu finden. Dem ist meiner Erfahrung nach aber nicht so. Denn auch wir haben viele Gedanken. Bilder. Sie können nicht so einfach abgeschaltet werden. Auch habe viele von uns eine grosse Unruhe in sich. Auch wenn sie gegen Aussen nicht sichtbar ist. Das weiss ich aus vielen Gesprächen mit Autisten. Sie beschäftigen sich mit Dingen, welche die NT nicht verstehen. Wie also die innere Ruhe finden? Es braucht, so sagt man, eine Anleitung. Ich sage nein. Es braucht nur Ruhe und den Willen einfach nichts zu tun. Lernen zu erkennen. Lernen auf sich zu hören. Nicht auf das, was andere sagen. Zu erkennen, dass man auch was kann. Das man zu dem stehen soll, was man denkt.
Was aber die Gefahr ist, ist, dass man sich in sich verliert. Sprich den Bezug zur Aussenwelt verliert. Auch das ist mir passiert. Ich lebte nur noch in meiner Welt. Alles andere war mir egal. Also musste ich einen Weg finden, wie ich beides kann. Denn ich kann ja nicht nur meditieren und sein. Muss ja auch mein Geld verdienen. Muss auch was leisten. Sobald aber dieser Gedanke wieder kommt, ist es mit der inneren Ruhe vorbei. Dann verschwinden die Guten Vorsätze wieder. Die Gedanken an innere Ruhe. Hektik. Die Frage ist, wie kann ich die innere Ruhe mit in den Alltag nehmen? Wie kann sie mir helfen ruhiger zu beleiben. Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Den sie ist für jeden Menschen anders. Dabei spielt es keine Rolle ob Autist oder NT. Es geht um den Menschen.
Genau das aber ist das Problem der heutigen Welt. Es geht nicht um den Menschen, sondern um den Profit. Die Macht. Gier. Es geht darum alles zu haben. Alles zu sein. Dabei verlieren sich die Menschen immer mehr in Gedanken die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Sie meinen, weil sie Geld haben, könne sie alles. Dürfen sie alles. Manchmal ist es doch so, wer weniger hat, der hat mehr.
Ich suche lieber meine innere Ruhe, als Ruhm und Geld. Suche meinen Frieden als den Profit. Will nicht so sein wie die anderen, denn es nur um das Aussen geht. Das ist einfach nicht mein Ding. Mir geht es darum anderen Menschen zu helfen. Sprich Autisten. Aber auch ich lasse mir helfen. Denn ich habe erkannt, dass ich nicht alles alleine tun kann. Was für viele nicht einfach ist. Hilfe zu akzeptieren. Aber es ist ein Teil des Weges die innere Ruhe zu finden. Loszulassen. Sich nicht um alles kümmern zu müssen. Aber auch anderen zu helfen. Für mich ist das sehr wichtig. Denn nur so komme ich mir gebraucht vor. Einfach nur eine Arbeit tun und dann wieder nach Hause zu fahren, ist nicht meins. Ich muss was für die Menschen tun. So finde ich meine innere Ruhe.
Aber auch durch das lernen mit meinen Gedanken umzugehen. Durch, wie Oben geschrieben, meditieren. Das hilft mir sehr. Klar mal mehr mal weniger. Es ist nicht so, dass es immer hilft. Denn ich kann meine Gedanken auch nicht einfach ausschalten. Aber ich versuche es jeden Tag. Es ist wie Essen. Einfach für den Geist. Manchmal schmeckt einem das Essen und mal nicht. Mit dem meditieren ist es bei mir auch so. Mal passt es und mal eben nicht. Aber ich versuche es so zu nehmen wie es ist und mich nicht ab mir zu nerven. Was nicht immer einfach ist. Aber es ist eine Frage des Übens.
Das ist meine Idee wie die innere Ruhe gefunden werden kann. Nun, habe ich sie gefunden? Nein. Nicht konstant. Das gelingt mir auch nicht. Muss es auch nicht. Mir ist wichtig, dass ich ein Werkzeug habe, auf das ich zurückgreifen kann. Auf das ich mich verlassen kann. Auch wenn es nicht immer das Ergebnis bringt, das ich erhoffe. Aber das macht nicht. Denn, es ist ein Weg. Die innere Ruhe findet nur der, welcher immer an sich arbeitet. Aber Achtung! Das alles hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil. Es geht eben darum das man erkennt, das man nicht alleine ist. Und, auch nicht alles alleine tun muss.
Für mich war diese Erkenntnis sehr wichtig. Und ich dacht, ich teile sie mit euch. Vielleicht hilft sie dem einen oder anderen.

Samstag, 18. Februar 2017

Asperger und die Gefühlskälte

Etwas was ich immer mal wieder lese und auch höre ist, dass wir Autisten gefühlskalt sind. Das wir gar keine oder nur sehr wenige Gefühle haben. Da stellt sich für mich die Frage, haben die die das behaupten überhaupt eine Ahnung von uns Autisten? Ich denke nicht.
Das Problem ist, das wir anders reagieren als die NT. Oder anders gesagt, sie verstehen unsere Reaktion nicht.
Auf der anderen Seite frage ich mich, ob die NT Gefühle haben. Denn wenn ich mir die Welt so ansehe, kommen mir doch Zweifel. Eine Sache wird immer wieder erwähnt. Angst. Die scheinen sie zu kennen. Aber egal, das ist jetzt nicht das Thema.
Weiter. Gefühlskälte. Nun, ich weiss, dass ich manchmal sehr komisch für NT reagieren kann. Das meine Bemerkungen nicht immer für sie passend sind. Für mich schon. Frage? Wer hat recht? Beide. Denn es ist ja nicht so, dass die NT recht haben, und wir nicht. Sie meinen es bloss. Aber eben, sie irren, wie so oft.
Sie sprechen von Gefühlen. Alles muss immer mit Gefühlen beschrieben werden. Ein beliebter NT-Satz ist, ich habe das Gefühlt das... Echt jetzt? Was für ein Gefühl beschreiben sie? Oder ist es einfach nur ein Satz der keinen Inhalt hat. Also Worte ohne Wert? Ich sage immer, ich denke das.... Nun, das stimmt auch. Ich sage es nicht nur, sondern ich meine es auch so. Ich denke. Aber ich habe das Gefühl das... Echt das geht nicht. Es gibt kein solches Gefühl.
Auch gibt es eine lange Liste mit Gefühlen. Was es da alles gibt. Nun, da stellt sich für mich die Frage, wie leben die NT den überhaupt? Ja, können die den überhaupt noch leben, bei all den Gefühlen die sie scheinbar haben. Nein. Sie leben nicht, sie sind einfach. So kommen mir die meisten jedenfalls vor. Denn sie wissen nicht was sie tun. Etwa so. War das gemein?
Etwas anderes ist, das sie sich schnell in ihren Gefühlen verletzt fühlen. Also echt liebe NT? Was soll das? Ich meine, deshalb so ein Theater zu machen? Verstehe ich nicht. War das gemeint? Keine Ahnung.
Wir könnten auch die ganze zeit klagen. Aber tun wir es? Ich meine machen wir wegen jeder Kleinigkeit gleich ein riesen Ding daraus, wie die NT? Nein. Argument, wir kommunizieren nicht. Haben damit Probleme. Sicher, aber wir können es auch. Sonst würde diese Blog leer sein. Es gäbe keine Bücher. Keine Vorträge von uns. Also, wir kommunizieren. Einfach auf eine andere Art.
Wie dem auch sei. Ich habe auch Gefühle. Alle Menschen haben sie. Die Frage ist doch, was sie bedeuten. Da denke ich, haben wir ein Problem. Ich kenne die Freude. Trauer. Wut. Ekel. Die kann ich beschreiben. Den Rest nicht. Ist das schlimm? Nein. Für mich ist das normal. Uns aber wegen so was als nicht normal zu bezeichnen, ist nicht normal.
Gefühle sind nicht alles. Für mich sind es die Gedanken. Das Denken. Alles ist eine Kopfsache. Für mich. Damit kann ich was anfangen.
Ob das NT verstehen, weiss ich nicht. Das Eine ist nicht besser als das andere. Nur eben anders. So wie wir anders gleich sind.
NT müssen unsere Sprache verstehen lernen. Wir sagen vieles anders als sie. Oder wir schenken den liebsten etwas, das nicht wie Liebe aussieht, dies aber bedeutet. Etwas Technisches vielleicht, statt Blumen. Die Bedeutung ist die Selbe. Das Problem ist das das Verstehen. Aber ich denke, was wir schon. Menschen sind Menschen. Sie müssen lernen, dass es nicht nur ihre Meinung uns Sichtweise gibt, sondern noch andere. Gefühle hin oder her.

Dienstag, 14. Februar 2017

Asperger und die Gesellschaft

Wenn ich mir ansehe, was es heute alles gibt. Was für Diagnosen. Was für Bezeichnungen die NT sich geben. Die einen sind Vegan, die anderen Vegetarier, die anderen Individualisten. Wieder andere sind Androgyn. Gibt es auch normale Menschen? Gibt es auch solche die nicht irgendwas sind? Nur eben Mensch. Sicher, aber die werden immer weniger. Die NT definieren sich über das was sie besitzen. Was sie sind im Job. Wie sie sich bezeichnen. Hauptsache abgrenzen. Sie wollen anders als alle anders sein. Speziell eben.
Wieso ich das schreibe? Nun, es wird so für Menschen wie uns, immer schwieriger sich Gehör zu verschaffen. Aufmerksamkeit. Denn, wir sind auf Hilfe angewiesen. Dem ist so. Wir tun nicht einfach so wie wir sind, sondern wir sind eben so. Die Diagnose ist nur der Anfang. Was danach folgt ist ein sich mit sich auseinandersetzen. Ein Lernen. Ein sein Leben umstellen. Mit dem Gedanken leben behindert zu sein. Das hat nichts mehr mit, ich bin individuell zu tun. Mit ich muss mich abgrenzen. Sondern mit einer Definition die von der Gesellschaft kommt und nicht von uns. Das ist für mich ein Unterschied.
Wie also sollen wir der individualisierten Gesellschaft beibringen, das wir eben nicht so sind wie sie. Das unser Anliegen ernst ist. Das wir auch eine Chance in der Welt haben wollen. Das wir auch ein Recht haben auf normale Jobs. Das wir auch Familie haben wollen. Eine Wohnung. Ein Auto. Ferien. Klar, das wollen nicht alle. Aber es muss für diejenigen die das wollen, auch möglich sein, es zu erreichen. Was im Moment nicht so einfach ist. Denn wir müssen immer noch mit sehr vielen Vorurteilen kämpfen. Müssen beweisen, das wir was können. Das ist manchmal ermüdend. Einfach besser sein als andere. Für das Selbe. Aber es ist nun mal so.
Die NT, viele denken, wir alle seinen Genies. Wir können alles. Da irren sie sich. Aber dieses Denken ist nicht so einfach aus der Gesellschaft zu bringen. Dafür muss noch einiges getan werden.
Ich versuche dies, indem ich unter anderem bei Swisscom arbeite. Nicht einfach ein Job, sondern einer der eine hohe Qualifikation erfordert. Ich habe meine Projekte und meine Aufgaben. Nebenbei versuche ich auch für uns Autisten Werbung zu machen. Ich will beweisen, das wir auch in so einem riesigen Milliarden-Konzern arbeiten können. Das ist mein kleiner bescheidener Beitrag. Mehr kann ich im Moment nicht tun. Klar ich schreibe in diesem Blog.
Ich hoffe das auch er zum besseren Verständnis beitragen kann. Das er den NT zeigt, dass wir auch Menschen sind. Eben anders, aber doch Menschen.
Die Gesellschaft ist heute, so kommt sie mir vor, sehr viel egoistischer als früher. Heute schaut jeder nur für sich und seine Vorteile. Das ist nicht unsere Art. Damit haben Autisten Mühe. Dieses Kämpfen. Man sagt von uns, wir können nur an uns denken. Nun, das stimmt so eben doch nicht. Auch NT denken nur an sich. So kommt es mir jedenfalls vor. Eine Gesellschaft von Egos und Narzissten. Unter ihnen noch ein paar Autisten die versuchen in so einer Welt zurecht zu kommen. Schöne neue Welt ist das. Ich versuche so wenig wie ich kann mit der Gesellschaft was zu tun zu haben. Eben weil ich dieses Getue nicht mehr ertragen kann. Dieses sich zur Schau stellen. Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ist nicht mein Ding.
Ich lebe lieber bescheiden und zufrieden da wo ich wohne. Da habe ich meine Ruhe. Es ist nicht Hip und IN da wo ich wohne. Aber grün und es hat Kühe. Wieso auch nicht? Etwas anders als die Gesellschaft meint das man leben muss. Sie sehnen sich nach Ruhe. Ich habe Ruhe. Sie sehnen sich nach anders sein. Wir sind es. Wir haben das was sie wollen. Ich denke, damit haben auch einige NT Probleme. Denn wir sind das, was sie sein wollen. Speziell. Auch wenn ich mich selber nicht so sehe, sondern einfach nur als Mensch und auch als Teil der Gesellschaft. Auch wenn ich sie nicht verstehe, so sehe ich mich doch als Teil in ihr an.

Freitag, 10. Februar 2017

Asperger und die schlechte Welt

Die Welt ist schlecht. Alle Menschen sind dumm und haben keine Ahnung. Diese Haltung habe ich schon von vielen gehört. Nun, ich teile diese Meinung NICHT. Denn die Welt in sich ist nicht schlecht. Sie ist komisch, ja. Aber nicht schlecht. Die Menschen sind dumm. Nein auch das stimmt für mich so nicht. Sie sind nicht dumm. Komisch, ja. Sie haben keine Ahnung. Nein. Sie denken einfach oft nicht nach. Es ist immer eine Frage der Perspektive.
Wie auch immer. Die Welt und die Menschen sind so wie sie sind. Ändern können auch wir sie nicht. Sie uns nicht. Das muss auch nicht sein. Wozu auch? Das ergäbe für mich so keinen Sinn. Das wäre Energie für nichts verbraucht.
Wenn ich mir die Nachrichten von heute ansehe, kommen mir aber manchmal Zweifel, ob mit der Welt und den Menschen, NT, noch alles OK ist. Denn das Chaos das sie verursachen ist nicht ohne. Sie sind verwirrt und fühlen sich rasch in ihren Gefühlen verletzt. Das verstehe ich nicht. Sie aber wegen dem als dumm und schlecht zu bezeichnen. Nein. Ich nehme es als gegeben hin. Denn, wieso soll ich mich nerven oder sorgen, wenn ich am Ganze nichts ändern kann? Wenn ich nur versuchen kann, in meiner Umgebung etwas Positives zu bewirken. Wenn ich versuche anständig zu sein. Nicht auszurasten. Ich nehme heute vieles gelassener als früher. Schaue oft einmal zu. Denke nach. Spreche danach erst. Klar, das gelingt auch nicht immer. Aber ich versuche es. Vielleicht wird die Welt so ein wenig besser. Vielleicht. Wissen tue ich es nicht.
Es gab mal ein Zeit, da war die Welt für mich schlecht. Das ist aber Jahre her. Das war in einer Zeit, als mein altes Leben aufhörte zu sein und das Neue noch nicht war. Die Übergangszeit eben. Doch auch diese ging vorüber. Was ich gelernt habe, ist das ich nicht alles wissen kann und muss. Das ich nicht alles alleine tun muss. Dass ich Hilfe annehmen kann und soll. Viele denken, das müssen sie nicht. Sie wissen es besser. Wer weiss schon alles? Niemand.
Die Welt und die Menschen sind also nicht schlecht. Es ist nur immer eine Frage der Perspektive. Eine Frage der Einstellung. Eine Frage wie man zu sich selber steht. Ist die Meinung über andere nicht auch eine Reflektion seiner selbst? Wieso nicht? Denk mal nach. Für ist es so. Ich kann nicht, wenn ich schlecht gelaunt bin einfach alles als schlecht bezeichnen. Kann doch nicht einfach sagen, die Welt sei schlecht, dies nur, weil ich übel gelaunt bin.
Ich weiss, das viele damit ein Problem haben. Sie sehen ihre Situation als ein Konstrukt von anderen. Sie selber tragen keine Schuld daran. Nun, jeder ist für sich selber verantwortlich. Klar, kann man nicht alles beeinflussen. Aber doch mehr als viele meinen. Ich wollte auch vieles in meinem Leben nicht. Und doch habe ich daraus auch viel Positives gelernt. Denn ich denke nicht in Sieg oder Niederlage. Sonder in Erkenntnis. Alles was ich tue was ich sehe, gibt mir Erkenntnis. Wozu ich die brauche? Keine Ahnung. Aber es schadet ja niemanden. Auch mir nicht.
Die Welt ist also nicht schlecht. Die Menschen nicht dumm und haben keine Ahnung. Das ist mein Fazit aus meinen Erfahrungen. Auch wenn ich manchmal was anderes sage. So ist dies als Provokation zu sehen und zu verstehen. Als eine andere Sichtweise. Sie ist nicht mein. Es sind Worte. Was die aber manchmal bewirken können, erstaunt mich doch immer wieder.
Sind wir Autisten schlecht oder dumm? Manchmal denke ich, die NT denken so. Aber dann erkenne ich, dass sie oft einfach keine Ahnung haben oder unsicher sind. Das kann ich verstehen. Denn, ein Menschen der nicht so ist, wie man selber macht Angst. Nicht mir, aber vielen NT. Ich denke das alles ist einer der Gründe wieso so viel Chaos auf der Welt ist. Die Menschen, NT, wissen nicht mehr weiter. Sie sind ob dem was alles passiert einfach verunsichert und haben Angst. Zu kurz gegriffen? Mag sein. Aber es ist einfach ein Gedanken. Ergo der Mensch ist wie er ist. Ich denke, mit mehr Toleranz und Verständnis wäre schon viel getan. Nicht nur für uns Autisten, sondern für alle Menschen. So wird aus der scheinbar schlechten dummen Welt eine, die wieder besser ist. Eine in der positive Gedanken sind. Ein Anfang kann jeder tun.

Montag, 6. Februar 2017

Asperger und psychische Störungen

Psychische Störungen. Zwei Worte, die ich immer und immer wieder lese oder höre. Auch im Zusammenhang mit dem Asperger-Syndrom, Autismus. Ja, sind wird den psychisch gestört? Sind wir es wirklich? Oder aber wollen die NT uns da auch noch hinhaben? Einfach alles was nicht NT ist, ist gestört. So einfach ist das in der NT-Welt.
Aber nicht in meiner. Ich sehe uns Autisten nicht als gestört an. Also psychisch gestört. Einfach als nicht NT. Als anders. Als Mensche die die Welt anders sehen. Anders wahrnehmen Das schreibe ich nun seit 5 Jahren. Mir fällt bis heute einfach nichts besseres ein.
Wie auch immer. Psychische Störungen scheinen zuzunehmen. Das belegen die neuesten Zahlen. Sie sagen aus, das immer mehr Menschen an einer psychischen Störung leiden. Am Rande. Leiden wir? Weiter. Angststörungen, Depressionen, Postraumatischestörungen. Und weiss nicht was auch noch für welche andere. Jedenfalls gibt es immer wieder neue Störungen. Auch wir werden ab und zu erwähnt. Das ist falsch so. Wir sind, wie Oben geschrieben, nicht gestört. Nur weil wir einiges von dem was NT können, nicht können, heisst das dies noch lange nicht. Gestört. Wir sind wir. Wir sind Menschen. Wir leben. Wir haben das selbe Recht wie die NT. Gut, ich gebe zu, dass ich vieles, von dem was NT können, nicht kann. Ja und? Ich komme auch so durchs Leben. Kann arbeiten. Kann leben. Kann sogar Autofahren und Steuern bezahlen. Alles wie die NT. Wieso also sollten wir als gestört bezeichnet werden.
Schon der neue Ausdruck. ASS. Autismus-Spektrums-Störung. Wieder, Störung. Nein echt, liebe NT. Das geht so nicht. Wie sind nicht gestört. Manchmal frage ich mich, ob nicht ihr es seit, die gestört sind. Die einfach alle anderen als solche bezeichnen, dabei seit ihr es selber. Wenn ich mir die Welt ansehe, denke ich oft, dass dem so ist. Doch leider sehen die NT das nicht so. Wieso? Weil sie die Mehrheit sind. Weil sie bestimmen. Nicht wir. Wir müssen uns dem fügen, was sie als gestört und normal bezeichnen. Wir können da nichts tun. Egal was wir auch tun. Wir stossen auf eine Mauer aus Unverständnis und Arroganz. Ablehnung. Er übertreibt mal wieder denken sicher einige von euch jetzt. Sicher, es sollte provokativ sein. Das regt doch das Denken an. Naja, ich weiss, auch das viele Autisten die Welt da draussen einfach ertragen. Still vor sich hin leiden. Nicht wegen des Autismus, sondern wegen der NT-Welt und wie sie ist. Sie ertragen einfach alles. Ja, sie brechen auch mal zusammen. Andere versuchen zu kämpfen. Wie ich. Aber ich bin nicht alleine. Sondern es gibt viele wie mich, die versuchen den NT zu zeigen, dass wir auch Menschen sind. Menschen mit Gefühlen. Mit Träumen. Ideen. Nicht einfach solche, die in ihrer Welt versunken sind. Solche die nichts mit der Welt zu tun haben wollen. Wollte ich nichts mir ihr zu tun haben, der Welt, so würde ich nicht jeden Tag ausstehen und arbeiten gehen. Würde nicht versuchen mein Leben selber zu meistern. Wobei, alleine bin ich ja nicht. Zum Glücke habe ich noch meine sehr liebe und verständnisvolle Frau. Sie zeigt mir auch immer wieder das ich eben anders bin, sicher, aber nicht psychisch gestört. Das ich für sie normal bin. Eben anders, aber normal. Danke.
Jedenfalls sind die psychischen Störungen wie es scheint IN. Sprich, es ist wie ein Trend. Sie werden immer mehr und mehr. Ich frage mich, ob am Ende nicht alle irgend eine Diagnose haben. Denn, so eine Diagnose unterscheidet einem doch von anderen. Man meint, man sei was Spezielles. Was ja nicht stimmt. Man ist einfach Mensch. So jedenfalls sehe ich mich. Mir ist es egal ob mich NT als gestört betrachten oder nicht. Ich lebe einfach mein Leben und versuche trotz aller Hindernisse das Beste draus zum machen. Denn, ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich auch mal für uns die Situation bessert und wir nicht einfach als Gestörte oder Komische betrachtet werden.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Asperger und Grossraumbüros

Seit nun mehr etwas über 5 Monaten arbeite ich in einem Grossraumbüro. Etwas, dass laut Theorie von Autisten nicht machbar ist. Wir, so die Theorie benötigen unsere Ruhe. Nun, dem ist aber nicht nur bei uns so, sondern auch bei den NT. Auch die ertragen zu viel Lärm und Chaos nicht. Sie haben aber, im Unterschied zu mir, Filter. Sie können ausblenden. Ich nicht. Dennoch arbeit ich in einem Grossraumbüro. 4 Tag pro Woche.
Für mich ist es ok so. Denn ich kann so im Team arbeiten, was mir wichtig ist. Wäre ich einfach in einem eigenen Raum, so käme ich mir sehr schnell abgeschoben vor. Nicht zugehörig. Das aber ist mir sehr wichtig, das ich zum Team gehöre. Ich hoffe, das Team sieht das auch so.
Es geht mir nicht darum jetzt einfach zu behaupten, das ein Grossraumbüro für Autisten kein Problem ist. Das alle das können. Ich kenne sehr viele, die könnten das so nicht. Die sind mehr auf Ruhe angewiesen als ich. Die können nicht so Teamarbeit machen wie ich. Für die gibt es auch Lösungen. Aber das ist nicht das Thema.
Sondern eben, wie ist es als Autist in einem Grossraumbüro? Was stört mich? Nun, manchmal, das gebe ich zu, wird es mir zu viel. Zu laut. Aber das ist da wo ich arbeite, meistens nur von kurzer Dauer. Danach ist wieder Ruhe. Das mal was besprochen wird ist für mich kein Problem. Auch das ich plötzlich angesprochen werde oder jemand neben mir steht, ist kein Problem mehr. Zu Beginn, war es das. Aber jetzt nicht mehr. Es ist wie mit so vielem, einfach eine Frage der Übung. Ich sage nicht des Willens. Denn es hat meiner Meinung nach damit nichts zu tun. Es ist üben üben üben. Sicher auch Wollen. Aber, wenn man wirklich andere Menschen nicht ertragen kann, dann bringt alles nichts. Das am Rande.
Ich jedenfalls bin froh, dass ich diese Erfahrung machen darf. Denn so kann ich einerseits Arbeitgeber besser beraten, aber auch Autisten helfen. Denn es gibt im Normalfall für alles ein Lösung.
Beispiel. Ich bin sehr sehr Lichtempfindlich. Genau über meinem Arbeitsplatz hat es eine sehr helle Lampe. Für mich ein Grund da nicht hinzugehen. Was habe ich gemacht? Den Stecker gezogen. So geht die Lampe nicht mehr an. Problem gelöst. Für mich stimmt es so. Eine kleine Veränderung mit einer sehr grossen Wirkung. Das meine ich damit. Es braucht oft nicht sehr viel, das auch Autisten mit NT arbeiten können. Diese sind aber für NT nicht sichtbar und Autisten denken oft in JA und NEIN. Kann ich ertragen oder nicht. Ich habe eben die Erfahrung gemacht, das es sich lohnen kann, ein Lösung zu suchen. Also nicht JA oder NEIN, sondern etwas NEUES. Nicht was dazwischen. Keinen Kompromiss. Die mag ich nicht.
Zu Beginn war ich am Abend jeweil geschafft. Aber heute, kann ich auch die Abende geniessen. Es ist nicht mehr so, dass ich komplett nicht mehr mag. Klar, nach einem Arbeitstag ist mich müde. Aber so, ist es ok. Müde ja, kaputt, nein. Es sollte keine Lobeshymne auf das Grossraumbüro werden, aber ich denke, es ist interessant zu erfahren, dass es geht. Das es eben die kleinen Dinge und Veränderungen sein können die es uns Autisten ermöglichen in der Welt der NT zu arbeiten und auch ein selbsstädniges Leben zu führen.