Wer Geld verdienen will, der muss arbeiten. Damit man aber arbeiten kann, muss eine Stelle gefunden werden. Nun, diese findet sich nicht einfach, sondern man muss sich bewerben. Muss Stellen suchen. Muss zu Vorstellungsgesprächen gehen. Dies ist ein mühsamer Prozess. Einer der viel Nerven und Zeit kostet. Zumal, es ja nie sicher ist, ob man die Stelle auch kriegt. Man ist immer von den jeweiligen Personen abhängig, welche das Gespräch führen.
Für Muggel ist es schon nicht einfach, eine Stelle zu finden. Der Prozess ist heute viel härter als früher. Es gibt viel mehr Bewerber. Das macht die Sache auch nicht einfacher. Zumindest für den Kandidaten nicht. Asperger haben es da doppelt schwer. Zum einen wissen sie um ihre Schwächen zum anderen fragen sie sich, ob sie den Anforderungen genügen können. Nicht auf kurze Sicht, sondern auf lange.
Damit man aber einen Job findet, muss zuerst gesucht werden. Da haben schon viele so ihre Probleme. Wieso suchen? Das interessiert mich nicht. Diese Sätze kenne ich nur zu gut. Doch, es geht nicht anders. Will man nicht immer nur von anderen abhängig sein, so muss man diesen Schritt wagen. Es ist eine Reise ins Ungewissen. Aber es ist der einzige Weg. Ich musste mich schon viele Male bewerben. Habe schon viel Vorstellungsgespräche hinter mir. Allen gemeinsam ist, dass ich dies nie gerne gemacht habe. Nur ein Mal. Als ich mich bei Specialisterne beworben habe. Da habe ich das Gefühl gehabt, dass ich am richtigen Ort bin. Sonst nie. Ich wusste zu Beginn immer schon, dass ich die Stelle nicht lange Jahre haben werden. Also habe ich mich schon darauf eingestellt, wieder eine Neue zu suchen. Das ist für die Arbeitsmoral nicht förderlich. Aber es war so. Zu diesen Zeitpunkten wusste ich ja nicht, dass ich Asperger bin.
Asperger fragen mich immer wieder, ob sie sagen sollen, dass sie Asperger sind. Nun, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich denke, zu Beginn nicht. Damit meine ich das erste Gespräch. Wird man zum Zweiten eingeladen. Dann ja. Aber auch nur dann, wenn es fast sicher ist, dass man die Stelle bekommt. Ich habe auch schon erlebt, dass das Asperger ein Grund war, wieso ich nicht genommen wurde. Es ist eine Gratwanderung. Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird. Das immer mehr HR-Verantwortliche erkennen, was sie an Asperger haben. Aber zur Zeit ist dem nicht so. Leider.
Vorstellungsgespräche sind immer schwierig. Besonders aber für uns Asperger. Vieles wird nicht gesagt. Vieles wird über die Körpersprache vermittelt. Asperger können diese nur schwer entschlüsseln. Doch es gibt eine Methode, die sich bewährt hat. Fragen. Fragen und nochmals Fragen. Verantwortliche, wollen dass man fragt. Also sollte man dies auch tun. Ich weiss, das das nicht einfach ist. Aber man sollte ich im Vorfeld, Gedanke machen, was man fragen will. Sich diese Fragen auch notieren und sie dann beim Gespräch vor sich liegen haben. Das ist durchaus erwünscht. So sehen die Verantwortlichen, dass man sich vorbereitet hat. Das man sich interessiert und sich nicht einfach mal so bewirbt.
Asperger können durchaus Stellen finden. Ich denke, dass sogar sehr viele Stelle haben. Die Frage ist nur, ob sie die Richtige ist. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls möchte nicht mehr von Specialisteren weg. Da habe ich ein Umfeld, welches mich versteht. Wo ich so sein kann wie ich bin. Mur so kann ich mein Potential entfalten.
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