Das mir den Meinungen ist so eine Sache. Ich habe lange nur meinen eigene Meinung akzeptiert. Habe immer Recht haben wollen. Nun, heute weiss ich, das es auch noch andere Meinungen gibt. Aber es ist nicht immer einfach, zu verhindern, dass ich andere korrigiere. Das hat nichts damit zu tun, dass ich besser bin, oder mehr weiss. Es ist einfach ein Reflex. Ich korrigiere sofort, wenn es etwas ungenau gesagt wird. Wenn etwas meiner Meinung nach nicht stimmt.
Das ist für die anderen nicht immer angenehm. Sie kommen sich dann sicher schlecht vor. Bevormundet. Aber das soll es nicht sein. Ich versuche nur, den anderen zu helfen. Manchmal aber gelingt es mir, dass ich nichts sage. Das ich mein Wissen für mich behalte. Nicht Recht haben will.
Das Korrigieren wird von vielen als arrogant abgetan. Sie meinen ich sei ein Besserwisser. Dabei ist es nur eine Korrektur für etwas das nicht präzise gesagt wird. Mir selbst macht es nichts aus, andere zu korrigieren.
Doch was ist, wenn ich korrigiert werde? Wenn die anderen etwas besser wissen? Mehr wissen? Nun, früher wurde ich ungehalten. Das konnte ich nicht ertragen. Ich musste also lernen, dass ich nicht alles weiss. Musste lernen, das auch anderen eigene Gedanken und Meinungen haben, die nicht der meinigen entsprechen. Das war neu für mich. In all den Jahren haben ich aber gelernt damit zu leben und auch umzugehen. Es war nicht einfach. Denn ich konnte immer nur durch mein Wissen etwas erreichen. Erkannte dabei nicht, dass es nicht um das Wissen geht, sondern darum wie man ist. NT's legen sehr viel Wert darauf, das man so ist wie sie. Alle die nicht so sind, werden ausgeschlossen. Also begann ich intuitiv mehr Wissen anzueignen. Mehr und mehr. Ich versuchte es also mit roher Wissensgewalt. Das hat aber auch nichts gebracht, wie ich im nachhinein feststellen muss.
Heute versuche ich den anderen zuzuhören. Auf sie einzugehen. Sie zu verstehen. Wohlbemerkt, ich versuche es. Gelingen? Naja, das ist so eine Sache, die mir nicht immer gelingt. Aber ich versuche es wenigstens. Nur so komme ich voran. Nur so hören sie mir zu. Denn ich wurde selten gehört. Immer war das, was die anderen sagte besser oder wichtiger. Ich kam immer zuletzt. Das ist heute nicht mehr so. Heute werde ich gehört. Ich versuche mir, auch mit diesem Blog eine Stimme zu geben. Ebenfalls mit meinem Buch.
Recht haben, das ist so eine Sache. Ich zerstöre nicht gleich eine Stadt, wenn jemand anderer Meinung ist als ich. Die NT's tun das. Sie können ohne Probleme randalieren. Terrorisieren. Ich nicht. Ich nehme die Meinung der anderen als Information entgegen. Wenn ich was nicht weiss, ergänze ich mein Wissen damit. So einfach ist es. Aber ich weiss auch, dass das nicht so einfach ist. Es braucht Training. Aber auch den Mut zuzugeben, dass man etwas nicht weiss oder kann. Das ist nicht einfach.
Ich kann heute jemanden um Hilfe bitten wenn ich was nicht kann oder weiss. Früher? Nein. Sicher nicht. Ich musste alles alleine machen. Nur dann hat es Wert. Das ist heute nicht mehr so. Es macht ja keinen Sinn, alles alleine zu tun. Alles zu können. Das kann eh niemand. Aber es zuzugeben. Das ist so eine Sache für sich.
Recht haben ist für mich ein Reflex. Wie Oben beschrieben. Ich denke das ist ein Teil des Autismus. Ich kann nicht unterscheiden, wann ich ruhig sein soll und wann eben nicht. Ich versuche es zu erkennen. Aber gelingen? Nein. Manchmal schweige ich wenn ich was sagen soll, manchmal sage ich was, wenn ich schweigen soll. Wie also den Unterschied erkennen? Wie wissen, wann was angebracht ist und wann nicht? Ich weiss es nicht.
Ich wünschte die Corax Transe würde das auch so sehen...
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