Nun, jeder hat seinen eigene Realität. Und doch gibt es einen Schnittpunkt. Dann, wenn wir auf andere Menschen treffen und uns mit ihnen austauschen. Wir sprechen vom Gleichen. Also muss das real sein. Das Beschreiben von Ereignissen, Gegenständen oder Belanglosem. Das alles wird so real. Doch was ist, wenn einem sehr viel Information verloren geht oder sie einem nicht erreicht. Dies obwohl ich mich durch die Welt bewege. Obwohl ich mich mit anderen austausche. Ich erkenne viele Dinge nicht. Besonders was die Reaktionen der Menschen angeht. Besonders was sie ausdrücken wollen. Vieles davon wird einfach gefiltert. Vieles kommt nicht bei mir an.
Bin ich mit dem Zug unterwegs, so registriere ich fast nichts. Ich höre Musik, und das war es. Ist die Zugfahrt also real?, oder einfach passiert? Wie auch immer. Mir beleibt von so einer Zugfahrt nichts im Kopf hängen. Ich kann mich nicht an sie erinnern. Ist also nur das an was ich mich erinnern kann real oder passiert? Oder ist es auch so real? Ich habe ja den Standort gewechselt. Bin auf Arbeit oder wieder zu Hause. Bin nicht mehr am selben Ort. Der Wechsel muss also real gewesen sein. Und doch kommt er mir wie ein Traum vor. Aufwachen, und vergessen. So in etwa.
Für mich ist die Realität etwas sehr komischen. Manchmal denke ich, ich weiss gar nicht was das ist. Ich lebe einfach. Lebe in einer Welt, die ich nicht wirklich verstehe. Die ich für mich so eingerichtet habe, dass ich in ihr zurecht komme. Die für mich wichtigste Verbindung gegen Aussen, ist meine Frau. Sie ist diejenige, welche mir auch immer mal wieder die Welt erklärt. Mir Dinge zeigt, die ich nicht sehe, nicht sehen kann. Erst durch ihren Hinweiss sehe oder erkenne ich. Auch wenn sie mir die Hand hält, habe ich so einen Realitätsbezug. Sie ist für mich DIE Verbindung zur Welt. Auch gibt sie meinem Leben einen Sinn. Denn Sinn, dass ich geliebt und gebraucht werde. Dies ist für mich wichtig. Einfach nur zu leben, das gelebt ist, das will ich nicht mehr. Es geht mir um mehr. Eine Beziehung ist für sehr real. Zumal ich sie ja will. Will ich etwas, so wird es für mich wirklich real. Wird in meinem Kopf zur Realität. Das hat nichts mir Fantasie zu tun. Sondern es ist ein Teil der Welt, welche für mich das Reale ist. Die Welt in der Welt. Meine Welt.
Diese Welt ist für mich real. Sie stimmt nicht immer mit der "echten" Welt überein. Besonders dann nicht, wenn ich andere Begriffe verwende. Wenn ich Dinge so bezeichne, wie sie in meiner Welt heissen. Das für immer mal wieder zu komischen Bemerkungen oder Fragen. Erst dann merke ich, dass ich mal wieder den Realitätsbezug verloren habe. Dies obwohl ich nicht am träumen bin. Besonders krass wird es, wenn ich müde bin. Mich also nicht mehr konzentrieren kann. Das ist dann auch für meine Umfeld sehr anstrengend. Deshalb ziehe ich es auch vor, alleine zu wohnen. Am Abend bin ich müde und mag nicht mehr sprechen. Und so stresse ich auch meine Frau nicht. Kommunizieren per SMSen ist ok, aber sprechen wäre zu anstrengen. Wir haben uns unser Leben so eingerichtet, dass es für beide stimmt. So das beide noch ihren Freiraum haben. Dieser ist meiner Meinung nach auch wichtig. Nicht immer nur zusammen zu sein. Nicht immer nur zusammen etwas machen. Nein, jedes kann so auch für sich sein, und sein Ding machen. In seinem Tempo. So wie es es will.
Dies ist für mich auch eine Teil meiner Realität. Real ist für ich das, was ich denke, das es ist. Manchmal habe ich keine Realität. Dies ist dann für mich schwierig, da ich auf nichts mehr eingehen. kann. Ich erkenne nichts mehr, reagiere extrem gereizt auf alles. Doch das kommt zum Glück nur selten vor.
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