Die Frage, was die Realität ist und was nicht, ist sicher fast so alt wie die Menschheit. Niemand kann mit absoluter Sicherheit sagen, was real ist und was nicht. Sicher, das was man berühren kann ist real. Nun, ist es das wirklich? Können wir Gegenstände wirklich berühren? Nein, können wir nicht. Es scheint nur so. Auf atomarer Ebene stossen sich die magnetischen Kräfte ab. Es entsteht nur der Eindruck, dass wir was berühren. Wenn wir denke, ist das real? Ist das echt? Was ist ein Gedanke? Wie entsteht er? Auch das wissen wir nicht. Und doch gehen wir davon aus, dass er real ist. Dass das was wir denken echt ist. Der Gedanke echt ist.
Für mich ist es nicht immer einfach, zu unterscheiden, was real ist und was nicht. Vieles spielt sich einfach in meinem Kopf ab. Ich meine, dass ich was gesagt habe. Bekomme dann aber die Rückmeldung, dass ich mich noch nicht geäussert habe. Tja, für mich war es real, dass ich was gesagt habe. Doch das Gegenüber, hat nichts gehört. Ich habe also in deren Realität nichts gesagt. Das macht das Leben auch nicht einfacher. Denn ich kann mich nicht darauf verlassen, dass das was ich wahrnehme und sage auch das ist, was die anderen als real bezeichnen.
Meine innere Welt ist eine Welt, die ganz anders funktioniert, als die Welt die ich mit meinen Augen sehe. Ich hab eine eigene Sprache. Eine eigene Art Dinge zu sehen und berühren. Ich denke sehr viel in Bildern. Wobei, diese Bilder nicht gezeichnet werden könnten. Nicht dargestellt werden könnten. Sie sind eine Bildsprache, die nur ich verstehe und sehen kann. So wie man ein Wort schrieben kann, aber niemand weiss, wie es aussieht.
Zu Realität gehört auch, dass ich andere Menschen wahrnehmen kann. Dass ich realisiere, wenn sie mit mir sprechen, etwas von mir wollen. Nun, das kapiere ich meistens nicht. Wie auch? Ich sehe sie nur schemenhaft. Sehe nicht, was sie mit ihrem Körper oder dem Gesicht ausdrücken wollen. Sehe nichts. Daher ist es für mein Umfeld wichtig zu wissen, dass sie mich einfach mit meinem Namen ansprechen sollen. Dann kapiere ich es. Nur dann.
Ich nehme manchmal gar nichts um mich wahr. Ich weiss manchmal nicht einmal wo ich bin. Weiss nicht, welches Jahr ist. Welcher Tag. Welche Zeit. Weiss nichts. Bin einfach. Wie weg. Dieser Zustand ist nicht schlimm. Es ist für mich die andere Realität. Die Realität, welche für mich realer ist, als die, die die Menschen kennen. Ich kann den Zeitraum jedoch nicht steuern. Plötzlich ist es so, als ob ich erwachen würde. Einfach so. Dann nehme ich die Welt für einen kurzen Augenblick anders wahr, als wie gewohnt. Ich sehe mehr. Sehe schärfer, höre weniger. Dies dauert aber nur 2-3 Sekunden. Dann ist alles wieder so, wie es für mich sein soll. Ich sehe die Welt wieder wie gewohnt. Ich höre wieder so wie gewohnt. Ich kann auch wieder sprechen.
Meine Realität ist die einzige Realität welche ich kenne. Nun, ich denke, das geht sicher jedem Menschen so. Keiner weiss, wie der andere die Welt wahrnimmt. Man kann nur Vermutungen anstellen. Und, im Grunde genommen, ist es auch egal. Wichtig ist doch, dass man selber weiss, was für einem real ist und was nicht. Gut, ich weiss es nicht immer. Wie Oben beschrieben, meine ich, dass ich Sachen gesagt habe, oder etwas getan habe, ohne sie wirklich getan zu haben. Das Ganze fand nur in meinem Kopf statt.
Wenn ich dann erfahre, dass ich doch nichts gesagt habe, sondern nur gedacht habe, dass ich was gesagt habe, gibt mir das jeweils zu denken. Denn ich erkenne so jedes Mal wieder, dass ich mich nicht auf meine Sinne verlassen kann. Nicht sicher sein, kann ob das was ich sehe und wahrnehme, auch das ist, was es ist. Ob das was ich sage, auch wirklich gesagt wurde. So wird das Leben anstrengende. Zumindest, wenn ich unter Muggel bin. Dass ist auch einer der Gründe, wieso ich nicht gerne unter Menschen bin. Denn ich weiss nie, wie ich reagieren soll. Weiss nicht, ob ich richtig reagiere. Weiss nicht, ob ich das mitbekomme, was ich mitbekommen sollte. Am liebsten habe ich die Menschen um mich, welche mich kennen. Welche kein Problem damit haben, wie ich bin.
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