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Dienstag, 3. Juni 2014

Asperger und Stress

Die Welt von heute ist Stress. Fast überall gibt es nur noch Hektik und Stress. Die Muggel MÜSSEN müssen. Sie sind ständig auf der Suche nach dem Neusten. Nach dem, was ihnen noch mehr Ansehen geben kann. Sie wollen IN sein. Sie wollen dazu gehören. Doch die Frage die sich mir stellt, ist, zu was wollen sie dazu gehören? Zu einer bestimmten Gruppe? Wollen sie ein bestimmtes Ansehen? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, das dieses Verhalten, immer mehr Stress verursacht. Auch auf der Arbeit stellen sich die Muggel gerne als mehr dar, als das sie sind. Sie verursachen ständig Stress und wundern sich, wenn sie selber gestresst sind. Mich wundert das nicht.
Ich selber wohne seit über zwei Monaten an einem Ort, der sehr ruhig ist. Der nicht mehr laut ist. Wo die Menschen gemütlich sind. Es ist die Gegend in welcher meine Frau wohnt. So haben wir auch den Stress mit den langen Autobahnstrecken nicht mehr. Den Stress, uns zu sehen. Immer hoffen das auf der Autobahn nicht wieder Muggel irgendwelche Unfälle verursacht haben. Das alles ist vorbei. Heute haben wir diesen Stress nicht mehr. Das wir diesen Stress nicht mehr haben, wirkt sich auch auf unsere Beziehung aus. Wir leben heute anders. Gehen anders miteinander um. Alles ist viel einfacher geworden. Zudem, können wir uns sehen, wann wir wollen und müssen nicht mehr planen. Das erleichtert das Ganze erheblich.
Auch habe ich jetzt einen sehr kurzen Arbeitsweg. Statt 75 km pro Weg nur noch 13 km. Das nimmt mir auch einen grossen Teil des Stresses. Zudem habe ich so mehr Freizeit. Ich verbringe meine Freizeit nicht mehr im Auto. Muss nicht mehr schauen, wann ich nach Hause fahren. Kann einfach gehen, wann ich will. Muss nicht mehr die Verkehrsnachrichten schauen.
Das Beispiel Oben sollte zeigen, dass mit dem wegfallen des Pendeln, der Stress weniger wird und die Lebensqualität zunimmt. Der Entscheid, wegzuziehen, und an den Ort zu ziehen, war absolut richtig. Ich denke, dass viele nicht wegziehen können oder wollen. Dabei würde es ihnen ihr Leben einfacher machen. Auch ist es eine Frage der Sicherheit, wenn man so viel Pendeln muss. Die Autobahn ist gefährlich. Der Zug ist mühsam. Das alles verursacht Stress. Ich denke, dass auch viele einfach gestresst sind, weil sie so viele Stunden pro Tag pendeln müssen oder wollen.
Stress kann aber auch Einkaufen sein. Die vielen Muggel die rum lärmen. Die langsam sind. Die mir immer im Weg stehen. Das verursacht bei mir auch Stress. Denn ich komme nicht so schnell voran, wie ich will. Auch warte ich nicht gerne. Besonders dann nicht, wenn ich an einer Kasse anstehen muss, und die Person vor mir in Kleingeld bezahlt und alles einzeln aus der Geldbörse nimmt. Das dauert immer lange. Zum Glück gibt es heute die Möglichkeit, selber zu scannen und bezahlen. Ich finde das ist eine gute Sache. So habe ich weniger Stress beim Einkaufen und muss nicht warten.
Stress bekomme ich auch, wenn ich nicht genau weiss, was ich machen muss. Dann baue ich in meinem Kopf ein riesen Gebilde zusammen. Alles ist extrem kompliziert. Alles komplex. Im Nachhinein stellt sich dann jeweils heraus, dass dem nicht so ist. Aber der Stress war da. Wie ich das vermeiden kann, weiss ich nicht. Es entsteht einfach. Ich kann mir noch so sagen, dass ich mich selber stresse. Es bringt nichts. Klare Aufgaben und Ziele ergeben klare Gedanken. Doch leider ist es doch so, dass das selten der Fall ist. Dass immer was ist, das nicht klar ist. Damit klar zu kommen, ist nicht einfach. Ich denke, dass Muggel das besser können. Sie können mir einer gewissen Unschärfe einer Aufgabe besser klar kommen, als wir Autisten. Daher ist es nicht einfach, einem Autisten eine Aufgabe zu geben. Da sie sehr genau beschrieben werden muss. Ich sage immer, dann kann ich sie auch gleich selber erledigen. Denn um eine Aufgabe ganz genau zu beschreiben, brauche ich mehr Zeit, als wenn ich sie selber erledigen würde.
Stress ist aber nicht nur schlecht. Ich brauche Stress aber auch, damit ich weiss, dass ich gebraucht werde. Einfach nur da zu sein, reicht mir nicht. Es geht mir dabei nicht darum, dass ich was darstellen will. Sondern einfach darum, dass ich einen Sinn in dem sehe, was ich mache. Sprich, ich muss gebraucht werden. Kann nicht einfach sein und warten bis der Tag vorüber ist. Nichts tun kann schön sein. Viele Muggel wollen das auch. Aber ich denke, dass die Wenigsten das auch können. Das zeigen ja die Ferien. nach zwei Tagen ist den meisten wieder langweilig und sie wollen wieder arbeiten. Wenn sie arbeiten, wollen sie wieder frei oder Ferien. Das verursacht auch Stress.
Ich denke, das es am einfachsten ist, wenn man den Tag so nimmt, wie er ist. Wenn man nicht immer das will, was man gerade nicht hat. Wenn man mit sich zufrieden ist und nicht darauf achtet was andere über einem denken und was nicht.

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