Menschen betreten und verlassen Räume, Gebäude. Sie denken sicher nicht darüber nach, das es Menschen gibt, die nicht einfach so in ein Gebäude können. Sie können rein, aber nur, dann wen die Türe offen ist. Wenn der Raum dahinter sichtbar ist. Ist die Türe geschlossen, dann wird es schwierig. Besonders dann, wenn ich weiss, das dahinter Menschen sind.
Wenn ich nach Hause komme, dann öffne ich ja auch die Türe zu meiner Wohnung. Damit habe ich keine Probleme. Wieso auch? Ich weiss ja was mich erwartet, wenn ich die Türe öffne.
Aber an Orten, die ich nicht gut oder gar nicht kenne, habe ich so meine Probleme damit, einfach eine Türe zu öffnen.
Die Frage ist doch, wieso? Ich meine, es ist normal Türen zu öffnen und zu schliessen. Die meisten Menschen denken sicher nicht darüber nach, dass das ein Problem sein könnte. Sie können sich das nicht vorstellen.
Jedoch ist es so, das für mich Türen das Selbe wie Wände sind. Die kann man ja auch nicht einfach aufmachen. Aber auch der Gedanke, was hinter der Türe ist. Wer ist da drin? Was soll ich ihnen sagen? Werden sie mich verstehen? Diese Fragen gehen mir durch den Kopf, wenn ich ein Türe öffnen sollte, die mir fremd ist. Aber auch wenn ich sie kenne, wie auf Arbeit, habe ich meine Probleme damit. Ich muss mir einreden, dass es ok ist, wenn ich die Türe öffne. Wenn ich diejenigen unterbreche, die darin sind. Wenn ich störe.
Ich weiss das das nicht logisch ist. Aber eben, wer ist schon logisch. Irgendwie habe ich das mit den Türen nicht gewusst und nur durch Zufall herausgefunden. Für mich war das ein Schock. Denn ich dachte immer, das ich das einfach kann. Aber ich kann es nicht. Ich weiss auch nicht, wie ich das überwinden könnte. Wahrscheinlich gar nicht. Es ist einfach so.
Ich versuche immer, wenn ich durch eine geschlossene Türe an einem fremden Ort gehen muss, ich dies nicht alleine machen muss. Dafür habe ich so meine Tricks. Zugeben, dass ich Mühe damit habe, ist für mich leicht. Denn ich kann dazu stehen. Wieso auch sollte ich alles können?
Ich denke, das Türen nur eines von vielen Hindernisse in der Welt der Muggel für uns ist. Die Muggel-Welt ist für mich nicht immer verständlich. Meistens tue ich so, als ob ich es verstehen würde. Aber meistens verstehe ich es nicht. Denn ich habe meine eigene Logik, wie was funktioniert. Wie die Welt sein muss. Ich sehe die Welt so wie ich sie sehe. Damit meine ich, das ich nicht immer in der Welt lebe in der ich zu leben scheine. In Gedanken bin ich wo anders. Ich sehe die Welt anders. Das wusste ich jahrelang nicht. Wusste nicht, das ich mit vielen Dingen Probleme habe, ie die Muggel nicht haben. Sie verstehen nicht, wenn jemande eine Türe nicht öffnen kann. Wenn jemand Probleme mit den kleinsten Dingen hat.
Muggel gehen davon aus, das wir auch so sind. Aber wir sind es nicht. Auch können wir nicht immer alles erklären, wieso wir wie reagieren. Die Muggel können das ja auch nicht. Sie können auch nicht immer alles erklären. Dafür brauchen sie Spezialisten. Wir aber sollten es einfach können, weil wir Autisten sind. Nein. Dem ist nicht so. Ich musste das alles lernen. Musste lernen über meine Probleme zu sprechen. Sie zu erklären. Das hat lange gedauert.
Heute erkläre ich mich fast nicht mehr. Wieso sollte ich das tun? Ich meine, ich bin es leid, immer alles was ich tue zu begründen. Es ist wie mit den Türen. Ich habe damit Mühe. Und? Bis jetzt bin ich meiner Meinung nach gut durch das Leben gekommen. Ich kann mit meinen Einschränkungen leben. Habe gelernt mit ihnen zu leben. Gut ist, das ich heut darum weiss. So kann ich mir mein Leben so einrichten, das ich so wenig wie möglich von den Behinderungen behindert werde.
Ich sehe mich als behindert an. Für mich ist das korrekt. Denn ich denke, das ist es auch. Es geht nicht immer nur darum anders zu sein. Das ist jeder Mensch. Sondern es geht auch darum, wie kann trotz Behinderungen, die nicht sichtbar sind, ein normales Leben geführt werden. Das ist das, was ich immer wollte und auch habe. Aber einfach war es nicht. Denn die Welt ist voller Türen.
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