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Samstag, 19. Dezember 2015

Asperger und die Hilfsbereitschaft

Können Autisten hilfsbereit sein? Auch wieder so eine Frage, die für mich keinen Sinn ergibt. Wieso? Nun, sind NT hilfsbereit? Genau so, wie es bei den NT die einen wie die anderen gibt, gibt es diese auch bei den Autisten. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Nur, bin ich hilfsbereit. Es kommt drauf an. Ich erkenne eben nicht immer, ob jemand meiner Hilfe bedarf oder nicht. Das liegt sicher auch daran, dass ich die Körpersprache nicht verstehe. Wenn ich aber aufgefordert werde zu helfen, dann tue ich dies gerne. Denn, so wie ich helfen kann, so kann auch mir geholfen werden. Ich denke, wer nie hilft, dem wird auch nie Hilfe zu Teil.
Hilfsbereitschaft setzt Empathie voraus. So meinen es die NT. Aber ich denke, es geht auch mit Logik. Wenn ich gefragt werde und erkennen kann, das meine Hilfe wirklich gebraucht wird, dann helfe ich gerne. Wenn ich aber erkenne, das es einfach darum geht, das ich was erledige, wozu der Fragende zu faul ist, dann helfe ich nicht. Ich denke, damit bin ich nicht alleine. Hilfe geben ist für mich besser als annehmen. Hilfe annehmen ist nicht mein Ding. Das kann ich einfach nur sehr schwer. Wieso? Dass weiss ich auch nicht. Es ist eben so. Ich denke, so hat jeder Mensch so seine Eigenarten. Ob sie Sinn machen oder nicht, das ist egal. Wichtig ist für mich, dass ich das erkannt habe. Das ich hilfsbereit bin, aber mir nur schwer helfen lasse.
Autisten und die Hilfsbereitschaft. Nun, viele Autisten die ich kenne, helfen nicht. Der Grund ist meiner Meinung nach nicht, das sie faul sind, sondern nicht wissen wie. Das sie fürchten, etwas falsch zu machen. Das sie nicht wissen wie lange die Hilfe gebraucht wird. Ob sie mit dem, was sie tun dann dennoch fertig werden. Ob sie pünktlich nach hause können. Alles Fragen die einem NT sicher so nicht in den Sinn kommen würden. Aber für mich, sind das die Fragen die mich beschäftigen, wenn ich helfe. Ich versuche sie auszublenden. Wieso? Weil ich sonst niemandem helfen würde. Ganz einfach, weil die Hilfe mehr Problem für mich schaffen würde, als sie für die fragenden Person lösen würde. Es entstünde also ein Ungleichgewicht. Das muss nicht sein. Dennoch helfe ich. Eben weil ich die Fragen ausblende. Sie nicht beachte.
Was ist befriedigender, helfen oder nicht. Ich denke helfen. Denn es gibt einem das Gefühl gebraucht zu werden. Aber auch, das die Arbeit und das was man tun, geschätzt wird. Und, das die Person Vertrauen in einem hat, ihr Problem zu lösen. Das nur ich in Frage komme. Naja, das klingt nach zu viel Selbstvertrauen und Selbstverliebtheit. Aber nein, das ist es nicht. Überlegt euch doch mal wie ihr zum Thema Helfen steht. Was euch durch den Kopf geht, wen ihr nach Hilfe gefragt werdet. Aber auch was es in euch auslöst, wenn ihr helft.
Helfen ist etwas das dem Menschen scheinbar angeboren ist. Das jedenfalls behaupten die NT. Nun, nein. Es gibt Menschen die nicht helfen, auch wenn sie könnten. Sie verstehen den Sinn der Sache nicht. Sie verstehen nicht, wieso sie ihren Trott verlassen sollen. Wieso sie abweichen sollen von dem was sie tun. Also helfen sie nicht. Sind das Egoisten? Nein Autisten. Aber eben, nicht alle sind so. Ich denke, man muss einen Sinn in der Hilfe sehen. Es geht mir, wenn ich helfe nicht um mich, sondern um denjenigen der mich bittet. Das ist für mich nicht etwas Neues, sondern das habe ich schon immer so getan. Für mich ist helfen nicht etwas Abstraktes das mich aus der Bahn wirft, sondern etwas das einfach zum Leben dazu gehört. Wer hilft dem wird geholfen. Das jedenfalls ist mein Motto.

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