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Mittwoch, 26. April 2017

Asperger und die NT-Unsicherheit

In letzter Zeit lese ich immer wieder, dass die NT verunsichert sind. All das was auf der Welt passiert, scheint sie zu verunsichern. Sie sind verwirrt. Sie wissen nicht mehr weiter. Komisch. Ich habe das nicht. Ich sehe die News. Lese sie. Aber ich bin nicht verunsichert. Auch mache ich mir keine Sorgen. Wozu? Ich kann es ja eh nicht ändern.
Das mag wohl mal wieder einer der kleinen Unterschiede zwischen NT und Autist sein. Wobei, so klein der Unterschied auch nicht ist. Denn er hat erhebliche Auswirkungen auf die Gedankenwelt.
Ich befasse mich nicht mit der Welt und ihren Probleme. NT scheinbar schon. Es irritiert sie. Sie suchen ihr Heil in Gegenständen die mit Märchenfiguren wie Einhörner bebildert sind. Sie suchen die heile Welt in einem Gegenstand. Sie sehen nicht, dass sie diese nur in sich selber finden können. Aber wenn sie unsicher und verwirrt sind, wie sollen sie dann die innere Ruhe finden? Geht nicht. So jedenfalls nicht.
Die NT-Unsicherheit kann ich weder sehen noch wahrnehmen. Aber NT können das scheinbar. Sie stecken einander so an, wie wenn sie eine Krankheit hätten. Ich denke, sie werden unruhig. Sie begehen Dinge, die sie sonst nicht tun würden. Wieso sonst die die Welt voller Terror und Verbrechen? Eine Frage die mich beschäftigt. Denn, ich weiss, dass viele NT uns fürchten. Nur, wie tun das, was sie tun nicht. Die Frage ist, wer müsste sich vor wem fürchten. Eher wir uns vor ihnen. Aber das ist nur ein Gedankenspiel. Mit der Realität hat das nichts zu tun. Ich fürchte mich unter den NT nicht. Sie sind einfach da. Mehr auch nicht. Ich sehe sie. Aber auch auch nicht immer.
Manchmal kommt mir meine Umgebung sehr leer vor. Ich registriere die NT nicht. Aber ich höre sie. Das kann ich nicht ausschalten. Aber sehen? Nicht immer. Die müsste mich unsicher machen. Tut es aber nicht. Denn, für mich ist so was normal. Ich weiss nicht einmal wie es anders sein könnte.
Unsicherheiten wegen der Welt-Lage, habe ich nicht. Wie Oben geschrieben. Aber was mich auch beschäftigt ist, dass die NT immer mehr Überwachung und Polizei wollen. Dies, weil sie Unsicher sind. Weil sie Angst haben. Verstehe ich nicht. Aber es ist nicht meine Welt. Es ist die der NT. Wenn sie das wollen, so soll es so sein. An mir soll es nicht liegen.
NT wollen im Grunde genommen doch auch nur, das alles immer so ist wie es war. Das sie sich auf Gewohntes verlassen können. Nur keine Veränderungen. Etwas, das uns exklusiv zugeschrieben wird. Von den NT. Nur, sie sind auch so. Somit ist es für mich nicht eine Frage von Autist oder nicht. Sondern, es ist einfach nur menschlich. Das mit dem nicht mögen der Veränderungen. Veränderungen führen auch zu Unsicherheiten. NT mögen das nicht. Also tun sie alles damit sie verschwindet. Damit alles wieder so ist wie es war. Damit sie keine Angst haben müssen. Damit sie nicht verwirrt sind.
Das muss echt mühsam sein so zu leben. Was mir übrigens NT auch schon bestätigt haben. Wenn ich so was höre, bin ich froh, dass ich nicht so bin. Aber wie so alles im Leben, hat alles auch seine Nachteile. Manchmal wäre es eben praktischer, wenn ich ein wenig weniger Autist wäre. Aber dann sage  ich mir, das es nun mal so ist. Dass ich so wie ich bin, in der Welt zurecht kommen muss. Und nicht, dass die Welt mit mir zurecht kommen muss. Denn ihr bin ich egal. Aber sie mir nicht.
Das heisst nicht, dass ich allen egal bin. Aber die Mehrheit der Menschen kennt mich nicht. Ich sie nicht. Also spielt es keine Rolle, ob ich verwirrt bin. Ob ich Angst habe. Nicht weiter weiss. Ja, hier bin. Nur für mich und meine Umfeld. Da spielt es eine Rolle.
Damit will ich sagen, dass es einfacher ist, zu schauen, dass alles im Umfeld OK ist. Die Welt kann Welt bleiben. Die würde sicher viele die unsicher sind, wieder sicher machen.

Freitag, 21. April 2017

Asperger und Software entwickeln

Software entwickeln ist keine einfach Sache. Jeder der das mal versucht hat, wird schnell feststellen, das es sehr viel zu üben und lernen gibt. Aber ist ein Irrglaube, dass alle Autisten das einfach können und auch wollen. Denn die meisten sind nicht dafür geeignet. Dabei geht es nicht im Intelligenz. Ist ja bei den NT auch nicht anders. Die machen ja auch nicht nur eine Sache. Wieso also sollten wir dies tun? Aber eben, es ist eine Lehrmeinung die ich nicht teile. Denn meine Erfahrung lehrt mich eines Besseren.
Was braucht es, um Software zu entwickeln? Nun, sicher das Wissen und die Erfahrung. Aber das ist nicht alles. Es geht vor allem darum, sich vorzustellen, was der Benutzer will. Wie er die Software einsetzt. Wie er sie bedienen soll. Alles Dinge, die nicht so einfach für Autisten sind. Besonders die Sache mit dem Benutzer. Den, man muss sich in die Lage und Situation einer solchen Person versetzen können. Und, man muss planen können. Weit voraus. Denn, eine Sache ist eine Software nie. Fertig. Es gibt immer Fehler. Dinge die verbessert werden können. Neue Anforderungen.
Wie auch immer. Es ist ein Beruf wie jeder andere auch. Klar ist es auch manchmal Kunst. Es ist auch Leidenschaft. Aber braucht es diese nicht bei anderen Berufen auch? Sicher. Also ist doch das Softwareentwickeln nicht anders als eine Tätigkeit die bezahlt wird. Die Anforderungen und Termine hat. Die auch qualitativ gut sein muss.
Wieso schreibe ich das alles eigentlich? Nun, ich arbeite ja als Softwareentwickler. Wieder. Nach all den Jahren in den ich nichts mehr geschrieben habe. Ich dachte, ich werde das nie mehr tun. Was mein Plan war. Nun, er ist fast aufgegangen. Aber wie das Leben so ist. Es hat seine eigene Logik.
Also musste ich mich wieder in sie Sache reingeben. Wieder Freude entwickeln. Was nicht einfach war. Dafür habe ich Monate gebraucht. Aber jetzt habe ich es geschafft. Habe wieder meine Spass daran. Sehe die Sache mehr als ein Hobby das bezahlt wird. Klar, es ist keine Hobby, aber ich halte es im Geiste so. Wieso? Nun, so kann ich auch Dinge tun, die ich nicht mehr tun will oder wollte.
Denn die Softwareentwicklung hat mich unter anderem in die Klink gebracht. Also wollte ich das alles vermeiden. Nur nicht mehr coden. Aber ich tue es wieder. Mit Freude.
Ja, ich lerne sogar nach Feierabend manchmal noch zu hause. Probiere was aus. Oder denke nach, was ich am nächsten Tag einbauen will. Welche Probleme ich noch lösen muss. Aber nicht so, dass mich das alles belasten würde. Sondern aus Spass an der Sache.
Ich denke, das ist das Wichtigste. Das einem das, was man tun Spass macht. Dass man es gerne macht. Auch wenn man es nicht tun will. Aber es dennoch sinnvoll ist.
Was für mich wichtiger ist, als was ich will. Mir geht es darum, dass ich was für andere tun kann. Das ich einen Mehrwert erbringen kann. Das kann eben auch Software sein. Und ich lerne so auch viel über die Menschen. Denn, ich muss mit ihnen sprechen. Ihre Bedürfnisse verstehen. Aber auch mal NEIN sagen können, wenn die Sache zu gross wird.
Alles in allem ist Software entwickeln nicht anders als Teamarbeit. Es ist wie einen Text schreiben. Des halb nennt man das Werkzeug dafür auch Programmiersprache. Sprache. Die hat ihre Regeln. Ihre Gesetze. Wie unsere Sprache auch. Im Grunde genommen ist es nicht anders, als das was ich jetzt gerade tue. Einen Text schreiben. Nur mit dem Unterschied, das man noch was damit machen kann. Was mit meinen Texten ja nicht der Fall ist. Man kann ihn lesen und darüber nachdenken. Mehr auch nicht. Insofern ist also nichts Spezielles an der Softwareentwicklung. Ausser, dass die Welt immer mehr davon braucht. Alles muss immer digitaler werden. Deshalb kann es nicht schaden, sich die Sache mal anzuschauen und auszuprobieren. Einen Versuch kann es ja wert sein.

Sonntag, 16. April 2017

Asperger und spezielle Bedürfnisse

Ich weiss nicht, wie es dir geht. Aber ich lese immer mehr, dass es immer mehr Menschen gibt, die spezielle Bedürfnisse einfordern. Einfach weil sie denken, sie seine anders. Ist das Zeitgeist? Ist das einfach ein Ausdruck der Individualität die die Menschen entdecken? Ich weiss es nicht. Was ich aber weiss, ist, dass es für uns so nicht einfacher wird. Es gibt so viele Bedürfnisse, die heute die Menschen, NT, haben, dass wir als Minorität einfach nicht mehr gehört werden. So kommt es mir jedenfalls vor. Muss nicht stimmt. Ist einfach mein Eindruck.
Ich werde immer und immer wieder gefragt, was für Bedürfnisse den Autisten haben. Wie muss ihr Arbeitsplatz aussehen. Wie eine Wohnung? Keine Ahnung, wie das für andere Autisten sein muss. Ich denke, es gibt nicht DEN Arbeitsplatz. DAS Bedürfnis. DIE Wohnung. Das muss doch jeder für sich selber entscheiden. Oder nicht? Für mich sind solche Fragen überflüssig. Denn es gibt das Selbe auch nicht für die NT. Sie sind auch alle verschieden. So wie wir auch. Wieso also dieses Fragen? Nun, sicher aus Nicht-Wissen. Denn sie meinen, dass Autist Autist ist. Sie irren.
Was aber könnten den spezielle Bedürfnisse sein? Nun, bei mir ist es sicher die Ruhe. Das Licht. Nur keine Licht. Oder aber, das ich genau weiss, was ich zu tun habe. Das heisst, nicht, dass ich die Lösung kenne, sondern nur, was ich zu erledigen habe. Oder die Wohnung. Nun, sie muss ruhig sein. Im Grünen. Sicher nicht in der Stadt. Aber das sind alles Dinge, die ich selber bestimmt habe. Nicht aus der Literatur habe. Vieles wie mein Leben ist, hat sich auch einfach ergeben. Manchmal ist es doch besser nicht zu viel über alles nachzudenken, sondern einfach zu leben.
Die Bedürfnisse von Autisten können genau so wenig alle erfüllt werden, wie die der NT auch.
Was mir aber auffällt, ist das es unter den NT immer mehr Menschen gibt, die Welt mit ihren Bedürfnissen terrorisieren. Sie wollen, dass alle so sind wie sie. Das alles so eine muss, wie sie es wollen. Nun, ich denke, die sind sich einfach nicht bewusst, dass es noch andere Menschen mit anderen Bedürfnissen um sie herum hat. Wohl bemerkt, NT, nicht Autisten. Wobei ich mich frage, ob nicht viele NT auch immer mehr durch ihr komisches Verhalten zu Autisten werden. Aber das ist ein anderes Thema.
Wie auch immer. Ich jedenfalls, versuche so wenig wie es nur geht, mir Gedanken zu machen, was für spezielle Bedürfnisse ich brauche. Das mach das Leben doch nur komplexer. Muss nicht sein. Ich mach es einfach. Je mehr Bedürfnisse erfüllt werden müssten, desto mehr Menschen sind in die Sache involviert. Muss nicht sein. So wenig Mensche wie es nur geht. Aber nicht Null. Auch ich brauche Menschen um mich. Auch so was. Denn viele denken, wir Autisten wollen keine Menschen um uns herum. Sie irren. Sicher mag es solche geben, aber sicher nicht alle.
Manchmal denke ich, dass es für die Welt besser wäre, wenn die NT endlich mal wieder denken würden. Den sogenannten gesunden Menschenverstand gebrauchen würden. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass dieser der Welt abhanden gekommen ist.
Das wäre eines meiner Bedürfnisse. Das die NT wieder ruhiger werden. Das sie wieder realisieren, dass sie nicht alleine sind. Das sich nicht alles um sie dreht. Sondern, dass wir eine Gesellschaft sind, in der jeder seine Aufgabe hat. Das die Menschen einfach wieder menschlicher werden. Das wäre mein Bedürfnis und auch mein Wunsch.

Mittwoch, 12. April 2017

Asperger und sich selber überwinden

Früher habe ich dies nicht verstanden. Wie soll ich mich selber überwinden. Ich bin doch kein Hindernis. Wie also kann ich mich selber überwinden?
Bis ich erkannt habe, dass sich die meisten Menschen selber im Wege stehen. Sie wollen etwas und tun es nicht. Sie denken aber handeln nicht. Aus Faulheit? Als Trägheit? Ich weiss es nicht. Was ich aber vermute, ist, dass die meisten Menschen eines nicht wollen. Veränderungen. Also tun sie nichts oder nur das, was sie kennen und können.
Beendet so was Leiden? Nein, sicher nicht. Geht es um das Beenden von Leiden? Dem Meisten nicht. Sie leiden, weil sie meinen, es gehört zum Leben. Es muss so sein. Das heisst, sie geben sich auch keine Mühe mal zu überlegen, wie sie Leiden beenden können. Nicht nur ihres, sondern auch das anderer. Klingt nach Buddha. Ich weiss. Darum geht es mir aber nicht.
Sondern, wie kann ich selber in der Welt mehr leisten. Wie kann ich mehr vom Leben haben? Wie es besser geniessen? Nun, das ist nicht einfach für mich. Denn ich bin oft, sehr oft, einfach in meinen Gedanken gefangen. Will was tun, kann nicht. Da ich nicht exakt weiss, was mich erwartet. Kling öde. Ist es manchmal auch. Doch dann sage ich mir, dass ich es wenigstens versuche. Mir Mühe gebe. Auch wenn es oft nicht von Erfolg gekrönt ist. Muss es das immer sein? Nein, sicher nicht.
Ich musste lernen, wieder in einer NT-Welt zu arbeiten. Musste lernen, dass ich wieder einfach ein Mitarbeiter bin. Dass ich genau ein Gebiet habe. Nicht wie früher mehrer. Ich konnte mitbestimmen, was im Geschäft entschieden wurde. Heute nicht mehr. Ich musst mich dafür selber überwinden. Musste einsehen, das es eine neue Chance ist. Klar, ich habe ein paar Monate gebraucht. Aber was ist das schon gegen die Jahre zuvor. Sprich, ich musste mich geistig neu ausrichten. Was ich noch immer tue. Ich musste ein Teil meines Denkens ändern. Musste Interesse und Freude für das entwickeln, was ich tue. Softwareschreiben. Aber nicht für irgend wen, sonder für die Leute mit denen ich zusammenarbeite. Das musste ich zuerst einsehen. Musste einsehen, dass ich einfach ein Teil eines Grösseren bin. Das es nicht darum geht, was ich will, sondern wie ich meinen Beitrag leisten kann. Wie ich helfen kann. Ich schweife ab.
Zurück tum Thema. Nun, also, sicher selber überwinden erfordert eine Sache. Arbeit. Man muss lernen an sich zu arbeiten. Über sich nach zu denken. Zu meditieren. Zu sein. Kein Lärm. Das ist ja was, womit viele NT so ihre Probleme haben. Die müssen immer was tun. Es muss immer irgendwo Musik sein. Ein Video. Der TV. Hauptsache keine Ruhe. Nur, so kann man sich eben nicht überwinden. Einsehen, dass man selber die ein Teil des Leides ist, welches man hat. Klar, nicht alles. Aber es ist ja auch immer eine Frage der Einstellung. Sind immer alle anderen Schuld, oder erkenne ich, das ich es auch sein kann.
Was ich entscheide, entscheide ich. Dazu muss ich stehen. Eine wichtige Erkenntnis. Die vielen logisch erscheint, in der Praxis aber nicht umgesetzt wird. Denn, NT weisen meistens die Schuld von sich. Sie sind es nicht gewesen. Wozu haben wir sonst Gerichte? Anwälte? Die Schuldfrage.
Menschen sind oft sehr mit dem verhaftet, was sie besitzen. Was sie meinen zu sein. Sie können oft nicht loslassen. Das ist auch ein Teil des Überwindens. Erkennen, dass alles nur temporär ist. Nichts ist für immer.
Dazu kommt, das auch NT immer nur vom ICH sprechen. MEIN. Egal was. Alles ist MEIN. Auch wenn es nicht so ist. Sie können diesen Gedanken nicht überwinden. Würden sie es tun, dann würden sie erkennen, dass das Leben einfach wird. Aber Achtung. Es geht mir nicht um Gleichgültigkeit oder Egoismus. Es geht einfach darum, dass wir mit so vielen Dingen belastet sind, die uns im Grunde genommen nicht gehören und um die wir uns auch keine Sorgen machen müssen. Fällt das weg, im Kopf, so wirst du merken, dass es ein anderes Leben ist. Ein Leben das freier ist. Im Geiste. Das wieder Ressourcen frei macht für anderes. Für die Familie, Arbeit oder einfach nur für sich selber.
Probiere es einfach aus. Es ist nicht einfach und braucht sehr viel Übung. Und, Rückschläge gehören dazu. Auch ich kann es nicht perfekt. Muss auch nicht sein. Denn trotz Autismus bin ich eines. Ein Mensch.

Samstag, 8. April 2017

Asperger und der Vollmond

Wenn sich jetzt einige von euch fragen, was dieser Titel soll, so fragst du dich zurecht. Es geht mir jetzt nicht darum, etwas über den Vollmond zu schreiben. Sondern er soll etwas aufzeigen.
Etwas, das ich habe. Das ich erst vor ein paar Jahren entdeckt habe. Nun, es geht um eines meiner Lieblingsthemen. Die Aussenwahrnehmung. Was also hat der Vollmond damit zu tun, wirst du dich jetzt fragen. Für mich, sehr viel.
Denn, ich kann die Umwelt die Umgebung, nicht wahrnehmen. Nichts. Ich weiss nicht, bin ich Draussen, oder Drinnen. Bin ich neben jemandem oder nicht. Nichts. Das ist auch der Grund, wieso ich mich durch die Welt tasten muss. Einfach weil ich sie nicht wahrnehmen kann.
Was hat das mit dem Mond zu tun? Sehr viel. Mehr, als mir lieb ist. Denn, ich merke, wenn es vor dem Vollmond ist. 2 Tage zuvor. Ich kann nicht mehr schlafen. Mein Kopf fühlt sich an, als ob er im Dauerstress ist. Kann nicht mehr abschalten. Alles in den Beinen kribbelt. Ist dann aber Vollmond dann ist alles wieder vorbei.
Nur das was ich Oben geschildert habe, kann ich von der Aussenwelt merken. Ausgerechnet den Mond! Etwas, das nicht mal auf diesem Planeten ist. Schon verrückt. Für mich ist es das. Ich wusste dass mein Leben lang nicht. Bis ich eines Tages untersucht habe, wieso ich immer zu einer bestimmten Zeit im Monat nicht schlafen konnte und kann. Es hing wie gesagt, immer mit der Zeit 2 Tage vor dem Vollmond zusammen. Was habe ich unternommen um dem Herr zu werden? Nichts. Es gibt einfach nichts. Weder Temesta noch sonst was. Ist so. Ich kenne es nicht anders.
Was aber hat das alles mit dem Autismus zu tun, wirst du dich jetzt sicher fragen. Wieso schreibt der so was? Nun, eben, es geht um die Aussenwahrnehmung. Die ist, bei uns eben anders als bei den NT. Nur, dass ich gar keine habe. Das ich nichts registrieren kann. Für mich ist das kein Problem. Nur, als ich erfahren habe, dass das nicht normal ist, brach für mich eine Welt zusammen. Denn, ich dachte nicht, das man die Welt wahrnehmen kann. Ja, ich kam nicht einmal auf die Idee. Das war hart. Aber ich habe dann lernen müssen, dass es einfach so ist. Heute ist es für ich kein Problem mehr.
Auch habe ich viel weniger blaue Flecken als früher. Ich konnte mir diese nie erklären. Heute kenne ich den Grund. Ist das schlimm, wenn ich die Welt nicht wahrnehmen kann? Nicht so wie die NT? Nein. Wie gesagt, ich kenne es nicht anders. Für NT wäre es sicher schlimm.
Aber es zeigt mir auch, dass Wahrnehmung relativ ist. Das niemand weiss, wie der andere die Welt wahrnimmt. Dass niemand dies absolut sagen kann. Was ich aber weiss, ist das die NT sicher nicht so wahrnehmen wie ich. Nichts. Das nicht. Denn sonst würde nicht immer vom Fühlen gesprochen werden. Sicher, sie meinen die Emotionen. Aber nicht nur. Sondern auch andere Menschen. Sie merken wenn sich jemand im Raum befindet. Sie merken Blicke. Sie merken Stimmungen. Ich nicht. Nichts. Das ist nicht immer einfach gewesen. Heute? Sicher. Denn ich bewege mich nur in der NT-Welt, wenn ich muss. Und wenn, habe ich meine Strategie. Eine ist, Augen auf. Schauen. Eine andere ist meine geliebte Frau. Sie ist oft meine Rettung. Sie stoppt mich. Zieht mich zurück. Macht mich aufmerksam auf andere. Dafür bin ich dankbar. Denn ich kann das nicht. Diese Art von Hilfe hätte ich früher abgelehnt. Heute nicht mehr. Heute nehme ich sie dankbar an. Auch wenn sie mir manchmal zeigt, dass ich behindert bin. Damit komme ich aber klar.
Der Vollmond. das waren meine kurzen Gedanken dazu. Hat wenig damit zu tun und doch sehr viel. Vielleicht hilft euch dass, wenn ich mal wieder schlaflos im Bett liegt. Schaut doch das nächste mal den Vollmondkalender an. Vielleicht hilft er euch den Grund zu finden. Mir jedenfalls half er. Heute nerve ich mich nicht mehr, sondern ich weiss wieso ich nicht schlafen kann. Aber sicher, nicht immer ist der Vollmond die Ursache.

Dienstag, 4. April 2017

Asperger und Ausbildungen

Ist es für Autisten möglich, eine normale Ausbildung zu absolvieren? Damit meine ich eine Lehre oder eine Matura. Ein Studium.
Früher stellte sich so eine Frage nicht. Ich habe eine normale Lehre gemacht. 3 Jahre die nicht immer einfach wahren, aber mir dennoch viel gebracht haben. Von Autismus wusste ich damals nichts. Wer schon? Nun, also, es gab all das, was es heute an Förderprogrammen gibt, nicht. Die Devise lautete,
4 gewinnt. Sprich mit einem Notenschnitt von 4 ist man in der nächsten Klasse. Das war alles. Prüfungen gab es mal angemeldet, mal nicht. Das alles hat mir nicht geschadet. Im Gegenteil.
Ich kann also sagen, dass es möglich ist, eine Ausbildung als Autisten zu machen. Ohne Hilfe. Wäre es mit einfacher gewesen? Da kann ich nur für mich sprechen. Nein. Denn ich hätte nicht mehr viel gemacht. Mit dem Gedanken, dass es schon irgendwie passend gemacht wird. So aber, hatte ich das nicht. Musst selber schauen wie ich das alles auf die Reihe kriegte. Das selbe dann mit dem Studium plus Arbeiten nebenbei. Etwas, das ich heute nicht mehr könnte. Nicht weil ich Autist bin, sondern weil ich älter geworden bin. Also nicht mehr so viel Energie habe, wie in den 20er meines Lebens.
Aber ich weiss auch, dass viele Autisten so was nicht können. Wieso nicht!? Bin ich besser als die? Nein. Es ist eine andere Zeit. Andere Anforderungen. Andere Möglichkeiten. Ich denke, heute könnte ich das auch nicht mehr einfach so. Mit dem Wissen das ich jetzt habe. Viele der Schwierigkeiten, welche ich hatte, sind mit dem Autismus begründbar. Aber nicht alle. Diejenigen, die es sind, die würden mir heute mit einer Begleitung erspart bleiben. Auch mit dem Wissen das die Lehrer heute haben.
Viele von ihnen wissen zumindest das es den Autismus gibt. Wo sie sich informieren können. Oder noch besser, sie werden geschult. Das alles war damals nicht vorhanden. Es gab auch kein Internet, wie wir es heute kennen. Solche Informationen konnte man sich nicht einfach schnell mal eben besorgen. Trotzdem allem, habe ich es geschafft. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles geschafft hatte. Ehrlich. Ich weiss es nicht. Es ist einfach. Macht nichts, wenn ich nicht weiss wie.
Das Wichtigste für ich ist, dass auch Autisten, die mehr Mühe haben als ich, dennoch eine Chance kriegen. Klar, Chance ist nicht gleich Abschluss. Etwas muss man schon dafür tun. Aber mit Hilfe ist er erreichbar. Ohne, das weiss ich von einigen, wäre ein Abschluss nicht möglich. Denn, es braucht eben doch ein spezielles Umfeld. Was ich lange nicht wahrhaben wollte.
Ich arbeite bei Swisscom. In einem normalen Grossraumbüro. Aber, ich habe ein Team hinter mir auf welches ich im Krisenfalls zurückgreifen kann. Und, ich habe ein eigenes Aufgabengebiet. Ich schreibe spezielle Software, welche es so nicht gibt. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse des Team abgestimmt. Eine Aufgabe. Eine Sprache. Ein Ziel. Ich arbeite also nicht wie die Normalen mit anderen zusammen, sondern alleine. Aber für andere. Eine spezielle Situation, die es so nicht gibt. Aber sie wurde für mich geschaffen. Eben, dass ich eine Chance habe.
Dies als kleiner Exkurs.
Ausbildungen. Nun, viele Autisten sind sogar sehr gut ausgebildet. Aber es hapert dann mit dem Job finden oder behalten. Das ist der andere Aspekt der Ausbildung. Was bringt einem eine super Ausbildung wenn man keinen Job findet. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich denke, das Autisten in der heutigen Zeit, mehr Chance und Möglichkeiten haben. Das es bessere Unterstützung gibt. Das es mehr Hilfe gibt. Was ich sehr gut finde. Jeder soll eine Chance kriegen. Auch wir. Und ich denke, dass wir mit unserer Art nicht nur Probleme schaffen, sondern eben auch lösen können.
Ich sage immer, das eine Ausbildung nur eine Sache von ein paar Jahren ist. Aber die Möglichkeiten, die einem danach geboten werden, es sich lohnen. Klar, das ist ideal gedacht. Es ist doch so, wer in unserer Gesellschaft keine Ausbildung hat, der ist weniger wert. Als Mensch. Obwohl das so nicht stimmt. Aber für die NT ist es leider so. Eine Ausbildung ist nur ein Mittel, als Mensch seine Weg im Leben zu gehen. Doch den Weg muss jeder für sich gehen. Hilfe ja sicher, aber gehen muss man selber.
Autisten und Ausbildung? Sicher doch. Wir können das genau so gut oder schlecht wie die NT. Es kommt nur auf den Menschen an ob er will oder nicht. Und, das ist das gemeine an der Sache. Ob man jemanden findet, der einem unterstützt. Einem hilft und auch mal über Schwächen hinweg sieht.
Und so kriegen auch wir Autisten eine Chance in einer Welt die uns nicht versteht.