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Sonntag, 29. Januar 2017

Asperger und Pausen

Pausen. Ich werde immer mal gefragt, ob ich mit NT Pause mache. Sprich, Mittagspause. Sicher doch. Wieso sollte ich nicht? Es ist meine Freizeit. Sicher. Aber ich habe beschlossen, dass trotz des Lärmes und des Smalltalks, ich mit ihnen mitgehe. Dass ich mich dem aussetze. Jeden Arbeitstag. Das ist für viele, die ich kenne, nicht vorstellbar. Für mich aber ist es Alltag. Was nicht immer so war. Ich musste mich auch zuerst wieder daran gewöhnen. Heute aber, kann ich es. Auch wenn es nicht immer einfach ist. All die vielen Menschen. Der Lärm. Die Gerüche. Das sinnlose Geschwätz. Aber das ist für die NT nicht so. Es ist Essen. Es ist Sprechen. Pause eben. Für sie hat sie nicht die selbe Bedeutung wie für mich. Mir ist es egal. Mir geht es nur darum, das sich Energie meinem Körper zuführe. Das ist alles. Mehr nicht. Mir geht es nicht um das Gespräch. Das ich mich mit anderen austauschen kann. Andere Menschen sehe. Das muss ich nicht haben. Aber ich gehe trotz allem mit.
Pausen sind für mich ein Übel das ich nicht brauche. Unter dem Tag, mache ich nie Pause. Wieso sollte ich?
Ich bin zu arbeiten da. Nicht um Pause zu machen. Zuhause kann ich dann noch genug Pause machen. NT aber, die sehen das nicht so. So denke ich. Für sie ist das Sozial daran wichtig. Oder auch, dass sie mal Abstand bekommen, wenn sie nicht mehr können. Das sie Probleme besprechen können. Keine Ahnung, wieso die immer Pause machen. Ferien.
Ferien sind ja auch Pausen. Einfach längere. So jedenfalls sehe ich das. Ich bin froh, das ich arbeiten darf und kann. Nicht muss. Leider sehen das viele NT nicht so. Für sie ist es ein MUSS. Sie müssen Geld verdienen. Wegen sich, der Familie. Keine Ahnung. Ich jedenfalls muss nicht arbeiten. Ich darf. Es ist nicht so, das ich so viel Geld habe, das ich nicht arbeiten müsste. Aber ich sehe das einfach anders. Ich sehe die Arbeit als einen Teil meines Lebens an. Es gehört einfach dazu. Also muss ich auch keine Pause machen. Ferien mache ich nur, wenn ich nicht mehr kann. Wenn mir kein Körper sagt, das genug ist. Dann, mache ich Pause. Aber sonst? Nein.
Was hat das alles mit Autismus zu tun? Nun, es wird ja gesagt, dass wir nicht mit anderen in die Mittagspause gehen. Das wir immer Pause brauchen. Schnell am Anschlag sind. Mehr Erholung brauchen. Ich will das nicht verneinen. Aber die NT brauchen das genau so. Wieso also wird bei uns so eine Sache draus gemacht? Weil wir Autisten sind? Ich denke, ja.
Ich selber, habe den Sinn der Pausen nie begriffen. Bis heute nicht. Ich denke, aber ich bin da ziemlich alleine damit. Mir geht es nicht darum, die Pausen abzuschaffen, aber es gehe mit darum, zu zeigen, dass alles eine Sache der Einstellung ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob Autist oder nicht. Schlussendlich muss jeder für sich doch entscheiden, was für ihn gut und richtig ist und was nicht. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob Autist oder nicht. Pause hin oder her.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Asperger und die Politik

Wer jetzt denkt, ich schreibe über Politik, der irrt. Mir geht es darum, dass die Politik für uns Autisten zu wenig tut. Wir sind für sie immer noch eine Randerscheinung. Wie sind für sie im Moment einfach ein Teil einer Studie. Es geht ihnen nicht wirklich darum, dass auch wir besser Bedingungen in der Gesellschaft haben.
Die Politik aber wäre doch genau für das da. Das sie zu ihren Bürgern schaut. Sind wir den keine? Ich habe heute gelesen, dass immer mehr Menschen in der Schweiz IV beziehen. Besonders junge. Nur, ich kenne viele Autisten, die alles versuchen, damit sie ein anständiges Leben führen können. Zum Teil mit der IV aber auch ohne. Die Politik ist bis heute zu wenig für unsere Probleme sensibilisiert. Das mag sicher auch daran liegen, das sie einfach nicht selber betroffen sind. Und sicher auch niemanden im privaten Umfeld haben. Sonst wäre das sicher anders. Aber das sind nur Vermutungen. Ich will niemanden etwas unterstellen.
Ich denke aber, dass es für uns auch an der Zeit ist, dass wir den Politiker zeigen, dass wir unter ihnen sind. In der Schweiz wird meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig für uns gemacht. Wir werden einfach an die IV abgeschoben. Oder in Heime. Das kann es nicht sein. Wir sind genau so ein Teil der Gesellschaft wie die NT. Ich zum Beispiel beziehe keine IV. Steuern muss ich wie alle anderen auch bezahlen. Trotz meiner Behinderung. Jetzt kann argumentiert werden, dass ich selber Schuld bin. Nun, das mag sein. Aber ich will das nicht. Einfach abgeschoben werden.
Das Problem ist aber, dass nicht alle so sind wie ich. Viele die ich kenne können das so nicht. Sie brauchen Unterstützung. Diese aber ist leider sehr begrenzt. Sie ist nur auf wenige Institutionen verteilt. Diese müssen zum Teil schauen, dass sie das Geld pünktlich von der IV bekommen. Was leider nicht immer der Fall ist. So viel zum Thema Auftrag und Sozial. Wenn es um uns geht, dann kann man ja warten. So jedenfalls kommt mir das ab und zu vor. Die Menschen in den Ämtern sind sich einfach nicht bewusst, dass wir auch Menschen sind. Sie betrachten uns einfach als Fall. Mehr nicht.
Auf der anderen Seite können wir froh sein, dass wir wenigstens ein Minimum an Unterstützung erhalten. In vielen Ländern ist das so nicht der Fall. Da ist die Lage viel schlimmer als bei uns.
Nur, das bringt uns, die in diesem System leben, wenig. Das klinkt jetzt hart, aber denke mal darüber nach. Was kannst du alles an Leistungen geltend machen? Was wird dir zugesprochen? Was hilft dir?
Ich erlebe leider immer wieder, das Berater von den Ämter einfach entscheiden. Das Problem. Sie entscheiden oft zu Ungunsten der Klienten. Sondern so, dass es für sie stimmt. Sie kennen die Lage, in welcher sich viele von uns befinden, nicht.
Ich hoffe einfach, dass sich das eines Tage ändern wird. Das auch wir als Meschen wahrgenommen werden. Als solche, die einfach andere Sichtweisen und Bedürfnisse haben, als die NT. Sie müssen immer noch lernen, das es uns gibt. Dass, so denke ich, wird noch ein paar Jahr dauern. Aber aufgeben tun wir nicht. Viel Autisten wie NT kämpfen für unsere Sache. Was ich sehr schön finde. Besonders, die NT. Das sie uns helfen. Das ist leider nicht selbstverständlich. Bei allen Texten, in welchen ich über die NT lästere, so gebührt doch einigen von ihnen meinen Dank.
So, dass war mein Beitrag zur Politik. Ich hoffe er hat dich zum Denken angeregt.

Samstag, 21. Januar 2017

Asperger und die Veränderung durch die Diagnose

Viele von uns wissen, das sie nicht in das sogenannte Schema der NT passen. Doch sie wussten nicht wieso.
Mir ging es auch so. Ich wusste immer schon, dass ich anders bin. Wobei anderes, nicht gleich besser ist. Oder speziell. Einfach anders. Ich verstand vieles nicht. Was mir erst nach der Diagnose so langsam aber sicher klar wurde. Ich erkannte, dass ich mein Leben neu gestallten musste. Mich kennen lernen. Wissen, wie die Welt der NT funktioniert. Was ich an meinem Leben besser machen musste, das ich doch in der NT-Welt zurecht komme. Ohne, dass ich wieder in der Klinik lande. Denn das galt es zu vermeiden.
Das, fast 6 Jahre danach, kann ich so einfach schreiben. Aber der Weg dahin, war ein weiter. Er war hart. Ich musste vieles, was ich lieb gewonnen hatte, weglassen. Musste erkennen, dass ich nicht einfach so weitermachen kann wie ich es zuvor tat. Das war zu Beginn nicht so einfach. Denn Gewohnheiten aufgeben, das ist nicht mein Ding. Wem seines schon? Deines?
Sicher war es nicht einfach. Doch mit der Zeit und viel Unterstützung lernte ich, was ich bin. Was ich brauche und will.
Die Diagnose hatte mein Leben nicht langsam verändert, sondern von einer Sekunde auf die andere. Mit der Aussage des Arztes, dass ich Asperger habe. Punkt. Das war das Ende des alten Lebens und der Beginn des Neuen. Nicht mehr als Normaler, sondern als Behinderter. So schnell kann es gehen. Gestern noch normal heute nicht mehr. Tja, damit musste ich klar kommen.
Also was tat ich? Bücher lesen. Diese haben mir gezeigt, das wir nichts können und nur Nachteile haben. Das wollte ich so nicht hinnehmen. Also machte ich mich auf die Suche nach mehr. Ich fand aber nichts. Es gab nichts.
So traf ich auf Menschen von der Stiftung Autismuslink. Sie nahmen mich auf und zeigten mir eine andere Welt. Eine Welt die damals noch leer war. Aber in der ich mich entwickeln konnte. Heute, über 5 Jahre später, kann ich mich nicht mehr erinnern, wie ich vor der Diagnose war. Wie ich lebte. Ich habe es vergessen. Bewusst vergessen. Denn es macht keinen Sinn, dass ich versuche, mich daran zu erinnern. Es wäre nur hinderlich.
Was ich aber in all den Jahren gelernt habe ist, das auch wir Menschen sind. Menschen die genau so sind wie die NT. Die einfach das, was NT können nicht so gut oder gar nicht können. Kommunikation. Empathie. Verständnis. Lügen und nur zu seinem eigenen Vorteil leben. Nein, das ist alles nicht das was ich kann.
Ich kann dafür anderes. Macht mich das besser? Nun, zu Beginn dachte ich das. Es heisst ja immer, wir seinen speziell. Das bedeutet doch, besser. Aber ich musste erkennen, das dem überhaupt nicht so ist. Es geht nicht ohne die NT. Aber auch nicht ohne uns. Es geht nur miteinander. Was nicht einfach ist. Denn die NT wissen nicht viel über uns. Ausser Wenige. An diese halte ich mich.
Ich werde auch heute noch ab un zu gefragt, wie es ist Autist zu sein. Wie ist es NT zu sein? Keine Antwort. Also geben ich auch keine. Ehrlich gesagt, ich weiss auch keine Antwort darauf. Wie auch? Ich kann nicht vergleichen.
Was ich aber kann, ist beobachten. Daraus habe ich gelernt, dass die NT nicht hinterfragen können. Nicht Details sehen können. Sie sehen nur die Oberfläche. Alles muss schön sein. Mir ist der Inhalt die Information wichtig. Nicht wie etwas gesagt wird. Wie etwas aussieht. Das spielt für mich keine Rolle. Das ist vielleicht einer der Gründe, wieso ich mich immer wieder wundere, wieso die Welt so komisch ist. Nun für mich, aber nicht für die NT.
Auch sehe ich, dass die NT nie schuld sind. Ich schon. Wenn ich was gemacht habe, dass nicht gut ist, kann ich ohne Problem dies auch gestehen. NT nicht. Wieder so ein Unterschied.
Auf der anderen Seite habe ich auch von den NT vieles gelernt. Denn eines können sie. Erklären, wenn ich sie gezielt nach was frage. Nach einem bestimmten Verhalten. Nach einer bestimmten Reaktion. Sie können mir Antwort geben. Die Antwort deckt sich nie mit dem, was ich mir ausgedacht habe. Aber ich erkenne so, dass sie recht haben. Denn sie geben mir die Antwort die ich gesucht habe. Insofern, habe ich durch die Diagnose mehr über die Menschen gelernt als wenn ich mich als Normaler damit befasst hätte.
Doch das ist nicht alles. Das wäre zu wenig.
Die grösste Veränderung ist die Ruhe. Die Gelassenheit. Ich weiss heute, dass ich nicht immer muss. Das ich auch mal Hilfe annehmen soll wen ich sie brauche. Das ich sagen kann, wenn mir was nicht passt. Ja, auch mal NEIN sagen. Was übrigens mehrere Jahre gebraucht hatte, bis ich das konnte.
Ich versuche auch, denn Menschen so zu akzeptieren wie er ist. Auf ihn einzugehen. Was nicht immer einfach ist. Aber das kennt ihr sicher auch. Es geht mir auch nicht immer darum, dass ich Autist bin. Manchmal bin ich dessen müde. Ich will einfach Mensch sein. Als solcher wahrgenommen werden. Was leider nicht oft passiert. Denn einmal Autist, und die anderen wissen es, immer Autist. Sie sehen mich nur als solchen. Womit ich mittlerweile gut leben kann. Mir macht es nicht mehr aus.
Was ich nach der Diagnose auch wollte, ist das ich gehört werden. Das ich den Menschen meine Gedanken und Ideen mitteile. Nicht als Belehrung oder als ich weiss alles besser. Sondern einfach weil ich das Bedürfnis hatte. Etwas, was ich mich zuvor nicht getraut habe. Denn ich ging immer davon aus, dass sich niemand für das interessiert, was ich denke und sage. Ich wurde eines besseren belehrt.
Zusammengefasst, hat mir die Diagnose eines gebracht. Selbstvertrauen. Klingt komisch. Ist aber so. Trotz alldem was ich erlebt habe, habe ich heute mehr Selbstvertrauen. Ich weiss was ich kann und was nicht. Ich sage nicht einfach mehr JA damit die anderen zufrieden sind. Sondern sage auch mal nein. Sage wenn  ich was brauche. Wenn was nicht stimmt. Kurz, die Diagnose hat mein Leben zu Positiven verändert. Auch wenn es zu Beginn nicht so ausgesehen hatte. Es hatte was sehr Negatives. Aber wie so oft im Leben, ist das Negative das, was sich ab Schluss als das Positive herausstellt. Auch die Diagnose Autismus. Denn sie hilft mir, dass ich mich auch mehr auf mich fokussieren kann. Sie hilft mir, dass ich bewusster leben kann. So leben kann, dass es für mich stimmt.

Dienstag, 17. Januar 2017

Asperger und Demut

Demut. Ein Wort das religiöse Menschen brauchen. Doch was macht es in meinem Blog? Es geht mir nicht um Religion. Sondern um das Wort und was es bedeutet.
Demut heisst, gegebenes so hinnehmen wie es ist. Nicht immer unzufrieden zu sein. Immer mehr wollen.
Wieso ich diese Wort mal vorstelle. Ganz einfach. NT wissen nicht was das ist. Demut. Für sie geht es immer nur darum, was sie wollen. Zufrieden sind die Wenigsten mit dem was sie haben oder sind.
Demut ist also nicht einfach ein Wort das nur für die Religion ist, sondern es ist auch ein Geisteshaltung.
Ich denke, das viele Autisten demütig leben. Denn, sie haben sich mit der Leben, das sie haben, abgefunden. Damit meine ich nicht resigniert. Das ist nicht das selbe. Ich meine, das viele Autisten eingesehen haben, dass sie in der NT-Welt nicht weiter kommen, so wie sie sind. Das die NT-Welt ihnen keine Chance gibt. Sondern sie einfach mit einer kleinen Rente und Therapien an den Rand der Gesellschaft drängt.
Sicher, nicht alle. Es gibt auch solche, die sich für die Autisten einsetzen. Wie ich selber. Doch ich sehe mich nicht als einer, der immer mehr will. Auch ich habe mich damit abgefunden, dass das Ziel das ich mir gesetzt habe, ich nie erreichen werde. Inklusion. Das ist eine Vision. Mission. Aber erreichen, werden wir sie nicht. Die Inklusion. Wieso nicht? Nun, die NT die verstehen uns nicht. Auch wenn sie sich noch so Mühe geben, es klappt nicht. Der Aufwand ist enorm. Sicher, er lohnt sich. Aber dennoch bringt er uns oft an die Grenzen.
Dann besinne ich mich wieder auf die Demut. Das ich auch mal einfach alles so sein lassen kann, wie es ist. Das ich nicht immer versuchen muss, die NT von unserer Art zu überzeugen. Vorbild zu sein. Nein, dass muss nicht immer sein. Denn manchmal will auch ich nur einfach arbeiten und leben. Ohne Mission und Vision. Doch das geht nicht lange so. 2 Tage, dann geht es wieder los. Ich kann halt nicht anders.
Also betrachte ich das ebenfalls demütig. Es ist wie meine Aufgabe. Ich versuche sie gut ich kann, sie zu erledigen. Ohne zu murren. Was nicht immer leicht ist. Doch nach all den Jahren habe ich schon so einiges an Übung darin.
Dennoch, so denke ich, sollten besonders die NT mal über das Wort Demut nachdenken. Wie könnten sie sie in ihr geistiges Leben integrieren. Und liebe NT. Demut heisst nicht verzichten. Ich sage es jeweils so. Ich gebe nur das Geld aus was ich brauche. Sprich ich spare nicht. Ich gebe nicht aus. Das ist ein Unterschied. Kapiert? Es geht im die Gier. Neid. Es geht darum, dass man nie zufrieden ist.
Wer nicht ausgibt, den giert es irgendwann nicht mehr nach Dingen. Auch wenn ich es mir leisten kann, so tue ich es trotzdem nicht. Oder eben genau deshalb. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls geht es doch darum, dass die Menschen wieder lernen einfacher zu leben. Damit meine ich auch, das auch solche Menschen wie wir einen Platz in der Gesellschaft haben. Das auch wir ernst genommen werden.
Seinen wir mal ehrlich. Wäre ich kein Autist, würdest du diesen Blog lesen? Ja, gäbe es diesen Blog überhaupt? Keine Ahnung. Aber es ist doch so, dass ich versuche uns eine Stimme zu geben. Und, was mich freut ist, dass in den letzten Jahren viele andere auch dazu gekommen sind. Das sie den NT zeigen, das Leben auch anders geht. Das man nicht alles haben muss. Sondern bei sich sein soll. Mit sich. Nicht Egoismus. Den meine ich nicht. Sondern was wer im Geiste frei ist, wirklich frei ist. Das ist für mich Demut.

Freitag, 13. Januar 2017

Asperger und Egoismus

Früher ging die Wissenschaft davon aus, dass Autisten einfach eine extreme Form von Egoismus haben. Das wir als einfach Egoisten sind. Gemäss Definition ist Autismus auf Deutsch, auf sich selber bezogen. Egoismus aber ist, ich denke nur an mich. Es geht nur um mich.
Das ist nicht das Selbe. Wenn ich mir das Verhalten der Autisten anschaue, auch mein eigenes, so sehe ich grosse Unterschiede.
Einer ist, das die NT immer mehr Egoisten werden. Es geht immer nur um sie. Was sie denken, fühlen, sind. Es geht nicht mehr um die Meinung anderer. Nur sie haben immer recht. Das ist sicher auch einer der möglichen Gründe, wieso die NT-Welt so ist, wie sie ist. Kaputt. Sie ist voller Gewalt und Terror. Sie ist voller Intoleranz. Obwohl die NT immer wieder betonen, wie wichtig ihnen die Meinung anderer ist. Naja, so lange es die selbe ist, ist es kein Problem. Was aber, wenn sie eine andere ist? Dann gibt es Probleme.
Auch denke ich, dass die NT denken, dass sich alles immer nur um sie dreht. Sicher, nicht alle. Aber doch immer mehr. Sie sind das Zentrum des Universums. Wenn also mehrere NT aufeinander treffen ensteht zwangsweise ein Problem. Wer gibt nach? Wer ist zu einem Kompromiss breit? Keiner. Sie sind es nicht mehr.
Auch sind sie so von ihren Handys absorbiert, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, dass noch andere Menschen um sie herum sind. Was sie die ganze Zeit mit diesem Unding tun, weiss ich auch nicht. Ich jedenfalls brauche es nicht so viel. Eher wenig. Ich beobachte lieber die anderen. Sehe die Welt. Nicht das Handy. Das verstehen sie nicht mehr.
Nun, in der digitalen Welt können sie sein, wer immer sie sein wollen. Sie können also mehr sein, als sie sind. Sich darstellen. Selfies. Nur, wer schaut diese an? Keiner. Hauptsache man kann sich selber feiern. Das verstehe ich nicht. Sie sicher auch nicht. Die NT. Verstehst du es?
Autisten sind also keine Egoisten. Sie sind eben Autisten. Nur, ist den NT nicht klar, dass es da einen grossen Unterschied gibt. Den, dass wir nicht anders können, auch wenn wir wollen. NT aber, die können anders, wollen aber nicht. Weil sie dann Angst haben, dass sich niemand mehr für sie interessiert. Interessieren sich NT noch für andere NT? Sicher nicht mehr so viel wie auch schon. Ausser einem anderen geht es schlechter. Dann ja. Das stärkt ja das eigene Selbstwertgefühl. Hauptsache Gefühle. Verstehe ich nicht. Nicht mein Ding.
Jedenfalls sind die Egoisten irgend wann in der Mehrzahl. Was dann? Ich meine, kann die NT-Welt so weiter gehen wie bisher? Oder muss sich was ändern? Nun, es wird sich sicher nichts ändern. Ausser, dass es immer mehr von diesen digitalen Junkies geben wird. Die nicht mehr ohne dieses Unding leben können. Sich immer mehr selber darstellen.
Das ist was, was ich nicht kann. Es geht mir selten nur um mich. Immer denke ich an die anderen zuerst. Denn es kann ja nicht sein, dass ich so wichtig bin, dass ich alle um mich nur mit mir beschäftigen. Ich will das nicht. Kann das nicht. Das mit dem Annehmen ist eh nicht mein Ding. Geben, ja. NT aber, die nehmen lieber als geben. Und wenn sie etwas geben, dann müssen es alle erfahren. Verstehe ich nicht. Verstehst du es, Leser?
Schlussendlich führt diese Diskussion zu nichts. Das ist mir schon klar. Denn der Mensch ist wie er eben ist. Die anderen sind immer falsch und haben keine Ahnung.
Ich gehe den Weg, das ich von jedem Menschen den ich treffe auch was lernen kann. Und sei es noch so wenig. Das spielt keine Rolle für mich. Hauptsache ich lerne was. Nur, denken die NT so? Nein. Die meinen, dass sie alles schon wissen.
Gut sicher, das war jetzt zum Teil hart für die NT. Mir ist auch klar, dass nicht alle so sind. Aber es soll ja zum Nachdenken anregen.
Gut wäre, wenn die Menschen wieder mehr anderen zuhören würden. Wieder mehr Toleranz leben würden. Mehr Rücksicht nehmen. Und auch andere Meinungen zulassen würden. Ich denke, dann würde wieder ein wenig mehr Frieden auf der Welt sein. Die Hoffnung dazu geben ich nicht auf. Sonst würde ja alles was ich tue sinnlos werden.

Montag, 9. Januar 2017

Asperger und Kontaktverlust

Mit Kontaktverlust meine ich nicht den Abbruch von Beziehungen. Sondern der Verlust zur Aussenwelt. Es kann immer mal wieder vorkommen, dass ich einfach keinen Kontakt mehr zu den Menschen herstellen kann. Auch wenn ich wollte. 
Es geht nicht. Was kann ich aber in so einem Fall tun? Gute Frage. Ich weiss es auch nicht. Das Einzige was ich jeweils tue, ist abwarten. Es legt sich dann wieder. Nach etwa zwei Tagen. Das Umfeld kann dann ich nicht mehr Kontakt zu mir aufnehmen. Denn alles was sie sagen nehme ich als negativ war. Obwohl ich weiss, dass dem nicht so ist. So kann ich nichts dagegen machen. 
Ich denke das ist etwas, was NT so nicht verstehen können. Sie können nur lernen, das es das gibt. Das es nicht persönlich ist. Was nicht einfach für sie ist. Denn sie nehmen so ziemlich alles persönlich. Was scheinbar in ihrer Natur liegt. 
Ich nehme fast nichts persönlich. Wieso sollte ich? Nur, wenn es wirklich gegen mich oder die Familie gerichtet wäre. Dann schon. Aber alles andere nehme ich einfach als Information wahr. Das ist aber ein anderes Thema. 
Zurück zum Kontaktverlust. Ihr kennt das sicher auch. Typisch Autist. Sicher bin ich mir da nicht. Aber ich denke, das wir das mehr als die NT haben. Wobei ich es so wie ich es kenne, bei NT noch nie erlebt habe. Die können sich irgendwie jeweils doch noch äussern. Naja, Kommunikation halt. Nicht meine Stärke. 
Das Problem ist, das ich dann vieles sage, das jemand der nicht ausgebildet ist, nicht richtig versteht. Auch das es nicht zusammenhängend ist. Das es für NT wirr ist. Für mich aber logisch. Ich denke, dass kann es unter anderem schwierig machen, mit uns zusammenzuarbeiten. Zusammen zu sein. Ich weiss nicht. Aber ich stelle es mir vor. 
Es geht auch nicht darum, das NT was falsch machen könnten. Sondern, dass ich einfach nicht mehr in der Lage bin zu kommunizieren. Nicht mehr sprechen. Nicht mehr reagieren. Das ist ein komischer Zustand. Gut habe ich den nicht allzu oft. Denn, er ist nicht angenehm. Ich weiss was ich tue und sagen, kann es aber nicht verhindern. Nicht, dass ich jemandem schaden würde. Oder beleidigen. Es ist einfach nicht mein normales Verhalten. Meine normale Sichtweise. 
Wie kann so was zustande kommen? Darüber habe ich viel nachgedacht. Und auch beobachtet. Es kann entstehen, wenn ich nicht mehr weiter weiss. Wenn ich die Zukunft nicht mehr sehe. Wenn ich keine Optionen mehr sehe. Sprich, wenn ich geistig blind bin. Was wie gesagt, sehr selten vorkommt. Wenn, dann heisst es abwarten. Passieren tut niemandem etwas. Auch mir nicht. 
Es ist halt der etwas andere Umgang von den NT der dann gefragt ist. Es braucht sehr viel Verständnis. Wissen. Erfahrung. 
Ist es vorüber habe, ich das Verhalten der NT nicht vergessen. Ich bedanke mich jeweils dafür, das sie es ausgehalten haben. Das ist das Mindeste was ich tun kann. 
Ich versuche so gut ich kann, jeweils zu sagen, wenn was nicht stimmt. Wenn mich was stört. Aber das geht nicht immer. Denn ich bin ja nicht alleine. Und, es kann nicht immer nur um mich gehen. Das weiss ich alles. Nur, in so einem Moment kann ich eben nicht anders, als alles fatalistisch zu sehen. Schwarz weiss eben. 
Die Lösung ist Verständnis und Toleranz. Was ja nicht nur in so einem Fall und für Autisten gelten sollte, sondern für alle Menschen. Egal was sie sind. Wer sie sind. Respekt gehört auch noch dazu. Fehlt das alles, dann wird es nicht mehr aushaltbar. Was ich so zum Glück noch nie erlebt habe. 
Der Kontakt kann nur ich wieder herstellen. Das ist auch so ein Unding. NT können es nicht. Wieso weiss ich auch nicht. Sobald ich es wieder kann, mache ich es. Erkläre es auch. Denn Transparenz und Ehrlichkeit bringen einem eben doch weiter, als Ausreden. 

Donnerstag, 5. Januar 2017

Asperger und die NT-Verwirrung

Gestern habe ich gelesen, dass in der Schweiz 2016 über 30% mehr Schusswaffen verkauft wurden als 2015. Der Grund sei Verwirrung und Angst. Unsicherheit. Ist das eine Lösung?
Nun, mir geht es nicht um die Diskussion Gewalt. Das hat hier keinen Platz. Aber das Beispiel zeigt, wie die NT reagieren, wenn sie Angst haben. Wenn sie nicht mehr sicher sind. Wenn sie Verwirrt sind.
Ich verstehe das nicht. Wieso müssen die immer alles zerstören wollen? Sie machen das mit allem. Sie hören einfach nie zu. Sie sprechen nicht mehr miteinander. Und wenn, wollen sie immer recht haben. Muss das sein? Scheinbar ja. Ich selber bin da aber anderer Meinung. Es geht nicht immer um mich. Was ich denke und will. Nicht gerade typisch Autist. Aber ich habe in meinem Leben so manche Lektion lernen müssen. Harte und solche die mich fast wahnsinnig gemacht haben.
Aus all denen haben ich aber eines gelernt. Denke nach. Höre zu. Frage nach. Drei Dinge die einfach sind. Und doch sehr sehr schwierig. Besonders für uns Autisten. Aber ich denke, auch die NT haben immer mehr und mehr Mühe damit. Sie sind auch immer mehr in ihrem eigenen Ego gefangen. Verstehen die Welt nicht mehr. Sind eben verwirrt.
Ein Wort das ich in letzer Zeit immer mehr in den News lese. Komisch, früher war dem nie so. Verwirrt waren nur diejenigen welche eine Straftat begangen haben. Jetzt sind es die normalen Menschen. Menschen die harmlos scheinen. Doch sie kaufen Waffen. Sie wollen sich schützen. Wissen aber nicht, dass alles eine gute Ausbildung braucht. Auch das. Aber darauf kommen sie dann schon noch. So, genug davon. Ich will keine Werbung für Waffen oder Gewalt machen.
Doch leider ist es so, dass die NT-Welt immer verwirrter und wahnsinniger wieder. Die Meschen beginnen das was sie mal als krank bezeichnet haben, als normal zu betrachten. Einfach weil sie auch so werden. Wahnsinn wird normal. Gut werden die nicht auch noch Autisten.
Obwohl ich mich bei deren verhalten, die NT, frage, ob sie langsam aber sicher nicht auch so werden. Sie nehmen die anderen auch immer weniger wahr. Denken nur an sich. Interessieren sich auch nur noch für sich. Scheinbar ist das normal. Für ich aber eben nicht. Mir macht diese Entwicklung Sorgen. Denn ich will nicht in einer Welt leben, in der alle wahnsinnig werden. In der man sich nicht mehr sicher sein kann. Das ist fatalistisch? Denk mal darüber nach.
Jedenfalls bin ich nicht verwirrt. Sondern ich versuche alles mir klarem Blick zu begegnen. Klar, ich muss so alles hinterfragen, was nicht beliebt ist. Aber das ist mir egal. Ich will verstehen. Will nicht so werden wie DIE. NT.
Das ist auch einer der Gründe, wieso ich nicht mehr so viel weggehe. Nur noch wenn es sein muss. Nicht weil ich Angst habe oder weil ich verwirrt bin. Sondern einfach, weil sie, die NT, mich immer mehr stressen. Mit ihrem Lärm. Mit ihrer Menge. Mit ihrer Hektik. Mit ihrem Ego.
Ist das so ein einsames Leben? Nein. Denn ich will es so. Für mich passt das. Es ist auch eine Art Selbstschutz. Denn ich will mich nicht immer aufregen müssen. Mich nerven. Das habe ich hinter mir. Klingt so überheblich. Ich weiss. Dass sollte es aber nicht.
Es ist einfach meine Art und Weise wie ich mit all dem umzugehen versuche.
Trotz dem allem, höre ich den NT sehr genau zu. Ich lerne nach wie vor von ihnen. Den ich denke, das ist der Weg, das wir uns immer besser verstehen. Die Hoffnung habe ich nicht aufgegeben. Schlussendlich sollte es keine Rolle mehr spielen, ob jemand Autist ist oder nicht. Inklusion. Doch wir sind leider immer noch sehr weit davon entfernt. Aber durch die vielen Menschen, Autisten wie NT, die sich jeden Tag bemühen, wird das sicher eines Tages. So wäre wenigsten ein wenig Verwirrung weniger in der Welt.

Sonntag, 1. Januar 2017

Asperger und das Neujahr

Verstehen tue ich die NT nicht, die so eine Sache um das neue Jahr machen. Wieso sie 1 Sekunde feiern. Naja, das ist ja der Unterschied vom alten zum neuen Jahr.
Aber es scheint, als ob mehr dahinter steckt. Das die NT eben doch ein Jahr im Kopf haben. Das sie Hoffnung haben, dass alles besser wird.
Es gibt ja am Ende des Jahres den Rückblick und auch den Ausblick. Wie wenn sie die Vergangenheit ändern könnten und die Zukunft vorhersehen könnten. Aber darum geht es scheinbar nicht. Worum dann? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Für mich ist einfach Tag. Mehr nicht. Ich mache mir keine Gedanken was das sogenannte neue Jahr bringen wird. Ich nehme den Tag so wie er ist.
Doch NT nicht. Die denken scheinbar anders. Für sie ist es wichtig diese eine Sekunde zu feieren. Für sie ist es wichtig mit anderen NT zusammen zu sein. Sich zu betrinken. NT zu sein. Auch das verstehe ich nicht. Muss ich auch nicht verstehen.
Für mich ist heute einfach Sonntag der 1. Januar. Mehr nicht. Ich mache mir nichts daraus.
Die Zukunft ist eh so eine Sache. NT wollen das ihnen schöne Worte gesagt werden. Das sie keine Angst haben müssen. Sicherheit. Sie wollen nicht in Verwirrung leben. Naja, dann sollten sie mal mit denken anfangen. Nicht immer nur das, was man tun muss. Was andere wollen.
Sie meinen, das wer das Neujahr nicht feiert, einsam ist. Nicht normal oder sonst was. Dem ist aber nicht so. Es gibt Menschen wie mich, denen das alles einfach nichts sagt. Die nichts damit anfangen können. Die einfach leben. Einfach deshalb, weil das das einzige ist, was ich kann. Leben.
Was will ich mehr?
Das aber verstehen viele NT sicher nicht. Wen ich mir anschaue, was sie alles unternehmen um anderen zu gefallen, frage ich mich, wohin das noch führen wird. Aber, diese Frage ist alt. Sehr alt. Es ging immer weiter. Doch wie lange noch so? Wie lange kann die Welt die Arroganz und Zerstörung der NT noch ertragen? Wann ist genug? Auch das, weiss ich nicht.
Ich versuche einfach, so einfach wie es möglich ist zu leben. Jeden so zu akzeptieren, wie er ist. Ohne zu werten. Was ja nicht so einfach ist.
Wir Autisten sind auch dieses Jahr einfach die Behinderten. Ich denke nicht, das sie viel ändern wird. Aber es ist wieder ein Jahr indem wir versuchen können, den NT unsere Art zu denken und zu leben zu lernen. Ihnen zu zeigen das es auch anders geht. Das nicht immer alles nur gegen Aussen gerichtet sein muss, sondern dass man auch mit sich selber was anfangen kann.
Bin ich Pessimist oder Optimist? Realist. Das kommt mit dem Alter denke ich. Realist deshalb, weil ich aufgehört habe, dass man mit Idealismus was erreichen kann. NT begreifen so was nicht einfach. Es braucht sehr viel. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich mal was für uns Autisten ändern wird. Dass auch wir einfach als Menschen und nicht einfach als die Behinderten, Autisten, betrachtet werden. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Jedenfalls wünsche ich euch allen ein gutes neues Jahr. Auch bedanke ich mich an dieser Stelle für die Treue im letzen Jahr. Das hat mich das ganze Jahr über immer wieder motiviert zu schreiben. Ich hoffe, dass ich euch auch dieses Jahr wieder mit dem einen oder anderen Artikel neue Ideen und Sichtweisen geben kann.