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Samstag, 29. Juni 2013

Asperger und die Muggel

Der Begriffe Muggel stammt aus den Romanen Harry Potter. Da sind sie die Nicht-Zauberer. Also alle welche normal sind und nicht über besondere Fähigkeiten verfügen.
Ich habe keine Harry Potter gelesen. Aber ich finden den Ausdruck besser, als NT's. Denn NT's ist ist hart und abgedroschen. Er wirkt so klinisch. Deswegen Muggel. Muggel sind für mich einfach alle Nicht-Autisten. Alle diejenigen, welche "normal" sind. Dabei spielt es keine Rolle, was sie sind oder haben. Auch macht es für mich die Anderen wieder zu Menschen, wenn ich sie als Muggel bezeichne. Sie sind dann nicht mehr so was wie Gegner oder sonst was. Nein sie sind wieder ein Teil von der Welt in welcher ich lebe.
NT ist für mich immer so eine Notlösung gewesen. Immer etwas Krankes. Immer etwas Komisches. Die Muggel sind ja nicht viel anders als wir. Sie haben auch ihre Fähigkeiten und Stärken, wie wir auch. Nur das diese anderes gelagert sind. Sie können viel besser Emotionen erkennen oder Gesichter. Was ich nicht kann. Ich sehe Gesichter nur mit Mühe. Ändert die Person die Frisur, war es das. Das ist besonders in Filmen schlimm. Frauen ändern in den Filmen immer mal wieder die Frisur. Ich muss dann meistens fragen, ob das die selbe Person ist, oder wer das denn nun wieder ist. Es ist also sehr anstrengend für mich. Obwohl ich gerne Filme schaue. Besonders im Kino.
Für Muggel sind solche Dinge normal. Sie können sich gar nicht vorstellen, dass jemand das nicht kann. Sie können sich nicht vorstellen, dass jemand nicht erkennt, wie es ihnen geht. Damit kann ich leben. Ich begründe auch vieles nicht mehr. Wieso auch? Muss ich das denn immer tun. Die Muggel können das auch nicht. Die Antwort ist immer: "Es ist halt so. Weiss auch nicht". Deswegen haben ich aufgehört alles zu begründen. Ausser meiner Frau gegenüber. Aber das ist was anderes. Obwohl sie ein Muggel ist, so haben wir doch einen Weg gefunden, gut miteinander zu kommunizieren. Wir haben eine Lösung gefunden, welche für beide passt. Diese ist ganz einfach. Wir sprechen alles sofort aus, oder wenn nicht, dann aber gleichwohl am selben Tag. Manchmal weiss man ja nicht gleich, was einem stresst. So vermeiden wir unterschwellige Konflikte.
Muggel haben aber meistens genau damit so ihre Mühe. Sie sprechen auch nicht aus, was sie stresst. Sie sagen es dann immer mit schönen Worten. Asperger hingegen, so erlebe ich es, sagen es entweder gleich direkt, oder sie sagen nichts. Aber auch das Nichts-Sagen ist eine Art der Kommunikation. Denn "Man kann nicht nicht kommunizieren."
Asperger und Muggel leben nun mal in der selben Welt. Wir können nicht ohne die Muggel sein. Aber sie auch nicht ohne uns. Denken wir nur mal an Einstein. Was der der Welt gebracht hat. Oder Newton, Bill Gates, Mozart. Klar, das sind Ausnahmen. Aber gleichwohl, sind es keine Muggel. Einige Wenige von uns können die Welt verändern. Somit sind auch die Muggel auf und angewiesen. Doch man muss kein Genie sein, um gebraucht zu werden. Im normal Alltag sind auch die Asperger gut zu gebrauchen. Sie können Aufgaben übernehmen, welche Muggel nicht oder nur mit Mühe machen können. Endlose Zahlenreihen kontrollieren. Software testen. Dies aber alle in einem Umfang, welche die Muggel langweilt. Wir findend das spannend. Ich kann solche repetitiven Aufgaben über Stunden und Tage mache. Dabei vergesse ich alles um mich herum Ich kann mich voll darauf konzentrieren. Das ist was, was Muggel nicht können. So haben beide Seiten ihre Vorzüge. Ich denke, das es wichtiger ist, miteinander zu arbeiten und leben, als gegeneinander. Auch müssen beide Seiten Verständnis für einander haben. Nicht nur die Muggel müssen uns verstehen, sondern wir auch sie. Denn wenn wir nicht in der Lage sind zu verstehen, wie die Muggel ticken, so wird es schwierig. Es ist ein Geben und Nehmen. Wobei die Muggel mehr geben müssen als sie zurückerhalten. Das ist leider so. Aber das was sie zurückkriegen, ist dafür perfekt.
Akzeptanz und Toleranz sind für mich die beiden Wort. Damit klappt es nicht nur zwischen Asperger und Muggel, sondern im Allgemeinen. Es sind die beiden Worte, welche für alle Menschen wichtig sind. Für alle Menschen gelten. Niemand kann sich davon ausnehmen.

Dienstag, 25. Juni 2013

Asperger und die Details

Ein Bild besteht immer aus vielen einzelnen Elementen. Egal, ob dieses gemalt wurde, eine Fotografie oder einfach nur das ist, was man mit eigenen Augen sieht. Es spielt keine Rolle. NT's sehen immer oder meistens das Ganze. Sie sehen das, was das Bild ihnen sagen will. Sie sehen den Sinn. Sie sehen die Emotionen. Sie sehen die Details nicht. Sie sehen nicht, ob etwas perfekt ist oder nicht. Es spielt für sie nicht so eine Rolle.
Für Asperger schon. Sie sehen die Details. Egal was sie anschauen. Sie sehen, ob alles passt oder nicht. Sie sehen aber das Ganze nicht. Sie sehen den Sinn nicht. Nur die einzelnen Elemente. Dies war jetzt sehr allgemein. Mir ist klar, dass das nicht auf alle Asperger und NT's zutrifft. Aber im Grossen und Ganzen ist es das, was ich beobachtet habe.
ich selber habe mit dem Ganzen immer so meine Mühe. Ich sehe es, aber muss es im Geiste scannen und zusammensetzten. Manchmal sehe ich das Ganze auch nicht. Dies besonders im Kino. Da ist die Leinwand sehr gross. Manchmal zu gross für mich. Ich sehe dann nicht das ganze Bild. Also muss ich hin und her schauen. Dies ist aber für mich nicht schlimm, da ich das schon mein ganzes Leben lang mache. Also ist es normal für mich.
Details sind für Asperger wichtiger als das Ganze. Es ist eine andere Art der Wahrnehmung. Eine andere Art, die Welt zu sehen. NT's haben meistens so ihrer liebe Mühe damit. Denn sie meinen wir sind pingelig. Aber nein, wir sehen die Welt nur anders als sie. Sie können sich das aber leider nicht vorstellen, da sie diese Art der Wahrnehmung nicht haben. Jedoch hat das sehen von Details auch seine Vorteile. Arbeitet jemand in der Qualitätssicherung oder als Tester, so sind diese Eigenschaften sehr gefragt. Denn da kommt es auf das Detail an. Da kommt es drauf an, das der Prüfer die Details sieht. Und dies nicht nach Stunden, sondern sofort. Asperger sind für solche Aufgaben besser geeignet als NT's. Wir können uns auch viel länger konzertieren. Es macht sogar Spass Fehler zu suchen und zu finden. Das finden NT's eher weniger gut. Denn sie wollen ja niemanden schlecht machen. Asperger ist das egal. Hauptsache die Fehler sind gefunden.
Ich selber sehe immer wieder bei Produkten kleine Fehler. Diese mögen unbedeutend sein, doch ich sehe sie. Das können ganz kleine Abweichungen sein. Kleine Unebenheiten oder sonst was. Ich sehe das sofort. Das ist manchmal lästig. Besonders, wenn ich Schuhe oder Kleider einkaufe. Ich untersuche die Stücke immer zuerst schnell. Klar, wenn die Stücke nicht besonders teuer sind, dann schaue ich einfach nicht sehr genau hin. Aber wenn sie teurer sind, das schon. Ich kann Kleider oder Schuhe dann nicht kaufen, wenn sie nur einen klitzekleine Abweichung haben.
Details sind eine gute Sache für mich. Meine Welt besteht nur aus Details Das Ganze in einem zu sehen, kann ich nicht. Aber es hat auch sein Gutes. Denn ich sehe Dinge, die anderen verborgen bleiben.  Für mich ist es normal, dass ich alles scannen muss. Dass ich mich fast wie eine Taube durch die Welt bewegen muss. Doch manchmal ist es auch mühsam. Denn ich muss den Kopf viel mehr drehen als NT's da mein Sichtfeld eingeschränkt ist. Ich sehe immer nur einen kleine Teil wirklich scharf. So wie ein Adler. Aber das sehe ich dafür genau. So hat alles seine Vor- und Nachteile. Ich kann gut damit leben. Ich musste aber lernen, dass meine Art, wie ich die Welt sehe, nicht die Art ist, wie sie die Meisten sehen. Nun, beides hat ihre Vorzüge. Ich habe meine Art akzeptiert. Ich denke, dass ist das Wichtigste, dass man sich so akzeptiert, wie man ist und nicht immer denke, die anderen sind besser.

Samstag, 22. Juni 2013

Asperger und Kinder

Kinder sind etwas, worüber sich die nicht wirklich diskutieren lässt. Man muss sie mögen. Man muss sie süss finden. Doch muss MAN wirklich? Wer ist MAN? Ich denke, dass es als selbstverständlich angeschaut wird, das jeder sie mag. Doch kann MAN sich sich es nicht vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die Kinder nicht mögen. Mit ihnen nichts anfangen können. Das hat nichts damit zu tu, dass man sie hasst, oder ihnen ein Leid zufügen will.
Ich mag Kinder nicht, weil sie laut sind. Sie schreien, und sind in meinen Augen unlogisch. Sie machen Dinge, welche ich nicht verstehe. Sie haben Bedürfnisse, welche ich nicht erkenne. Deswegen habe ich auch keine eigenen Kinder. Ich meide sie wo ich kann. Wenn ich einkaufen gehe, dann lässt es sich nicht vermeiden. Aber ich komme dann jedes Mal an Grenzen. Das Geschrei und Gequängel stresst mich. Kinder sind laut. Besonders in Gebäude. Da reflektiert und verstärkt sich der Schall. Für mich ist es immer wieder eine Herausforderung. Ich lenke mich jeweils ab, indem ich die Verpackungen lese, oder Plakate. So geht es einigermassen.
Asperger können mit Kinder nichts anfangen. Ich erlebe das bei mir auf Arbeit immer wieder. Komt jemand mit einem Kind vorbei, so meiden alle Asperger den Ort, an welchem es ist. Die NT's aber, ja, sie umschwärmen das Kind. Sagen wie süss und nett es ist. Das zeigt mir jedes Mal wieder, wie anders wir doch sind. Wir verstehen nicht, wieso wir uns mit Kindern befassen sollen. Was an ihnen so speziell sein soll. Das soll aber nicht heissen, dass alle Asperger Kinder nicht mögen. Ich kenne ja nicht alle. Es ist einfach das, was ich beobachte. Bei mir und bei anderen.
Kinder sind ein heikles Thema. Besonders dann, wenn ich mit Eltern spreche. Speziell die Mütter. Sie gehen immer davon aus, dass sie alles über Kinder wissen. Ich frage mich jedes Mal, woher sie das Wissen haben. Denn ihre Meinung ist absolut. Sie lassen keine anderen Ansichten zu. Ihre Meinung muss als Dogma gelten. Sie wissen alles. Damit habe ich so meine Probleme. Denn niemand weiss alles. Für alles braucht es eine Ausbildung. Egal. Aber für Kinder nicht. Klar, jetzt kann argumentiert werden, dass das in der Natur der Menschen liegt, dass er automatisch richtig mit Kindern umgehen kann. Das ist logisch. Doch wir leben in einer Gesellschaft, welche mit Natur nicht mehr viel am Hut hat. All die Gesetze, Schulen, Ämter und weiss nicht was alles. Das setzt ein riesen Wissen voraus. Das hat sicher niemand. Aber gleichwohl meinen sie, dass sie alles wissen. Sie sagen immer, sie wollen das Beste für ihr Kind. Ich antworte immer, haben sie es mal gefragt, was es will? Nun, das steht nicht zur Debatte. Sie wissen, was das Beste ist, nicht das Kind. Nun, ich finde, das ist egoistisch. Besonders dann, wenn das Kind Kind ist, aber zugleich ein Jugendlicher. Der hat sicher eine eigene Meinung.
Ich kann mit Kindern nicht wirklich gut umgehen. Das gebe ich zu. Aber ich würde einem Kind niemals etwas antun. Wieso auch? Das macht keinen Sinn. Eher ziehe ich mich zurück. Gut ist, dass in meinem Umfeld niemand Kinder hat. Somit habe ich von dieser Seite auch nichts zu befürchten. Sonst, meide ich sie. Wie Oben beschrieben.
Ich kenne viele Asperger, welche keine Kinder wollen. Sie sagen mir, das sie sie nicht verstehen, und auch nicht für sie sorgen könnten. Denn sie haben schon genung mit sich selbst zu tun. Das Leben ist für sie so schon anstrengend genung. Dazu kommt, das sie Kinder nicht interessiert. Das wars.
Sie meinen auch, dass sie das Geschrei nicht ertragen. Nun, klar, denn viele von uns sind lärmempfindlich. Und Kinder machen nun mal Lärm. NT's können vieles ausblenden. Sie ertragen viel mehr als wir. Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn man so empfindlich ist. Ich vermeide alles, was laut ist. Ausser der Musik, die MUSS laut sein. Aber das ist was anderes. Sie ist meine Welt. Mein Ding. Kinder nicht.
Kinder bereichern die Welt. So wird es gesagt. Für mich machen sie sie nur lauter und nervöser. Denn Kinder schreien, dann die Eltern, dann beide. Ein riesen Lärm und Hektik. Das ist zuviel. Ich denke, dass NT's auch lernen sollten, dass es Menschen gibt, welche mit Kindern nichts anfangen können. Das die Gründe dafür aber andere sind, als sie sich das vorstellen können.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Asperger und die verpackte Sprache

Damit sich Menschen verstehen können, brauchen sie eine gemeinsame Sprache. Dies scheint auf den ersten Blick klar. Doch die gemeinsame Sprache besteht nicht nur aus Wörtern, sondern zu 70% aus nonverbalen Gesten. Diese Sprache ist für Autisten fast oder gar nicht zu verstehen. Dazu kommt, dass NT's vieles was sie sagen verbal einpacken. Sie wollen den anderen nicht beleidigen, oder im zu nahe treten. Sie verwenden keine direkte Sprache.
Autisten verwenden eine ganz andere Sprache. Ihre Sprache ist sehr direkt. Sie sagen, was sie denken, oder von etwas halten. Sie nehmen keine Rücksicht auf das Gegenüber. Wie auch? Empathie ist ja bei Autisten nicht vorhanden.
Ich erlebe das immer wieder selber, dass ich zu direkt bin. Dass ich meine Sprache nicht beschönig. Ich sage was ich denke. Mir kommt es nicht einmal in den Sinn, die Sprache verbal schön zu verpacken. Wenn ich etwas Gut finde, dann sage ich es. Wenn ich etwas Schlecht finde, dann auch. Ich sage es in meiner Sprache. Das Problem ist aber nur, dass ich nur Ja/Nein, Gut/Schlecht.... kenne. Das Dazwischen nicht. Genau da liegt das Problem. Das Dazwischen, ist meiner Meinung nach für die verbale Verpackung verantwortlich. Es sind die feinen Einteilungen, welche NT's machen können. Für sie es es normal, dass das Gegenüber das kann. Doch wenn es dies nicht kann, sind sie irritiert, oder finden es arrogant.
Mir passiert das immer und immer wieder. Ich weiss darum, kann es aber nicht ändern, da es automatisch passiert. Würde ich mich bewusst darauf achten, so würde meine Antwortzeit extrem lange ausfallen, da ich die Antwort überlegen müsste. Wort für Wort. Abschätzen, welche Wörter ich wie gebrauchen soll und darf. Nein, dass mache ich nicht. Ist mir zu mühsam. Wieso sollte ich mich so stark anpassen, dass es mich wirklich behindert? ich bin so, wie ich bin. Ich akzeptiere die Anderen auch so, wie sie sind. Daher ist es für mich nur logisch, dass ich meine Sprache verwende. Sie direkt aber klar. Es gibt nichts zu interpretieren. Das Gesagte meine ich so. Das ist es aber, was NT's Mühe bereitet. Sie suchen dann das Dahinter. Das was ich meinen könnte. Da gibt es aber nichts zu meinen. Nur zuhören, was ich sage. Mehr nicht. Ich meine mein Gesagtes wörtlich und nicht im übertragenen Sinn.
Jedoch fällte es mir sehr schwer zu erkennen, was mein Gegenüber meint. Denn ich weiss, dass das was NT's sagen meist nicht das ist, was sie meinen. Sie sagen vieles immer umständlich und verschleiert. Zumindest für mich ist es so. Ich muss dann einfach nachfragen. Das habe ich mir angewöhnt. So versuche ich Missverständnisse zu beseitigen, bevor sie entstehen können. Fragen ist nicht so einfach. Doch ich habe mich daran gewöhnt. Für mich ist es normal und diejenigen, welche mich kennen, achten nicht einmal mehr darauf. Sie beantworten die Frage, und weiter geht's.
Die verpackte Sprache  ist für mich immer noch ein riesen Problem. Denn manchmal denke ich, dass ich es mal versuchen sollte. Einfach so zu Sprechen wie die NT's. Aber wenn ich es versuche, stosse ich schnell an meine Grenzen, oder aber ich sage Dinge falsch oder unpassend. Es ist so wie ein Sprachanfänger. Der macht auch Fehler über Fehler. Doch mit der Zeit kriegt er es hin. Bei der Verpackten Sprache ist das aber nicht so einfach. Denn man kann sie nicht lernen. Die NT's machen das automatisch. Ich kann mir nicht für jede Situation und für jedes Gespräch merken, was ich wie wann sagen soll. Das ist einfach zu viel. Daher bleibe ich bei meiner direkten Sprache. Bis jetzt, habe ich immer bekommen, was ich wollte, und bin auch sonst nicht so schlecht durch das Leben gekommen. So falsch kann sie also dann auch wieder nicht sein.

Montag, 17. Juni 2013

Asperger und die Grenzen

Das erkennen, wann man nicht mehr kann, ist nicht so eifach. Es zugeben, noch viel mehr. Anderen eingestehen, dass man nicht mehr kann, ist schwierig. Doch, damit man nicht gestresst und überlastet ist, ist es wichtig.
Ich habe früher immer gedacht, dass ich unendlich belastbar bin. Dass ich alle kann. Dass ich, egal was man verlangt, es bringe. Doch da habe ich mich gewaltig getäuscht. So sehr, dass ich ein Burn-out hatte. So sehr, dass ich mein altes Leben hinter mir lassen musste und nochmals von Vorne beginnen. Ich musste mein Leben komplett neu organisieren. Das Burn-out hatte mir mein Grenze aufgezeigt. Ich habe sie sogar weit überschritte gehabt. So weit, dass ich in allem keinen Sinn mehr sah. Auch nicht in der eigenen Existenz. Grenzen können erst erkannt werden, wenn sie überschritten werden. Dieser Spruch hat was, doch es gibt Grenzen die sollten nicht überschritten werden.
Ich musste herausfinden, was ich kann und was nicht. Was kann ich überhaupt noch leisten? Was kann ich nicht mehr. Denn seit dem Zusammenbruch, bin ich nicht mehr so belastbar wie früher. Dies auch nach 3 Jahren immer noch. Ich habe meine Grenzen erkannt. Kann heute dazu stehen, und auch mal NEIN sagen. Wenn mir etwas zuviel wird sage ich es. Es hat niemand etwas davon, wenn ich wieder zusammenbreche. Es hat niemand etwas davon, wenn ich beweise, was ich kann. Ich muss auch niemandem mehr etwas beweisen. Nur mir. Mir beweise ich, dass ich mir selber Grenzen setzen kann. Dass ich NEIN sagen kann. Aber im nur NEIN sagen, und "das kann ich nicht mehr..." das tue ich auch nicht. Ich will keine Mitleid. Ich will auch was leisten können. Dazu gehört auch, dass es manchmal stressig wird. So merke ich auch, dass ich lebe und gebraucht werde. Einfach nur zu sein, das ist nichts für mich. Aber ich gehe nicht mehr so weit, dass ich mehr leiste, als das ich kann. Das habe ich gelernt. Ich stehe zu mir und meinen Fähigkeiten. Zu dem, was ich kann und was nicht.
Mir ist es egal, was die anderen denken. Ich weiss, was ich erlebt habe. Sie nicht. Also kümmert mich deren Meinung nicht. Meine Frau stellt mir auch manchmal die Frage, ob ich es nicht mal wieder übertreibe. Nun, ihre Meinung ist mir wichtig. Sie frage ich, wenn ich nicht mehr weiter weiss, oder nicht mehr kann. Sie hat immer ein offenes Ohr für mich. Ohne sie, wäre ich heute nicht derjenige, welcher ich bin. Ihr habe ich auch die Freue am Leben zu verdanken. Sie verlangt nie Dinge, welche ich nicht kann. Sie ist auch besorgt und sehr liebevoll. Was will ich mehr?
Jemanden an seiner Seite zu wissen, welcher zu einem hält, ist sehr angenehm. Ich bin froh, dass ich nicht alles alleine mache muss. Dass ich mich auch mit jemandem (meiner Frau) über meine Sogen unterhalten kann. Aber nicht nur immer das Negative ist Gesprächsstoff. Nein, besonders, das zusammen lachen und was erleben. Das Gemeinsame. Schöne Erlebnisse. Das ist es, woraus ich meine Energie beziehe. So kann ich auch mehr Stress ertragen, denn ich weiss, ich habe einen Ausgleich. Ohne diesen geht es nicht. Denn hatte ich früher nicht. Ich hatte keinen Ausgleich mehr. Ein Psychologe hatte mir mal gesagt, dass ich mehr Energie verbrauche, als ich regenerieren kann. Ich habe ihn damals nicht verstanden. Heute weiss ich, was er meinte. Nun, ich achte jetzt sehr darauf. Ich brauche meinen Ausgleich zum Arbeitsalltag. Den habe ich auch gefunden. Doch es hat lange gedauert, bis ich erkannte, was ich brauche. Das war nicht so einfach.
An Grenzen stosse ich auch heute noch. Doch ich überschreite sie nicht mehr. Ich erkenne sie, und stoppe, oder werde von meiner Frau gestoppt. So vermeide ich, dass ich mich selber übervordere. Dies ist etwas vom Schlimmsten. Sich selber immer wieder beweisen zu wollen, was man kann. Dabei geht es im Grunde nur darum, den anderen zu zeigen was man kann. Dies führt in den Abgrund. Dies führt zu einem Burn-out. Doch wenn man für sich einsteht, so wird das Leben nicht einfacher, aber angenehmer.

Freitag, 14. Juni 2013

Asperger und die Überlastung

Niemand ist unbegrenzt belastbar. Niemand kann immer nur leisten und leisten. Irgendwann ist Schluss. Wo die Grenze liegt ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt keine Regel, wann jemand nicht mehr kann.
Ich habe meine Grenzen dann erreicht, wenn alles sehr laut und hektisch ist. Das ist für mich ein Problem. Nicht etwa riesen Listen durch zu arbeiten oder viel zu programmieren. Das macht mir nicht aus. Hingegen haben dann NT's so ihre Probleme damit. Sie sind gestresst, wenn sie viel Arbeit haben. Mir macht das nichts aus. Im Gegenteil, ich mag das. Je mehr desto besser. Klar, ich merke dann aber auch nicht, wann es zu viel ist. Das muss mir meine Umfeld sagen. Meine Frau bremst mich dann jeweils, indem sie fragt, ob es nicht langsam genug ist. Da fällt es mir erst auf.
Lärm und Hektik sind für mich ein viel grösseres Problem. Das kann ein einfach Einkauf im Supermarkt sein. Schon bin ich an meiner Grenze. Einkaufen ist für mich ein riesen Stress. Das hat nichts mehr mir Spass und Erlebnis zu tun. NT's hingegen brauchen das. Sie müssen mit anderen Menschen zusammen sein. Lärmen und schwatzen und sonst irgendwie auffallen. Sie brauchen das Gefühl dazu zu gehören. Wozu auch immer. Mir ist das schleierhaft. Ich sehe nicht ein, wieso ich zu irgendwas gehören soll. Ich gehöre zu mir. Ich bin mit meiner Frau zusammen. Mehr brauche ich nicht.
Überlastung kann aber auch dann eintreten, wenn die Aufgabe nicht klar ist. Wenn ich nicht weiss, was ich genau machen muss. Dies ist dann so, dass ich einfach da sitze und nichts tue. Aber es überfordert mich. Ich bin innerlich am Anschlag. Denn ich will die Aufgabe lösen, weiss aber nicht wie. Das verursacht auch Stress. NT's können, so glaube ich, besser damit umgehen. Sie machen dann einfach mal. Aber ich nicht. Ich will die Aufgabe richtig erledigen. Will sie perfekt machen. Das ist das, was der Stress verursacht. Einfach mal so machen, das ist schwierig. Manchmal gelingt es mir. Manchmal kann ich es. Aber auch nur für kleine Aufgaben. Für Dinge, bei welchen es nicht so drauf an kommt, wie sie gemacht werden.
Dazu kommt, dass ich leicht aus dem Konzept gebracht werden kann. Zu viel Licht, eine lautes Geräusch, und das wars. Ich kann mich dann für Stunden nicht mehr richtig konzentrieren. Kann nicht mehr arbeiten. Deswegen bin ich am liebsten zu Hause. Da habe ich meine gewohnte Umgebung und besonders meine Ruhe. Das ist für mich wichtig. Denn nur kann ich mich erholen. Der Lärm und die Hektik verursachen bei mir Schwindel und Kopfschmerzen. Dies kann ich nur vermeiden, wenn ich nicht raus gehe. Das ist für mich ein Teil meiner Behinderung. Ich kann nicht das tun, was ich will, sondern muss auf mich Rücksicht nehmen. Damit habe ich aber gelernt zu leben. Für mich ist es nicht schlimm.
Überforderung ist also etwas persönliches. Jedoch herauszufinden, was einem überfordert, das ist nicht so einfach. Es braucht viel Geduld und Willen, dies herauszufinden. Weiss man es aber, so kann es einem das Leben sehr viel angenehmer machen. Helfen kann einem dabei niemand. Man muss es alleine herausfinden. Man muss mit sich selber experimentieren. So erfährt man auch viel über sich selber, und kann besser reagieren. Ich kann es nur empfehlen. Jedoch sollte man nicht gleich aufgeben. Denn es ist ein langer und anstrengender Prozess. Alles kann man sicher nicht herausfinden.
Ich habe damals damit begonnen herauszufinden, auf was ich empfindlich bin. Bei mir sind es das Licht, die Geräusche, Hektik und Lärm.

Dienstag, 11. Juni 2013

Asperger und die Depression

Das Leben ist anstrengend. Ständig wird verlangt, dass man das oder jedes macht. Dass man mehr leistet, als man leisten kann. Dass man jemand anderes ist, als man ist. Ständig ändern sich die Abläufe oder man muss Gewohnheiten anpassen.
Irgendwann kommt man nicht mehr mit. Irgendwann ist alles zuviel. Irgendwann geht nichts mehr. Dieser Prozess ist schleichend. Dieser Prozess dauert manchmal Jahre. Ohne das man merkt, dass man nicht mehr kann. Ohne das man sich bewusst wird, dass man am Ende seiner Kräfte ist.
Dies habe ich selber erlebt. Mir wurde vieles zu viel. Arbeit- und Privatleben wurden immer fordernder.  Immer anstrengender. Immer musste ich noch mehr leisten. Irgendwann ging nichts mehr. Dis geschah jedoch von einem Tag auf den anderen. Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen. Ich konnte nichts mehr tun. Ende. Ein Psychologe stellte dann eine schwere Depression fest. Diese war so schlimm, dass auch er nichts mehr tun konnte, also landete ich in einer Klinik. Dies für drei Monate. Nun, diese Zeit hatte mir geholfen, wieder klar zu denken, und zu erkennen, was ich will und was nicht. Ich musste mein ganzes Leben neu gestalten. Dies war nicht so einfach, aber ich hatte Zeit.
Asperger kann es leichter passieren, dass sie depressiv werden. Wir sind viel anfälliger gegenüber von Änderungen, Anforderungen und Anpassungen. Wir kriegen das meistens nicht so schnell auf die Reihe. Auch belasten immer die selben Gedanken den Kopf. Immer wieder sucht man Lösungen für einfache Probleme. Dabei wäre es einfach. Einfach jemanden aus dem Umfeld fragen. Aber darauf zu kommen, ist nicht so einfach. Mir jedenfalls ging es so. Wieso sollte ich jemanden fragen? Wieso Hilfe annehmen? Ich kann gut für mich selber schauen. Nun, dies war leider ein Trugschluss. Heute weiss ich, dass ich fragen kann. Wenn mich etwas stresst, dann sage ich es. Es ist einfacher, es gleich zu sagen, und dann hat sichs. Ich denke, es war aber gleichwohl gut, dass mir das passiert ist. Denn ich habe viel gelernt. nicht nur über mich, sondern auch, wie ich mit Menschen umzugehen habe. Klar, ich mache immer noch viele Fehler und bin manchmal komisch. Aber ich habe doch so einiges erreicht.
Eine Depression ist auf den ersten Blick etwas Schlimmes. Etwas das einem alles verunmöglicht. Doch sie ist auch die Möglichkeit, wieder neu anzufangen. Das Leben zu überdenken. Wieder zu sich zu finden. Nicht immer nur das machen was andere wollen. Oder man denkt, dass man was tun muss, was andere wollen. Nein, das zu tun, was man selber will. Das war für mich die grosse Erkenntnis. Das was ich bin und mache ist so, wie ich es will und nicht wie es andere wollen. Für mich waren die Monate in der Klinik besser alls jede Schule. So was kriegt man nirgends. Auch heute profitiere ich noch davon.
Was aber nicht heissen soll, dass es toll ist, in eine Klinik zu gehen. Besser ist es, wenn man ohne auskommt. Aber wenn es passieren sollte, so ist dies nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ich war in einer Klink, welche von Asperger keine Ahnung hatte. War auch gut so. So lernte ich den Umgang mit den Menschen wieder neu. So wurde nicht auf mich Rücksicht genommen. Ich musste all das, was die NT's machten auch machen. Wieso auch nicht? Immer nur Rücksicht zu nehmen, weil man Asperger ist, bringts auch nicht. Ich bin der Meinung, das wer fordert, auch geben muss. Leider ist es heute doch so, das viele immer nur verlangen, aber nicht geben. Ich versuche das was ich gelernt habe, an meine Mitarbeiter weiter zu geben. Das was ich erlebt habe ihnen beizubringen. Es ist meine Art der Gesellschaft wieder etwas zurückzugeben.
Depressionen sind also eine Chance. Sie sind die Möglichkeit neu anzufangen. Was es braucht, ist neben Zeit und Ruhe, auch viel Verständnis vom Umfeld. Denn alleine kann sie nicht überwunden werden. Der Lohn danach ist aber, dass man eine neuer Mensch ist. Das man weiss, was man will und was nicht. Das man auch für sich einstehen kann und das Wichtigste, auch mal NEIN sagen kann.

Freitag, 7. Juni 2013

Asperger und Beziehungen III

Keine Mensche lebt für sich alleine. Er hat immer irgendwelche Beziehungen. Sei es zu einem Menschen oder einem Gegenstand. Aber nie ist er einfach nur für sich. Immer beschäftigt ihn etwas. Asperger haben mehr Beziehungen zu Gegenständen als zu Menschen. Sie sind im Umgang mit Menschen nicht sicher und verstehen diese auch nicht. Die Gegenstände hingegen sind logisch und man braucht nicht mit ihnen zu kommunizieren. Sie sind immer für einem da und machen keinen Stress.
Ich selber habe nur sehr wenige Beziehungen zu Menschen. Klar, zu meiner Frau, Familie und den Arbeitskollegen. Mehr nicht. Wieso auch? Mir ist es viel zu anstrengend immer wieder mit anderen Menschen weg zu gehen oder anzuhören, was sie gerade mache oder was sie für Sorgen haben. Das ist nichts für mich. Ich denke, dass das vielen Aspergern so geht. Sie wollen ihre Ruhe haben, denn das Leben selber ist schon anstregend genug.
Die einzige Beziehung, welche ich wirklich täglich pflege, ist die zu meiner Frau. Obwohl ich nicht mit ihr zusammenwohne, so schreiben wir uns täglich viele Male. Auch sehen wir uns regelmässig. Das ist für mich ideal. Denn ich brauche meine Ruhe. Alleine sein, ist für mich nicht schlimm. Ich bin gerne alleine. Aber klar, geniesse ich jede Minute mit meiner Frau. Denn schliesslich liebe ich sie.
Asperger können meistens Beziehungen nicht aufrecht erhalten. Besonders, was Kollegen anbelangt. Sie sehen den Grund nicht ein. Auch wird es irgendwann zu mühsam. Eine Beziehung zu einem Partner hingegen, kann ohne Probleme ein Leben lang halten. Denn der Partner ist etwas besonders. Zumindest für mich. Ich sehe keinen Grund, wieso mir meine Frau zu viel werden sollte. Sie ist für mich alles. Ich sehe auch nicht ein, wieso sie anstrengend sein soll. Denn sie ist diejenige welche ich liebe. Liebe ist ja nicht einfach etwas, womit man spielen sollte. Liebe ist für mich das Schönste was es gibt. Sie macht das Leben erst richtig lebenswert. Sie gibt dem ganzen einen Sinn. Für mich ist das jedenfalls so.
Auf der anderen Seite steht meist ein NT. Er muss sich mit dem abfinden, was wir sind. Dass wir nicht immer so reagieren, wie gewohnt. Dass wir nicht immer so sind wie gewollt. Dass wir nicht immer das sagen, was erwartet wird. Das irritiert zu Beginn viele. Denn sie können damit nichts anfangen. Ich habe mir aber angewöhnt, dass ich, wenn meine Frau Fragen hat, ich sie ihr beantworte. So gut ich eben kann. Wissen tue auch ich nicht alles. Aber ich versuche es. Was auch hilft, ist Humor. Das Ganze mit Humor nehmen. Einfach, weil es leichter geht. Asperger ist eine ernste Sache, aber, auch manchmal lustig. Ich lache manchmal ab mir selber. Ich finde, das braucht es auch. Denn sonst wird man ja noch depressiv. Und das muss nicht sein. Auch kann es den Partner treffen. Wenn dieser alles gibt, aber nicht viel zurückerhält. So macht es Sinn, wenn dieser auch sein  Leben hat, und nicht immer nur für den Asperger da ist. Für uns ist es auch anstrengend, wenn wir immer bemuttert werden. Wir brauchen unsere Freiheiten genau so. Aber, ist das Spezialinteresse die Beziehung, dann wird es für den Partner schwieriger. Denn die Ansprüche sind enorm. So hoch, dass sie der NT nicht erfüllen kann. Ist einem das aber bewusst, so kann es gleichwohl ohne Probleme klappen. Ich für mich, brauche einfach Verständnis, dass meine Frau auch ein eigenständiger Mensch ist. Das auch sie ihre Ruhe haben will. Dass auch sie mal für sich etwas machen will. Dass ist nicht immer einfach, aber ich denke, mit der Zeit kriege ich das auch noch hin.
Eine Beziehung lebt immer von Geben und Nehmen. Gut ist, wenn eines lieber gibt und das andere nimmt. So ergänzen sie sich. Dass soll aber nicht heissen, dass eines nur geben muss oder soll und das andere nehmen. Wichtig ist, dass man miteinander spricht. Egal über was. Hauptsache sprechen. Es muss nicht immer nur die Beziehung sein. Es kann ja auch das Weltgeschehen sein, oder was man so auf Arbeit erlebt hat. Egal. Hauptsache kommunizieren. So lernt der Asperger auch, dass nichts passiert, wenn man miteinander spricht. Wichtig ist auch der Glaube an die Beziehung. Ohne ihn geht es nicht.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Asperger und das Nichtpersönlichnehmen

Es gibt Tage da gelingt einem alles. Es gibt Tage da gelingt einem nichts. Es gibt aber auch ein dazwischen. Dinge gelingen und Dinge gelingen eben nicht. Das an einem Tag. Das kann dazu führen dass sich die Laune und die Ausdrucksweise schnell ändert. Mal ist man schlecht drauf, dann wieder gut. Das kennen sicher viele. Doch für Asperger ist das nicht ein Kriterium, oder nur begrenzt.
Ich kann mich ab Dinge aufregen, welche einen NT nicht im geringsten aufregen würde. Ich kann dann mein Umfeld zusammenstauchen. Kann mich aufregen und fluchen. NT's fühlen sich dann meistens beleidigt oder persönlich angegriffen. Sie meinen es richtet sich gegen sie. Aber das stimmt nicht. Es ist nichts persönliches. Bis etwas persönlich wird, braucht es viel. NT's können aber meiner Erfahrung nach nicht unterscheiden. Sie sind zu emotional. Sie meinen immer, dass alles sie betrifft. Wieso auch immer.
ich sage meinem Umfeld danach jeweils, dass es nicht gegen sie gerichtet war oder ist. Das ist aber auch heute noch nicht immer einfach für sie. Es braucht scheinbar sehr viel Kraft, solche Ausbrüche nicht persönlich zu nehmen. Was es aber braucht, ist einfach Verständnis von Seiten der NT's, aber auch von Asperger. Ich habe erst vor kurzem herausgefunden, dass ich so auf mein Umfeld wirke, besonders auf meine Frau. Sie sagte mir zu Beginn immer wieder, wie sehr sie gestresst sei, wenn ich so komisch bin. Nach einigen Situationen und Erklärungen, hat sich das aber gelegt. Heute fragt sie fast nicht mehr. Sie weiss es, und ich hoffe, dass sie es akzeptiert hat. Ich kann es nicht ändern, auch wenn ich wollte. Es gehört einfach zu mir.
Ich denke, für NT's ist es das Beste, wenn sie es einfach ignorieren. Also nicht dagegen ankämpfen. Je mehr sie dagegen ankämpfen und sich beleidigt fühlen, desto schlimmer wird es mit der Zeit. Das Ende wird unausweichlich sein.
Jedoch finde ich auch, das Asperger in einer Beziehung nicht immer zur Diskussion stehen sollte. Es ist mühsam, wenn wir uns immer erklären müssen. Auch wir wissen nicht alles. Es ist auch lästig, wenn das immer das Thema ist. Das Leben hat viel mehr zu bieten, als Diskussionen über Asperger. NT's mögen es ja auch nicht, wenn man immer nur von ihrer Art spricht, und sie sich immer erklären müssen. Sie wollen das auch nicht. Wir ebenso wenig.
Wenn ich etwas persönlich meine, dan sage ich das auch so. Das es persönlich ist. Sonst, sollte es einfach als Information angesehen werden, oder je nach dem einfach nicht beachtet werden. Ich nehme solche Reaktionen weder persönlich noch denke ich darüber nach. ich weiss selber, dass ich nicht immer der Einfachste bin. Dass ich auch meine Schwächen habe. Also ist es mir egal, wenn ich ausraste, und das nicht beachtet wird. Denn es geht wieder vorüber, und alles ist in Ordnung. Danach darüber sprechen, ja, aber nicht lange.
Solche Ausraster, wie ich sie nenne, sind mir selber unangenehm. Aber ich kann sie nicht verhindern. ich kann dagegen ankämpfen, aber es bringt nichts. Im Gegenteil, es wird dan einfach schlimmer. Also lasse ich es geschehen, und gut ist. Danach ist für mich alles wieder in Ordnung. Je nach Heftigkeit, weiss ich aber danach nichts mehr. Es ist wie nicht gespeichert. Ich kriege dann zu hören, was ich gesagt oder getan habe, weiss aber nichts davon. Deswegen habe ich meiner Frau gesagt, sie solle es nicht persönlich nehmen. Ich kann mich ja auch nicht mehr erinnern. Also was solls? Das genau das aber für NT's nicht einfach ist, das weiss ich. Aber ich denke, wenn man danach kurz darüber redet, passts. Jedoch ohne das Thema Asperger zu gebrauchen. Nur die Situation schildern, und wie es für einem war. Mehr nicht. So ist die Sache in wenigen Minuten diskutiert, und das Leben geht weiter.
ich denke aber, wenn ich zwei wirklich lieben, finden sie immer einen Weg, dass sie zusammenbleiben können.

Dienstag, 4. Juni 2013

Asperger und der NT-Partner

Asperger brauchen genau wie die NT's auch jemanden, welcher an seineer Seite ist. Wir sind nicht einfach gefühllos und kalt. Auch wir brauche die Wärme und Kraft von einem Menschen, welcher uns liebt. So einfach ist es aber für den Partner dann auch nicht. Zumindest auf den ersten Blick. Beginnt dieser sich mit dem Asperger-Syndrom auseinanderzusetzen, so kann es passieren, dass die Beziehung nicht von Dauer ist. Denn die Gedanken des Partners werden sehr absurde Formen annehmen. 
Die Literatur beschreibt uns, als beziehungsbeherrschend, unkommunikativ, eigensinnig, abwesend, komisch. Das alles trifft auch auf NT's zu. Ich finde, dass, wenn sich zwei liebt, sie es dabei belassen sollen, und sich nicht mit der Theorie des Autismus beschäftigen. Dies macht nur alles kaputt. Ich schreibe hier aus eigenen Erfahrung. Ich weiss, was das alles an richten kann. Daher rate ich den Partnern, lasst es gut sein. 
Jedoch, und das ist die Schwierigkeit, muss man sehr viel miteinander sprechen. Das hingegen ist nicht so einfach. Asperger haben da so ihre liebe Mühe. Doch nicht aufgeben. Immer wieder versuchen. Was mir immer viel Mühe bereitet hatte, ist die Diskussion über die Beziehung, Liebe, eigene Wünsche, Träume. All das, was normal ist. Ich konnte damit nichts anfangen. Ich konnte darüber nicht sprechen. Dies war auch ein Grund, wieso mich meine damalige Partnerin verlassen hatte. Die Nicht-Kommunikation. Heute weiss ich es besser. Ich habe gelernt darüber zu sprechen. Nicht immer gelingt es mir gut, aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg. Jedoch brauchte ich dafür Jahre um dies zu erkennen und auch anzuwenden. Es war ein harter und steiniger Weg. Doch ein Weg den es lohnte zu gehen. Heute kann ich mit meiner Frau über alles sprechen. Ich habe keine Probleme mehr damit. 
Klar passieren mir immer wieder Sachen, welche sie verwundert. Ich reagiere auf Ereignisse nicht so, wie sie es gewohnt ist. Wie "man" reagiert. Ich habe aber gelernt, dies zu begründen. Auch das ist ein wichtiger Schritt gewesen. zu begründen wieso ich was warum gemacht habe. Nun, ich begründe sicher nicht alles. Das wäre zu mühsam. Aber ab und zu braucht es das. Auch fragt mich meine Frau, wenn sie nicht sicher ist. Wir diskutieren dann darüber, und die Sache ist erledigt. 
NT-Partner meinen, dass sie den Asperger verstehen müssen. Meiner Erfahrung nach, müssen sie dies nicht. Sondern uns als Menschen wahrnehmen. Wir sind auch Menschen. Menschen die genau so Gefühle und Wünsche haben, wie alle anderen auch. Nur können wir diese schwer oder gar nicht äussern. Es braucht viel Geduld und Training. Doch mit der Zeit geht es. Nicht perfekt, aber es wird besser. Die Energie, welche ein Partner in einen Asperger stecken muss, ist enorm. Das was er zurückbekommt ist auf den ersten Blick wenig. Das täuscht aber. Wir sind ehrlich, treu, liebevoll und lieben den Partner so, wie er ist. Ohne Hintergedanke und Lügen. Dies sind Eigenschaften, welche wir bieten könne. Wir sind in dieser Sache anders als die NT's. Es gibt nur ganz oder gar nicht. Wir lieben, oder eben nicht. Der Partner kann sich jederzeit auf uns verlassen. Nur, wie wir die Liebe zeigen, dass ist so eine Sache für sich. Meistens in Form von Erledigung. Sei es etwas besorgen, reparieren, holen. Oder das Essen machen. Das sind nicht gerade die Dinge, welche ein NT unter Liebe versteht. Doch es ist unsere Art dies zu zeigen. Weiss man das, so ist es einfacher. Es ist einfach eine andere Art die Liebe zu zeigen. Klar gehört kuscheln und Sex auch dazu. Klar gehört Hand in Hand durch die Gegen gehen auch dazu. Dies muss nicht und wird auch nicht auf alle Asperger zutreffen. Denn nicht alle lehnen Körperkontakt ab. ich beispielsweise, mag es sehr. 
Generell sollte man sich nicht zu sehr auf die Literatur verlassen, sondern mehr dem eigenen Herzen.  

Samstag, 1. Juni 2013

Asperger und die Überforderung

Vieles, was wir machen, machen wir automatisch. Wir denken gar nicht viel dabei. Doch es gibt Situationen, welche einem zu viel werden. Besonders, wenn sie andauernd vorkommen.
Ich erlebe das bei mir selber. Ich arbeite, erledige meine Arbeiten zu Hause. Doch kann es vorkommen, dass mir alles zu viel wird. Ich kriege dann wie ein Overflow. Ich kann nicht mehr. Dies ist besonders dann der Fall, wenn ich sehr viel mit Menschen zu tun habe. Wenn immer alle etwas von mir wollen. Wenn immer was nicht geht, und ich es wieder in Ordnung bringen muss. Wenn ich einfach nie dazu komme, mal in Ruhe nachzudenken, oder einfach mich auf das zu konzentrieren, was ich eigentlich tun sollte. Dies führt bei mir dazu, dass ich sehr unangenehm werden kann. Dass ich nicht mehr unterscheiden kann, was wichtig ist und was nicht. Es ist alles gleich wichtig. Ich sehe dann nur noch Probleme. Die überfordert mich dann irgendwann. Das kann nach ein paar Tagen aber auch Wochen sei.
Asperger brauchen Routine. Sie müssen wissen was sie wie machen sollen. Wenn immer alles nach dem Schema:"Mach mal was" vor sich geht, entsteht irgendwann eine Blockade im Gehirn. Nichts geht mehr. Nichts kann mehr gemacht werden. Man will alles gleichzeitig machen und macht doch nichts. Mir geht es jedenfalls so. Ich will alles machen und das sofort, habe am Schluss aber nichts gemacht. Dies ist für mich nicht befriedigend.
Doch wie kommt man aus so einer Situation raus. Es ist ja nicht einfach, dies zu erkennen? Besonders dann nicht, wenn das Gehirn völlig überlastet ist. Nun, ich spreche mit den Arbeitskollegen oder meiner Frau. Klar, für diese ist es sicher nicht immer angenehm. Doch sie verstehen mich. Sie wissen, dass es nicht gegen sie ist. Nach einiger Zeit, beruhige ich mich dann wieder, und kann wieder klar denken. Wichtig ist nur, dass eine Lösung gefunden wird, wie das verhindert werden kann. Wie das es nicht mehr dazu kommt. Häufig entstehen solche Situationen ja, weil man immer mehr macht. Immer mehr machen will. Meint, dass es sonst niemand anderes machen kann. Nun, jeder Mensch hat seine Grenzen. Diese aber auch zu erkennen, und einzugestehen, dass es zu viel ist, das hingegen ist nicht so einfach.
Mir gelingt das auch nicht immer. Doch ich versuche es wenigstens. Was ich gelernt habe, ist, dass wenn ich sage, dass es mir zu viel wird, nichts passiert. Wir suchen eine Lösung. Ich weiss, dass viele Angst haben, weil sie nicht wissen was passiert. Doch heute kann ich sagen, dass die Menschen um einem herum nur dann auf einem eingehen können, wenn sie wissen, was Sache ist. Sie können keine Gedanken lesen. Deshalb sage ich immer alles. Leider ist es so, dass sie manchmal herausfinden müssen, was ich meine, weil ich selber nicht weiss, was los ist. Doch bis jetzt hat es immer geklappt. Dafür bin ich meinem Umfeld auch dankbar. Denn ohne dieses, wäre mein Leben, so wie es ist, nicht möglich.
Asperger sind mit neunen Situationen überfordert. Sei es ein neuer Mitarbeiter, PC, oder Arbeitsplatz. Dies kann dazu führen, dass nichts mehr geht. Auch zu viele Menschen in einem Raum, führt dazu. Dabei sind viele Menschen relativ. Ab maximal 5 Personen geht nichts mehr. Zumindest bei mir. Ich kriege dann Panik und kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich muss den Raum verlassen. Ich bin dann schlicht und einfach überfordert. Menschen sprechen, sie wollen immer was, sie machen Geräusche, sind laut. Das alles kann ich nicht ausblenden. Es wird mir zu viel. Also gehe ich raus.
Asperger sind auch dann überfordert, wenn sie nicht genau wissen, was sie machen müssen. Wenn der Auftrag vage ist. Wenn er nicht genau definiert ist. Sie denken und denken. Kommen aber zu keinem Ergebnis. Sie sehen nicht, dass sie einfach beginnen sollen, und dann sehen, wie es sich entwickelt. Daraus entstehen dann die Fragen aber auch das weitere Vorgehen. Ich weiss, theoretisch, wie es geht, aber in der Praxis, kann ich es auch nicht immer. Mir gelingt es manchmal aus einem vagen Auftrag was zu machen, aber nicht immer. Dann muss ich nachfragen, oder die Person bitten, mir den Auftrag ganz genau zu geben. Wichtig ist immer, wenn ich nicht weiterkomme, gehe ich fragen. Das reduziert die Überforderung.