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Dienstag, 29. Januar 2013

Asperger und das Egalsein

Wenn man sich Mühe gibt, so, kann man im Leben viel Gewinnen, aber auch viel verlieren. Es kann sein, dass ich der Einsatz nicht lohnt, jedoch kann es auch sein, dass man dafür belohnt wird. Manchmal kann es aber auch sein, dass sich die Mühe erst mit der Zeit auszahlt. Es muss nicht immer gleich sofort sein.
Doch manchmal kann es sein, dass man der Person immer und immer wieder deine Chance gibt, ohne, dass es Folgen hat. Einmal jedoch ist Schluss. Das wird nicht immer erkannt. Asperger erkennen solche Signale nicht oder nur sehr schwer. Sie machen einfach weiter und weiter wie bis her. Irgendwann jedoch ist es zu spät, und man wird entlassen. Das Erstaunen ist dann jeweils gross. Ich selber kenne das nur zu gut. Ich wurde schon einige Male entlassen. Jedes Mal suchte ich eine Grund. Immer und immer gab ich den anderen Schuld. Jedoch muss ich heute erkennen, dass ich auch meinen Teil dazu beigetragen habe.
Heute erkenne ich, dass es wichtig ist, dass man Asperger die Situation klar erklärt. Aber ohne, dass sie unter Druck geraten. Sonst kann es sein, dass sich die Person ganz verschliesst, und erst recht nichts mehr tut. Das wird dann wieder als interesselos aufgefasst. Die Abwärtsspirale dreht sich weiter und weiter. Man kommt nicht mehr aus dieser Spirale raus. Man wird entlassen. Die Folgen können nicht sehr berechenbar sein. Es kann zu einer Depression führen oder aber auch dazu, dass einem Alles egal ist.
Ich habe selber erlebt, dass es mir nach einer Kündigung immer egal war. Ich konnte dann wieder machen, was ich wollte. Endlich wieder frei. Heute denke ich, dass das die falsche Einstellung ist. Denn sie bringt ausser noch mehr Probleme nichts. Asperger sind meistens nur an ihren eigenen Dingen interessiert. Sie wollen nur ihr Ding machen. Was die Anderen darüber denken, ist ihnen egal.
Den Betroffenen klar zu machen, dass das eine falsche Einstellung ist, ist gar nicht so einfach. Denn es erfordert sehr viel Überzeugungsarbeit. Aber ich bin davon überzeugt, dass es gelingen wird. Nicht bei allen, aber sicher bei einigen.
Was es einfach braucht, ist sehr viel Geduld der Angehörigen. Was man uns klar machen muss, ist, dass unsere Arbeit, welche wir am Arbeitsplatz leisten, wichtig für die Gesellschaft ist. Es spielt keine Rolle, was für eine Arbeit es ist. Sie ermöglicht einem Geld zu verdienen, ein eigenständiges Leben zu führen. Der Staat muss so nicht für einem aufkommen. Dies ist es, was für mich wichtig ist. Ich will der Gesellschaft etwas zurückgeben. Dies ist es, was man vielen klar machen muss. Sie sehen nicht ein, wieso sie etwas tun sollen, und erst noch das, was sie nicht interessiert.
Egalsein ist für mich nicht sehr angenehm. Ich für mich suche immer einen Grund, dass mir Dinge, Aufgaben oder sonst was, nicht egal sind. Ich versuche mich immer den Herausforderungen zu stellen. Dies ist für mich auch nicht immer einfach. Aber ich denke, dass es mir nach all den Jahren doch einigermassen gelingt.
Asperger sollten auch sagen, wenn ihnen etwas nicht passt, oder sie mit etwas nicht einverstanden sind. Denn, das Einfachste, ist zu reden. Ein Gespräch ist das Wertvollste in so einem Moment. Es braucht nur ein wenig Mut und Übung. Mit der Zeit, wird es selbstverständlich. Das ist meine Erfahrung. Und, um diese bin ich heute sehr froh. Sie erleichtert mir so vieles. Klar, gelingt es mir nicht immer. Aber ich arbeite daran. Nicht nur ich, nein, auch meine Frau gibt mir immer wieder die Hoffnung und den Mut dazu.

Samstag, 26. Januar 2013

Asperger und das nicht zu Ende bringen

Gestern habe ich über das zu Ende bringen von Aufgaben geschrieben, und was es bedeutet.
Viele von uns haben sogenannte Spezialinteressen. Sei es Fahrpläne lernen, programmieren oder sonst was. Diese Interessen sind einfach da. Ich habe auch meine Spezialinteressen. Diese sind für mich jedoch nicht so, dass ich mich nur mit ihnen befasse. Jedoch ist es so, dass ich mich so viel wie möglich mit ihnen befasse. Kann ich mich mal nicht mit ihnen befassen, ist das auch nicht so schlimm.
Spezialinteressen haben aber einen Vorteil. Niemand fragt danach. Niemand will Ergebnisse sehen. Eigentlich ist es doch so, dass sie gar kein Ende haben. Man kann sich endlos mit ihnen befassen.
Man muss also nie damit aufhören. Kein Ergebnis abliefern. Niemandem Rechenschaft ablegen.
Das steht im krassen Gegensatz zu dem was in derArbeitswelt oder in einer Beziehung angesagt ist. Da müssen ja Ergebnisse geliefert werden.
Jedoch ist es auch schön, mal nicht immer nur Ergebnisse zu liefern. Mal nicht erklären zu müssen wieso man was wie gemacht hat. Es geht einfach nur um einem selbst. Um das, was man wirklich machen will. Das, was einem gefällt und auch wirklich interessiert. Es ist aber, und das verwechseln viele, nicht ein Hobby. Nein, es ist mehr als das. Es ist wie ein Drang sich mit etwas Bestimmtem zu befassen.
Eines meiner Spezialinteresse, ist dieser Blog. Ich schreibe gerne, also habe ich damit begonnen. Obwohl ich die Artikel, welche ich schreibe, immer fertig schreibe, so ist dieser Blog doch nie zu Ende. Ich kann so lange und so viel schreiben, wie ich will. Die Artikel sind also jeweils nicht das Ende, sondern einfach ein Teil des Ganzen. Das Ganze jedoch ist nie zu Ende. Für mich ist das super. Denn ich muss mich nicht auf das Ganze konzentrieren, sondern kann einfach schreiben, wann und was ich will.
Für Angehörige kann es echt mühsam sein, wenn wir uns viel mit unseren Spezialinteressen befassen. Sie verstehen nicht, wieso sie für uns so eine grosse Bedeutung haben. Wieso genau das und nicht etwas anderes. Nun, wir wissen es meistens selbst nicht. Es spielt auch keine Rolle, wieso das und nicht etwas anderes. Wichtig ist nur, dass wir etwas haben, was uns Freude und Spass macht. Es ist für uns auch nicht sinnlose Zeitverschwendung, sondern sinnvoll.
Etwas mal nicht zu Ende bringen ist auch schön. Keinen Zwang zu haben, etwas abzuliefern. Einfach tun können was einem Spass macht. Meistens ist es ja so, dass wir uns mit irgendwie sinnvollen Sachen beschäftigen. Gut, einen Fahrplan zu lernen mag für viele komisch wirken. Jedoch ist es das nicht. Er hat eine bestimmte Logik und Struktur. Auch ist es praktisch, wenn man mal keine Handy oder sonst was zur Verfügung hat. Wieso also nicht. Auch meinen Blog mag für viele komisch wirken. Denn ich habe keine festes Thema. Sondern schreibe einfach, was ich will. Ich habe keine Vorgaben. Das ist es was befreiend ist. Keine Regeln, ausser meine.
Regeln, welche man selber aufstellt sind nicht unbedingt schlecht. Denn wer sagt, dass die Regeln, welche andere aufstellen einen Sinn ergeben? Eben. Also können wir uns sehr gut mit unseren Interessen befassen. Wir müssen dabei keien Rücksicht auf eine Chef oder sonst wer nehmen. Nur wir und das Interesse.

Freitag, 25. Januar 2013

Asperger und das zu Ende bringen

Etwas zu beginnen, dass ist für viele etwas Schönes. Sie können mit ganzem Elan an die Aufgabe gehen. Jedoch mit der Zeit ist es doch so, dass das Interesse abnimmt. Wieso immer das? Wieso nicht eimal wieder etwas anderes? Dies erlebe ich häufig selbst. Am Anfang bin ich begeistert, etwas Neues zu machen. Doch mit der Zeit will ich endlich wieder etwas Neues machen. Doch das geht natürlich nicht immer. Die Arbeit oder die Aufgabe muss zu Ende gemacht werden. Denn das Ergebnis wird ja erwartet. Dies ist es dann, was mich immer wieder neu motiviert. Das Ergebnis. Ich will sehen, wie die anderen darauf reagieren. Auch ist es doch so, dass man stolz auf das Ergebnis und das geleistete sein darf.
Leider erlebe ich immer wieder, dass es Asperger gibt, die mit einer Aufgabe beginnen, sie ihnen aber nicht passt, und sie dann einfach fern bleiben oder sie sich verweigern. Sie beachten die Sache nicht mehr, und wollen einfach nur ihr Ding machen. Das geht im Privaten sicher besser, als auf Arbeit. Da ist ein gewisser Ehrgeiz und Durchhaltewille gefragt. Ich bin auch nicht immer von allem begeistert, was ich machen muss. Jedoch sehe ich es dann einfach als meine Aufgabe an. Schliesslich werde ich dafür bezahlt, also mache ich es. Manchmal ist es doch auch so, dass eine Aufgabe die mir nicht gefällt, sich als sehr interessant und lehrreich herausstellt. Man kann nicht von Beginn an sagen, wie sie sich entwickelt, und was man daraus lernen kann.
Etwas zu Ende bringen, das fällt vielen schwer. Sie sehen nicht ein, wieso sie überhaupt etwas machen sollen. Sie sehen nicht ein, für mas das Ergebnis gut sein soll. Nun, ich denke, es hat auch damit zutun, dass sie einfach ihr Ding machen wollen. Dass sie sich nicht einordnen können. Sich nicht anleiten lassen wollen. Einfach nur dasitzen, gamen oder sonst was tun, ist nicht der Sinn von Arbeit.
Privat gibt es ja auch so viele Dinge, welche erledigt werden müssen. Sei es Rechnungen bezahlen, einkaufen oder einfach mal wieder sauber machen. Diese Arbeiten müssen auch begonnen und beendet werden. Ob es einem passt oder nicht. Ich denke, es geht mehr um die Einstellung zu einer Aufgabe. Ich bin meistens positiv eingestellt. Ich sehe Aufgaben als Möglichkeit. Als Chance. Also nutze ich sie. Auch alltäglich Sache, wie Oben beschrieben, machen mir Freude. Es kommt nur auf die Einstellung drauf an. Es komt nur drauf an, dass man ein Ziel vor Augen hat.
Habe ich die Aufgaben erledigt, kann ich mich ja wieder meinen Dingen zuwenden. Aber ich bin dan froh, dass ich alles erledigt habe. Dies ist für mich auch eine Art Therapie. Denn ich will nicht einfach in meinen Gedanken versinken, und nur mein Ding machen. Nein, zum Leben gehört mehr dazu, als einfach nur sein Ding zu machen.
Etwas zu Ende bringen ist nicht schwer. Man muss es einfach tun. Sich bewusst werden, dass danach wieder etwas neues kommt. Je mehr man macht, desto mehr lernt man. Lernen ist das, was mich interessiert. Je mehr desto besser. Jedoch, immer nur lernen bringt auch nicht. Das Gelernte muss auch geübt werden. Dies geht am einfachsten, indem man die Sachen immer wieder macht. Hat man es drauf, kommt das Nächste. So ergibt sich mit der Zeit ein riesen Wissen aber auch Erfahrung.
Dies ist aber nur möglich, wenn das Begonnene auch zu Ende gebracht wird. Dies musste ich auch lernen. Doch heute, kann ich es. Und bin jeweils echt froh, wenn ich wieder etwas geschafft habe. Wenn auch andere sagen, dass ie froh darum sind, dass es erledigt ist. Es ist ein geben und nehmen. Wer gibt, der wird mehr kriegen, und wer nicht gibt, dem wird auch das noch genommen. Dies kann dann zu Frust und Resignation führen. Es wird zu einer Abwärtsspirale. Das Gegenteil jedoch ist meiner Meinung nach das, was der Mensch will. Je mehr man macht, und auch damit zufrieden ist, desto mehr wird einem gegeben. Dabei geht es nicht mal so sehr um Arbeit selbst, nein es geht um Vertrauen und Anerkennung. Vertrauen ist meiner Meinung das, welches wichtig ist. Denn ohne Vertrauen in den anderen, geht es einfach nicht.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Asperger und die Konzentration

Die Konzentration ist so eine Sache für sich. Jeder hat sie, und jeder hat sie manchmal nicht. Sie hängt von der Tagesform oder von Ereignissen ab. Sie ist aber notwendig, dass wir arbeiten Auto fahren oder einfach ein Buch lesen können. Sie ist etwas, welche wir jeden Tag gebrauchen. Sie hilft uns, unseren Alltag zu meistern.
Ich selber, habe an manchen Tagen eine extreme Konzentration. Jedoch dann nicht für lange. Vielleicht für eine Stunde. Danach ist sie weg. Jedoch kann ich in dieser Stunde so viel erledigen wie an einem für mich normalen Tag. Steuern kann ich dies leider nicht. Könnte ich es, wäre ich manchmal sehr froh darüber. Denn ich könne sie dann einsetzten, wenn ich sie brauche. Doch leider gelingt mir dies genau niemals. Ich muss mich ihr fügen.
Meistens jedoch reicht die Konzentration, welche ich für den Tag zur Verfügung habe. Sie hilft mir, meinen Alltag zu meistern. Sei es einkaufen, aufräumen, oder einfach in diesem Blog schreiben. Dafür brauche ich nicht die absolute Konzentration.
Autisten wird ja nachgesagt, dass sie sich sehr gut konzentrieren können. Nun, dies stimmt schon. Jedoch nur, wenn die Umgebung mitspielt. Autisten sind sehr auf ihre Umgebung angewiesen. Eine kleine Abweichung, kann schon zur totalen Zerstörung dieser Führen. Der Tag ist gelaufen. Nichts kann mich dann wieder zurückbringen. Eigentlich kann ich dann auch gleich nach hause fahren. Denn ich kann die nötige Konzentration nicht mehr aufbringen.
Auch eine Aufgabe, welche einem nicht liegt, kann dazu führen. Es kann dann leicht passieren, dass man einfach da sitzt, und nichts tut. Dies, weil man einfach nicht weiss, wie und wo beginnen. Es fehlt der entscheidende Impuls. Ist die Aufgabe jedoch interessant, und man weiss wie, dann geht es wie von selbst. Die Zeit spielt dann keine Rolle mehr. Die Konzentration ist voll da. Doch die Frage ist, wie lange. Meistens bis zum ersten kleinen Problem. Und schon ist sie wieder weg.
Ich erlebe das häufig bei mir selber. Wenn ich etwas bestimmtes machen will, und ich weiss wie, dann ist es für mich keine Problem. Taucht ein Problem auf, welches ich lösen kann, ist alles weiterhin kein Problem. Jedoch, wenn ich das Problem nicht lösen kann, lege ich die Aufgabe weg, und das wars. Ich muss mich dann echt überwinden, es doch weiter zu versuchen, und an der Aufgabe dran zu bleiben. Dies ist nicht immer einfach. Jedoch auf Arbeit, geht es nicht anderes. Da werde ich ja auch für Leistung bezahlt. Also, dass ich auch was mache, und nicht gleich aufgebe. Dies ist wie geschrieben, nicht immer einfach.
Autisten können aber, wenn sie sich wirklich konzentrieren können, wirklich Erstaunliches leisten. Sie leisten dann Arbeit, welche mich immer wieder selber erstaunt. Es geht weniger um die Arbeit, als um die Zeit, welche sie dafür benötigen. Sie ist extrem kurz. Wir können sehr schnell arbeiten, wenn wir wissen was und wie.
Asperger haben auch ein Problem mit der Konzentration. Sie lassen sich sehr leicht ablenken. Besonders durch Gespräche von anderen. Ist das Gespräch interessant, will der Asperger auch mitreden. Denn es interessiert ihn ja. Also bleibt die Arbeit liegen, und das war es auch schon wieder mit der Konzentration. Dies ist zumindest meine Erfahrung mit Asperger. Mir selber, geht es genau so. Ich lasse mich auch sehr leicht ablenken. Dagegen kann ich leider nichts unternehmen. Ich habe es probiert und probiert. Aber es gelingt mir nicht. Also habe ich es bleiben lassen. Heute akzeptiere ich das als ein Teil von mir.
Ich denke, man sollte sich auch eingestehen, dass man nicht immer all kann. Das man auch mal sagen kann, dass man etwas nicht kann, oder nicht weiss wie es geht. Fragen ist da immer das einfachste Mittel.

Samstag, 19. Januar 2013

Asperger und das Fatalistische

Das Denken der Menschen ist nicht in JA und NEIN eingeteilt. Sie kennen viele Zwischenformen. Sie können sich Lösungen vorstellen, welche wir uns nicht vorstellen können. Dies zeigt sich besonders bei Konflikten. Für mich gibt es immer nur ganz oder garn nicht. Ja oder nein.
Meinungen sind dafür da, dass sie diskutiert werden können. Dass man dem anderen zuhört. Das man sie vielleicht sogar übernimmt. Das ist für mich das Graue. Wir denken ja nur in schwarz oder weiss. Bildlich geschrieben.
Da wir nur ja und nein kennen, kann unsere Meinung aber auch unsere Vorstellungen leicht als fatalistisch abgetan werden. Wir gehen davon aus, dass alles nur in Extrema anzusehen ist. Man lebt oder ist tot. Man isst, oder isst nicht. Man arbeitet oder eben nicht. Dazwischen gibt es nichts. Nicht für uns. Die NT's kennen Zwischenwerte. Diese kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin aber immer wieder erstaunt, auf was für Lösungen und Ideen sie kommen. Ich habe sogar schon versucht so zu denken und handeln wie sie. Aber es gelingt mir nicht wirklich. Es ist einfach zu kompliziert. NT's handeln einfach intuitiv. Das hat nichts mit denken zu tun. Ich muss dafür aber denken. Das bedeutet für mich, dass ich eine Rechnung machen muss, welche zuviel Unbekannte enthält. Also lasse ich es bleiben.
Ich bin nicht der Meinung, das ich fatalistisch denken und handle. Eher einfach auf meine Art. Damit komme ich gut zurecht. Es ist meine Art zu denken. Das Adaptieren von anderen Gewohnheiten und Gepflogenheiten würden mich überfordern. Ich habe es ausprobiert. Es bringt nichts.
Wer mich jedoch kennt, der fragt halt einfach einmal mehr nach. Oder sagt mir, das es auch anders sein könnte. Ich bin für solche Hinweise immer wieder dankbar. Denn ich sehe und lerne durch sie. Auch wenn ich sie nicht anwenden kann, so zeigen sie mir doch, dass es auch anders geht. Heute kann ich sogar solche Ansichten oder andere Lösungen akzeptieren und sie sogar befolgen. Der Weg dazu war aber nicht einfach. Ich musste viel über mich selber lernen. Das hat sicher über ein Jahr gedauert. Doch heute bin ich meistens in der Lage, mich dem zu stellen. Ich will sogar, dass mir die anderen eine andere Lösung aufzeigen. Es interessiert mich auch.
Aber ich merke auch, dass ich mein fatalistisches Denken nicht los werde. Es gehört einfach zu mir. Ich bin so. Für mich ist es nicht fatalistisch. Es ist nicht einmal komisch oder so. Nein, es ist einfach die Art in welcher ich denke. Ich lebe damit schon mein ganzes Leben. Also ist es für mich normal.
Ist man mit der extremen Ansicht eines Asperger nicht einverstanden, oder versteht sie nicht, so sollte man einfach nachfragen. Denn, denken, das können wir sehr gut. Wir müssen einfach darüber nachdenken können. Einfach eine andere Meinung oder Ansicht vorgesetzt bekommen, das ist nicht. Wir brauchen ein Grund zu denken. Und es muss logisch sein. Nur so können wir auch lernen, dass es andere Meinungen und Ansichten gibt. Fragen und Diskutieren, dass sich die beiden Schlüssel zu unsere Welt. Zu unserem Wesen. Damit öffnet sich unsere Geist und unsere Gedanken auch anderen.
Für viele ist es nicht normal so viel fragen und diskutieren zu müssen, für uns aber schon. Es ist die Sprache, welche wir verwenden. Es braucht nur Mut der NT's dies mit uns zu tun. Wir beantworten die Fragen schon. Jedoch kann die Antwort nicht die sein, welche erwartet wird. Damit muss der NT lernen umzugehen.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Asperger und das Internet

Heute ist das Internet nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wie erledigen sehr viel mit ihm. Seien es Einzahlungen, Chatten oder eifach nur surfen. Das Internet bestimmt einen wesentlichen Teil unseres Lebens. Emails sind nicht mehr wegzudenken. Wir kommunizieren heute sehr viele schneller als alle Generationen vor uns.
Das Internet ist für viele einfach ein Begriff. Viele wissen gar nicht, was sich dahinter verbirgt. Das ist für seine Benutzung auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, das wir immer und überall Zugriff haben. Ohne Internet sind wir verloren.
Ich selbst, brauche das Internet jeden Tag für alles Mögliche. Meine Arbeit kann ich ohne Internet nicht machen. Auch der Austausch von Informationen ist ohne Internet nicht möglich.
Daher ist für mich als Autist das Internet unverzichtbar geworden. Ich kann mit Leuten kommunizieren, ohne das ich mit ihnen sprechen muss. Schreiben ist für mich einfacher. Ich muss mich nicht auf die Person konzentrieren. Ich muss mich nicht an irgendwelche Regeln halten. Zudem kann ich dann schreiben wann ich will. Die Kommunikation ist also asynchron. Dies kommt mir sehr entgegen.
Ich denke, das es für viele Asperger das Kommunikationsmedium Nummer Eins ist. Zudem könne wir uns informieren, oder was viele auch tun, online gamen.
Das Internet ist wie eine Welt in der Welt. Unsere eigene Welt. Das virtuelle Leben ist für mich ein wichtiger Bestandteil geworden. Dazu gehört auch dieser Blog. Ich versuche sooft ich kann, zu schreiben. Er gehört zu meiner Welt. Ich schreibe, was mich beschäftigt. Ihr lest, was mich beschäftigt. Irgendwie ist das ja auch Kommunikation.
Das Internet bietet aber noch mehr. Man kann sich ja auch Sachen nach Hause schicken lassen. Darüber habe ich schon mal geschrieben. Es ist einfach komfortabel sich des Internets für alles Mögliche zu bedienen. Dabei ist es eigentlich nur ein Verbund von Millionen Rechner. Mehr nicht. Eigentlich gibt es das Internet gar nicht. Sonder nur eine Global Area Network. So sein richtiger Name. Viele kennen das LAN (Local Area Network). Das Internet ist einfach auf die ganze Welt bezogen. Mehr ist es nicht.
Für Asperger ist das Internet auch darum wichtig, weil wir uns mit Gleichgesinnten austauschen können. Foren und Chatrooms. Wir sind nicht mehr in unserer eigenen Gedankenwelt gefangen, sondern können uns auch äussern. Dies ist ein grosser Schritt für die Freiheit unsere Kommunikation.
Ich selber bin durcheinander, wenn ich mal kurz keine Internetverbindung habe. Dann setze ich alles daran, dass ich sie wieder habe. Denn ich bin darauf angewiesen. Aber ich denken, ich bin da nicht alleine. Es geht sicher Millionen anderen genau gleich. Wir denken uns nichts mehr, wenn wir das Internet benutzen. Haben wir aber einmal keinen Zugriff, dann sehen wir, wie abhängig wir sind.
Das Internet lebt von den Webseiten. Diese sind es, welche uns mit Inhalten versorgen. Für Asperger ist das ideal. Denn sie können selber Webseiten erstellen und gestalten. Dies ist ein idealer Bereich. Er beinhaltet einerseits das Programmieren aber auch Design. Viel haben mit dem Design Mühe, jedoch nicht alle. So ist für jeden etwas zu tun.
Wenn es interessiert. Wir haben eine Webseite selber gemacht. Sie ist unter www.autismuslink.ch erreichbar. Diese Seite wurde von Asperger gemacht. Unter anderem von mir.
Ich denke, dass das Internet uns sehr viele neue Möglichkeiten bietet. Wir müssen nicht immer mit anderen Menschen sprechen, können aber gleichwohl mit ihnen kommunizieren. Die ist für mich ein riesen Vorteil. Zudem bietet das Internet eine schier grenzenlose Zahl von Informationen an. So kann man sich über alles Mögliche informieren und sein Wissen ständig erweitern.

Dienstag, 15. Januar 2013

Asperger und Computerspiele

Computerspiele sind eine faszinierende Sache. Sie ermöglichen es, sich in Unbekannte Welten zu begeben. In Welten, die wir ohne sie niemals sehen würden. Die wir niemals so erleben würden.
Es gibt viele Spiele. Manche sind einfach, aber genial. Wieder andere sind brutal und blutig. So ist für jeden etwas dabei. Egal ob alt oder jung.
Doch sie bergen auch eine riesen Gefahr. Nämlich, dass man sich in ihnen wie verliert. Dass man den Bezug zur Realität nicht mehr findet. Im Extremfall, kann dies zum Tod führen. Dies ist schon einige Mal vorgekommen. Besonders in Zusammenhang mit dem Spiel World of Warcraft. Es ist ein Spiel welches in einer fantastischen Welt spielt. Doch es ist nur möglich richtig erfolgreich zu sein, wenn man in einer Art Klan ist. Das macht das Spiel noch süchtiger. Man will immer mehr, immer besser und immer weiter kommen.
Viele Jugendliche verlieren sich in solchen Spielen. Sie brechen alle sozialen Kontakte ab. Sie gehen nicht mehr zur Schule. Sie essen kaum noch etwas. Sie gamen nur noch. Dies mit dem Ziel der Beste zu werden. Aber sicher auch, um vor der Realität zu fliehen.
Die Flucht vor der Realität, ist etwas, was wir Autisten sehr gut kennen. Die Realität macht vielen sicher Angst. Sie versuchen sich also so wenig wie möglich darin aufzuhalten. Sie versuchen eine passende Welt zu finden. Dies gelingt sicher am Besten mit den Games. Sie ermöglichen einem, ein Held zu sein, etwas zu erschaffen, oder einfach die Zeit zu vertreiben. Hauptsache sich nicht mit der realen Welt befassen.
Leicht kann dies auch zu einer Sucht führen. Zu einem verzehrten Bild der Realität. Auch die eigenen Vorstellungen von, was ist real?, werden so verändert. Autisten sind meiner Meinung nach viel anfälliger, als NT's. Wir brauchen den Ausgleich dringender, als die anderen. Wir sind schnell mit allem Möglichen überfordert. Es kann nur eine Kleinigkeit sein. Wie es gibt das passende Joghurt nicht mehr, oder der Zug kommt zu spät in den Bahnhof. Kleinigkeiten eben. Doch sie sind für unser Leben entscheidend.
In Games, können wir selber bestimmen, was wir machen. Wann wir es machen, und wichtig!, wie wir es machen. Die heutigen Games sind sehr flexibel darin. Alles mögliche ist machbar. Ich selbst war mal ein Gamer. Hauptsache Shooter und Strategie. Immer und immer wieder wollte ich nicht gamen. Doch ich habe es jahrelang getan. Nicht extrem, doch immer wieder. Sie waren für mich die Flucht vor der Realität. Heute game ich nicht mehr. Es macht mir keinen Spass mehr, und ich sehe auch keinen Sinn mehr darin. Wieso sollte ich noch gamen? Das Leben hat viel mehr zu bieten, als Games.
Nach Draussen joggen gehen, oder mit der Frau spazieren gehen. Das sind Dinge, welche ein Game niemals ersetzen kann. Die reale Welt ist besser, als die Computerwelt. Dies zu erkennen, hat bei mir Jahre gebraucht. Doch heute bin ich froh, dass ich es erkannt habe. Mein Leben ist dadurch viel reicher an Eindrücken geworden.

Freitag, 11. Januar 2013

Bloggen

Als die Blogs IN waren, da wollte jeder einen Blog betreiben. Jedoch stellte sich schnell die Ernüchterung ein, dass er nicht gelesen wird. Denn wenn viel schreiben, lesen wenige. Und einfach nur einen Blog betreiben, dass man einen hat, ist auch nicht sinnvoll.
Will man einen Blog betreiben, so braucht man nicht unbedingt ein Kernthema. Man kann einfach beginnen. So habe ich es damals gemacht. Ich habe einfach begonnen zu schreiben. Heute ist es so, dass ich es mir nicht mehr vorstellen kann, nicht zu schreiben. Viele unterschätzen auch, das ein Blog Arbeit ist. Er will gepflegt und aktualisiert werden. Er braucht ständig neu Beiträge. Das alles erfordert Zeit. Jedoch kann es sich lohnen einen Blog zu betreiben. Ich selbst sehe ihn auch als eine Art modernes Tagebuch. Nicht mehr im klassischen Sinne. Ich schreibe, was mir in den Sinn kommt, oder über etwas was ich gesehen, erlebt oder gelesen habe. Themen gibt es immer. Was es braucht, ist einfach der Wille es auch zu schreiben.
Schreiben ist für mich eine sinnvolle Beschäftigung. Ich schreibe für sehr gerne für meinen Blog. Zumal er ja von euch allen gelesen wird. Dies ist für mich auch die Motivation, weiter zu schreiben.
Er ist aber auch für mich selber wichtig. Ichs schreibe, was mich beschäftigt. Wenn ich es geschrieben habe, so ist es für mich erledigt. Es ist auch eine Art Therapie für mich. So muss ich nicht immer alles mit mir herumtragen. Ich kann mich also von meinem geistigen Balast befreien. Dies ist für mich eine grosse Erleichterung.
Bloggen ist auch eine schöne Beschäftigung. Man produziert etwas. Nämlich Texte, welche auch wieder anderen helfen können. Zudem ist es auch schön, wenn ich sehe, dass ich Kommentare für meine Texte bekomme. Das freut mich jedes Mal. Denn es ist der Lohn für meine Arbeit.
Viele denken, dass es niemanden interessiert, was man schreibt. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Heute weiss ich, dass es sich lohnt zu schreiben. Denn es gibt immer Leute die sich für das interessieren, was einem selber interessiert.
Es braucht auch ein wenig Mut diesen Schritt zu wagen. Doch nach den ersten paar Texten, geht es wie von selbst. Es ist nur eine Frage der Erfahrung. Mehr nicht. Ich denke, dass es beide Seiten braucht. Diejenigen, welche schreiben, und diejenigen welche lesen. Denn ohne Leser, ergibt es keine Sinn, zu schreiben. Und die Leser wollen ja was lesen. Also sind sie auf uns angewiesen. So haben beide Seiten etwas davon.
Für mich als Autisten, ist es DIE Lösung welche ich für mich gefunden hatte. Kommunikation ist nicht so meine Stärke. Aber das Schreiben, das geht. Ich bin froh, dass es heute so einfach ist, einen Blog zu betreiben. So kann ich gleichwohl mit der Welt kommunizieren, ohne, dass ich sprechen muss. Ohne dass ich mit anderen Menschen zusammen sein muss. Dies ist für mich die perfekte Lösung.
An dieser Stelle möchte ich euch allen, welche meinen Blog lesen auch mal danken. Denn ihr alle seit es, welche mich dazu motivieren, weiter zu schreiben.

Asperger und ungewollte Reaktionen

Mir passiert es immer mal wieder, dass ich nicht so reagiere, wie das gegenüber es erwartet. Im einen Moment bin ich sehr angenehm und lieb, und im anderen wirke ich scheinbar extrem kalt und berechnend. Der Auslöser, kann ein falsches Wort sein. Mehr nicht. Ich selber, weiss aber auch nicht, wieso ich dann so reagiere. Wieso ich dann extrem kalt wirke. Dies ist meiner Überlegung nach auf das Aspergersyndrom zurückzuführen. Sicher bin ich mir aber nicht.
Früher, war es mir egal, wenn ich so reagiert habe. Mir war es egal ob sich das Gegenüber verletzt fühlte oder nicht. Heute weiss ich aber, dass es sich lohnt, sich zu entschuldigen. Nicht wegen mir, sondern wegen dem anderen. Eine Entschuldigung wirkt meistens bis immer Wunder.
Ich merke, wenn ich in diesen komischen Modus verfalle. Ich kann aber nichts dagegen unternehmen. Es passiert dann einfach. Ich vergleiche das immer mit einem epileptischen Anfall. Der Betroffene merkt, das er einen bekommt, kann aber nichts dagegen unternehmen.
Das Wissen, dass ich mich entschuldigen sollte, habe ich von meiner geliebten Frau. Sie hat mich darauf aufmerksam gemacht. Sie hat mir mit viel Geduld und Liebe beigebracht, wie ich mich verhalten soll, wenn so etwas passiert. Solche Hinweise sind für mich sehr wertvoll. Denn ich will mich so gut ich eben kann, in die Gesellschaft integrieren. Zudem erspart mir dieses Wissen einigen Ärger.
In der Vergangenheit wurde ich immer mal wieder als arrogant und kalt betitelt. Doch ich wusste nicht wieso. Das führte dann immer wieder zu riesen Diskussionen und Ärger. Denn ich fühlte mich oft unverstanden. Heute weiss ich wieso ich so bin. Das hat mir mein Leben sehr erleichtert. Zudem ist es mir heute möglich, ohne Probleme auch in ein Shopping-Center zu gehen. Dies war nicht immer so. Denn die vielen Menschen irritierten mich immer sehr. Heute ist es besser, und es mach mir eigentlich nichts mehr aus. Dies habe ich auch meiner Frau zu verdanken. Sie hat mir gezeigt, dass es nicht schlimm ist, wenn ich mich in einer grossen Menge Menschen befinde.
Ungewollte Reaktionen sind immer mühsam. Für einem selbst, aber auch für die anderen. Denn sie verstehen oft nicht, wieso man so reagiert, wie man reagiert. Meistens weiss man es selbst nicht. Ich versuche aber immer, die Ursache zu finden. Dies mache ich, indem ich meine Frau frage und es mit ihr diskutiere. Das ist für mich der einzige sinnvolle Weg. Miteinander Sprechen löst so manchen Konflikt. Aber es ermöglicht einem auch, den anderen besser zu verstehen. Ich kann es allen nur empfehlen, dies zu tun. Dabei spielt es keine Rolle, ob am Asperger ist oder nicht.
Entschuldigen, ist eine sehr einfache aber auch schwierige Sache. Denn es erfordert doch so einiges an Mut und Selbstvertrauen. Doch es lohnt sich. Denn Entschuldigungen sind ebenso wichtig wie Lob. Diese helfen einem, das man ernst genommen wird. Sie sind für mich ein Teil der Empathie. Daher ist die Entschuldigung für mich sehr wertvoll und wichtig geworden.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Asperger und Notizen

Notizen gehören zum Alltag hinzu. Viele verwenden irgendwelche Zettel oder haben immer irgendwo Papier und etwas zu schrieben rumliegen. Dies ist praktisch, da man so nicht immer an alles denken muss.
Meine Erfahrung mit Asperger ist jedoch, dass sie sich keine oder nur sehr wenige Notizen machen. Sie wollen immer alles im Kopf behalten. Meistens jedoch, passiert es, dass sie wieder etwas vergessen. Denn alles kann man einfach nicht im Kopf behalten. Jede noch so kleine Kleinigkeit. Das geht nicht.
Ich selber, habe mir angewöhnt, immer einen kleinen Block und einen Füllfederhalter bei mir zu haben. So kann ich jederzeit was aufschreiben. Meine Erfahrung damit ist, dass das Leben dadurch viel einfacher wird. Ich muss nicht immer an alles denken. Zudem erleichtern sie mir die Arbeit. Da ich viele Sitzungen habe, ist es nicht immer leicht, den Überblick zu haben.
Es ist aber auch einfach schön, mit einem Füllfederhalter zu schreiben. Ich geniesse das immer wieder. Es ist nicht das Selbe, wie mit einem Kugelschreiber. Das mag veraltet klingen, ist es aber nicht. Füllfederhalter sind meiner Meinung nach besser zum schreiben geeignet.
Notizen sind aber einfach Notizen. Wenn ich sie nicht mehr gebrauche, werfe ich sie weg. Es sind ja keine wichtigen Texte oder gar Kunst. Nein, sie sind nichts anderes, als eine Art erweiterter Hirnspeicher. Sich immer an alles erinnern zu müssen, ist nicht einfach. Zudem vergisst man in der Hektik des Alltages leicht etwas. Im privaten, mag das ja noch gehen. Jedoch auf Arbeit, ist es nicht erwünscht. Es erschwert die Arbeit, wenn man immer nur denken muss, jedoch nie etwas arbeitet. Das ist nicht produktiv. Zudem ist es doch schöner, etwas zu arbeiten, und am Ende des Tages zu sehen, was man geleistet hat.
Die Notizen sind da ein sehr wichtiges Instrument. Sie erleichtern die Arbeit extrem. Zudem, ist es für mich auch besser, wenn ich sehe, das mein Gegenüber sich Notizen macht. So weiss ich, dass ich nicht auch noch an das alles denken muss.
Jedoch braucht es einige Übung, sich Notizen zu machen. Man muss eine Art geistige Hürde überwinden. Dies ist nicht so einfach. Ich selbst kenne das nur zu gut. Es hat mich einiges an Energie gekostet, dass ich es gemacht habe. Doch mit der Zeit habe ich Freude daran bekommen, und kann es mir heute nicht mehr vorstellen, Notizen nicht mehr zu machen.
Ich finde, dass es gerade für Asperger wichtig ist, dass sie lernen, sich Notizen zu machen. Dass sie lernen, nicht immer nur alles im Kopf zu haben. Denn auch sie können sich nicht immer an alles erinnern. Zudem, ist es auch einfach schön, zu schreiben. Ein passendes Schreibgerät gehört aber dazu. es sollte ja auch Spass machen.

Sonntag, 6. Januar 2013

Asperger und keine Freunde

Für viele sind Freunde sehr wichtig. Sie können nicht ohne diese sein. Es gibt ihnen ein Gefühl des Zugehörens. Freunde sind auch für so manches andere gut. Sie helfen einem beim umziehen, oder in schwierigen Lebenslagen. Das ist eigentlich wunderbar. Und so soll es auch sein. 
Doch wie sieht es bei Autisten aus? Nun, meiner Erfahrung nach, haben wir nicht wirklich Freunde. Wir brauchen sie nicht. Wieso auch? Sie sind anstrengend. Immer muss was gemacht werden. Einladungen folgen, Hochzeiten oder sonst was. Ich selbst, habe keine Freunde. Das macht mir aber nichts aus. Denn ich will es so. Das Leben ist so einfacher und angenehmer. Ich muss so nicht auch noch auf sie Rücksicht nehmen. 
Autisten leben für sich. Sie leben in ihrer eigenen Welt. Da braucht es keine Freunde. Wir beschäftigen uns mit dem, was uns interessiert. Was wir für wichtig halten. Zudem setzen Freunde etwas voraus, was wir nicht können. Kommunikation und Mitgefühl. Das geht nicht. Wir können das nicht wirklich gut. 
Das heisst aber nicht, das wir einsam sein müssen. Nein, das Leben ist so wie es ist. Wieso sich Gedanken machen? Das bringt nichts. Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass sich viele eine Partnerin wünsche. Also eine Freundin. Das ist dann nicht das das Selbe. Denn die Liebe ist nicht das Selbe wie die Freundschaft. Es ist paradox, dass Freunde nicht wirklich in unsere Leben passen, jedoch eine Partnerin schon. 
Ich kenne das selbst. Freunde müssen nicht sein. Jedoch bin ich glücklich, verheiratet zu sein. Das gibt meinem Leben eine Sinn. Für mich gibt es nichts schöneres als das. Ich lerne sehr viel von meiner Frau. Sie ist auch geduldig mit mir. Freunde sind es nicht. Irgendwann, melden sie sich nicht mehr. Denn wir sind ja komisch. Wir leben unser Leben, dass sie nicht verstehen. Wir leben so, wie sie es nicht tun würden. 
Die Menschen brauchen den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen. Sie wollen gesehen werden, und andere sehen. Dass ist sicher mitunter ein Grund, wieso so viele Menschen immer wieder in Shopping-Center fahren. Man sieht sich. Man wird gesehen. Da kann kein Facebook oder sonst was ersetzten. 
Freunde sind als auch dafür da, dass man einfach Kontakt zu anderen Menschen hat. Das man so sein kann wie man ist. Doch das geht auch ohne diese. Das geht alleine auch. Alleine kann ich auch so sein, wie ich bin. Ich habe das Glück, dass ich, wenn ich mit meiner Frau zusammen bin, auch so ein kann, wie ich bin. Dass ist nicht selbstverständlich. Sie nimmt meine Marotten hin. Aber weisst mich auch auf so Manches hin. Ist doch gut. Freunde würden das nicht tun. Denn sie nehmen einem einfach wie man ist, und denken sich den Rest. Das führt irgendwann dazu, dass man keine mehr hat. Wieso sich also die Mühe machen, welche zu haben, wenn man sie eh wieder verliert. Das ist nicht logisch, und bringt nichts. Ausser dass man sich auslaugt. Mehr nicht. 

Freitag, 4. Januar 2013

Asperger und die Ehe

Eine Ehe ist noch einmal etwas ganz anders, als einfach eine Freundschaft. Man hat sich das Versprechen gegeben, sich in Guten wie in Schlechten Zeiten beizustehen. Doch was passiert, wenn eines plötzlich die Diagnose Asperger erhält? Sind das nun gute oder schlechte Nachrichten? Ich denke, sowohl als auch. Für den Betroffenen sicher gute, da er für sein Wesen einen Namen hat, für den PartnerIn schlechte. Autismus ist ja nicht allen wirklich ein Begriff. Zudem wird viel darüber geschrieben, was meiner Meinung nach, alle nur noch schlimmer macht. Denn wir sind nicht anders als die anderen, nur eben anders.
Der Mensch, welchen man geheiratet hat, ist ja nach der Diagnose immer noch der selbe. Nur das man jetzt weiss, was Sache ist. Man kann gezielt auf die Eigenarten eingehen. Oder man versteht sie besser, wieso der andere so handelt. Das gilt übrigens für beide Seiten. Nicht nur für NT's. Nein, auch für uns. Wir müssen uns auch damit auseinandersetzten, wie die anderen ticken. Für eine funktionierende Partnerschaft, braucht es immer zwei. Es kann nicht nur an einem der beiden liegen.
Etwas anderes, ist es, wenn die Diagnose schon vor der Beziehung bekannt ist. Das macht es meiner Erfahrung nach einfacher. Ich habe gelernt damit zu leben und auch dazu zu stehen. Ich konnte es damals meiner jetzigen Frau einfach sagen. Ohne, das das ich mich schämen musste. Sie hat mich aber so akzeptiert wie ich bin. Heute, bin ich, wie geschrieben, glücklich mit ihr verheiratet. Trotz Asperger.
Asperger macht nur einen Teil der Persönlichkeit des Menschen aus. Sicher nicht alles. Es kann auch nicht einfach alles dem Asperger zugeschrieben werden. Oder ihm die Schuld für ein Verhalten gegeben werden. Das wäre meiner Meinung nach falsch. Der Mensch und sein Wesen stehen immer noch über dem Asperger.
Jedoch ist die Diagnose Asperger in einer Ehe nicht negativ zu sehen. Sie zeigt einfach, was wir nicht können. Dies macht uns aber nicht zu schlechteren Menschen. Jeder hat seinen Schwächen. Wir haben einfach einen Namen dafür. Mehr nicht.
Unsere Hauptschwäche ist die Kommunikation. Das ist sicher etwas, was den PartnerIn stressen kann. Denn wir können nicht so kommunizieren, wie NT's. Jedoch, wenn man weiss, wie wir ticken, sind Gespräche ohne Probleme möglich.
Ist unsere Sprache auch manchmal sehr direkt, so ist es sicher nicht böse oder arrogant gemeint. Für uns ist die Information wichtiger als die Wortwahl. Wissen wir nicht mehr weiter, so kann die Sprache sehr direkt und für NT's verletzend wirken. Dies ist aber nicht Absicht. Nein, im Gegenteil. Es ist eigentlich nichts anderes als, nicht mehr wissen wie sagen. Das ist das Schwierigste. Es so zu sagen, das es den anderen nicht verletzt. Es passiert leicht, dass aber genau das passiert. Der PartnerIn sollte solche Dinge nicht persönlich nehmen. Es ist mehr die eigene Unfähigkeit, etwas so zu sagen wie man es will.
Eine Ehe lebt vom Reden miteinander. Vom Austausch der Gefühle und vom gegenseitigen Wahrnehmen. Das sind Dinge, welche für uns nicht so einfach sind. Jedoch gilt auch da: Übung macht den Meister. Wir müssen uns mehr anstrengen, dass wir es einigermassen hinkriegen. Aber es geht bis zu einem gewissen Grad schon. Man muss nur wollen. Es setzt aber auch voraus, das der PartnerIn uns auf "Kommunikationsfehler" hinweisst, und wir sie auch als solche erkennen, und daraus lernen.
Meine Frau macht genau das. Und dafür bin ich ihr immer wieder dankbar. Denn sie geht auf mich ein, und weiss mich auch manchmal auf mein Verhalten hin. Nun, ich lerne daraus, und versuche es beim nächsten Mal zu vermeiden.
Ehe ist Arbeit. Das stimmt. Mit einem Asperger noch ein wenig mehr. Aber ich denke, es ist eine Arbeit, die sich mit der Zeit lohnt. Denn auch wir sind Menschen, die geliebt werden wollen, und auch lieben können. Was wir einfach brauchen, ist Verständnis und Geduld.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Asperger und die Nachrichten

Nachrichten sind in der heutigen Zeit wichtig. Es gibt sogar extra News-Sender. Diese versorgen einem  rund um die Uhr mit dem, was auf der Welt so passiert.
Ich schaue mir täglich die News an, und lese auch so einige im Internent. Nicht nur, was auf der Welt passiert, nein auch, was in der IT-Welt passiert. Für mich ist es wichtig, informiert zu sein.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass wenn ich mit anderen Asperger spreche, sie keine Ahnung haben. Sie schauen scheinbar keine News. Sie sind ihnen egal. Wichtig ist ihnen nur, was sie machen und denken.  Was sie betrifft. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es auch mal so. Ich interessierte mich nur für das, was mich interessiert. Alles andere war egal.
Dieses Verhalten, kann leicht als Desinteresse an der Welt abgetan werden. Also eine Art Egoismus. Doch ich denke, dass es das nicht ist. Sie kommen einfach nicht auf die Idee, Nachrichten  zu schauen. Sie sehen auch keinen Sinn darin. Wieso sich mit etwas befassen, was eh schon vorbei ist. Oder man eh keinen Einfluss darauf hat. Das ergibt für mich so einen Sinn.
Jedoch finde ich, dass es wichtig ist, das man sich informiert. Denn wir alle leben auf demselben Planet. Wir alle sollten uns um diesen Planeten kümmern. Es sollte uns nicht egal sein, was auf ihm passiert. Daher finde ich es wichtig, dass man sich die Nachrichten anschaut. Denn die Augen vor der Welt verschliessen, heisst für mich auch, die Augen vor sich selbst verschliessen. Sieht man nicht, was passiert, so gibt es auch keine Probleme. Dass ist in meinen Augen falsch. Denn man kann die Augen nicht einfach vor den Problemen verschliessen, und hoffen, das sie sich von selbst lösen.
Mir ist auch klar, dass wir auf vieles keinen Einfluss haben. Eigentlich auf nichts. Und doch, kann es uns eine Idee geben, wie wir uns verhalten können oder sollten. Wir sehen durch die News, was wir nicht wollen, und was eben schon. Die News sind auch ein Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft. Sie zeigen uns, was in anderen Ländern abgeht. Sie zeigen uns, was die Regenten der Nationen vorhaben. Oder, was sie eben nicht machen.
News gehen uns alles etwas an. Wir haben heute die Möglichkeit, uns immer und überall zu informieren. Wieso also diese Möglichkeiten nicht nutzen. Man muss ja nachdem man die News gesehen, gelesen oder gehört hat, nicht noch stundenlang darüber nachdenken. Sich aber manchmal Gedanken darüber machen, kann sich lohnen. Zudem bieten News auch noch etwas ganz anderes. Man bekommt so die Möglichkeit, sich mit andern Menschen zu unterhalten, ohne dass man ein Thema suchen muss. Es ist schon gegeben. News eigenen sich immer für den Smalltalk. Dies ist ja eine unserer Schwächen. Doch genau damit, kann sie zum Teil überwunden werden. Man muss sich nicht immer für alles interessieren, um mit anderen zu sprechen. NT's reicht es meistens schon, wenn man über etwas Belangloses mit ihnen diskutiert. Wie das Wetter oder der Börse. Es müssen nicht immer die Themen sein, welche einem selbst interessieren. Denn wir wissen viel von unseren Interessen, der andere jedoch meistens Nichts. Dem sollten wir Rechnung tragen.
News sind als etwas sehr Gutes und auch Interessantes. Wieso also nicht mehr News schauen? Es es wird sich bestimmt lohnen.