Dieses Blog durchsuchen

Translate

Freitag, 10. August 2018

Asperger und das Leiden

Über 2 Monate habe ich nichts mehr geschrieben. Nun, ich wollte immer und immer wieder. Aber ich hatte keine Ideen mehr. Nichts mehr, das mich dazu brachte zu schreiben. Dies ist mal wieder ein neuer Versuch.
Das Leiden. Wie komme ich darauf? Nun, ich habe mich oft gefragt, was Leiden ist. Wir Autisten leiden ja auch am Autismus. Die Meinung vieler NT. Leiden wir darunter? Ich nicht. Eher an der Welt wie sie ist. Das brachte mich in den letzten Monaten auf eine komische Idee. Was, wenn ich Teil der Welt bin, aber sie nicht mehr von mir? Wie habe ich das gemacht? Geistiges Abschalten und gamen. Sehr viel gamen. Eine andere Welt. Eine Welt in der ich nicht ich bin und doch ich. Wie auch immer. Ich habe also versucht zu erkennen, was Leiden ist. Dabei bin ich auf was interessantes gestossen. Nicht wir sind es, die leiden, sondern die NT. An was? An der Hitze? Nein, das ist nicht Leiden. An der Welt? Nein, die interessiert sie nicht. Nicht so lange sie nichts mit ihnen zu tun hat. Ja, was den? Was ist jetzt das Leiden. Nun, ich bin, und da bin ich nicht der Erste auf folgendes gekommen. Geburt-Jugend-Krankheit-Alter- Tod. Dies Fünf sind es, die das Leiden sind. Können sie überwunden werden? Nein. Aber ich habe erkannt, das es doch geht, nicht diese fünf, aber den Rest. Wie? Nun, jetzt kommen die einen mit Meditation, die anderen mit Sport, Ausgang (was das auch immer ist), Freunde. Nein. das alles ist es nicht. All das führt nicht zum Ende des Leidens.
Aber das rechte Denken, oder der rechte Lebenserwerb. Das Erkennen, dass alles vergänglich ist. Was ich anfangs diesen Jahres sehr schmerzlich durch den Tod von meinem Vater erleben musste. Da wurde mir bewusst, das alles nicht ewig ist. Ausser die Ewigkeit. Aber das ist was anderes. Nicht für jetzt.
Nun, wirst du dich frage, was ist mit dem los? War er in einem Kloster oder hat er doch zu viel gegamet? Nein. Ich habe mich einfach oft gefragt und auch meditiert. Aber wie gesagt, dadurch wird das Leiden nicht weniger. Aber es hilft zu erkennen. Auch habe ich erkannt, dass Autismus einfach nur eine Bezeichnung für ein Normabweichendes Verhalten ist. Eine Bezeichnung, die in sich leer ist. Wie alles. Aber diese Leere wird gefüllt mit Wörter, Erwartungen und Missverständnissen. Auch damit, das wir nicht wirklich Teil der Gesellschaft sind. Das eben hat mich inspiriert, dass ich mich mal von der Welt abwende. Was ich auch deshalb tun konnte, weil ich drei Wochen Ferien hatte.
Wie auch immer. Das Leiden und seine Überwindung ist mir noch nicht vollständig gelungen. Aber ich versuche mich jeden Tag darin zu üben. Wie ich das mache fragst du dich vielleicht. Nun, ich versuche(!) mich darin zu üben ruhig und gelassen zu bleiben. Gutes Übungsfeld ist ein riesiges Shoppingcenter. Da gehe ich jede Woche mindestes einmal hin. Viele NT die ich kennen, die haben mir gesagt, das sie dieses meiden, weil es ihnen zu krass sei. Mir auch, aber ich finde da alles was ich brauche, auch das Üben.
Leiden wird doch oft auch dadurch verursacht, das man Erwartungen hat und sie dann nicht in Erfüllung gehen. Dass man mehr Beachtung will. Mehr sein. Jemand anders sein. Aber das geht alles nicht. Das Erkennen, das dem so ist, beendet ein Teil des Leidens. Klingt alles nach Buddha. Ich weiss, ich weiss. Aber ich möchte dir einfach mitteilen, was ich so in den letzten Monaten gemacht habe. Denn, der Tod ist das Ende des Leides für den Betroffenen, aber der Beginn für die Hinterbliebenen. Naja, So stimmt das Gleichgewicht wieder. Jedenfalls, geht es mir weder um Buddha noch um Religion. Sondern einfach um eine Anregung, wie das Leben einfacher in seiner Komplexität werden kann. Den vieles das einem bedrückt, Sorgen und Ängste, sind Konstrukte des Geistes. Die Illusion ist oft grösser als die Realität. Das berühmte, was wäre wenn..... Passiert ist nichts, aber die NT kriegen eine Kriese und Depressionen. Wer dies erkannt hat, dem fällt vieles leichter. Es ist aber nicht so, dass das einem vom Alltag und seinen Problemen befreit. Nein, die bleiben, aber was entsteht, ist ein anderer Umgang mit ihnen. Jaja ich weiss, alles schöne Worte und nicht machbar. Doch es ist machbar. Es ist nur eine Frage des Übens. Was nichts mit Willen oder Intelligenz zu tun hat. Sondern mit Tun.
Was aber hat das hier zu suchen? Autismus, Leiden? Nun, ja, wie gesagt, es einfach zu sagen, das wir leiden. Wenn man aber erkannt hat, was Leiden ist, dann erkennt man auch, das Autismus nicht dazu gehört. Was aber ist Autismus? Dies Frage wurde mir letzthin wieder mal gestellt. Meine Antwort. Leben in einem Glashaus. Darüber habe ich mal einen Artikel geschrieben. Da am Rande.
Dann wurde ich gefragt, an was ich merken würde, das die Inklusion vollständig ist. Ganz einfach. Es gibt keine Menschen mehr. Krass ich weiss. Aber ist doch so. So lange es Menschen gibt, gibt es keine Inklusion. Sondern einfach Menschen und ihre verschiedenen Ansichten und Meinungen. Auch, sind es doch die Menschen die viele der Probleme, Leiden, die sie haben, selbst gemacht sind. Merke, viele nicht alle.
Ich schweife ab. Wie auch immer. Jedenfalls hoffe ich, dass ich dir etwas mitgeben konnte. Wenn ich, danke fürs lesen. Und ich versuche mich im mehr schreiben zu üben.  Damit du auch in Zukunft was von mit lesen kannst.