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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Asperger und die Ordnung

Ordnung muss sein. So ein Sprichwort. Nur, was ist Ordnung? Ich meine, jeder hat eine andere Vorstellung von Ordnung. Oder gibt es eine Ordnung die für alle gleich ist?
Ich jedenfalls achte darauf, das jeder Gegenstand genau seinen Platz hat. Das er genau so ausgerichtet ist, wie er sein muss. Wie ich das entscheide? Nun, ich tue es einfach. Ich habe meine eigene Ordnung. Habe sie im Kopf.
Nur, im Kopf habe ich nicht immer Ordnung. Manchmal ist alles durcheinander. Das legt sich aber wieder, wenn ich Ruhe habe. Es ist nicht immer einfach mit einem Chaos im Kopf sein Leben zu bestreiten. Aber ich denke, das geht nicht nur mir so.
Ordnung muss sein. Aber sie hat noch einen anderen Grund. So kann ich die Gegenstände ohne Probleme fassen. Denn ich merke mir jeden Gegenstand den ich abstelle wo sein Ort ist. Da ich die Umgebung nicht nicht wahrnehme und auch nicht 3D sehen kann, ist es nicht einfach einen Gegenstand einfach zu greifen. Deshalb die Ordnung. Meine Ordnung.
Nun, in der Welt da draussen sind die Gegenstände natürlich nicht so ausgerichtet wie ich es will. Damit komme ich aber klar. Denn ich habe mir eine Technik angeeignet, die es mir ermöglicht jeden Gegenstand zu greifen, ohne dass ich daneben greife. So komme ich auch mit der Ordnung klar, die nicht von mir ist.
Auch muss alles exakt ausgerichtet sein. Alles muss lesbar sein. So schaffe ich meine eigene Ordnung. Auch ist es so, dass ich, wenn es sein muss, viel Zeit aufwenden kann um einen Gegenstand exakt auszurichten. Naja, ich tue das einfach, weil es für mich logisch ist. Ich weiss, dass die NT's sich diese Mühe nicht nehmen. Sie können Gegenstände einfach abstellen. Machen sich keine Gedanken über deren Ausrichtung. Ich schon. Ich kann sogar in Einkaufsläden Gegenstände ausrichten. Einfach weil es mich stört wie sie da liegen. Ich tue dies aber unauffällig. Habe auch dafür eine Technik. Naja, so schaffe ich mir meine eigene Ordnung in einer Welt die für mich keine Ordnung hat.
Die Zeit ist für ich auch eine Ordnung. An ihr orientiere ich mich durch den Tag. Jede Stunde hat ihre Bedeutung. Schliesslich ist Zeit ja nichts anderes als eine Abfolge von Zahlen. Mehr ja nicht. Jede Zahl hat ihr Form, Farbe und Bedeutung. So schaffe ich mir meine Zeitordnung im Tag. Das mache ich schon seit ich weiss was Zeit ist. Ich mache das also schon fast mein ganzes Leben lang so. Nur, ich wusst damals nicht, das ich das mache. Heute weiss ich das. Das wiederum hilft mir, mich besser zu organisieren. Eine bessere Tagesordnung zu schaffen. Aber es macht mich auch unflexibel. Denn wenn ich einfach mal so auf was reagieren muss, ist das nicht immer einfach. Ich muss zuerst alles wieder neu ordnen. Muss alles eine neue Bedeutung geben.
Ordnung ist für mich wichtig. So finde ich mich zurecht. NT's haben ihre eigene Ordnung. Die verstehe ich nicht. Sie können einfach Dinge achtlos liegen lassen. Stören sich nicht an der Unordnung die sie verursachen. Ich verstehe das nicht. Muss ich auch nicht. Solange ich meine Ordnung habe und verstehe, reicht mir das.

Montag, 29. Dezember 2014

Asperger und die Ausraster

Das mit den Ausraster ist so eine Sache für sich. Die NT's verstehen nicht, dass ich, wenn mir etwas komisch vorkommt, oder ich was nicht verstehe scheinbar ausraste. Aber dem ist nicht so. Ich bin ruhig oder eben nicht. Etwas dazwischen gibt es nicht.
Auch ist es so, dass ich nicht weiss, wie ich mich wehren soll. Das ist ja etwas, dass ich immer mal wieder tun muss. Sonst werde ich übergangen. Oder ich komme mir so vor. Einen Unterschied macht das für mich nicht. Wieso auch?
Wenn ich müde bin, ertrage ich weniger. Viel weniger, als wenn ich ausgeruht bin. Deshalb sind Ferien wichtig für mich. Nicht nur wegen mir, sondern auch wegen der anderen. Besonders wegen meiner Frau. Denn auch ihr gegenüber kann ich ungehalten werden. Von einer Sekunde auf die andere. Das Dumme an der Sache ist aber, dass ich mich danach nicht mehr erinnern kann. Ich weiss schlicht und einfach nichts mehr davon.
Je mehr ich tue und je mehr ich gestresst bin, desto weniger Erinnerungen habe ich. Da ich konstant innerlich am ausrasten bin. Mein Verstand schaltet sich nicht mehr ab. Ich weiss also nicht, was ich tat und sagte. Naja, seit ich das aber weiss, weiss ich auch, was ich dagegen tun kann. Verhindern kann ich es nicht, aber minimieren. Das ist immerhin etwas.
Ruhe ist das was ich dann brauche. Nicht noch mehr Stress. Noch mehr Probleme. Das bringt nichts. Ich versuche dann die Probleme auf einmal zu lösen. Mit meinem Verstand. Das gelingt zwar, aber danach bin ich nicht mehr zu gebrauchen. Das Umfeld ist mit den Nerven am Ende. Das muss nicht sein.
Ausrasten. Dazu können schon leichte Veränderungen im Alltag führen. Zu viele Menschen. Lärm. Licht. Kleinigkeiten wie eine Berührung in einem Einkaufsladen. Dinge die für die NT's normal sind, bringen mich leicht aus der Fassung. Ich kann nicht unterscheiden. Beziehe alles auf mich. Sehe nicht, das es nicht absichtlich passiert. Aber trotz dem Wissen, kann ich nichts dagegen tun. Es ist einfach so wie es ist. Autismus eben. Das musste ich lernen. Musste aber auch lernen das meinem Umfeld zu sagen. Besonders meiner Frau. Sonst versteht sie nicht und denkt ich sei komisch. Für mich bin ich nicht komisch. Aber ich weiss, dass ich auf andere komisch und arrogant wirke. Dem ist aber nicht so.
Für mich wirken die anderen auch so auf mich. Auch wenn dem nicht so ist. Ich verstehe sie nur nicht. Ich verstehe nur meine Logik. Alle anderen verstehe ich nicht. Kann nicht erkennen was sie meinen oder wollen, wenn sie es nicht klar sagen. Damit haben die NT's ja so ihre Mühe. Sie können nichts wörtlich sagen oder verstehen. Ich kann aber nur das. Auch das kann mich zum ausrasten bringen. Denn ich komme mir dann nicht verstanden vor. Komme mir vor als spreche ich eine andere Sprache. Was ich ja scheinbar auch tue.
Es ist immer so eine Sache. Einerseits muss ich raus. Einkaufen, arbeiten. Andererseits bin ich am liebsten zu hause. Da kenne ich mich aus. Da habe ich keinen Stress. Da ist alles so, wie es sein muss. Aber das geht ja nicht. Und, dass will ich auch nicht. Will auch was vom Leben haben. Immer nur zu hause sein, dass ist nicht. Dank meiner Frau gehe ich auch raus. Sie sorgt dafür, das ich nicht immer nur zu hause bin. Dafür bin ich ihr dankbar.

Samstag, 27. Dezember 2014

Asperger und immer Recht haben

Das mir den Meinungen ist so eine Sache. Ich habe lange nur meinen eigene Meinung akzeptiert. Habe immer Recht haben wollen. Nun, heute weiss ich, das es auch noch andere Meinungen gibt. Aber es ist nicht immer einfach, zu verhindern, dass ich andere korrigiere. Das hat nichts damit zu tun, dass ich besser bin, oder mehr weiss. Es ist einfach ein Reflex. Ich korrigiere sofort, wenn es etwas ungenau gesagt wird. Wenn etwas meiner Meinung nach nicht stimmt.
Das ist für die anderen nicht immer angenehm. Sie kommen sich dann sicher schlecht vor. Bevormundet. Aber das soll es nicht sein. Ich versuche nur, den anderen zu helfen. Manchmal aber gelingt es mir, dass ich nichts sage. Das ich mein Wissen für mich behalte. Nicht Recht haben will.
Das Korrigieren wird von vielen als arrogant abgetan. Sie meinen ich sei ein Besserwisser. Dabei ist es nur eine Korrektur für etwas das nicht präzise gesagt wird. Mir selbst macht es nichts aus, andere zu korrigieren.
Doch was ist, wenn ich korrigiert werde? Wenn die anderen etwas besser wissen? Mehr wissen? Nun, früher wurde ich ungehalten. Das konnte ich nicht ertragen. Ich musste also lernen, dass ich nicht alles weiss. Musste lernen, das auch anderen eigene Gedanken und Meinungen haben, die nicht der meinigen entsprechen. Das war neu für mich. In all den Jahren haben ich aber gelernt damit zu leben und auch umzugehen. Es war nicht einfach. Denn ich konnte immer nur durch mein Wissen etwas erreichen. Erkannte dabei nicht, dass es nicht um das Wissen geht, sondern darum wie man ist. NT's legen sehr viel Wert darauf, das man so ist wie sie. Alle die nicht so sind, werden ausgeschlossen. Also begann ich intuitiv mehr Wissen anzueignen. Mehr und mehr. Ich versuchte es also mit roher Wissensgewalt. Das hat aber auch nichts gebracht, wie ich im nachhinein feststellen muss.
Heute versuche ich den anderen zuzuhören. Auf sie einzugehen. Sie zu verstehen. Wohlbemerkt, ich versuche es. Gelingen? Naja, das ist so eine Sache, die mir nicht immer gelingt. Aber ich versuche es wenigstens. Nur so komme ich voran. Nur so hören sie mir zu. Denn ich wurde selten gehört. Immer war das, was die anderen sagte besser oder wichtiger. Ich kam immer zuletzt. Das ist heute nicht mehr so. Heute werde ich gehört. Ich versuche mir, auch mit diesem Blog eine Stimme zu geben. Ebenfalls mit meinem Buch.
Recht haben, das ist so eine Sache. Ich zerstöre nicht gleich eine Stadt, wenn jemand anderer Meinung ist als ich. Die NT's tun das. Sie können ohne Probleme randalieren. Terrorisieren. Ich nicht. Ich nehme die Meinung der anderen als Information entgegen. Wenn ich was nicht weiss, ergänze ich mein Wissen damit. So einfach ist es. Aber ich weiss auch, dass das nicht so einfach ist. Es braucht Training. Aber auch den Mut zuzugeben, dass man etwas nicht weiss oder kann. Das ist nicht einfach.
Ich kann heute jemanden um Hilfe bitten wenn ich was nicht kann oder weiss. Früher? Nein. Sicher nicht. Ich musste alles alleine machen. Nur dann hat es Wert. Das ist heute nicht mehr so. Es macht ja keinen Sinn, alles alleine zu tun. Alles zu können. Das kann eh niemand. Aber es zuzugeben. Das ist so eine Sache für sich.
Recht haben ist für mich ein Reflex. Wie Oben beschrieben. Ich denke das ist ein Teil des Autismus. Ich kann nicht unterscheiden, wann ich ruhig sein soll und wann eben nicht. Ich versuche es zu erkennen. Aber gelingen? Nein. Manchmal schweige ich wenn ich was sagen soll, manchmal sage ich was, wenn ich schweigen soll. Wie also den Unterschied erkennen? Wie wissen, wann was angebracht ist und wann nicht? Ich weiss es nicht.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Asperger und die verdrehte Realität

Was ist Realität? Was ist real? Dies Fragen beschäftigen mich immer wieder. Ist es das, was ich sehe? Ist es das, was ich berühre? Oder aber das, was in meinem Kopf ist?
Ich weiss es nicht. Für mich ist das real, was ich sehe. Aber nicht mit den Augen, sondern das was ich mit meinem inneren Auge sehe. Das was zwischen der sogenannten Realität und meinem Verstand ist. Ich kann die Welt anderes sehen. Nur, sie stimmt nicht mit dem überein, was die meisten Menschen als real bezeichnen würden.
Das ist immer wieder der Konflikt welchen ich mit den NT's habe. Sie verstehe mich nicht. Verstehen meine Realität nicht. Ich aber auch die ihrige nicht. Wie auch? Wir haben zwei verschiedene Realitäten. Nur, ich halte nur meine für echt. Kenne ja auch keine andere. Mir eine andere vorzustellen, das geht nicht. Denn ich kann nur das wahrnehmen, was ich wahrnehme. Kann nur das berühren was ich berühren kann. Aber ich kann nicht alles berühren. Es gibt Materialien, welche ich nicht berühren kann. Sind sie also real? Für mich nicht. Da ich sie nur sehe, aber nicht berühren kann, sind sie nicht.
Für die NT's ist das was sie sehen, real. Für mich nicht. Ich kann meinen Augen nicht trauen. Denn ich sehe nicht alles. Kann nicht alles wie die NT's wahrnehmen. Habe aus ihrer Sicht eine verdrehte Realität. Eine die für sie nicht fassbar ist.
Ich sage immer, das ich meine Bilder brauche. Das ich auf sie angewiesen bin. Damit meine ich, meine Realität. Sie hilft mir, mich in der Welt der NT's zurecht zu finden. Und nicht einfach nur zu sein. Ich kann dank den Bilder arbeiten. Leben. Wenn aber alles zu laut und zu hell ist, dann verschwinden die Bilder wieder. Ich kann nichts tun. Habe keine Realität mehr. Kann nur warten bis sich alles wieder beruhigt. Das ist nicht immer einfach. Aber es ist so. Ändern kann ich das nicht. Wie auch? Ich kann die Welt ja nicht meinen Bedürfnissen anpassen. Nur in meiner Wohnung ist alles auf meine Bedürfnisse angepasst. Da stimmt alles.
Realität ist das was viele nicht verstehen. Sie meinen, das nur das, was sie sehen berühren und riechen echt ist. Aber es gibt noch eine Andere. Die die nicht sichtbar ist. Die die nur wenige wahrnehmen können. Sie zu beschreiben ist nicht einfach. Ich jedenfalls kann es nicht. Es ist wie Oben beschrieben die Sache mit den Bilder. Wobei, Bilder nicht richtig ist. Denn es ist ja nicht wie im Kino. Es ist etwas, das ich sehe und wahrnehme. Aber eben, nicht so real, wie das was wir sehen. Ich kann mich aber auf sie verlassen. Dank ihnen haben ich immer wieder sogenannte Einfälle, was ich tun muss. Es sind aber nur gegen Aussen Einfälle. In Wirklichkeit sind es Bilder. Sie zeigen mir, was ich tun muss. Was ich sagen muss. Manchmal aber werden die Bilder sehr stark. Das heisst, ich sage die Dinge die nicht mehr verstanden werden. Deren Ausmass niemand mehr versteht. Dies auch, weil meine Sprache dann so wird wie ich sprechen würde, wenn ich den dürfte. Abstrakt. Schnell. Komplex. Nur, der Preis dafür ist hoch. Denn es ist sehr anstrengend. Ich kann dann auch nichts anderes mehr tun als sprechen. Kann nur warten bis es vorüber geht.
Die verdrehte Realität ist für mich nicht verdreht. Sie ist meine normale Realität. Die der NT's ist für mich verdreht. Nicht die Echte. Aber das verstehe sie nicht. Sie gehen immer davon aus, das sie recht haben. Was aber, wenn sie sich irren? Ich sage nicht, dass meine absolut ist. Aber sie ist die Einzige die ich kenne. Ich habe aber gelernt, dass es auch noch andere Wahrnehmungen gibt. Das ist aber auch schon alles. Denn ich verstehe sie nicht. Muss ich auch nicht.
Ich kann mit dem, wie ich die Welt sehe gut leben. Kann alles tun, was ich will. Brauche niemanden der mir sagt wie ich die Welt sehen soll. Wie wahrnehmen. Das würde auch keine Sinn ergeben. Ich könnte es ja eh nicht.
Was ich aber lernen musste, ist mit meiner Wahrnehmung zu leben. Sie zu nutzen. Das ist nicht einfach. Aber es ist möglich. Nicht immer auf die anderen hören, sondern auf sich selbst. Ich denke, das ist der Schlüssel zu einem eigenen Leben. Zu einem Leben, das man selbst bestimmt und nicht fremdbestimmt wird.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Asperger und die Erholung

Erholung muss sein. Immer nur tun und tun, dass ist nicht gut. Wobei, wenn die Arbeit einem gefällt, dann ist es nicht so schlimm, wenn man nicht viel Ferien oder Erholung hat. Aber dennoch kann es leicht zu einem Burn-out führen, wenn man immer nur macht. Ich kenne das. Irgendwann ist einfach Schluss. Ich konnte nicht mehr.
Heute achte ich sehr darauf, das ich genug Erholung habe. Das ich mich nicht mehr überfordere. Das ist nicht so einfach zu erkennen. Ganz zu schweigen von anderen mitteilen, dass einem alles zu viel wird. Das musste ich lernen. Ich lernte das über Jahre. Beibringen? Nein, das geht nicht. Ich musste es mir selbst beibringen. Klar, ich bin auf meine Umgebung angewiesen. Besonders auf meine Frau. Denn sie sagt mir schon, wenn sie den Eindruck hat, das ich mich mal wieder überfordere. Auf sie höre ich. Das war nicht immer so. Ich dachte immer, dass ich schon weiss, wann ich Erholung brauche und wann nicht. Aber dem ist und war nicht so.
Erholung ist für mich besonders in diesen Tagen wichtig. Ich habe gelernt, dass Ferien Ferien sind. Dass ich in den Ferien nicht auch noch was tun muss. Schliesslich habe ich nicht so viele Ferien pro Jahr. Also muss ich sorgsam mit ihnen umgehen. Das tue ich auch. Arbeiten während der Ferien ist nicht. Das muss nicht sein. Schliesslich werde ich ja für das Arbeiten während der Arbeitszeit bezahlt. Und ohne genügend Erholung kann ich nicht arbeiten. Kann meine Leistung nicht bringen.
Loslassen, das ist nicht so einfach. Ich bin in Gedanken bei der Arbeit. Aber nach 1-2 Tagen legt sich das wieder und ich kann die Ferien mit meiner Frau geniessen. Das konnte ich nie. Aber seit ich meine Frau habe, kann ich es. Einfach mal nicht müssen. Einfach den Tag Tag sein lassen. Das ist für mich Erholung. Ich muss nicht unbedingt weg. In die Ferien verreisen. Wieso auch? Das ist doch nur Stress. Ferien sollen Erholung und nicht Stress sein. So sehe ich das jedenfalls.
Die Weihnachtstage sind für mich eine willkommene Abwechslung zur Arbeit. Endlich wird die Welt ruhiger. Alle sind mit Weihnachten beschäftigt. Alle müssen müssen. Aber ich muss nicht. Ich geniesse die Zeit und lasse die anderen stressen. Nicht mein Ding, das mit dem Stress.
Erholung ist aber auch eine Einstellung zum Leben. Ich musste lernen, dass ich auch für mich was tun kann. Dass auch ich das Recht habe, mal nichts zu tun. Die anderen tun das ja auch. Wenn sie Ferien haben, haben sie Ferien. So ich auch. Das war nicht einfach, aber dennoch, ich tue es auch. Erholen ist gesund. Erholen bringt mich auch auf andere Gedanken. Nicht immer nur Alltag und Arbeit.
Ich kann so tun und lassen was ich will. Ausschlafen, Filme schauen. Schreiben. Aber alles ohne Stress. Kann stundenlang mit meiner Frau diskutieren. Ja, das ist doch was! Nicht immer für die anderen da zu sein, sondern für sich selbst.
Ich für mich geniesse die Ferien bis zum Neujahr. Gut daran ist doch, das es erst nächstes Jahr wieder weitergeht. Das ist doch was. Nicht in 1 oder 2 Wochen, sondern nächstes Jahr. Das klingt doch besser.

Samstag, 20. Dezember 2014

Asperger und die Überlastung

Ich dachte immer, dass mich nichts überlasten kann. Das ich mit allem fertig werde. Dem ist aber nicht so. Ich musste erkennen, dass auch ich Grenzen habe. Nur, ich nehme sie nicht wahr. Wie auch? Mein Empfinden ist nicht vorhanden. Ich kann mich nicht auf meinen Körper verlassen.
Jedoch weiss ich heute, wie ich reagiere, wenn ich überlastet bin. Wenn mich etwas überfordert. Dann schaltet mein Gehirn um. Es geht dann nur noch darum, das Problem zu lösen. Wobei, es nicht ein Problem sein muss. Es kann auch einfach ein falsches Wort sein. Jemand der Licht macht, oder an mir ankommt. Ich kann dann extrem kalt reagieren. Alles wird dann zur reinen Logik. Keine Empfindungen. Nichts. Nur noch Logik. Das ist nicht gut. Denn das Gegenüber kann damit nicht umgehen. Dies einfach deshalb, weil alles menschliche fehlt.
Nun, ich habe mich lange mit diesem Phänomen befasst. Wusste aus Schilderungen meiner Frau, dass ich das mache. Aber ich bin lange nicht dahinter gekommen, was es ist. Es ist eine dissoziative Identitätsstörung. Endlich habe ich den Namen dafür. Ich dachte immer, dass ich spinne. Aber nein, es ist scheinbar ein etwas, das es geben kann. Jedoch ist es so, dass dieser Zustand unangenehm ist. Er ist so eine Art geistige Ohnmacht. Ich kann das Problem lösen. Aber ich erinnere mich jeweils nicht mehr, was ich gesagt habe. Der Grund ist, das mein Gehirn nur noch das Problem lösen will, aber alles andere nicht mehr mitbekommt. Ich dachte immer ich habe zwei Persönlichkeiten. Aber dem ist nicht so. Beides bin ich.
Diese Erkenntnis hilft mir weiter. Denn ich weiss jetzt, was passiert, wenn ich überlastet bin. Diesen Zustand muss ich vermeiden. Nur, ich kann nicht alles vermeiden, was dazu führt. Wie auch? Aber ich versuche es so gut ich eben kann. Denn ich will DAS meiner Umgebung nicht zumuten. Verhindern kann ich es nicht. Aber ich kann versuchen ES unter Kontrolle zu halten.
Je ausgeruhter ich bin, des länger dauert es, bis ich in diesen Zustand komme. Aber es dauert dann auch lange, bis ich diesen Zustand wieder verlassen kann. Nur meine Frau weiss, wie sie mich abrupt aus diesem Zustand holen kann. Alle anderen haben Pech gehabt. Denn ich kann ihnen die Massnahme nicht sagen. Das würde nur dazu führen, dass der Zustand noch verstärkt würde.
Ich selbst kann mich aus dem Zustand nicht befreien. Kenne den Ausstiegspunkt nicht. Muss warten, bis er vorbei ist.
Nur, ich habe schon versucht mich künstlich in diesen Zustand zu versetzen. Mal ist es mir sogar gelungen. Ich konnte dann eine Aufgabe innert Minuten lösen, statt innert Tagen. Nur, danach konnte ich nichts mehr tun. Das ist auch nicht sinnvoll so zu arbeiten. Zumal die Rückkehr in den Normalzustand schmerzhaft ist. Also vermeide ich es, mich in diesen Zustand zu versetzen.
Überlastung kann auch dazu führen, dass ich nichts mehr tun kann. Dass ich alles verweigere. Denn ich weiss nicht mehr, was wichtig ist und was nicht. Wo beginnen? Was tun? Alles ist gleich wichtig. Wie soll ich mich da zurecht finden? Also lasse ich es bleiben.
Das Oben geschilderte Verhalten braucht vom Umfeld sehr viel Verständnis. Denn ohne dieses könnte ich nicht leben, wie ich lebe. Alles würde ein Kampf sein. Ich denke manchmal, wie sie das aushalten. Wie sie damit umgehen. Besonders meine Frau. Aber vielleicht ist es die Liebe, welche genau das ermöglicht, denn anderen so zu akzeptieren wie er ist.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Asperger und das schämen

Scham, das ist etwas, was ich immer wieder mal höre. Scham? Was ist das? Ich meine, wieso sollte ich mich für was schämen, wenn ich nicht mal weiss, was das ist? Nun, scheinbar ist es so, dass die NT's das können. Sie wissen nicht nur, was es ist, sondern können Scham auch empfinden. Nun, ich kann es nicht. Deshalb, so denke ich wundern sie sich manchmal über mein Verhalten. Ich kann Dinge tun, die sie scheinbar nicht können. Nur, weil sie sich schämen. Weil sie Angst haben. Vor den anderen.
Die anderen bestimmen das Leben der NT's. Ihr ganzes Streben ist nur auf sie ausgerichtet. Sie wollen gut dastehen. Wollen auffallen. Individuell sein. Anders. Dabei sind sie doch im Grunde genommen alle gleich. Nur, sie wollen das nicht wahrhaben.
Wer aber komplett anders ist, der muss korrigiert werden. Die NT's haben da viele Möglichkeiten. Nicht nur für uns, sondern auch für ihre Art. Wenn sich jemand nicht schämen kann, dann stimmt doch was nicht. Nun, ich finde, es stimmt was nicht, wenn man es kann. Denn es ergibt keinen Sinn, dass man sich schämt. Wieso sollte es auch? Vieles was die NT's empfinden oder meinen das es normal sei, ist für mich unlogisch. Ich verstehe viele nicht. Vieles kenne ich nicht einmal. Ich kenne die Wörter, weiss aber nicht was sie in Wirklichkeit sind.
Vieles was die NT's al normal bezeichnen ist für mich unverständlich. Sie meinen, dass sie immer recht haben. Sie geben sich Mühe anderen zu gefallen. Opfern alles dafür. Das ergibt doch keinen Sinn. Ich schaue für mich. Wenn es für mich nicht stimmt. Naja, dann muss ich mich melden. Nur, dass ist was, das ich nicht so einfach kann. Den ich muss meine GedankenWelt verlassen. Muss raus in eine Welt die ich nicht verstehe. Auch wenn ich immer in ihr bin, so bin ich es dennoch nicht. Ich dachte immer, dass ich es bin. Aber nein, ich bin es nicht. Ist auch nicht schlimm. Mich dafür schämen? Nein. Wieso auch? Ich bin so, wie ich bin. Muss nicht so sein wie die NT's. Muss nicht das empfinden was sie. Das kann ich auch nicht. Denn ich weiss ja nicht wie.
Auch habe ich herausgefunden, dass sie alles mit dem Körper wahrnehmen. Ihre Emotionen. Nun, bei mir ist fast alles im Kopf. Das verstehen sie nicht. Mein Kopf ist alle was ich habe. Der Körper? Nun, klar den brauche ich. Aber ich denke und bin durch den Kopf. Das was die NT's als empfinden bezeichnen, ist bei mir das Denken.
Schämen tu ich mich deswegen sicher nicht. Auch wüsste ich nicht wieso. Denn ich kann es gar nicht. Bin erst vor kurzem auf dieses Wort aufmerksam geworden. Ich wusste, das es das gibt, aber darüber nachdenken? Nein. Nun es ergibt auch keinen Sinn. Denn wieso sollte ich über was nachdenken, dass ich nicht kenne. Dass mir unbekannt ist. NT's können auch vieles nicht, das ich kann. Das für mich normal ist. Mache ich ihnen  ein Vorwurf? Nein. Sie sind so wie sie sind. So ich auch. Ich denke, dass Wichtigste ist, dass sich die Menschen so akzeptieren, wie sie sind und nicht immer versuchen die anderen zu ändern. Das würde das Leben auch einfacher machen. Denn wer kann bestimmen, was richtig und was falsch ist? Wer weiss, was das richtige Empfinden ist. Die richtigen Emotionen? Niemand. Wieso also nehmen sich die NT's das Recht heraus, uns das beibringen zu wollen? Nun, ich denke, das sie uns so korrigieren wollen, damit sie keine Angst mehr vor uns haben. Damit wir so werden wie sie. Nur, wollen wir das? Ich denke nein. Aber das verstehen sie nicht. Sie versuchen immer alles zu ändern, was nicht dem entspricht, was sie für richtig halten.
Mich für mein Verhalten schämen? Mich für meine Art schämen? Für meine Handlungen oder das was und wie ich es sage? Nein.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Asperger und keine Beachtung

Beachtung ist für die NT's wichtig. Sie wollen gesehen werden. Sie schauen zu ihrer Art. Alle die davon abweichen, haben es schwer. Versprechungen werden gemacht. Ideen angebracht. doch was bleibt davon? Nichts. Ich muss immer wieder erfahren, dass ich nicht ein NT's bin. Dass ich mehr kämpfen muss als sie. Wenn sie was wollen oder sagen, dann wird es gehört. Umgesetzt. Ich?, nein.
Naja, das ist so, wenn man anders ist. Wenn man eine Diagnose hat. Wobei, so schlecht ist es auch nicht, wenn man nicht beachtet wird. So kann ich machen was ich will. Aber es hat auch seine Schattenseite. Denn ich will ja nicht nur machen, was ich will. Das braucht sehr viel Energie.
Energie, die ich nicht immer habe. Wenn ich sehe, das die NT's einfach verlangen und wollen. Kriegen. Naja, dann frage ich mich schon, wieso ich das nicht hinkriege. Wo das Problem ist.
Nun, das Problem ist der Autismus. Ich kann Dinge nicht sehen. Nicht verstehen. Auch wenn ich meine, dass ich es begriffen habe, so doch nicht. Oder nur sehr langsam. Damit muss ich leben. Nur, als ich das erkannte, das war nicht eifach. Denn wer will schon nicht beachtet werden? Will nicht in einem sozialen Gefüge sein? Ich jedenfalls brauche den Austausch mit andern. Klar, nicht zu viel. Denn ich kann nicht so lange am Stück sprechen. Kann nicht mehr stundenlang diskutieren. Es wird mir irgendwann zu viel. Ich stoppe dann einfach.
Das ist für NT's manchmal verwirrend. Denn ich sage nicht, dass ich nicht mehr mag, sondern ich stoppe eifach. Beachtung? Nein. Wieso auch. Ich bin keiner von ihnen. Sie hören auf ihre Art. Nicht auf die unsrige. Angst? Ja, die haben sie vor uns. Denn sie wissen nie, wie wir reagieren. Wie ich reagiere. Ich weiss es meist selbst nicht. Aber ich habe keine Angst vor mir. Das ergibt auch keinen Sinn.
Die Frage ist doch auch, beachte ich mich selbst? Achte ich auf mich? Ja, heute schon. Das war auch mal anders. Aber ich habe in den letzten Jahren gelernt auch auf mich zu hören. Mich zu beachten. das ist nicht einfach gewesen. Anstrengend. Aber es lohnte sich. Denn ich bin heute anders. Nicht besser, aber anders. Sicher, das Alter spielt auch eine Rolle. Denn ich bin fast 40. Das ist ja auch was?
Nun, wenn ich mir die News anschaue, dann sehe ich wie die NT's Beachtung wollen. Sie zerstören Städte. Sie demonstrieren. Sie brauchen Gewalt und jammern hinterher. Das verstehe ich nicht. Dann werde ich lieber nicht beachtet. Denn Gewalt ist nicht meins. Ich habe meine Meinung und sie die ihre. Solange ich nicht gehindert werde, ist es mir egal, was die anderen denken. Ich bin für mich und mein Handeln verantwortlich, nicht sie. Aber sie nehmen sich manchmal die Freiheit heraus um mir zu sagen, was ich darf und was nicht. Woher haben sie dieses Recht? Von mir sicher nicht. Ich schreibe aber auch anderen nicht vor, was sie denken und tun sollen. Wieso sollte ich? Die können für sich selber schauen.
Ich jedenfalls denke, es ist noch ein weiter Weg, bis uns die NT's beachten. Bis sie feststellen, das wir auch zu was zu gebrauchen sind und dass es nicht immer nur auf den Blickkontakt und die Softskills ankommt. Es gibt Menschen, die können damit nichts anfangen. Das haben sie noch nicht begriffen. Bis sie es begriffen haben, haben wir ihre Beachtung nicht so, wie sie sie ihrer Art geben.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Asperger und Weihnachten

Bald ist Weihnachten. Die Welt ist hell und grell. Laute Musik, alle beginnen durchzudrehen. Es ist eine Zeit die mühsam ist. Die NT's haben nur noch Weihnachten im Kopf. Sie sind zu nichts mehr zu gebrauchen.
Auch ist alles so komisch. Denn ich mag das Drumherum um Weihnachten nicht. Die Geschäfte sind vollgestopft mit allem Möglichen. Ich brauche länger. Mehr NT's überall. Das ist nicht meine Zeit. Ich bin froh, wenn sie wieder vorüber ist.
Jedoch habe ich eine Lösung für mein Problem gefunden. Ich kaufe meine Geschenke schon im November ein. Dann ist noch kein so grosser Stress. Dann ist alles noch friedlich. Denn Stress vom Geschenkekaufen im Dezember tue ich mir nicht an. Weihnachten ist auch die Zeit der Apéros und Essen. Ich mag das nicht. Alle tun fröhlich. Alle spinnen. Nein, auch ist es immer laut und komisch. Für mich jedenfalls. Ich bin lieber zu hause. Bei meiner Frau. Das bringt mir viel mehr, als das ganze komische Verhalten der NT's. Nein, das muss nicht sein. Aber dennoch muss es sein. Schliesslich arbeite ich für eine Firma. Da gehört das halt dazu. Es ist den NT's wichtig. Also Augen zu und durch. Ich kann damit leben. Ist ja nur einmal im Jahr. Mögen tue ich es trotzdem nicht. Muss ich auch nicht. Wieso muss ich das mögen, was die NT's mögen? Ich habe meine eigene Sichtweise. Meine eigene Art zu leben.
Ich beobachte aber gerade in diesen Tagen wieder, das die NT's wie ein Kollektiv werden. Sie alle sind Eins. Sie alle verhalten sich gleich. Auch wenn sie es nicht gerne hören. Sie sind gleich und nicht so individuell wie sie meinen. Sie mögen das Ganze nicht. Machen aber dennoch mit. Sie machen keine Geschenke, kaufen aber wie blöd Geschenke ein. Paradox. Sie wissen nicht was sie sagen und tun. Sie wollen gut dastehen. Bei den anderen. Wollen gesehen werden. Sagen aber, das sie Weihnachten nicht interessiert. Das geht für mich nicht auf.
Ich mache gerne Geschenke. Auch wenn ich immer das Selbe kaufe, so sind es doch Dinge die gerne genommen werden. Ich mag das. Am Ende des Jahres seinen Liebsten danke sagen für das Jahr. Für mich ist nicht Weihnachten der Grund, sondern das es Ende Jahr ist. Das ist für mich nicht das Selbe.
Ich gebe gerne Geschenke. Nur, erhalten, damit habe ich immer noch meine Probleme. Ich weiss das meine Liebsten ebenso gerne Geschenke machen. Das auch sie gerne geben. Aber eben, ich gebe lieber als ich nehmen. Wie auch immer. Es ist für mich auch wichtig, das ich am Ende des Jahres mit meiner Familie zusammen sein kann. Aber es geht nicht um Weihnachten. Sie ist nur der Anlass. Nicht aber der Grund.
NT's lieben es von anderen gesehen zu werden. Sich darstellen zu können. Weihnachten ist also perfekt für sie. Sie brauchen sie. Sie brauchen das ganze Drumherum. Auch ist es ein guter Anlass hemmungslos einkaufen zu können. Es gibt keine Grenzen. Das wollen sie doch? Ich verstehe das nur nicht. Verstehe nicht wie man so leben kann. Nun, ich tue es nicht. Mir ist das egal. Ich lebe so, wie ich will. Bescheiden. Ich muss mich vor den Menschen nicht darstellen. Muss nicht zeigen, was ich habe und was nicht.
Mir ist wichtig, das ich meine Liebsten, besonders meine Frau, um mich habe. So habe ich im Grunde genommen fast jeden Tag Weihnachten. Denn sie ist das grösste Geschenk, dass ich je erhalten habe. Meine über alles geliebte Frau.

Freitag, 12. Dezember 2014

Asperger und die Ausgrenzung

Wie lebt es sich als Autist? Diese Frage höre ich ab und zu. Nun, ich frage dann, wie lebt es sich als NT? Keine Antwort. Also muss ich auch keine geben. Was macht uns so anders? So speziell? Diese Fragen können nicht einfach beantwortet werden. Denn kein Mensch ist wie der andere. Dennoch kann ich schrieben, dass es sich als Autist einfach lebt. Ich meine damit, ich lebe liebe und arbeite. Also wo liegt der Unterschied zu den NT's?
Nun, ich sehe mich nicht als Teil der Welt, obwohl ich ein Teil von ihr bin. Ich sehe die Grenze zwischen ihnen und mir. Sehe, dass ich nie in ihre Welt zurückkehren kann. Ich lebte ja fast mein ganzes Leben in ihr. Jedoch lebte ich doch nicht in ihr. Ich wusste es nur nicht. Ich war in ihr, und dennoch ausgegrenzt. War Teil von ihr und doch nicht. Paradox. Ich weiss. Aber ich denke, dass seit ich um das Asperger weiss, ich freier bin. Ich mehr über mich weiss. Ich auch weiss, was ich kann und was nicht. Zudem lebe ich heute bewusst. Nicht wie früher, als ich immer dachte, wann ist der Tag die Woche das Jahr vorbei? Das ist heute nicht mehr der Fall.
Dies dank dem ich mich selbst ausgegrenzt habe. Indem ich zu vielem, für mich, NEIN gesagt habe. Nun, ich kann zu mir nein sagen, aber ich kann es sonst nicht. Meine Schwäche. Ist das eine Schwäche, nicht nein sagen zu können? Ja, für mich schon. Denn was passiert mit Menschen die nicht nein sagen können? Sie werden ausgenutzt. Weggeworfen. Nicht mehr gebraucht, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Nun, so schlimm ist es nicht mehr. Aber es war mal so. Viele Male habe ich das erlebt.
Ich wurde immer übergangen. Musste mich jahrelang durch alles Mögliche kämpfen. Das Leben selbst war ein Kampf, nur wusste ich das nicht. Ich wusste nicht, das ich ihn verlieren würde. Was ich auch tat. Ich verlor. Aber ich gewann mehr, als ich verlor. Ich gewann ein Leben. Ein neues Leben. Abgegrenzt vom Alten. Aber auch von den NT's. Ich begab mich in eine Welt, die mir fremd war. Die der Autisten. Ich musste lernen, in ihr zurecht zu kommen. Heute ist es für mich ganz normal, dass ich mich in dieser Welt der Autisten bewege. Mit ihnen arbeite, spreche. Alles normal. Jedoch sind die NT's diejenigen welche für mich anstrengend sind. Sie fordern und fordern. Sie wollen und wollen. Jedoch ohne zu geben. Das ist es doch. Für ich ist das eine der Grenzen. Fordern. Ich kann das nicht. Auch wenn es immer wieder heisst, ich soll. So kann ich es nicht. Ist so wie mit dem NEIN sagen. Das ist für mich das Selbe.
Das wiederum ist auch wieder eine Form der Ausgrenzung. Denn da ich nicht fordern kann, bekommen immer diejenigen, welche fordern. Ich nichts. Muss warten. Naja, warten, das kann ich. Das bestimmte mein Leben. Ich kann jahrelang auf was warten. Wenn es sein muss Jahrzehnte. Kein Problem. Aber einmal sollte auch das ein Ende haben. Ich meine, das Leben ist ja nicht zum warten da, sondern zum leben.
Nun, heute warte ich nicht mehr. Ich tue was ich will. Lebe mein Leben so, wie ich will. Klar, immer unter Berücksichtigung meiner Ehe und meiner Arbeit. Aber dennoch, es kommt auf die Geisteshaltung an. Damit meine ich, bin ich im Kopf frei oder nicht. Heute würde ich schreiben, dass ich frei bin. Nicht mehr gefangen in so vielem, dass mich ausgrenzt. Nicht vor den anderen, sondern vor mir selbst. Denn ich habe mich jahrelang vor mir selbst ausgegrenzt gehabt. Dem ist heute nicht mehr so. Insofern kam die Diagnose genau richtig. Denn ich konnte mich selbst befreien. Auch wenn ich weiss, dass ich nie wie die NT's werden werde, so bin ich mit dem was ich habe zufrieden. Wieso immer mehr wollen?

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Asperger und verkehrte Wahrnehmung

Jeder Mensch behauptet, das niemand weiss, wie er die Welt wahrnimmt. Nun, das stimmt sicher, aber sie nehmen die Welt doch recht ähnlich wahr. Sonst würde die Werbung nicht funktionieren. Würden Lügen erkannt werden. Würde das menschliche Zusammenleben nicht möglich sein. Sie nehmen die Welt für mich, gleich wahr. Sie gehen sogar davon aus, dass alle die Welt so wahrnehmen wie sie. Tut dies jemand nicht, so muss er umerzogen werden. In Therapien.
Ich bin so einer. Einer der die Welt verkehrt wahrnimmt. Einer der eine Wahrnehmung hat, die die NT's nicht haben. Das Problem an der Sache ist, dass ich meine Dinge gesagt oder getan zu haben, die ich nie tat. Auch kriege ich vieles nicht mit. Auch wenn ich denke, dass ich es tue. Ich tue es nicht.
Ich lebe in meiner eigenen Welt, die einfach einpaar Verbindungen gegen Aussen hat. Aber mit der Welt verbunden? Nein. Ich lebe nicht in ihr. Ich bin in ihr. Lebe in meiner eigenen Welt. Es gibt nur einen einzigen Moment indem ich mit der Welt verbunden bin. Wenn ich mit meiner Frau zusammen bin. Dann bin ich in der Welt. Das aber auch nur dann, wenn ich mit ihr alleine bin. Denn sobald andere um mich herum sind, dann habe ich nur noch eine schwache Verbindung. Naja, das ist halt so. Damit lebe ich nun schon mein ganzes Leben lang. Nun, ich weiss auch nicht, wie es anders sein könnte. Kenne es nicht anders.
Aber dennoch war es nicht einfach, als ich erkannte, das ich eine verkehrte Wahrnehmung habe. Nicht die anderen. Ich höre besser. Ich kann besser riechen. Komme mit wenig Licht aus. Alles Dinge die die NT's nicht können. Sie brauchen Licht. Sie brauchen alles extrem, nur damit sie es wahrnehmen. Mir reicht von allem wenig. Das ist sicher auch der Grund, wieso ich oft überfordert bin. Alles ist einfach zu viel. Wobei es nicht zu viel ist. Nur für mich. Dies weil ich einfach keinen Filter gegen Aussen habe. Ich kann nicht wie die NT's einfach abschalten. Das geht nicht.
Auf der anderen Seite kriege ich aber wiederum fast nichts mit. Da habe ich dann einen Filter. Dieser ist manchmal hinderlich. Denn ich würde gerne mehr mitbekommen. Das geht aber nicht. Ich kann es auch dann nicht, wenn ich will. Ich weiss gar nicht wie. Denn die NT's können das einfach so. Lernen? Nein, das geht nicht. Wie wollen die etwas erklären das sie einfach können? Selbst nicht wissen wie es geht. Eben, deshalb lasse ich es eh. Wieso sollte ich mich mit etwas abmühen, das ich nicht kann. Das ich nicht will. Das mit nichts bringt. Meine verkehrte Wahrnehmung ist meine echte Wahrnehmung. Die anderen sind aus meiner Sicht verkehrt. Es kommt immer auf den Standpunkt an. Nun, da ich alleine bin, bin ich der Verkehrte. Denn die NT's sind deren viele.
Jedoch habe ich für mich einen Weg gefunden, dass ich trotz dieser Einschränkungen leben kann. Arbeiten kann. Eine Beziehung haben kann. Es geht auch ohne die Wahrnehmung der NT's. Sie aber meinen, das es ohne diese nicht geht. Sie irren. Sie wollen uns nur weiss machen, das es nicht geht. Aber das hat mich nicht davon abgehalten dennoch meinen Weg zu gehen. Das zu tun was ich will. Und nicht das was die NT's meinen ich müsse es tun. Die wissen nicht was ich wahrnehme und will. Ich denke jeder sollte seinen eigenen Weg finden und weniger auf die anderen hören. Die schauen nur für sich. Aber verstehen was man will, das weiss man nur selbst. Die anderen sollen für sich schauen, ich schaue für mich.

Montag, 8. Dezember 2014

Asperger und spezielle Normalität

Was ist normal? Diese Frage höre ich immer mal wieder. Nun, das Normale ist doch das, was die Mehrheit tut und akzeptiert. Keiner will normal sein, aber jeder will es sein. Das ist ein Paradox. Aber ich denke, das ist der Mensch. Er will einzigartig sein, aber dennoch so wie die anderen. Individuell. Speziell. Nun, die Diagnose Autismus macht einem anders als die anderen. Man ist dann wirklich speziell. Nicht mehr normal.
Für mich besteht aber genau da das Problem. Denn auf einmal ist da eine Grenze. Eine spezielle Normalität. Eine die für einem immer normal war, ist plötzlich speziell. Nicht zur NT-Welt gehörend. Man wir gefragt wie man was sieht. Denkt, handelt. Alles wird speziell. Die NT's interessieren sich plötzlich für einem. Dies nur wegen einer Diagnose. Nun, mir soll es recht sein. Wieso auch nicht?
Die spezielle Normalität ist für mich das Normale. Ich sehe in meinem Leben nichts Spezielles. Meine Handlungen sind für mich logisch. Wie ich spreche ist für mich normal. Alles was ich tue ist für mich das Normale. Aber ich musste lernen, das dem nicht so ist. Das vieles von dem was ich sage oder tue, nicht dem entspricht, was die meisten Menschen als normal bezeichnen würden. Sie verstehen vieles nicht.
Jedoch ist es so, dass ich mein Handeln nicht mehr erkläre. Wieso sollte ich? Sie tun es ja auch nicht. Gehen aber davon aus, das ein Autist das muss. Weil es sie interessiert? Nein. Weil es ein Autist ist. Was Spezielles. Wie im Zirkus. Ausgestellt. So komme ich mir manchmal vor. Nicht der Mensch ist wichtig, sondern der Autist. Nicht das was ich als Mensch empfinde und denke. Sondern was als Autist. Das ist nicht immer toll. Denn ich will nicht der Autist sein, sondern der Mensch.
NT's jedoch sehen das nicht so. Sie ziehen eine Grenze zwischen uns uns sich. Sie sondern uns aus ihrer Welt aus. Wir sind anders. Sie nicht. Alles was anders ist muss verschwinden. Behandelt werden. Geheilt werden. Nur, wir wollen nicht geheilt werden. Ich sicher nicht. Ich will nicht behandelt werden. Lasse mich auch nicht. Ich habe genau so das Recht auf ein eigenes Leben wie jeder NT auch. Ich sehe auch nicht ein, wieso die NT's sich die Freiheit nehmen uns das anzutun, was sie uns antun. Sie meinen doch im Ernst, sie helfen uns. Aber sie hören nicht auf uns. Sie tun was sie wollen.
Meine Normalität ist für mich das, was ich als meine Welt bezeichne. Das was zwischen mit und der sichtbaren Welt ist. Das was ich meine Bilder nenne. Das was mich beruhigt. Ich jedoch recht ungehalten werden kann, wenn ich meine Bilder nicht sehe. Sie nicht habe. Weil es zu hell ist. Zu laut. Weil es stinkt. Das muss nicht sein. Ist es aber immer und immer wieder. Nun, damit muss ich klar kommen. Nicht die NT's für sie ist die Welt auch nicht immer in Ordnung. Aber ich denke, sie kommen besser in ihr zurecht. In ihrer Normalität. Als ich in ihrer. Denn vieles verstehe ich nicht. Kann ich nicht. Will es zum Teil auch nicht. Weil es mir einfach zu viel wird. Ich habe meine eigene Welt. Mein eigenes ICH. Damit kann ich was anfangen. Wieso sollte ich immer das tun und denken, was die NT's meinen, dass es richtig sei? Haben wir nicht alle eine eigene Meinung. Eine eigene Sichtweise auf die Welt. Auf das was wir tun? Ich denke schon. Also ist für mich die spezielle Normalität nichts anders als das Normale.

Samstag, 6. Dezember 2014

Asperger und das Emotionale

Emotionen gehören zu den Menschen. Sie brauchen sie. Wenn sie mal keine haben, dann stimmt was nicht. Sie sind irritiert. Für mich sind Emotionen etwas Komisches. Ich kann sie nicht einordnen. Kann nicht sagen, wie ich mich fühle. Keine Ahnung. Das ist nicht einfach, das jemandem zu erklären. Denn die Muggel gehen davon aus, das alle diese Fähigkeit haben, Emotionen zu erkennen. Sie wissen nicht, das es auch anders geht.
Für mich ist das nicht schlimm. Wieso auch? Ich kenne es nicht anders. Bis vor 3 Jahren wusste ich nicht einmal das es so was gibt. Seither bin ich nicht weiter. Ich weiss nur, das die Muggel immer alles emotional nehmen und sehen. Filme sind voll davon. Für mich ist das mühsam. Denn, ich verstehe das nicht. Kann diese Sprache nicht. Diese Sprache aber können Muggel einfach so.
Sie wissen nicht, wie es ist, sie nicht einordnen zu können. Sie nicht beschreiben zu können.
Nun, ich muss mich nicht dafür entschuldigen. Das ergibt keinen Sinn. Denn ich bin so, wie ich bin. Mich stört das überhaupt nicht. Nur, manchmal wäre es praktisch sie auch zu haben. Zu erkennen. Aber eben, damit muss ich leben. Bis jetzt bin ich auch so gut zurecht gekommen.
Was ich aber kenne ist die reine Form von, Freude, Wut. Das geht. das passt. Damit kann ich was anfangen. Aber das Gemisch, das die Muggel haben, das kenne ich nicht. Das macht es den Mitmenschen nicht immer einfach mit mir umzugehen. Denn sie kennen Zwischenemotionen. Nicht wie ich. Alles ist immer absolut. Nie es was relativ. Ich denke nun mal so.
Das macht es für mich einfach. Aber für die Muggel nicht. Denn sie verstehen mich oft nicht. Da sie nicht so denken können. Sie fühlen. Ich denke. Naja, bei mir ist alles im Kopf. Bei ihnen alles im Körper. Ich denke, das ist der Unterschied. Nur, das denen klar zumachen. Das ist nicht einfach. Ich habe es sogar aufgegeben. Wieso sollte ich mich immer erklären müssen und sie nicht? Das ist nicht fair. Aber sie fragen mich. Dann frage ich halt einfach zurück. Die Antwort ist immer die Selbe. Keine. Also gebe auch ich keine Antwort. Das ist fair. Nur, das verstehen sie dann wieder nicht. Sie wollen was, also wollen sie es. Nur, das läuft bei mir nicht. Sie kriege was, ich kriege was. Wenn ich nichts kriege, dann sie auch nicht.
Dieses Denken ist nicht einfach für sie. Aber für mich. Denn es stresst mich nicht. Es schützt mich. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich so handle und denke. Als Schutz. Ich weiss es nicht. Muss ich auch nicht.
Jedenfalls ist es so, das die Welt emotional ist. Ich nicht. Nicht so, wie de Muggel es erwarten. Ich bin nicht emotional. Nicht in ihrem Sinne. Aber anders. Auch behalte ich viel für mich. Wieso sollte ich das mit denen teilen? Das ergibt für mich keinen Sinn. Am Schluss verwenden sie es nur gegen mich, wenn sie nicht kriegen was sie wollen. Dann lasse ich es lieber ganz bleiben. Dann gibt es auch nichts um es gegen mich zu verwenden. Das verstehe sie aber nicht.
Ich kann mir ohne Probleme Filme anschauen. Aber in vielen Szenen schaue ich weg, oder schliesse die Augen. der Grund, ich verstehe die Szene nicht. Deshalb schaue ich lieber Action-Filme. Damit kann ich was anfangen. Es geht mir nicht um Tote oder Schiessereien. Es geht mir darum, das diese Filme weniger Emotionen bis keine haben. Das passt.
Animationsfilme sind voll damit. Damit habe ich Mühe. Auch der Jö-Faktor. Damit kann ich nichts anfangen. Jö. kenne ich nicht. Das süsse, das herzige. Nein. Das ist nicht meins.
Trotz alle dem, spreche ich gerne mit Menschen. Schaue mir gerne Filme an. Wieso auch nicht? Ich meine, ich will auch was vom Leben haben und nicht nur zu Hause sein.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Asperger und das für sich behalten

Kommunikation ist doch das, wenn Menschen einander etwas sagen, zeigen oder eben nichts sagen reagieren. Die Muggel wollen nur eines hören. Das was sie hören wollen. Abweichungen kapieren sie nicht. Dagegen kämpfen sie an. Wie auch immer. Die Nachrichten sind voll damit.
Sage ich meine Meinung oder meine Sichtweise, dann wird sie nicht verstanden oder es heisst, ich darf sie nicht mit allen teilen. Nun, entweder teile ich sie oder eben nicht. Das ist meine Denkweise. Alles oder nichts. Nun, ich kann nicht unterscheiden. Das heisst, wenn ich etwas mit jemandem teile, dann auch mit den anderen. Das Private ist da ausgenommen. Das geht nur meine Frau und mich was an. Das ist aber auch was anderes. Ich schreibe vom Berufsalltag.
Vieles kapiere ich nicht. Ich verstehe auch nicht, wieso sich Muggel an Dingen stören, die mir wichtig sind. Aber wenn ich mich an ihnen und an dem was sie tun stören, dann ist es nicht das Selbe. Wieso? Ich meine, sind die besser als ich? Mehr wert? Scheint so. Ich verstehe nur nicht, wieso die Meinung und Sichtweise von einzelnen besser sein soll das die meine. Wir alle sind Menschen. Denn Menschenrechten nach, sind wir alle gleich. Oder etwa doch nicht? Nun, ich bin nicht ein Muggel, sondern ein Autist. Behindert. Naja, damit kann ich gut leben. Aber ich verstehe wiederum nicht, wieso das eine Rolle spielen soll. Vielleicht verstehe die Muggel uns einfach nicht. Drängen uns an den Rand der Gesellschaft. Versuchen aber uns zu integrieren. Komisch. Abgeschoben und doch integriert. Das geht nicht. Ist ein Paradox. Aber so scheint die Welt nun mal zu sein.
Jedenfalls ist es doch so, dass es besser ist zu schweigen. Nichts zu sagen. Meine Meinung gehört mir. Niemandem sonst. Ich denke, es ist das Beste nichts zu sagen. Zu schweigen. Nun, als Argument kann angefügt werden, dass das nicht gut ist. Dass das der falsche Weg ist. Was ist dann aber der richtige? So wie die Muggel sein? Geht nicht. Ich verstehe sie nicht. Kann nicht so sein wie sie, da ich keines bin.
Ich denke, das jeder für sich seine Form finden muss und soll. Aber das die Muggel auch lernen, das wir eine Meinung haben. Wir diese einfach anders ausdrücken. Wenn wir gefragt werden. Nun, fragen sie uns? Ich meine, ist ihnen unsere Meinung wichtig? Nein. Wieso sollte sie? Wir sind die Komischen. Die Anderen. Die Behinderten. Nicht sie. So sei es. Das macht das Leben aber auch einfacher. Denn nicht kommunizieren bedeutet weniger sprechen. Bedeutet weniger Schwindel. Weniger Stress. Meine Welt gehört mir. Niemand kann entscheiden, was in ihr abgeht und was nicht. Meinen Meinung gehört mir. Wieso sie also teilen? Mit Ausnahme von meiner Frau. Sie ist mir das Wichtigste.
Die Muggel spielen oft ein falsches Spiel. Sie lieben Versprechen und Täuschung. Sie lieben es andere zu hintergehen und dann gut dazustehen. So sehe ich das. Ich kann mich auch irren. Aber es ist meine Sichtweise. Andere haben andere Sichtweisen. Ihre Meinung. Niemand weiss, was richtig und was falsch ist. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung. Diese sollte respektiert und nicht versucht werden, jemandem die eigene Meinung aufzuzwingen. Das ist aber das, was ich erlebe. Wieso auf einen Autisten hören? Der ist doch eh nur komisch und lebt in seiner eigenen Welt. Ja sicher, aber dennoch haben auch wir das Recht was zu sagen und gehört zu werden. Wenn nicht, dann soll es die Welt halt lassen.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Asperger und die komische Welt

Wenn ich mich durch die Welt begebe, dann verstehe ich vieles nicht. Das habe ich schon oft geschrieben. Doch das komische an der Welt ist doch, das nicht sie komisch ist. Nicht die Muggel. Sondern ich. Ich bin der, der nicht passt. Der anders ist. Nun, ich dachte ja immer, das ich so bin wie sie. Dass ich einfach ich bin. Das stimmt. Nur, dass ich eben doch anders bin. Das ich vieles nicht mitbekomme. Antworten gebe, die nicht passen. Fragen stelle die nicht gestellt werden sollten. Dies wusste ich lange nicht, das ich das tue. Wie auch? Ich meine, ich wusste ja fast mein ganzes Leben lang nichts von Autismus. Asperger.
Heute da ich darum weiss, ist es auch nicht besser. Denn ich weiss darum, kann aber mein Verhalten nicht ändern. Will ich auch nicht. Wieso sollte ich ? Ich meine, ist nicht jeder so wie er ist? Wieso also sollte ich anders sein? Nur damit es für die Muggel stimmt? Nein. Das muss nicht sein. Ich muss für mich schauen. Muss schauen, dass es für mich stimmt. Nicht für die Muggel. Die tun eh, was sie wollen.
Nur, für sie ist ihr Verhalten nicht komisch. Für mich schon. Sie sind komisch, weil ich sie nicht verstehen. Manchmal ist das auch wörtlich zu verstehen. Obwohl ich die Worte die sie sprechen verstehe, verstehe ich nicht, was sie meinen. Das ist auch so eine komisch Sache. Sie sagen etwas, meinen aber was anderes. Wieso sagen sie es also nicht direkt so, wie sie es meinen? Das verstehe ich bis heute nicht. Die Sprache dient der Kommunikation. Also sollte sie auch dafür genutzt werden. Das tun sie aber nicht.
Komisch ist doch auch die Sache mit den Augen. Für die Muggel extrem wichtig. Verstehe ich nicht. Sie müssen anderes immer in die Augen schauen können. Sonst kriegen sie Angst. Oder weiss nicht was. Sie brauchen das scheinbar. Nur, was sie in den Augen sehen, ist mir schleierhaft. Sie dienen dem Sehen. Sonst nichts. So sehe ich das. Die Muggel sehen das anders. Auch das muss ich nicht verstehen.
Sie sind langsam. Die Muggel. Sie sind lahm. Nach meiner Geschwindigkeit. Sie selbst regen sich nicht auf wenn alles langsam geht. Sie sind ja auch so. Das wusste ich auch bis vor ein paar Jahren nicht. Heute rege ich mich nicht mehr so stark auf, die damals. Da ich weiss, das sie nicht lahm sind, sondern ich schnell. Sie sind alle so langsam. Für sie ist es die normale Geschwindigkeit. Für mich nicht. Das ist auch so was, das komisch ist. Damit muss ich zurecht kommen, nicht sie. Sie sind irritiert, weil ich mich viel schneller bewege. Das hat seinen Grund.
Die Muggel machen immer Licht. Alles ist immer hell. Ich muss das nicht haben. Wenig bis kein Licht ist für mich ok. Nur, sie verstehen das nicht. Sie brauchen immer und überall Licht. Verlassen sie einen Raum, lassen sie das Licht brennen. Komische Sache das. Auch das muss ich nicht verstehen.
Ich denke, das ich trotz dem allem, einigermassen in der Welt zurecht komme. Das ich trotz allem ein eigenes Leben führen kann. Es hat nicht viele Berührungspunkte zu den Muggel. Das ist gewollt. Denn ich muss die nicht haben. Sie sind für mich die Komischen. Seit ich so lebe, habe ich auch weniger Stress und bin weniger genervt. Das hat was. So habe ich mir meine eigene Welt gebaut. Eine die nicht komisch ist. Nicht für mich. Aber für die Muggel wäre sie es. Sie würden nicht verstehen. Müssen sie auch gar nicht. Denn sie haben eh keinen Zutritt zu dieser, meiner Welt. Das ist auch gut so. Wenigstens eine Welt die nicht komisch ist.

Sonntag, 30. November 2014

Asperger und der Schutz

Die Welt wie sie ist, ist mir manchmal zuviel. Ich sehe in den News Gewalt und Tod. Die Menschen sind nur darauf aus, das zu kriegen, was sie wollen. Dabei spielt es keine Rolle, was die anderen denken oder wollen. Auch sehe ich, das ich nicht ein Teil der Gesellschaft bin. Ich lebe in ihr, bin aber nicht Teil von ihr. Wie auch? Ich meine, ich verstehe vieles nicht was die Muggel tun. Verstehe ihr Verhalten nicht. So sie meines nicht. Früher habe ich mich bemüht, das sie mich verstehen. Habe mich zu erklären versucht. Nun, das hat nichts gebracht. Sie nehmen keine Rücksicht. Wie auch?
Licht. Ich habe ein Problem mit dem Licht. Nun, Muggel brauche Licht. Ich nicht. Sie machen Licht. Ich will es nicht. Ihnen ist es egal. Nun, mir ist es auch egal, was sie wollen. Wenn es mir zuviel wird, gehe ich. Früher nicht. Heute schon. Denn es kann nicht sein, das sie immer nur kriegen, was sie wollen und ich immer nur Rücksicht nehmen muss. Sie verstehen nicht.
Daher habe ich mir einen Schutzschild gebaut. Einen Schutz, der mich unnahbar macht. Einen den sie nicht durchdringen können. Einen der mich vor ihnen schützt. Ob das gut oder schlecht ist, ist mir egal. Wichtig für mich ist nur, das es für mich stimmt. Denn sonst würde ich die Welt nicht mehr ertragen können. Sie ist zu viel.
Muggel drehen durch wen etwas nicht stimmt. Wenn sie nicht bekommen was sie wollen. Ich aber darf nicht durchdrehen. Wieso nicht? Habe ich nicht die selben Rechte wie die Muggel? Scheinbar nicht. So kommt es mir jedenfalls vor. Sie verstehen mich nicht. Aber ich verstehe sie. Zum Teil. Verstehe das sie nicht Rücksicht nehmen können. Das sie nicht für andere denken können. Das geht nicht. Sie denken nur an sich. Für sie muss es stimmen. Das jedenfalls ist meine Erfahrung aus vielen Jahren.
Das mag fatalistisch sein. Ist es für mich aber nicht. Sonder nur das, was ich erfahren habe. Nur das, was ich erlebe. Daher habe ich einen Schutz. Mein Filter kann so stark sein, das ich von der Welt nichts mehr mitbekomme. Das mir alles egal ist. Dann geht es nur noch um mich. Wobei mich dieser Zustand auch lähmt. Denn in ihm kann ich nichts mehr tun. Das ist der Preis. Aber das ist immer noch besser als durchzudrehen. Naja, ich denke, die Muggel werden es nie lernen. Aber sie tun so, als ob sie begreifen würden. Aber sie verstehen nicht. Gleichnisse? Damit habe ich auch aufgehört. Sie kapieren sie eh nicht. Denn sie machen einfach weiter wie immer. Sie verstehen nicht, das es Menschen gibt die sehr empfindlich sind. Die Licht, Lärm und Gerüche extrem wahrnehmen können. Nicht wie sie. Da sie das nicht kennen, nehmen sie auch keine Rücksicht. Würde sie es aber kennen, das würden sie Rücksicht nehmen. Vielleicht. Sie begreifen nur das, was sie kennen. Sie wissen nicht wie es ist, in einer Welt zu leben, die laut und hell ist. Die stinkt. Sie verstehe nicht, welchen Aufwand betrieben werden muss, um zu leben. Zu leben in einer Welt die fremd ist. Einer Welt die nicht geeignet ist. Nun, es ist ihre Welt. Wir müssen uns anpassen. Müssen wir das? Wieso? Ich meine, wieso müssen immer wir uns anpassen? Nur weil sie derer vieler sind? Ist das der Grund? Oder aber, weil sie nicht verstehen. Weil sie sich das so nicht vorstellen können? Ich weiss es nicht. Jedenfalls brauche ich meinen Schutz im Moment sehr häufig. Sonst würde ich nicht mehr können. Ich nehme mich auch aus der Welt raus, so gut ich kann. Das ist mein bester Schutz. So wenig Berührung mit der Welt zu haben, wie es nur geht.

Donnerstag, 27. November 2014

Asperger und unsichtbare Grenze

Für die Muggel scheint es keine Grenzen zu geben. Sie tun einfach. Können was oder auch nicht. Wenn sie was nicht können, dann versuchen sie es zu lernen, oder lassen es eben. Dies sind aber meistens Dinge sie im Leben weiterbringen sollen. Sie besuchen Kurse oder Schulen. Bilden sich.
Nun, sie müssen aber nicht lernen, wie sie mit anderen kommunizieren. Müssen nicht lernen zu fordern. Nur zu nehmen, aber nicht zu geben. Sie müssen nicht lernen sich zu äussern.
Dies ist die unsichtbare Grenze die ich habe. Ich kann sie nicht überschreiten. Auch wenn ich mir im Kopf so manches zusammendenke. So kann ich das Meiste nicht in die Welt ausserhalb von mir übertragen. Kann nicht das von der Welt fordern, was ich will. Kann mich nur mit viel Mühe und Hilfe äussern, was ich will. Meistens endet es in einem Ausraster. Das ist halt extrem. Aber so denke ich nun mal. Ja Nein.
Die unsichtbare Grenze ist gar nicht unsichtbar. Nicht für mich. Ich sehe sie. Sehe sie mit meinem inneren Auge. Mit meinem Verstand. Die Muggel können sie nicht sehen. Wie auch? Sie haben diese Fähigkeit nicht. Sie können nur das sehen, was sie wollen. Nicht aber das, was verborgen ist. Sie haben sicher auch Bilder. Aber sie sind nicht ihre Sprache. Sie nehmen die Welt anders wahr als ich.
Nun es gibt einige die die Welt mal mit meinen Augen sehen wollen. Abgesehen davon, dass das nicht geht, würden sie es nicht aushalten. Denn sie würden Dinge sehen und wahrnehmen die sie nicht kennen. Sie hätte dann Angst.
Die Angst der Muggel ist auch so eine Grenze. Ich musste lernen, das die Muggel sehr viel Angst haben. Das lese und höre ich auch immer wieder in den News. Angst vor Ebola. Angst vor weiss nicht was alles. Das ist ihre unsichtbare Grenze. Ich kenne das nicht. Für mich war es neu, als ich erkennen musste, das auch Muggel Grenzen haben. Die aber für alle gleich ist. Die einen haben mehr Angst als die anderen. Aber schlussendlich haben sie alle. Nun, ich weiss, aber, das es nicht nur die Angst ist, sie ist einfach ihrem Emotionsmix beigemischt. Keine Ahnung wie das gehen soll. Aber so wird es mir beschrieben. Ist nicht von mir.
Meine unsichtbaren Grenzen sind sehr eng um mich. Die Welt ist sehr anstrengend. Sie ändert sich. Jeder schaut nur für sich. Jeder will nur Vorteile aber nicht geben. Jeder will und will. Dies kenne ich bei mir nicht. In meiner Welt ist es mehr ein Geben als ein Nehmen. Da sind mir in der sogenannten realen Welt, Grenzen gesetzt. Ich lerne auch nur zu fordern und nicht mehr zu geben, oder ich lasse es so wie es ist. Keine Ahnung. Aber ich denke, ich beginne auch mal mit nur fordern und nicht mehr geben. Aber eben, es ist eine Grenze die ich nicht überschreiten kann. Doch vielleicht kann ich sie ein wenig verschieben. Ich werde es sehen.
Die unsichtbare Grenze ist aber auch ein Schutz für mich. Denn ich kann mich nicht über sie hinweg bewegen. So bin ich scheinbar von der Welt isoliert. Aber nur scheinbar. Für mich bedeutet das, weniger Stress. Weniger Chaos. Ich sehe es, aber ich nehme es nur bedingt wahr. Ich lasse nicht mehr so viel an mich ran, wie auch schon. Dieses Verhalten aber, sorgt dafür das sich die Grenze statt von mir weg bewegt, auf mich zu bewegt. Alles kann ich nicht haben. Doch ich denke, damit kann ich leben. Schliesslich muss ich schauen, das es für mich stimmt, und erst dann für die anderen.

Dienstag, 25. November 2014

Asperger und zuviel sprechen

Sprechen ist so eine Sache für sich. Ich spreche viel. Manchmal zuviel. Ich weiss. Aber es ist nicht so, dass mir das leicht fällt. Das ich es einfach so kann. Lange sprechen ist sehr anstrengend. Mir wird dann immer schwindlig. Ich kann nicht einfach so, wie die Muggel sprechen. Muss meine Bilder übersetzen. Manchmal kann ich nicht mehr weitersprechen, weil mir ein Wort oder ein Satz fehlt. Ich kann dann einfach meine Bilder nicht beschreiben.
Zuviel sprechen. Das ist das was leicht passieren kann. Muggel wissen, wann es genug ist. Ich nicht. Ich höre erst auf, wenn ich nicht mehr kann. Ich merke, dass ich irgendwann undeutlich spreche. Mir das sprechen extrem Mühe bereitet. Dann höre ich sicher auf. Nicht wegen der anderen, sondern wegen mir.
Jedoch ist es doch so, dass das Sprechen wichtig ist. Wie sonst, sollte man mit anderen kommunizieren? Wie anderen seine Gedanken und Ideen mitteilen? Schreiben? Ja sicher, aber das geht im Alltag nicht gut. Auf Arbeit sowieso nicht. Also muss ich sprechen. Damit habe ich kein Problem, solange es im Mass ist.
Ich kann auch ohne Probleme nicht sprechen. Einfach nicht. Mir macht das nichts aus. Muss nicht ständig jemandem um mich haben. Das hat auch damit zu tun, dass ich meine Ruhe brauche. Wer schon nicht? Für mich ist das Nichtsprechen aber auch ein perfekter Ausgleich zum vielen sprechen. Hauptsache extrem. Ja Nein. Das ist es, was ich tue. Es ist, oder nicht. Viel sprechen oder nicht. Aber den Mittelweg, den kenne ich nicht.
Wenn ich unterbrochen werde, wenn ich zu viel spreche, macht mir das nichts aus. Ich sage es den Muggel jeweils auch, dass sie mich ohne Probleme stoppen dürfen. Nur, sie getrauen sich meistens nicht. Weil sie das so nicht kennen. Sie unterbrechen nicht. Aber mich müssen sie sogar unterbrechen. Diejenigen die mich kennen tun dies ohne Probleme. Sie wissen, das ich nicht böse werde. Das mir das nichts ausmacht. Ich merke lange nicht, wenn ich zuviel spreche. Bis zu dem Punkt, an dem ich nicht mehr kann. Wenn sich alles dreht. Wenn ich nicht mehr sprechen kann. Dann merke auch ich, das es genug ist.
Die Muggel sprechen auch viel miteinander. Was ich aber nicht verstehe, ist wieso sie immer so laut sein müssen. Wieso es immer so ein Chaos ist, wenn die zusammen sind. Vielleicht ist es auch kein Chaos. Vielleicht nehme ich es nur so wahr. Ich weiss es nicht. Kenne nur meine Wahrnehmung. Kenne nur das, was ich kenne. Das ist sicher auch ein Grund, wieso ich viel spreche. Ich merke nicht, wenn es dem Gegenüber zuviel wird. Ich registriere das nicht. Das macht es nicht immer einfach. Aber es ist so. Damit kann ich ohne Probleme leben. Wieso sollte ich nicht? Ich meine, ich kenne es nicht anders. Und was ich nicht merke, das fehlt mich auch nicht. Was ich nicht wahrnehme das stört mich auch nicht. Die Muggel verstehen das nicht. Sie verstehen nicht, wie jemand die Welt einfach nicht wahrnehmen kann. Obwohl ich viel spreche, obwohl ich anwesend bin, bin ich es nicht. Bin nicht in dieser Welt. Sondern in meiner. Zwischen mir und der Welt die ich sehe, ist so etwas wie ein feiner Schleier. Diesen kann ich nicht überwinden.

Samstag, 22. November 2014

Asperger und kein Zustand

Die meisten Menschen haben immer einen Zustand. Man kann sie fragen und sie sagen etwas. Ob es die Wahrheit ist oder nicht, spielt keine Rolle. Sie selbst wissen wie es ihnen geht, in was für einem Zustand sie sind.
Aber was passiert, wenn man das nicht weiss? Wenn man auf die einfach Frage, wie geht es dir?, nicht antworten kann, weil man es nicht weiss? Was dann?
Für Muggel ist es lustig, wenn jemand nicht antworten kann. Wenn jemand nicht weiss in welchem Zustand er ist. Aber lustig ist das nicht. Ich kenne das nur zu gut, von mir selbst. Meistens weiss ich nicht, wie es mir geht. Ich habe dieses Empfinden nicht. Bin einfach. Nun, für mich ist das nicht schlimm, denn ich kenne es nicht anders. Weiss nicht, wie es ist, wenn man weiss, wie es einem geht.
Ich beantworte die oben gestellte Frage auch nie. Sie ergibt für mich keinen Sinn. Zumal, selbst wenn ich es wüsste, nicht exakt wüsste, wie es mir geht. Also wäre meine Antwort in jedem Fall falsch. Das geht nicht.
Ich verstehe die Muggel nicht, wieso sie immer nur über Gefühle sprechen. Alles ist immer emotional. Können die nicht mal rational logisch sein? Ich denke, nein. Sie können das nicht. Höre ich Sprecher in den Nachrichten zu, so sprechen sie immer von irgendwelchen Emotionen und Gefühlen. In den Filmen auch. Aber die Sache einfach als Fakt zu betrachten, das können die Muggel nicht. Sie müssen immer noch was in die Sache reininterpretrieren. Müssen immer noch die eigene Meinung und Gefühle mitteilen. Statt sich einfach auf die Fakten zu beschränken. Das ermöglicht mehr Information in gleicher Zeit. Aber das würden sie wiederum nicht verkraften.
Wie auch immer. Kein Zustand ist auch ein Zustand. Er ist einfach das Sein. Ich weiss, dass ich bin. Weiss was ich tue. Weiss was ich sage. Das ist mir genüge. Mehr brauche ich nicht.
Mein Umfeld interpretiert meine Signale nicht immer richtig. Denn das was ich zeige, ist nie das, wie es ist. Viele wissen es, aber sie fallen trotzdem immer wieder darauf herein. Sie können nicht anders. Ich denke, das macht den Umgang mit uns so schwer. Die Muggel wissen nicht, woran sie sind. Sie können uns nicht verstehen, weil sie unsere Körpersprache nicht lesen können. Weil sie unseren Zustand nicht erkennen können.
Müssen sie auch nicht. Sie meinen aber, dass sie es müssten. Aber dem ist nicht so. Ich bin mir genüge. Ich kann zu mir selbst schauen. Brauche keine Muggel, die mich belehren. Wieso auch? Die wissen selbst nicht, was sie wollen. Da wir die Schwächeren sind, nutzen sie dies aus. Ohne es zu wissen. Sie wollen uns einen Zustand geben. Wollen uns Emotionen geben. Uns lehren was es heisst, ein Muggel zu sein. Nein, das läuft nicht. Wir sind auch Menscht mit dem Recht so zu leben, wie wir wollen. Das wir uns der Welt der Muggel anpassen müssen, und nicht umgekehrt, ist mir klar. Denn sie sind viele, wir wenige. Das ist nun mal so. Damit kann ich bis zu einem gewissen Punkt auch leben. Wenn es mir zuviel wird, dann nehme ich mich aus der Muggelwelt raus, und verschwinde in meine Welt. Da spielt dann der Zustand keine Rolle mehr. Da habe ich Ruhe. Da habe ich das was ich brauche, damit ich nicht ausraste. Kein Licht, kein Lärm, keine Muggel. Das passt. Sie verstehen es aber nicht. Meinen, das alle so sein müssen wie sie. Das wir auch so handeln sollten wie sie. Nein.
Mein Zustand gehört mir. Meine Art die Welt wahrzunehmen ist meine Ding. Nicht ihres. Ich weiss wie ich die Welt wahrnehme. Sie nicht. Ich stresse die Muggel auch nicht. So sollen sie mich auch in Ruhe lassen. Was ich bin und was ich tue, ist alleine meine Sache. Nur ich bin dafür verantwortlich. Niemand sonst.

Donnerstag, 20. November 2014

Asperger und die Hilfsbilder

Muggel sprechen gerne von Bilder. Sie meinen damit die Bilder die sie sehen. Mit den Augen. Sie verstehen nicht, wenn ich von anderen Bilder spreche. Bilder die nur ich sehen kann. Die mir helfen, mich in der Welt zurecht zu finden. Die mir helfen, Dinge zu erkennen. Wenn ich sie nicht habe, dann bin ich blind. Ich sehe die Welt dann nur noch mit den Augen. Sehe, aber sehe trotzdem nicht.
Hilfsbilder nenne ich sie. Obwohl sie für mich die echten Bilder sind, so weiss ich, das die Welt die ich mit meinen Augen sehe, die Welt ist die die echte zu scheinen seit. Die Welt die als die Reale gilt.
In dieser Welt finde ich mich nur mit Hilfe meiner Bilder zurecht. Alles hat ein Bild. Nichts ist so, wie es gesehen wird. Alles hat eine eigene Bezeichnung. Eine eigene Sprache. Eine Sprache die nicht ausgesprochen werden kann. Wieso? Weil sie eine Bildsprache ist. Bilder können in Worte nicht gefasst werden. Nur beschrieben. Das ist viel zu umständlich. Und sie würde eh niemand verstehen. Nur ich. Also verwende ich die Sprache, die mein Umfeld spricht. Eine Fremdsprache. Fremde Bilder. Nun, ich kenne die Welt nur so. Aber dennoch habe ich nicht den Bezug zu ihr, wie die Muggel. Ich lebe wie hinter einem Vorhang. Wie wenn etwas zwischen mir und der Welt wäre. Was es auch ist. Auch das kann ich manchmal sehen. Ich sehe die Grenze zwischen mir und den Muggel. Sehe, die Grenze, die ich nicht überschreiten kann. Durchschreiten.
Das ist manchmal irritierend. Denn ich will auch zu der Welt gehören. Doch muss ich immer wieder einsehen, das ich es nicht tue. Egal was ich tue, ich gehöre nicht zu ihr. Auch wenn ich in ihr arbeite, lebe. Dennoch sind mir Grenzen gesetzt die ich nicht überwinden kann.
Da helfen mir meine Bilder. Ich kann dank ihnen mehr tun, als ich könnte. Sie zeigen mir den Weg. Zeigen mir, was ich tun soll. Ja, was ich sagen soll. Jedoch ist es so, das sie leicht überlagert werden können. Durch Licht und Lärm. Und genau da liegt das Problem. Die Welt der Muggel ist hell und laut. Wie also soll ich da meine Bilder sehen? Das ist nicht möglich. Deshalb meine ich die Welt wo ich kann. Denn sonst sehe ich meine Welt nicht. Meine Bilder. Die Welt macht mich blind. Dies obwohl ich gut sehe. Das verstehen die Muggel nicht. Sie meinen, das die Welt das sei, was sie sehen. Nein, die Welt sieht anders aus. Aber sie verstehen nicht. Ausser einige.
Die Bilder können auch dazu führen, das, wenn ich spreche, ich Dinge sage und erkläre, die keiner versteht. Dies einfach desshalb, weil ich das beschreibe was ich sehe. Nun, es ist immer nur eine Beschreibung. Also ungenau. Komisch. Ich denke, das ist der Grund, wieso ich nicht verstanden werde. Oft.
Die Hilfsbilder sind für mich so extrem wichtig, das ich schon mal ausrasten kann. Nur, sie verstehen nicht. Sie meinen, es ist das Licht, der Lärm. Ja, sie sind die Ursache. Aber wie Oben beschrieben, es sind die Bilder die ich nicht sehen kann. Das braucht von meinem Umfeld jeweils sehr viel Verständnis. Verständnis für etwas, das sie nicht kennen. Nicht sehen können. Für meine Welt, meine Hilfsbilder.

Montag, 17. November 2014

Asperger und das Sagen

Sagen was man will. Für viele ist das normal. Sie sagen einfach das, was sie wollen, und es ist in Ordnung. Sie denken nicht einmal darüber nach. Es ist für keine grosse Sache. Nun, aber, es gibt Menschen wie mich, die nicht sagen können was sie wollen. Die nur denken, was sie wollen, es aber nicht sagen können.
Schreiben ja. Aber auch nur das mit viel Mühe und nach vielen Überlegungen. Einfach ist das nicht. Wieso das so ist, weiss ich auch nicht. Es geht einfach nicht. Mich muss eine Sache zuerst extrem nerven und belasten bis ich was sage. Dann ist es aber meistens zu spät. Nicht immer, aber meistens. Ich meine, was ist dabei? Nun, ich denke, es ist die Schwierigkeit sich anderen mitzuteilen. Für sich einzustehen. Nein zu sagen. Kommunikationsprobleme.
Das kannte ich nie. Ich wusste nicht eimal, das es sie gibt. Wusste nichts von alledem. Doch seit der Diagnose habe ich viel darüber gelernt. Nicht nur in der Theorie, sondern auch über mich selbst. Ich habe die Unterschiede untersucht. Was macht mich anders? Bin ich anders oder ist das nur eine Illusion?
Ich bin anders. Das weiss ich heute mit Bestimmtheit. Ich weiss, das ich nicht so kommunizieren kann, wie die Muggel. Weiss, das ich nicht sagen kann was ich will. Nicht NEIN sagen. Aber ist das schlimm? Ich meine, macht mich das zu einem schlechteren Menschen? Nein. Wieso sollte es das? Ich kann dafür Dinge die die Muggel nicht können, aber auch gerne können würden. So gleicht es sich wieder aus. So sehe ich das. Denn sonst würde ich wahnsinnig werden. Würde nicht mehr raus gehen. Würde mich zurückziehen. Sähe keine Zukunft für mich.
Es ist eine Frage der geistigen Haltung. Einfach ist das nicht immer. Ich muss mir manchmal auch sagen, das alles nicht so schlimm ist. Das auch ich was kann. Aber überwiegen tut der Gedanke, das die anderen immer alles besser können. Das sie besser sind. Langsam begreife ich, das dem nicht so ist. Das auch sie Fehler machen. Das auch sie nicht sicher sind. Das auch sie nicht alles wissen. Ein langer Weg war das, bis ich dies nur mal gedacht hatte. Auf diese Idee kam.
Was bringt mir das? Kann ich deswegen besser sagen, was ich will? Nein, das sicher nicht. Das ändert nichts an der Tatsache, das ich vieles nur in Gedanke sage, aber nie ausspreche. Auch wenn ich manchmal denke, das ich was gesagt habe, so stimmt es eben nicht. Nun, damit muss ich leben.
Es ist komisch, manchmal mag ich mich überhaupt nicht mehr an das erinnern, was ich gesagt habe. Meine Frau erzählt mir dann, was ich gesagt habe. Ich weiss aber nichts davon. Nun, auch das ist so was das ich nicht erklären kann. Es gibt scheinbar einen Zustand indem ich alles sagen kann, was ich will, aber ich erinnere mich danach nicht mehr daran. Also bringt das auch nichts. Denn, wenn ich mich nicht erinnern kann, habe ich es für mich, nicht gesagt.
In den letzten Jahren habe ich einiges gelernt, was die Kommunikation anbelangt. Ich bin besser als noch vor Jahren. Aber weit von dem entfernt, was die Muggel können. Was sie einfach können. Sagen was sie wollen.

Samstag, 15. November 2014

Asperger und die Hoffnung

Hoffen tun alle. Aus was auch immer. Sie wissen es manchmal selbst nicht. Aber ich denke, das die Hoffnung das ist, was uns antreibt. Hoffnung auf ein besseres Leben, einen Partner, Glück. Was auch immer.
Meine Hoffnung ist, das es eines Tages keine Rolle mehr spielt, ob jemand Autist ist oder nicht. Das er die selben Chancen hat, wie ein Muggel. Das die Muggel uns so akzeptieren, wie wir sind. Und nicht die Autisten sehen, sondern den Menschen. Ich denke aber, dass das noch ein weiter Weg sein wird. Denn wir sind noch nicht einmal richtig am Anfang.
Es ist mühsam, den Muggel klar zu machen, das auch wir was können. Das auch wir wollen. Sie aber haben Angst. Angst vor dem Unbekannten. Angst. Muggel haben immer Angst. Ich verstehe das nicht. Ich meine, wir haben auch keine Angst vor den Muggel. Sie sind einfach mühsam. Aber was solls. Wir müssen mit ihnen klar kommen, wenn wir was wollen. Damit habe ich auch keine Probleme.
Ich sehe die Hoffnung aber auch als mehr. Als etwas das die Welt verändern kann. Als Vision. Denn es kann nicht sein, dass viele von uns nicht arbeiten. Kein eigenes Leben haben. Fremdbestimmt sind. Für mich ist das schwierig zu verstehen. Denn ich lebe mein Leben. Bin auf niemanden angewiesen. Das ist nicht immer einfach. Aber ich denke, das geht allen so. Muss es immer einfach sein? Nein, ich denke nicht.
Hoffen hingegen ist für mich keine Option. Denn das bedeutet, dass man wartet. Wartet, das alles besser wird. Aber nichts dafür tut. Wartet, das die anderen was tun. Das kann es nicht sein. So wir man zum Nichtstun verdammt. Das kann es nicht sein. Ich tue was ich kann, damit ich selber bestimmen kann. Damit es für mich stimmt. Das ist für mich nicht hoffen, sondern Hoffnung. Spitzfindig, ich weiss. Aber für mich sind es zwei verschieden Worte. Auch wenn das eine das Verb des anderen Wortes ist. So ist es nicht das Selbe. Nicht für mich.
Ich arbeite und lebe. Aber ist das nicht das Selbe? Ich meine wenn ich arbeite bin ich ja nicht tot. Sondern ich lebe. Also, lebe ich nur. Ich sehe die Arbeite aber auch mein Privatleben als Eines an. Nicht wie viele als zwei Dinge. Ich trenne nicht. Sonst wird es mühsam. Ich kann so nichts tun. Wenn ich arbeite will ich frei haben. Wenn ich frei habe, will ich arbeiten. Das kommt auf Dauer nicht gut heraus. Desshalb ist für ich alles Eins.
Das ist auch eine der Hoffnung die ich habe. Das die Menschen erkennen, das alles Eins ist. Das es keinen Sinn ergibt, alles immer zu trennen. Leben. Das ist das Einzige, was wir alle gemeinsam haben. Das Leben. Was jeder daraus macht, ist ihm überlassen. Jedoch kann keiner ohne andere etwas bewirken. Das ist schwierig. Besonders für Autisten. Wir können nicht gut kommunizieren. Haben Mühe mit dem Verstehen, was die Muggel wollen und meinen. Aber dennoch gebe ich nicht auf. Ich meine, auf Dauer wird es sich lohnen. Nur, das der Lohn erst in einpaar Jahren sichtbar sein wird. Die Gesellschaft erkennt erst jetzt langsam, was wir sind. Was wir können.
Wir von Specialisterne und Autismuslink setzen und täglich dafür ein, das wir dem Ziel einer Integration von Autisten in den ersten Arbeitsmarkt näher kommen. Das wir es eines Tages erreichen werden, das die Menschen uns ernst nehmen. Dass sie mit uns arbeiten wollen. Das sie erkennen, das auch wir Fähigkeiten haben. Nicht die der Muggel, aber andere. Wir sind ein sehr wertvoller Rohstoff, den die Gesellschaft noch noch nicht gebraucht. Meine Hoffnung ist, das sich das eines Tages ändern wird.

Freitag, 14. November 2014

Asperger und die Zukunft

Was bringt mit mein Leben? Wozu soll es gut sein? Nun, ich denke, das jeder eine Aufgabe im Leben hat. Das es für jeden eine Grund gibt, wieso er ist.
Nun, das ist so philosophisches Zeugs. Damit habe ich Mühe. Ich denke oft über meine Zukunft nach. Aber nicht so wie eingangs erwähnt, sondern pragmatisch. Mich interessiert, was ich arbeiten werde. Wie wo. Das ist mit nicht immer klar. Ich weiss im Moment nicht so recht, was tun. Bin gefangen in mir, in meiner Umgebung.
Einen Ausweg finde ich nicht. Ich sehe keine Lösung. Warten? Nein, das kann es nicht sein. Dafür ist mir mein Leben zu schade. Ich muss was tun. Nur, die Frage ist, was? Ich meine einfach nur zu sein, ist mir zu wenig. Aber genau das mache ich zur Zeit. Mehr auch nicht. Irgendwie geht der Tag schon rum. Das kann es auch nicht sein.
Nun, ich erlebe, dass es für die Muggel wichtiger ist, das sie unter sich sein können. Das es für sie stimmt. Nun, ob es für mich stimmt? Nein. Muggel versprechen Dinge. Halten nein. Muggel können nur eines. Muggel sein. Ich erlebe sie immer und immer wieder als Mühsam. Wie sollte ich mich in deren Welt zurechtfinden? Wie sollte ich da etwas finden das ich tun kann und das sinnvoll ist? Wie? Ich blicke nicht mehr durch. Rette ich sie, sind sie vielleicht dankbar. Aber danach geht alles wie gewohnt weiter. Ich kann zu mir selbst schauen. Nun, kann ich das?, oder tue ich nur so? Ich weiss es nicht. Ich mache was ich will. Nur, ist es das, was ich will? Fragen über Fragen. Nur, die Antworten finde ich nicht. Suchen? Nein, wieso sollte ich?
Die Zukunft ist etwas, das niemand voraussehen kann. Aber erahnen. Ich weiss auch nicht, was meine Zukunft mir bringen wird. Aber ich hoffe, etwas besseres, als das, was ich zur Zeit tue. Ich hoffe das auch ich mal wieder ein wenig mit einbezogen werde. Das auch ich wieder Teil dessen sein werde, dessen ich mal war. Aber eben, hoffen. Hoffen. Nun, ja, wenigstens habe ich das noch. Das Hoffen. Sonst ist mir nicht mehr viel geblieben.
Das liest sich depressiv? Nun, das ist es auch. Ich meine, wenn ich aufstehe sehe ich im Moment keine Sinn, wieso ich das tun soll. Wieso ich hierher fahren soll. Ich sehe denn Sinn nicht. Hauptsache die Muggel sind unter sich. Hauptsache sie haben was sie wollen. Sonst gibt es Terror. Nur, was ich will und wie es mir im Moment ergeht. Das interessiert keine hier. Muss ich mich also für sie interessieren? Nein, muss ich nicht. Für mich ergibt das keinen Sinn, wenn immer nur ich muss und muss. Geben geben geben. Das ist nicht mehr meines. Einmal hat sichs ausgegeben.
Wie auch immer. Es ist im Moment ein Teil meiner Zukunft. Nur wohin mich das noch führen wird, weiss ich nicht. Ich werde es sehen.

Donnerstag, 13. November 2014

Asperger und die Flucht

Die Welt ist ein komischer Ort. Sie funktioniert nach Regeln die ich nicht verstehe. Regeln die nicht meine sind. Die die Muggel haben. Die sie beherrschen, ohne nachzudenken. Sie sind eins. Ich gehöre nicht zu denen. Das muss ich immer und immer wieder erkennen. Egal was ich versuche, ich schaffe es nicht, die Muggelwelt zu betreten. Auch wenn ich in ihr lebe, so bin ich nicht in ihr.
Manchmal fliehe ich vor dem allem. Nicht indem ich mich einfach in meiner Wohnung einschliesse, sondern in dem ich nicht mehr reagiere. Indem ich einfach in meiner eigenen Welt bin. Eine Welt, die für die anderen genau so unerreichbar ist, wie ihr für mich. Die Flucht ist dann das Einzige, was mich vor Schaden bewahrt. Schaden im Sinne einer Depression oder der totalen Verweigerung auch nur noch irgendwas zu tun.
Ich sehe die Welt um mich mit meinen Augen. Ja, aber diese Augen sehen nicht das, was die Muggel sehen. Ich sehe eine Welt, die hektisch und chaotisch ist. In der nur alle an sich denken. Sich sich sich. Ich fliehe vor ihr. Denn ich habe versucht in ihr zu leben. Versucht, ein Teil von ihr zu sein. Hat nichts gebracht. Ich bin an ihr zu Grunde gegangen. Musste wieder von vorne beginnen. Hatte das, ausser meiner Familie irgendwen interessiert? Nein. Wieso also sollte ich mich für die Welt und die Muggel interessieren? Wieso sollte ich all das ihnen geben, was ich kann, wenn ich nichts zurückbekomme. Das ist ein schlechter Deal für mich. Ich kann nicht immer nur geben und geben. Nicht bekommen. Immer kommen die anderen zuerst. Immer ist alles andere wichtiger. Nun, ich baue so an meiner Welt weiter. Baue eine Welt die gerecht vor mir ist. Die ich verstehe. In der ich nicht auf andere angewiesen bin.
Das ist nicht traurig. Für mich nicht. Es ist die Realität. Nur, welche Realität. Die die ich in mir baue, oder die die mich umgibt? Welche ist die echte? Viele werden sagen, die die mich umgibt. Die ist die Reale, die Echte. Ist sie das wirklich? Ich weiss es nicht. Mir kommt sie surreal vor. Komisch.
Die Flucht in meine Welt ist auch ein Ankommen. Ein Ankommen an einem Ort, der mir Sicherheit gibt. Der mir das gibt, was ich brauche. Ein Ort, den ich verstehe. Der nicht von Muggel bestimmt wird. Da haben Muggel keinen Zutritt. Sonst sind sie ja überall. Aber das scheint in Ordnung zu sein. Sie können so ihr Werk tun, und ich meines.
Wieso sollte ich mich immer aufopfern? Wieso sollte ich immer nur für alle andere da sein. Aber ihnen ist es im Grunde genommen egal, ob ich da bin oder nicht. Wieso tue ich das alles? Wieso sage ich nicht, das mich die Welt mal kann? Ich weiss es nicht. Muss ich auch nicht. Denn ich tue einfach. Versuche weniger nachzudenken. Mehr zu sein. Vielleicht hilft das. Ich werde es sehen. Auf jeden Fall ist alles komisch. Ich sehe die Welt. Und doch, ich sehe sie nicht. Ich nehme die Menschen nicht wahr. Ich sehe sie nicht einmal mehr richtig. Auch das gehört zu meiner Welt. Weniger ist mehr. So frage ich mich immer mal wieder, was ist real? Meine Welt in mir, oder die die mich umgibt. Meine Welt sehe ich klar. Die da draussen nicht. Welche ist real?
Vor meiner Welt muss ich nie fliehen. Sie ist für mich perfekt. In ihr kann ich verweilen. Sie sorgt auch dafür, das ich weitermache. Denn irgend einen Ort brauche auch ich, wo es keine Muggel hat. Wo ich bestimme und nicht die Muggel. Wo es keine Hektik und Chaos gibt. Wo es kein, später oder ich habe keine Zeit, gibt.

Dienstag, 11. November 2014

Asperger und keine Beziehung zum Aussen

Die Innenwelt braucht eine Beziehung zum Aussen. Zumindest meine. Ich kann für mich sein, aber ich brauche auch den Austausch mit anderen. Einfach nur zu sein, ist mir zu wenig. Das erlebe ich im Moment. Ich bin einfach. Alles ist wichtiger. Alles. Nun, daher habe ich beschlossen, das ich keine Beziehung mehr zum Aussen habe. Die einzige Beziehung die ich noch zulasse, ist die zu meiner Frau. Sie liebe ich und sie mich. Hätte ich sie nicht, so hätte ich keine Beziehung mehr zum Aussen. Ich wäre nur noch für mich. So aber, habe ich noch eine Verbindung zum Aussen. Diese reicht, damit ich noch was tun kann. 
Sonst aber, sind mir die anderen egal. Ich meine, ich bin ihnen ja auch egal. Es sei denn, sie wollen was von mir. Dann bin ich wieder gut genug. Naja, das ist das Leben. Nehmen und nicht geben. Ich verstehe das nicht. Aber wie es scheint, muss man in der Aussenwelt nur nehmen, aber nicht geben. Das scheint keinen zu stören. Nur, wie nehmen, wenn man keine Verbindung mehr zu ihr hat? Das ist nicht einfach. Ich bin in der Aussenwelt. Mein Körper. Mein Geist? Nein. Wieso sollte er? Das ergibt für mich keinen Sinn. Ich bin einfach. Die anderen tun, was sie wollen. Wenn sie mich brauchen, dann muss ich rennen. Muss tun was sie wollen. Nur, damit sie gut dastehen. Und ich? Ich meine, wieso tue ich das? Weil ich nicht NEIN sagen kann. Im Geiste sage ich NEIN. Im Geiste bin ich nicht hier. Im Geiste. Aber nicht im Aussen. Da sage ich JA. Dumm ist das. Aber ich kann nicht anders. Versucht habe ich es schon viele Male. Aber gelungen ist es mir nur selten. Das nutzen die Muggel aus. Ich sage immer JA. Sie meinen, dass das ein JA sei, aber nicht immer. NEIN, das ist das was es ist. Aber sie verstehen nicht. So bleibe ich gefangen. Gefangen in einer Welt die ich nicht verstehe. Die mich Umgibt, mir aber immer mehr egal wird. Das ist nicht gut. Aber es ist. Eine Tatsache. Wie sollte ich mich in einer Welt zurechtfinden, wenn ich keine Beziehung zum Aussen habe? Ich meine, ich lebe einfach in mir. In meiner eigenen Welt. Da kann ich sein. Da muss ich nicht müssen. Wenigstens da. Aber das ist nicht das, was ich will. Aber ich muss, weil mir nichts anderes mehr übrig bleibt. 
Nun, ich mache niemanden dafür verantwortlich. Die liegt nur bei mir. Tut sie das? Ich denke ja. Ich bin der Meinung, das jeder für sich verantwortlich ist. Nun, das hat aber nichts damit zu tun, das man einfach nicht beachtet wird. Nur dann, wenn man mal wieder was tun muss. Oder helfen. Dann wird einem gedenkt. Sonst nicht. Naja, damit lebe ich. Mir ist es egal. Das ist reiner Selbstschutz. Wie sollte ich sonst überleben? Geistig. Wie? Mir Gedanken über Gedanken machen? Wieso warum? Nein, das tue ich nicht mehr. Es ist nicht, dann ist es nicht. Schwarz weiss. Mehr nicht. Ich schaue zu mir. Ich bin mit mir und nicht mit dem Aussen. Was habe ich davon? Ausser, dass ich immer ausgenutzt werde und sich keiner interessiert, was ich will. So muss ich für mich schauen. Das tue ich auch. Ich sehe mich nicht als Teil dieser Welt, sondern nur noch als Teil meiner Welt. Einer Welt, die nur ich verstehe. Die nur ich sehen kann. So habe ich auch etwas. Es ist nicht das, was ich will, aber besser als nichts. 

Montag, 10. November 2014

Asperger und keine Rückischt

Manchmal frage ich mich, was das alles soll. Rücksicht ist nicht das was die Muggel kennen. Sie schauen einfach für sich. Für sie muss es stimmen. Frage, ob es für einen anderen stimmt, das ist nicht ihr Ding. Sie nehmen keine Rücksicht, auch wenn sie immer wieder behaupten, dass sie genau das tun.
Ich habe immer geschaut, dass es für die anderen stimmt. Das sie zu dem kommen, was sie wollen und brauchen. Nur, wer schaut für mich? Ich meine, werde ich ernst genommen, wenn ich sage das mit alles zu viele ist. Wenn ich was brauche? Nein. Wieso auch? Wer immer bekommt, der gibt nicht. Wieso sollte er auch geben? Er kennt ja nichts anderes, als nur zu bekommen.
Ich gab. Gab. Gebe aber nicht mehr. Denn, wieso sollte ich immer derjenige sein, der gibt und verzichtet? Nur, damit es andere besser haben. Auf meine Kosten. Das kann es nicht sein. Aber genau so kommt es mir vor. Ich dachte immer, das es ein Geben und Nehmen ist. Rücksicht eine Tugend sei. Aber ich irrte. Gewaltig. Denn ich wurde und werde einfach ausgenutzt. So komme ich mir vor.
Wieso also sollte ich Rücksicht nehmen? Ich sehe keinen Grund mehr. Ich muss zu mir schauen. Muss schauen, dass es für mich stimmt. Nicht für die anderen. Die können noch so klagen. Helft euch selbst, wenn ihr könnt. Ich tue es nicht mehr. Irgendwann ist alle Energie verbraucht. Nichts geht mehr. Aber sie wollen immer und immer mehr.
Ist das das Schicksal? Ich meine sind Autisten dafür da, das sie ausgenutzt werden? Die Muggel meinen, das wir nicht merken, das wir ausgenutzt werden. Sind die so doof? Ich denke ja. Das Problem aber ist, das wir, ich mich nicht wehren kann. Ich kann nicht NEIN, oder nur sehr schwierig, sagen. Das nutzten die Muggel wiederum schamlos aus. Für sie ist es super, wenn einer sich nicht wehren kann. Wenn er einfach immer alles macht, was verlangt wird. Doch die Frage ist, wie lange? Ich meine, wenn man nicht mehr mag und kann, kann man dann noch geben und tun? Nein. Kann man nicht.
Rücksicht ist das, was nicht existiert. Ich beobachte das immer wieder. Die Muggel tun einfach. Ihnen ist es egal, ob andere leiden müssen oder nicht. Die News sind da ein gutes Beispiel. Immer nur Strassenschlachten, Kriege, Demos. Das kann es auch nicht sein. Aber scheinbar ist das normal, das man sofort randaliert, wenn einem was nicht passt. Rücksicht? Fehlanzeige!
Das ist die Welt der Muggel. Ich mag sie nicht. Sie ist komisch und kalt. Sie ist rücksichtslos. Der Mensch zählt nicht. Nur das eigene Interesse. Nur das, was man will. Nicht die Gesamtheit zählt, sondern nur der Einzelne. Das ist für mich etwas, das Neu ist. Ich dachte immer, die Menschen helfen einander. Nehmen Rücksicht. Nein. Das tun sie eben nicht. Wieso sollte ich es also tun? Das ist nicht gut. Aber die Welt ist scheinbar so. Es geht immer nur um das, was der Einzelne will. Nicht das, was für das Kollektiv gut ist. Soweit können die Muggel nicht denken. Also nehmen sie keine Rücksicht. Wir sind dann die, die leiden müssen. Sie wollen uns nicht. Finden, wir sind komisch. Sind wir das? Nein, sie sind komisch. sie wissen es nur nicht. Das macht das Leben auch nicht einfacher. Denn die Muggel sind derer mehr. Wir müssten uns ihnen fügen. Aber wieso? Ich meine, haben nicht auch wir das Recht auf unser Leben? Ja, haben wird. Die Muggel meinen aber, sie müssten uns beibringen, was richtig und falsch ist. Sie selbst wissen es nicht. Sie nehmen keine Rücksicht. Tun nur so. Alles Theater.

Freitag, 7. November 2014

Asperger und keine Verbingung

Die Muggel interessieren sich nur für sich. Alle interessieren sich nur für sich. So kommt es mir vor. Wenn ich mich für andere einsetze oder interessiere, so ist das Ergebnis immer das selbe. Sie sind undankbar. Sie geben nicht, sie nehmen nur. Wieso also sollte ich immer nur geben, aber nie bekommen? Verbindungen aufrecht zu halten, ist nicht einfach. Das braucht sehr viel Energie. Energie, die ich nicht mehr bereit bin zu geben. Ausser für meine Frau. 
Keine Verbindung. Ja, das ist es, was weniger anstrengend ist. Ich schaue für mich. Nicht als Egoismus wie die Muggel, sondern, damit ich nicht zugrunde gehe. Denn ich kann nicht immer nur geben, und nie bekommen. Die Muggel, wenn sie was wollen, dann können sie nerven und stressen. Wenn ich was will, haben sie keine Zeit. Alles andere ist wichtiger. Auch hasse ich es, wenn ich unterbrochen werde. Dies einfach desshalb, weil ich es respektlos finde. Aber den Muggel ist das egal. Sie sie sie und nochmals sie. Nun, ich ich ich. Wieso nicht? Ich meine es ist ein Versuch wert. 
Ich verbinde mich mit mir selbst. Kurzschluss. Aber egal. Es muss sein. Kein Anschluss mehr. Erst wenn ich mal wieder ein positives Zeichen aus der Aussenwelt bekomme, dann verbinde ich mich wieder mit ihr. Aber so lange bin ich einfach mit mir. Keine Verbindung mehr. Nur noch das, was es unbedingt braucht. Ich renne keinem mehr hinterher. Wer was will, der kann warten. Wer nichts will, auch gut. 
Ich sehe mich nicht mehr als immer den, der alles regelt. Der für alle schaut und am Ende nichts hat und alle anderen alles. Hauptsache für das Muggel stimmt es. Nein, das läuft nicht mehr. Ich schaue zu mir. Tue was ich will. Rücksicht? Nur noch das Nötigste. Mehr nicht mehr. Besser ist, keine mehr. Aber das geht auch nicht. Aber es geht doch. Mal sehen. 
Ich weiss auch nicht, wieso die Muggel so komisch sind. Ist es die Dunkelheit? Ich denke ja. Sie haben Angst. Sie wissen es nur nicht. Ist es die Kälte. Wieso nicht? Sie spinnen die Muggel. Ich nicht. Ich bin einfach. Sehe mich nicht mehr als Teil der Welt an. Wieso auch? Was gibt sie mir, ausser Stress und zerbrochene Versprechen? Das muss nicht jeden Tag sein. Jede Woche. 
Nur, ich verstehe nicht, wieso das so ist. Verstehe nicht, wieso wer gibt, nie erhält. Vielleicht ist es so, das ich kämpfen muss. Um jedes kleine Bisschen. Um alles. Das kann es ja auch nicht sein. Aber wie es scheint, ist es so. Nun gut, dann sei es so. Aber ich kämpfe nicht für die anderen. Die sind mir egal. Sondern nur für mich. Schliesslich ist es mein Leben. Meine Energie. Nicht derer. 
Keine Verbindung. Das ist gut. Das befreit. Befreit vom Stress. Vom Druck immer für die anderen da zu sein. Immer nur für sie zu schauen. Das es für sie stimmt. Aber nicht für mich. Nun, ich schaue, dass es für mich stimmt, dann für mich und dann vielleicht für die anderen. 
Keine Verbindung. Wozu auch? Ich meine, ich sehe mich nicht als Opfer, sondern als einer der einfach immer nur ausgenutzt wird. Einer der immer rannte und alles tat, das die anderen es gut haben. Wer rennt für mich? Wer fragt, was ich brauche? Was ich will? Ausser meiner Frau niemand. Wieso sollten sie auch? Ich meine ich bin der der immer rannte. Der immer tat. Nicht sie. Sie haben sich daran gewöhnt, das ich alles für sie tue und sie nichts für mich. Schluss. 

Donnerstag, 6. November 2014

Asperger und die zerbrochenen Versprechen

Versprechen sind da, um gehalten zu werden. Versprechen abzugeben ergibt für mich keinen Sinn. Denn niemand kenn die Zukunft. Aber die Muggel machen sie immer und immer wieder. Sie versprechen Dinge, die sie nie halten werden und können. Dies weil sie nicht wissen, was kommen wird. Das weiss niemand.
Versprechen glaube ich. Dies obwohl ich weiss, das sie nie eintreffen werden. Ich sehe Versprechen auch nicht als Versprechen an, sondern als Information. Als eine Information die verbindlich ist. Doch enttäuscht werde ich immer und immer wieder. Ich weiss auch nicht, wie ich das immer wieder schaffe, mich zu motivieren und nicht einfach zu sagen, ich lasse es. Aber so bin ich nun mal. Einfach aufgeben, ist nicht mein Ding. Ich versuche jeden Tag von neuem mein Bestes zu geben. Auch dann, wenn ich weiss, das es mir nicht gelingen wird. Wenn ich weiss, das ich nicht mehr kann. So versuche ich es trotzdem.
Das ist nicht immer einfach. Denn ich muss mit meiner Energie auch behutsam umgehen. Jedes zerbrochene Versprechen kostet mich enorm viel Kraft. Kraft die ich nicht immer habe. Die ich nicht immer aufbringen kann und will. Denn, wieso sollte ich immer schauen, das es für die anderen stimmt, aber für mich überhaupt nicht. Ich mag es nicht, wenn ich mich immer auf andere verlassen muss. Wenn ich immer nur das gebraucht und gerufen werde, wenn was nicht passt und ich es wieder in Ordnung bringen muss. Wenn ich meinen Tag nicht selbst einteilen kann. Ich habe meine Tagesordnung, meine Zeiten, meine Regeln. Diese werden aber nicht beachtet. Nicht gefragt. Nun, das müssen sie auch nicht. Wer weiss schon von ihnen und wie sie lauten? Ausser ich. Aber dennoch ist es nicht einfach, gegen seine eigenen Regeln zu leben. Dies nur, damit es für die anderen stimmt. Das sie mir zerbrochene Versprechen geben können. Von denen ich von Anfang an weiss, das sie nicht gehalten werden können. Das ist nicht immer einfach. Denn ich weiss, das das Wenigste das mir versprochen oder gesagt wird, auch gehalten wird. Wieso sollte es auch? Ich meine, das Leben geht ja trotzdem weiter. Ja schon, aber die Frage ist wie? Verliere ich so nicht Stück für Stück das Vertrauen, das ich in all den Jahren wieder mühsam aufgebaut habe? Ich denke schon. Denn ich kann nicht immer nur an die Zukunft glauben, wenn der Glaube daran immer und immer wieder zerstört wird. Wenn ich nicht mehr dahin kann, wo ich hin möchte. Wenn ich einfach nur für mich sein muss. Das hat auch sein Gutes. Aber nicht immer. Ich bin nicht einer, der einfach so für sie arbeiten kann. Der einfach in einem Büro sitzen kann und so tun, als ob ich was tue. Nein, ich brauche den Austausch. Aber auch die neuen Denkansätze und Idee. Sonst muss ich alles alleine denken und erledigen. Aber für die Muggel scheint das ok zu sein. Hauptsache sie sind unter sich. Hauptsache es stimmt für sie. Ob es für mich stimmt?, wenn interessiert es schon?
Zerbrochene Versprechen sind für mich das, was die Muggel sehr gut können. Sie machen Hoffnung und lasse andere im Glauben, das alles gut kommt. Aber das stimmt nicht. Es sind falsche Hoffnungen. Falsche Versprechen. Falsche Gedanken. Für mich ist das sehr schwierig. Das ist auch der Grund, wieso ich niemals Versprechen gebe. Sie sind nicht logisch. Und sie brechen, das geht nicht. Das kann ich nicht. Also lasse ich es sein. Aber die Muggel lassen es nicht sein. Sie denken auch nicht darüber nach. Sie sagen Dinge einfach so. Bedenken nicht, dass das die Gedanken und Hoffnungen anderen zerstören kann. Das andere das glauben, was gesagt wird. Auch wenn ich weiss, das alles nie eintreffen wird, so ist der Glaube doch das Einzige was mich antreibt.

Dienstag, 4. November 2014

Asperger und anders sehen

Ich werde immer mal wieder gefragt, wie ich die Welt sehe. Nun, das ist nicht eifach. Denn ich weiss nicht wie die anderen die Welt sehen. Wer kann schon beschreiben, wie er die Welt sieht? Ich sehe das, was alle sehen nur anders. Alles hat eine Form. Nicht die Form, die man sieht. Sondern anders. Das zu beschreiben, ist nicht einfach. Für mich lebt alles. Nicht das sich die Dinge bewegen. Aber dennoch, sie leben. Aber nicht nur die Gegenstände, sondern auch die Menschen. Ich sehe sie nicht so, wie die meisten sie sehen. Ich sehe sie zum Teil Schemenhaft. So wie in einem Nebel. Auch sehe ich manchmal nur einen kleinen Teil dessen, was ich mit den Augen sehen könnte. Das erschwert die Orientierung. Doch ich verlasse mich nicht nur auf meine Augen, sondern vor allem auf meine Ohren. Und auf mein inneres Auge. Damit sehe ich besser. Sehe die Welt in Bildern. In meinen Bildern. Damit kann ich was anfangen. Nun, ich ging immer davon aus, das das alle haben. Können. Aber dem ist nicht so. Die Muggel sehen nur das, was sie sehen. Oder sehen wollen. Sie tun manchmal so, als ob sie einem nicht sehen. Wieso auch immer.
Wenn ich jemanden nicht beachte, nicht sehe, dann nicht aus Absicht, sondern weil ich ihn nicht wahrnehme. Nicht reagieren kann. Das ist für mich nicht das Selbe. Die Muggel verstehen nicht. Nur wenige wissen darum.
Anders sehen. Das ist eine Frage, die viele beschäftigt. Sie fragen Autisten, wie sie sehen. Nun, mit den Augen. Wenn ich den Muggel die selbe Frage stelle, können sie sie auch nicht beantworten. Wieso also sollten wir es können? Weil wir Autisten sind? Das zählt nicht. Aber es ist scheinbar so, das wir den Muggel die Welt erklären müssen, obwohl sie meinen, sie müssen es tun. Sie wollen uns ihre Sichtweise beibringen. So zu sehen, wie sie sehen. Das sehen, was sie sehen. Wieso? Ich meine, ist das besser? Ich denke nicht. Anders. Aber nicht besser.
Ich sehe manchmal fast nichts. Dies wegen dem Licht. Ich habe herausgefunden, dass ich mit zunehmendem Alter immer empfindlicher werde. Auch hängt die Empfindlichkeit mit der Stimmung zusammen. Die merke ich nicht. Aber ich registriere, dass, wenn ich schlecht drauf bin, die Augen fast nicht mehr offen halten kann. Auch mein Gehör wird dann noch empfindlicher als es so schon ist. Dagegen kann ich aber nichts tun. Ich sehe dann die Welt ganz komisch. Sie ist dann wie im Nebel. Nicht mehr da. Ich bewege mich dann durch eine Welt, die nicht mehr ist. Die nur noch als Schema da ist. Klare Sicht gibt es dann nicht mehr. Aber ich kann mich trotzdem bewegen. Einfach nicht mehr schnell. Muss mich durch die Welt tasten. Das tue ich automatisch. Denn für mich ist das ein Zustand, denn ich immer mal wieder habe. Damit lebe ich, seit ich bin.
Es gibt aber auch Tage, an denen sehe ich klar. An denen registriere ich vieles, kann sehen, kann reagieren. Das ist aber auch selten. Aber es gibt sie. Diese Tage. Das ist wie ein geistiges Erwachen. Für kurze Zeit nur. Aber immerhin. Sonst bin ich die meiste Zeit einfach so, wie ich bin. Sehe ohne zu sehen. Registriere aber nehme nicht wahr. Damit komme ich ohne Probleme zurecht. Den dies ist mein normaler Zustand. Ich kenne ihn am besten. Wenn er sich ändert, dann wird es komisch für ich und für die anderen. Aber auch damit kann ich leben. Denn es ist ein Teil von mir.
Die Welt anders sehen. Nun, jeder sieht die Welt auf seine Weise. Wieso also danach fragen. Wichtiger ist doch, das man sich einigermassen zurecht findet. Das man sein Leben so leben kann, wie man will und vermag.

Samstag, 1. November 2014

Asperger und keine Orientierung

Die Welt ist voller Schilder und Verboten. Sie alle dienen den Muggel zur Orientierung. Nur so finden sie sich zurecht. Sie brauchen das. Sie denken nicht. Verbote entstehen, weil die Muggel nicht denken sondern einfach tun. Sie sind komisch. Nicht wir. Wir sind nicht komisch. Sondern normal. Die Muggel sind die die nicht verstehen. Sie meinen immer, das wir so sein müssen wie sie. Das wir all das mitmachen, was sie auch tun. Das wir so empfinden müssen wie sie. Sie verstehen nicht. Sie wollen mit uns sein, aber nicht mit uns. Das ist paradox. Wir sind immer die, die am Rand sind. Rumgeschoben. Nicht beachtet, was wir wollen und was wir können.
Die Muggel denken, das sie uns helfen. Nein, tun sie nicht. Sie meinen es gut. Aber sie verstehen nicht, das wir einen andere Art von Orientierung brauchen. Eine die nicht die der Muggel ist.
Ich orientiere mich an Zahlen und an Bilder die keiner sieht. Wenn ich diese nicht habe, das weiss ich nicht was tun. Da helfen Worte nichts. Denn Worte sind Worte. Keine Zahlen. Keine Bilder. Muggel können sich das nicht vorstellen. Sie wissen nicht, wie es ist, wenn man einfach nicht mehr weiss, wie sich orientieren. Wenn man nicht mehr weiss, was richtig und was falsch ist.
Meine Welt ist in meinem Kopf. Da muss es stimmen. Wenn sie aus den Fugen gerät, kann ich nichts mehr tun. Muss sie wieder ordnen. Ihr wieder eine Orientierung geben. Das ist nicht einfach. Besonders dann nicht, wenn die Aussenwelt Dinge verlangt, die ich nicht kann und nicht will. In denen ich keinen Sinn für mich sehe. Es nicht als meine Aufgabe betrachte. Das ist nicht einfach. Aber ich muss da durch. Muss das ausstehen. Nichts bleibt wie es ist. Das ist so. Zumindest ist das meine Erfahrung. Beweisen kann ich es aber nicht.
Orientierung ist etwas das jeder Mensch braucht. Die alle brauchen. Wie sonst sollte man sich im Alltag zurechtfinden? Eben. Manchmal komme ich mir vor, als ob ich der einzige bin, der sie nicht zu brauchen scheint. Dem man alles einfach geben kann, und ich werde es tun. Das ich mir dabei wie ein Herumgestossener vorkomme, das spielt scheinbar keine Rolle. Die Welt ist nur mal kein Pony-Hof. Das ist so. Aber dennoch, brauche auch ich Orientierung. Einen Sinn. Ist aus meiner Sicht alles sinnlos, dann kann ich es einfach nicht beachten. Nicht reagieren. Das wiederum irritiert die Muggel. Doch mir ist das mittlerweile egal. Sie schauen auch nur für sich. Das sie einen Platz haben. Das es für sie stimmt. Der Rest ist ihnen scheinbar egal. So verfahre ich nun auch mal. Wie das nicht von den Muggel übernehmen. Sie haben ja immer recht. Und ihr Verhalten ist das Richtige, nicht das unsrige. Vielleicht bringt das was. Mal sehen.
Orientierung ist auch Halt. Halt in einem Leben, das komisch ist. Das keine Struktur mehr zu haben scheint. Wie also die Orientierung finden? Wie etwas finden, das ich nicht sehen kann. Wenn ich etwas mit meinem geistigen Auge nicht sehen kann, wird es für mich extrem schwierig. Ich weiss dann nicht mehr was tun. Kann nicht mehr handeln. Kann nicht mehr denken. Bilder und Zahlen. Nicht Schilder und Verbote. Nicht liebe Worte und Versprechungen. Damit kann ich nichts anfangen.
Meine Rolle ist die eines geistigen Vagabunden. Mal hier mal da. Nirgends wirklich. Nur wenn ich mit meiner Frau zusammen bin, oder zu hause, dann bin ich. Sonst komme ich mir wie ein Streuner vor. Einer der rumgeschoben wird. Einer der nirgends hingehört. Der keinen Platz mehr hat. Der einfach ist und wartet, das bessere Zeiten kommen. Den Glauben daran muss ich behalten. Das ist auch noch die einzige Orientierung. Der Glaube.