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Montag, 30. Dezember 2013

Asperger und sich selbst sein

Schaue ich mir die Muggel an, so sehe ich, dass sie so sein wollen, wie sie denken das sie sein müssen. Sie wollen den anderen imponieren. Wollen so sein wie die Gruppe zu der sie gehören. Wollen auffallen. Sich von anderen abheben. Sie wollen individuell sein. Und doch so wie die anderen. Muggel sind meiner Meinung nach immer bestrebt anders zu sein. Sie wissen meist gar nicht, wer sie sind. Sich selber sein, ist nicht ihr Ding. Obwohl sie es auch gerne wären. Sie wollen auch nicht immer so sein, wie sie denken sein zu müssen. Wollen auch ihr Leben leben. Aber sie wollen auch den anderen gefallen. Wollen nicht alleine sein. Wollen dazugehören.
Mir ist das alles egal. Ich bin so, wie ich bin. Ich muss niemandem gefallen. Muss zu keiner Gruppe gehören. Ich habe mich und meine Frau. Das reicht mir. Früher wollte ich auch immer dazu gehören. Aber ich verlor mich immer mehr und mehr. Bis ich mich ganz verloren hatte. Ende.
Danach musste ich lernen, wer ich bin. Was ich bin. Musste wieder von Vorne beginnen. Musste wieder lernen, was es heisst zu leben. Dieser Prozess dauerte sehr lange. Über ein Jahr habe ich dafür gebraucht. Doch es hat sich gelohnt. Heute kann ich der sein, der ich bin. Muss nicht mehr achten, dass ich anderen gefallen. Strebe nicht mehr nach dem, was andere haben. Das ist nicht immer einfach. Aber ich sage mir. Ich habe mein Leben, die ihres. Wieso soll ich das haben was sie haben? Ich will mein eigenes Leben. Will das was ich will. Nicht das, was andere haben. Nicht das was andere meinen, das es richtig ist. Ich weiss für mich selber, was richtig ist. Was zu meinem Leben passt. Auch wenn nicht immer alles so läuft, wie ich will, so bin ich doch mit meinem Leben zufrieden. Ich habe in den letzten drei Jahren viel erreicht. Mehr, als in all den Jahren zuvor. Und doch, waren diese auch nötig. Ohne sie wäre ich heute nicht an dem Punkt an welche ich bin.
Muggel wollen immer alles. Wenn es geht sofort. Sie wollen und wollen. Sie fordern und fordern. Sie geben aber nicht. Und wenn, sind sie gestresst. Sie sind es nicht gewohnt zu geben. Sie gehen davon aus, dass sie kriegen. Sie sind ja schliesslich so einzigartig. Das meinen sie zumindest. Sie sind aber auch nur Menschen. Und ich denke, dass wir alle im Grunde genommen mehr oder weniger gleich sind. Asperger oder Muggel, spielt keine Rolle. Jeder versucht sein Leben so zu leben wie er will oder kann. Nicht immer ist es einfach, sich selber zu sein. Anpassen ist doch das, was wir tun sollten. Wer sich nicht anpasst, der kriegt Probleme. Nun, ich hatte von denen viele. Aber dies auch nur, weil ich nicht wusste wer und was ich bin. Heute kann ich offen zum Autismus stehen. Kann den Menschen erklären, wieso ich so bin und nicht wie sie. Wieso ich so rede und handle wie ich es tue. Ich verstecke mich aber nicht hinter dem Autismus. Sondern stehe offen dazu. Deshalb habe ich auch diesen Blog. Ich schreibe, was ich denke. Was mich beschäftigt.
Sich selbst sein, ist nicht so einfach. Zumindest für Muggel nicht. Sie gehen aber davon aus, dass sie wissen, wer sie sind. Aber, mir konnte die Frage nach dem, wer bist du?, noch niemand beantworten. Die Frage ist nicht einfach. aber sie ist beantwortbar. Meistens kriege ich die Antwort, was sie erreicht haben. Was sie im Beruf sind. Im Privaten. Aber das sind nur Äusserlichkeiten. Sie definieren sich darüber. Aber wer sie im Innern sind, wissen sie nicht.
Sich selber sein, heisst aber nicht, einen auf Ego zu machen. Einfach tun und lassen, was man will. Es geht vielmehr darum, dass man weiss, was man kann und was nicht. Das man für sich selber einstehen kann. Ein Ziel hat. Eines das einen Sinn ergibt. Es geht nicht darum, einfach nur zu sagen, die anderen sind Schuld. Nein, man ist für sein Leben selber verantwortlich. Man muss selber schauen, was man will und was nicht.
Ich arbeite bei einer Firma, welche Autisten einstellt. Für mich ist das nicht nur eine Arbeit die ich mache, sondern auch eine Aufgabe. Eine die ich gerne mache. Eine die meinem Leben einen Sinn ergibt. Es geht mir vor allem darum, dass wir anderen Asperger helfen können. Ich frage mich nicht, was sie Firma für mich tun kann, sondern was ich für die Firma tun kann. Das ist ist aber, was viele nicht verstehen. Sie sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Sie wollen und wollen. Sind nie zufrieden. Wer sich selber gefunden hat, der ist zufrieden. Der sieht das Leben als Geschenk an. Als das grösste aller Geschenke. Mehr geht nicht. Jeden Tag zu leben. Bewusst zu leben. Das ist es, was das Leben lebenswert macht.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Asperger und das Nonverbale

Kommunikation ist alles. Nur danke der Kommunikation ist es uns möglich, dass wir uns verständigen können. Dafür gibt es Regeln, welche die meisten einfach beherrschen. Sie brauchen nicht darüber nachzudenken. Sie können es einfach. Aber die verbale Kommunikation ist nur ein kleiner Teil der Kommunikation. Ein grosser Teil, über 80%, ist nonverbal. Diese Kommunikation verstehen die meisten Muggel, ohne, dass sie ihnen Probleme bereitet. Sie denken nicht einmal darüber nach. Für sie ist es normal, das das Gegenüber das einfach kann. Dazu gehört das für mich Berühmteste. Der Augenkontakt. Die Muggel sind auf diesen angewiesen. Aber nicht nur er ist es, sonder auch Reaktionen im Gesicht, mit den Händen. Mit dem Körper. Sie verstehen diese Signale, ohne das sie wissen was sie bedeuteten. Frage ich die Muggel, könne sie mir meistens nicht sagen was sie bedeuten. Sie reagieren aber meistens richtig. Sie wissen, was sie tun müssen.
Ich weiss es nicht. Ich sehe es nicht. Weiss nicht, das das alles bedeutet. Für mich ist es eine Fremdsprache, die ich nicht lernen kann. Wie auch? Gesichter sehe ich nur mit viel Mühe. Da bleibt nicht noch Zeit zu sehen, was sich darin abspielt. Gut, ich sehe in einem Gesicht einfach ein Gesicht. Mehr auch nicht. Zudem geht immer alles viel zu schnell. Ich müsste mir überlegen, was das und das bedeutet. Die Muggel können das intuitiv. Das ist viel schneller als denken. Sie wissen es einfach.
Ich denke, dass das einer der grossen Unterschiede von Asperger und Muggel ist. Die Muggel sind schnell irritiert, wenn jemand nicht so reagiert, wie sie es erwarten sie gehen einfach davon aus, dass alle so sind wie sie. Ich erlebe das immer wieder. Nur, dass mir das im nachhinein jeweils gesagt wird. Ich sehe es nicht. Ich habe sogar versucht, die Körpersprache zu lernen. Aber ich musste nach einem Jahr aufgeben. Ich kann sie nicht. Ich bin nicht in der Lage sie zu lernen. Da sind meinen Grenzen erreicht. Dies musste ich mir eingestehen. Es ist halt schon so, ich sehe mich unter anderem dadurch als Behinderten an. Dies weil ich doch so meine Mühe habe, mich in der Welt zurecht zu finden. Weil die Kommunikation sehr wichtig ist. Ich aber genau an diesem Punkt versage. Klar kann ich sprechen. Klar bekomme ich was ich will. Aber das nur in einfachen Situationen. Standardsituationen. Also Situationen bei welche ich weiss, wie ich reagieren muss. Von diesen gibt es nicht sehr viele. Sie sind für mich schon anstrengend genug.
Das Nonverbale ist für die Muggel viel wichtiger als das Verbale. Sie beziehen ihre Informationen aus dem Nonverbalen. Ich aus den Verbalen. Ich verstehe nur, was ich höre. Genau so, wie es gesagt wird. Also wörtlich. Damit haben die Muggel auch so ihre Mühe. Sie sagen etwas, meines aber was anders. Für sie ist das normal. Sie zeigen Reaktionen im Gesicht. Sie machen Bewegungen. Für mich ist das alles ein Rätsel. Das Einzige was ich sehe, ist das sie sich bewegen. Ständig. Das macht mich konfus. Mich irritiert das sich ständig bewegen. Dies aber sicher darum, weil ich nicht verstehe, was das alles zu bedeuten hat. Es etwa so, wie wenn jemand in die Ferien in ein Land fährt, dessen Sprache und Kultur er nicht kennt. Da irritiert ihn auch so manches. Genau so geht es mir. Aber dies in der Kultur in der ich lebe. Das ist manchmal schwierig für mich. Denn ich weiss, dass ich es wissen und erkennen müsste. Kann es aber nicht. Ich habe auch bis heute keine Lösung gefunden, wie ich das lernen könnte. Es ist einfach zu viel. Wenn man bedenkt, das das Gesicht alleine 4500 verschieden Reaktionen hervor bringen kann, die von den Muggel erkannt werden. Nicht immer richtig, aber meistens. Wie soll ich das lernen. Das ist einfach zu viel. Zudem sehe ich sie ja nicht.
Das Nonverbale ist für die Muggel wichtiger als das Verbale. Ich versuche mich aber so gut ich kann durch die Welt zu bewegen. Versuche, dass ich nicht allzu sehr auffalle. Wie dem auch sei. Ich weiss das ich das mit dem Nonverbalen nicht kann. Aber dafür kann ich anderes. Dinge die die Muggel nicht können. So gleicht es sich wieder aus. Ich denke, dass es wichtig ist das wir zusammen leben lernen . Beide Seiten können voneinander Profitieren. Aber dafür müssen sie auch gewillt sein, dies zu tun. Und genau daran scheitert es immer noch. Ich bin aber überzeugt, dass sich das ändern wird.

Freitag, 27. Dezember 2013

Asperger und die Zweisamkeit

Alleine sein hat seine Vorzüge. Man ist niemandem Rechenschaft schuldig, kann tun was man will. Muss keine Rücksicht nehmen. Und doch ist das nicht alles. Es fehlt etwas. Es fehlt eine andere Person. Nur zu zweit kann man diskutieren. Kann man gemeinsames erleben. Das geht alleine nicht. Jedoch braucht es sicher nicht immer jemanden, der um einem herum ist. Auch braucht es die Zeit, welche einem ganz alleine gehört.
Ich geniesse die Zeit alleine. Aber nicht so sehr, wie mit meiner Frau zusammen. Viel lieber bin ich mit ihr zusammen. Lachen und etwas erleben. Das ist das, wonach ich mich lange gesehnt habe. Einfach nicht mehr alleine sein.
Jedoch ist es so, dass wir uns entschieden haben, nicht zusammen zu wohnen. Wir wohnen getrennt. Das aus dem einfachen Grund, dass jedes doch noch seine Freiheiten hat. Das jedes doch noch machen kann wie es will. Es geht dabei nicht darum, dass wir nicht zusammen sein wollen, sondern dass jedes sein eigens Leben behalten kann. Wohnt man zusammen, ist es damit vorbei. Man ist selten alleine. Alle Entscheide müssen zusammen getroffen werden. Das ist auf Dauer zu anstrengend. Zumindest für mich. Ich brauche meine Freiheit. Brauche mein eigenes kleines Reich indem ich machen kann wie ich will.
Zweisamkeit muss aber nicht immer heissen, dass man zusammen wohnt. Man kann auch zusammenleben, ohne zusammen zu wohnen. Dies ist heutzutage dank des Internets und der Smartphones einfacher den je. Diese Technologien nutzen meine Frau rege. Wir schreiben uns sehr viele Nachrichten pro Tag. So hat doch jedes Anteil am Leben des anderen. Auch wenn wir uns nicht sehen. Es ist nicht so, dass nur ich das so gewollt hätte, nein, sie auch. Sie hat mir ausdrücklich gesagt, dass aus dem Zusammenziehen nichts wird. Ich habe nichts dagegen.
Jedoch geniessen wir die Zweisamkeit, wenn wir zusammen sind. Wenn wir uns sehen. Wenn wir gemeinsam etwas machen. Hauptsache ist, dass wir uns sehen. Uns berühren können. Uns hören. All das ist meiner Meinung nach wichtig, wenn man zusammen ist. Es sollte nicht sein, dass einem die Anwesenheit des anderen stört. Das es eine Pflichtübung ist und man man froh ist, wenn es vorbei ist. Das gibt es sicher auch. Aber meine Frau ist die Einzige, bei welche ich dieses Gefühl nicht habe. Ich bin zu gerne mit ihr zusammen. Bei anderen ist es anders. Da bin ich froh, wenn ich sie nicht immer sehen muss. Mir werden Menschen sehr schnell zu viel. Sie sind anstrengend. Sie wollen immer etwas. Sie sprechen komisch. Sie sind für mich komisch.
Meine Frau ist da die Ausnahme. Sie ist anders. Bei ihr habe ich nie das Gefühl, dass sie mich nervt. Mir zu viel wird. Ich lieber wieder alleine bin. Nein, ich geniesse die Zweisamkeit mit ihr. Für mich das die wertvollste Zeit die ich habe. Sie ist für mich das, was es heisst zu leben. Ich kann mit ihr alles teilen. Ich liebe es auch, mit ihr durch das Leben zu gehen. Anteil an ihrem Leben zu haben.
Zweisamkeit ist für mich aber auch die Zeit in welcher ich die Welt sein lassen kann. Dann gibt es nichts ausser meiner Frau und mir. Sonst nichts. Das ist für mich die reinste Erholung vom Alltag. Einfach abschalten. Dies kann ich nur, wenn ich mit ihr zusammen bin. Komisch, ich der nicht gerne mit anderen Menschen zusammen bin, bin doch zu gerne mit meiner Frau zusammen. Ich denke, dass ist aber nur möglich, weil ich sie so sehr liebe. Weil sie für mich mehr ist als einfach nur ein Mensch. Sie ist meine Ehefrau. Ja, aber sie ist auch vom Wesen her etwas besonderes. Zumindest für mich.
Ich sehe die Zweisamkeit auch als Chance die Beziehung zu leben und nicht nur von ihr zu sprechen oder über sie zu schreiben. Für mich ist Zweisamkeit Leben. Leben im Sinne von Teilen, Geben aber auch erhalten.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Asperger und das Ausgegrenztsein

Menschen wollen unter ihresgleichen sein. Sie wollen einer Gruppe angehören. Wer anders ist, der hat es schwer, Anschluss zu finden. Der wird nie richtig dazu gehören.
Dies habe ich jahrelang, wenn nicht jahrzehntelang erlebt. Ich war immer anders. Wusste aber nicht wieso. Einen Namen hatte das schon gar nicht. Und doch wusste ich immer, dass ich nicht so bin, wie diejenigen, mit denen ich zusammen bin. Mit denen ich zusammen arbeite. Ich wurde nie wirklich akzeptiert. War viel alleine. Wurde ausgenutzt. Ich dachte aber immer, dass das sein muss, dass ich auch dazu gehöre. Dem war aber nicht so.
Ich kam mir immer ausgegrenzt vor. Und doch nicht. Denn ich stellte mir diese Frage nicht. Ich machte einfach immer. Gut kam es nie heraus. Irgendwann war Schluss und ich musste mich nach neuen Menschen und neuer Arbeit umsehen. Das ging jahrelang so. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich die Diagnose bekam. Dann änderte sich alles. Ich gehörte plötzlich zu einer Gruppe dazu. Gehörte aber nicht zu der Gruppe, welche ich vermutete, sondern zu den Autisten. Nicht den Muggel.
Ich erlebte unter den Muggel so einiges. Was mir aber geblieben ist, ist dass sie mich nie verstanden haben und ich sie nicht. Wir sprachen eine andere Sprache. Sie ist zwar deutsch, aber doch nicht.
Heute arbeite ich mit Asperger zusammen. Das ist für mich viel einfacher. Ich kann so sein und sprechen, wie ich bin. Ich muss nicht versuchen, die Muggel nachzumachen. Muss nicht versuchen, so zu sein, wie sie.
Aber ich erlebe das umgekehrte. Wir Asperger sind bei uns in der Überzahl, die Muggel also in der Unterzahl. Die neuen Muggel, haben zum Teil grosse Probleme. Sie sind plötzlich in der Rolle, in welcher ich war. Sie sind die Minderheit. Sie sind das nicht gewohnt. Auch wenn sie sagen, dass ihnen das nichts ausmacht und sie uns verstehen. So haben sie doch keine Ahnung. Wie auch? Sie kenne das Asperger nicht einmal wirklich. Sie müssen sich zuerst einlesen. Müssen Erfahrung mit uns sammeln.
Sie sind die Ausgegrenzten. Sie sind die Komischen. Nicht wir. Das ist für sie aber auch für mich neu. Mit Muggel zu arbeiten ist für mich sehr anstrengend. Sie wollen immer etwas. Vordern immer nur. Sie geben nicht. Sie wollen immer alles ändern. Sie verstehen nicht, dass wir anders ticken. Das wir anders sprechen. Wenn ich mit meinen Jungs spreche, so verstehen die Muggel nichts oder nicht viel. Nur die Profis bei uns, die verstehen. Sie müssen manchmal als Übersetzer herhalten. Wie bei einer Fremdsprache. Das ist es aber, was uns an einem normalen Arbeitsplatz fehlt. Einen Übersetzer. Einer, der uns versteht. Der unsere Sprache in die der Muggel übersetzen kann. Das gibt es bis heute so nicht. Aber wir von Specialisterne und Autismuslink, bemühen uns auch um das. Ich habe den Vorteil, dass ich unter Muggel aufgewachsen bin. Also kann ich ihre Sprache ein wenig. Nicht viel. Aber immerhin. Dazu gehört eben nicht nur das Verbale, sondern besonders das Nonverbale. Das ist es, was die Sprache der Muggel auszeichnet. Sie sprechen sehr viel mit dem Körper und nicht mit dem Mund. Das war mir neu. Diese Sprache kann ich sehr sehr schlecht. Ich sehe die Signale nicht, oder nur, wenn sie sehr deutlich sind.
Ich denke, dass wer nicht die gleiche Sprache spricht, ausgegrenzt wird. Das ist nicht nur zwischen Muggel und Asperger so, sondern überall auf der Welt. Deshalb gibt es ja Länder. Sie vereint dieselbe Sprache.
Heute fühle ich mich nicht mehr ausgegrenzt. Im Gegenteil. Endlich bin ich an einem Ort, wo ich ernst genommen werde. Wo ich so sein kann, wie ich bin. Wo endlich mal die Asperger die Mehrheit sind und nicht die Muggel. So lässt es sich viel besser Leben. Ich jedenfall habe Spass an meiner Arbeit. Ich kann endlich am Morgen aufstehen und mich auf die Arbeit freuen. Nicht so wie früher. Heute kann ich endlich leben. Dies weil ich einer Gruppe angehöre, welche so ist wie ich.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Asperger und die Liebe finden

Schaue ich TV, so sehe ich immer wieder Werbung für Dating-Seiten. Scheinbar ist es so, dass sich Menschen heute über Online-Plattformen kennen lernen. Sie schreiben einander, stellen ihre Profile online und chatten. Die Frage die sich viele stellen ist, ob das überhaupt funktionieren kann. Kann man so wirklich die Liebe seines Lebens oder zumindest jemanden finden?
Nun, ich bin der Meinung ja. Ich selber habe ja meine Frau so kennen gelernt. Auf einer Online-Singlebörse. Früher war das anders. Da habe ich die Partnerinnen am Arbeitsplatz oder in der Schule kennen gelernt. Aber in der Zeit des Internet, ist es praktischer anderen zu schreiben. Man weiss zu Beginn mehr, als wenn man sich sieht. Zudem war es für mich praktischer. Ich konnte schreiben, und musste nicht sprechen.
Die Liebe finden, das wollen viele. Aber es muss auch was dafür getan werden. Einfach nur anmelden, das läuft nicht. Man muss sich auch treffen. Muss miteinander sprechen. Nur so erkennt man, ob es passt oder nicht. Dabei bleibt es meistens bei einem oder zwei Dates. Danach kommt jemand anders. Es ist wie auf einem Basar. Man muss ausprobieren. Das liest sich jetzt vielleicht komisch. Ist aber normal, und keinen stört das.
Jedoch kann es vorkommen, dass wenn man den Menschen den man zum erstem Mal trifft, man sich gleich verliebt. Mir ging es mit meiner Frau so. Ich sah sie, und es war geschehen. Ich hatte mich in sie verliebt. Vom ersten Augenblick an. Danach wollte ich nur noch sie. Habe mir mit niemand anderem mehr getroffen. Habe nur noch versucht mit ihr Kontakt zu halten. Das hat sich dann im nachhinein betrachtet auch gelohnt. Ich habe alles gegeben, was ich konnte. Und das Ergebnis des Ganzen ist, dass sie heute meine Frau ist. Für mich ist das immer noch ein Wunder. Denn ich frage mich bis heute, wie das alles zustande gekommen ist. Ist aber egal, wichtig ist, dass wir uns gefunden haben. Dass wir zusammen sind. Das ist schlussendlich das, was zählt. Was zuvor war, ist egal. Wichtig ist die gemeinsame Zukunft, und nicht die Vergangenheit. Die hat jeder und keiner kann sie ändern. Aber die Zeit die wir gebraucht haben um uns kennenzulernen war wichtig. Wir mussten beiden fast 40 Jahre alt werden, bis es soweit war. Nun, diese Zeit hat es halt gebraucht. Jetzt bin ich seit über 1,5 Jahren mit ihr zusammen. Und ich geniesse jeden Tag mit ihr. Ich kann sagen, dass ich die Liebe meines Lebens gefunden habe. Dies dank einer Online-Plattform.
Ich denke, dass sich besonders für Asperger dadurch eine Chance bietet. Sie können am PC sitzen und schreiben. Sie können sich ihr Profil erstellen. Können einfach antworten wann und wie sie wollen. Das Internet ist, meiner Meinung nach, für Autisten ein Segen. Sie können so mit anderen Menschen in Kontakt treten ohne, dass sie raus müssen. Ohne dass sie gleich unter Muggel gehen müssen. Ohne das Internet hätte ich meiner Frau niemal kennengelernt. Denn das Komische ist, dass sie fast 100 km von mir wohnt. Aber nur einpaar Kilometer von meinem Arbeitsplatz entfernt. So kann ich nach der Arbeit noch zu ihr, wenn es die Zeit erlaubt. Sachen gibt es manchmal im Leben. Ich bin immer noch darüber erstaunt.
Die Liebe finden ist etwas Schönes. Sich zu verlieben noch viel mehr. Aber zusammen das Leben zu bestreitet das Schönste. Denn ich teile mein Leben gerne mit meiner Frau. Sie gibt mir den Sinn und die Liebe die ich brauche. Auch ist sie sehr geduldig. Die Liebe als solches findet man nicht, sie findet einem. Wenn die Zeit reif ist, wird man von ihr gefunden. Sie wird einem führen. Das ist das wunderbare an der Liebe. Sie ermöglicht einem Dinge, die man so nicht tun könnte. Die Liebe zu meiner Frau ist für mich das absolut Schönste.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Asperger und das Alleinsein

Der Muggel ist ein soziales Wesen. Alleine sein, ist nicht sein Ding. Er muss unter Muggel sein, damit er sich wohl fühlt. Sonst wird er wahnsinnig. Er braucht den sozialen Austausch. Braucht das Gesehenwerden genau so wie das Sehen. Viele die alleine wohnen, haben so ihre Probleme damit. Sie unternehmen alles, dass sie nicht zu hause sind. Sie sind in Fitness-Center oder in den Shopping-Center. Sie kommen spät nach hause, gehen wieder früh raus. Sie merken gar nicht, dass das ein natürliches Verhalten ist. Dass sie mit dem Alleinsein nicht umgehen können.
Ich für mich, bin gerne alleine. Mir macht das nichts aus. Im Gegenteil. Ich gehe nur raus, wenn ich muss oder will. Das sicher wenn ich auf Arbeit fahre, aber auch, wenn ich zu meiner Frau fahre. Aber sonst nicht. Als ich arbeitslos war, da blieb ich manchmal tagelang in meiner Wohnung. Raus ging ich nur, wenn ich was benötigte. Sonst nicht. Ich habe nicht das Bedürfnis andere Menschen zu sehen. Will auch nicht von ihnen gesehen werden. Gut, ich merke gar nicht, wenn mich andere Menschen ansehen. Nicht einmal meine eigene Frau.
Doch das Alleinsein hat auch seine Tücken. Das lerne ich jetzt gerade. Wir haben einige Asperger die von zu hause ausziehen wollen. Sie wissen aber nicht, wie ein Alltag gestaltet werden muss. Was es alles braucht, damit eine Wohnung funktioniert. Also die Sachen mit dem Einkaufen, putzen, Rechnungen bezahlen und Ordnung halten. Das alles kennen sie nicht. Bis jetzt haben das ihre Eltern übernommen und sie waren oder sind nur teilweise daran beteiligt gewesen. Aber die Verantwortung für eine Wohnung mussten sie noch nie übernehmen. Auch können einige nicht einfach alleine sein. Auch sie brauchen andere Menschen um sich herum. Sie brauchen auch den Austausch. Genau wie die Muggel.
Dazu kommt, dass sie sich lieber mit den Dingen beschäftigen, die sie interessieren. Sie sehen aber nicht, dass sie die Unabhängigkeit interessieren sollte. Ihr eigenes Leben. Das nur sie über ihr Leben bestimmen können und nicht andere. Das sehen sie nicht. Sie wollen das, aber dafür was tun, nein. Bis jetzt haben ja auch die anderen für sie geschaut. Also sollte das doch so bleiben.
Ich habe das nie gekonnt. Ich wollte immer schon selber bestimmen. Habe mir nie Vorschriften machen lassen, was ich tun und lassen soll. Schliesslich ist es mein Leben und nicht deren. Klar, in einer Beziehung kann nicht jedes machen was es will. Aber doch sollte man sich nicht selber aufgeben und nur noch für das andere da sein. Das kommt auf die Dauer nicht gut.
Alleinesein ist für mich nicht schlimm. Es ermöglicht mir, dass ich mich erholen kann. Dass ich auch die Ruhe finde, welche ich brauche. Denn, wenn ich alleine bin, muss ich eine Sache nicht tun. Sprechen. Ich kann einfach die ganze Zeit stumm sein. Für mich ist das auch Erholung. Klar, spreche ich auch. Sogar gerne. Aber immer mit Mass. Sonst kriege ich Schwindel. Auch habe ich meine Wohnung so eingerichtet, wie ich will. Es hat soviel Licht wie ich will. Das geht nicht, wenn man nicht alleine wohnt. Das andere hat ja auch seine Ansprüche. So müssen Kompromisse gemacht werden. Das ist aber nicht mein Ding. Es gibt JA und NEIN. Und kein dazwischen. Für mich jedenfalls nicht.
Alleinesein ist also Erholung von der Welt. Erholung vom Stress. Aber auch Eigenverantwortung und für mich die Definition von selber über das eigene Leben zu bestimmen.

Montag, 23. Dezember 2013

Asperger und der Einkaufsstress

In den letzten Tagen konnten sich die Muggel mal wieder so richtig austoben. Sie konnten einkaufen, was der Geldbeutel hergibt, oder auch mehr. Sie haben die Läden verstopft, sind anderen im Weg gestanden und haben rum gelärmt. Wenn die Leute gefragt werden, was sie anderen schenken, so sagen sie: "Wir machen keine Geschenke mehr..." Naja, da frage ich mich, wieso die Geschäfte jedes Jahr einen Rekordumsatz verbuchen. Das geht für mich nicht auf. Sie geben vor nichts zu kaufen, machen es aber trotzdem.
Ich frage mich ob das die Muggel nicht stresst. Ob sie das wirklich aushalten, das ganze Gedöns. Aber scheinbar ja. Sonst würden sie das ja nicht machen. Ich selber mache da nicht mehr mit. Schon seit Jahren nicht mehr. Ich tue mir das alles nicht mehr an.
Die Geschenke kaufe ich viele Wochen vor dem grossen Weihnachtsverkauf. Ich weiss jeweils schon lange im Voraus, was ich meinen Liebsten schenken werde. Auch sind dies nie teure Sachen. Es sind aber Dinge, die sie gebrauchen können. Aber eines ist es sicher niemals. Elektronik. Davon halte ich nichts. Aber die Muggel scheinbar schon. Es werden diese Jahr so viele Tablets und Smartphones wie nie verkauft. Ich frage mich immer, woher die alle das ganze Geld dafür haben. Ich arbeite auch. Verdiene gut, und doch, könnte ich mir so was als Geschenk nicht leisten. Oder aber ich will es auch nicht. Denn für mich ergibt das alles keinen Sinn.
Ich schenke meinen Liebsten klar etwas. Aber ich schenke ihnen vor allem Zeit mit mir. Und sie schenken mir Zeit mit ihnen. Das ist für mich unbezahlbar. Das kann man auch gegen alles Geld der Welt nicht kaufen. Ich werde auch Weihnachten ganz alleine mit meiner geliebten Frau verbringen. Nur sie und ich. Das ist für mich das grösste Weihnachtsgeschenk.
Aber die Muggel sehen das scheinbar nicht so. Sie fühlen sich nur in der Menschenmenge wohl. Sie brauchen die anderen um sich. Sie wollen andere sehen und auch gesehen werden. Ich kann darauf verzichten. Heute musste ich einkaufen fahren. Es ging leider nicht anders. Der Laden war schon am Morgen voll. Ein riesen Chaos herrschte. Zumindest für mich. Die Muggel scheint es nicht gestört zu haben. Sie haben sich mit der gewohnten Langsamkeit bewegt. Alles ging scheinbar seinen normalen Lauf. Für mich aber nicht. Ich meide die Läden wenn ich kann. Aber heute ging des nicht anders. Das war für mich der reinste Stress. Einkaufen. Nein danke.
Ich denke aber, dass ich da nicht alleine bin. Das vieles Asperger das auch haben. Sie meiden die Muggel. Sie verstehen sie nicht. Sie uns auch nicht. Sie wollen unter sich sein. Wir unter uns. Naja,  so klappt es sicher nicht gut. Wir sollten von einander lernen. Sollten die anderen verstehen lernen. Ich selber bemühe mich, sogar die Sprache der Muggel zu lernen. Auch, wenn ich sie nicht gut kann, so kann ich mich doch verständigen. Manchmal sogar so, dass sie nicht merken, dass ich Autist bin. Nur eines kann ich nicht verhindern. Ich sehe nicht in ihre Augen. Nicht einmal in ihr Gesicht. Daran merken sie, dass ich anders bin. Sie sagen nichts. Dies sicher aus Höflichkeit. Aber sie sind sicher irritiert.
Einkaufen ist für mich der reinste Stress. Gut, dass ich das nicht haben muss, unter Muggel zu sein. So erspare ich mir viel Schwindel und Kopfschmerzen. Zudem kriege ich immer Panik, wenn ich in so einen Laden muss. Aber nur wenn ich alleine bin. Mit meiner Frau kann ich es. Gut, auch nur bis zu einem gewissen Mass. Hat es zu viele Muggel und ist es zu laut, dann muss ich raus. Da kann auch sie nichts mehr machen. Ich kriege dann so eine Art Panikattacke. Das ist nicht angenehm, aber ist so. Ich habe versucht, dass in den Griff zu bekommen. Aber in all den Jahren, habe ich es nicht geschafft. Also lasse ich es bleiben. Daher bin ich auch maximal 5 Min in einem Laden am einkaufen. Dies aber nur, wenn ich alleine bin. Ich brauche ja kein Erlebnis, sondern nur das Nötigste zum Leben. Mehr nicht.

Samstag, 21. Dezember 2013

Asperger und meine Frau

In vielen Artikeln, habe ich über meine Frau geschrieben. Auch, wie ich sie kennen lernte. Und doch, bleibt vieles ein Rätsel. Wie ist sie? Wie sieht sie aus? Was macht sie? Dies sind doch so Fragen, welche sicher einige interessieren. Wie ist eine Frau, die mit einem Asperger zusammen ist? Nun, ich denke, dass einige das sicher wissen, da sie selber eine Frau oder einen Mann haben, der betroffen ist.
Aber nun gut. Meine Frau ist für mich diejenige, welche mir den Halt und die Orientierung gibt, welche ich im Leben brauche. Dank ihr, sehe ich die Welt mit anderen Augen. Sie zeigt und erklärt mir auch vieles. Sie ist für mich wie geschaffen. Ich denke, dass es so viel Zeit gebraucht hat, bis ich sie endlich kennen lernte. Fast 37 Jahre. Eine lange Zeit. Doch nun bin ich endlich mit der Frau zusammen, welche ich wirklich liebe. Die Frau, die für mich alles bedeutet.
Nun, wie sieht sie aus? Sie ist ca. 1,60m gross, ist schlank und hat schwarze kurze Haare. Und, für mich aussergewöhnlich, sie hat sehr schöne Augen. Sie ist was die Optik anbelangt aber auch das Wesen, genau die Frau, welche ich immer gesucht habe. Sie ist sogar noch schöner und besser als ich mir das je hätte träumen lassen. Nun, das liest sich jetzt doch sehr verklärt. Aber es ist so. Ich bin jetzt über ein Jahr mit ihr verheiratet und immer noch in sie verliebt. Nun, ich denke, dass ist auch gut so. So soll es meiner Meinung nach auch sein.
Sie arbeitet als Gewerbeschullehrerin in einer Stadt. Das kommt mir auch zu gute, da sie eine didaktische Ausbildung hat, und sehr gut mit Menschen umgehen kann. Ich bin nicht immer der Einfachste, aber sie kann damit, so hoffe ich, sehr gut umgehen. Sie weiss, wie sie mich beruhigen kann, aber auch, wie sie mich zum lachen bringen kann. Das Selbe weiss ich von ihr. Ich merke sogar, wenn es ihr nicht gut geht. Sehen, dass tue ich nicht wirklich. Nur mit viel Glück kann ich das erkennen. Aber merken schon. Natürlich auch, wenn es ihr gut geht. Das ist für mich auch neu. Bis ich sie kennenlernte, wusste ich nicht einmal was das ist, merken. Das habe ich erst  durch sie gelernt. Ich musste mich aber dafür voll auf sie einlassen. Das ist auch etwas, was ich nie gemacht habe. Nur bei ihr, hat es von Anfang an geklappt. Bei ihr habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt. Dies schon beim ersten Date. Gut, damals wusste ich noch nicht, dass sie mal meine Frau werden würde. Aber wie so oft im Leben, kommt es anders als man denkt. Nun, heute bin ich echt glücklich, dass ich sie zur Frau habe. Dass sie mich so liebt, wie ich bin.
Ich meinerseits bin auch froh, dass die Liebe wie ich sie ihr gebe, so ist, wie sie sie will. Wie sie sie braucht. Dass ist für mich auch neu gewesen. Aber ich denke, dass es manchmal einfach Zeit braucht, bis man den die Richtige gefunden hat. Für mich jedenfalls, ist sie nicht nur die Richtige, sondern die Perfekte.
Ich danke meiner Frau immer wieder, dass sie meine Frau ist. Das ich mit ihr mein Leben verbringen kann. Mit ihr alles teilen. Mit ihr so vieles erleben. Mit ihr so vieles besprechen kann. Einfach nur leben. Das ist es, was für mich die Beziehung ist. Einander zu vertrauen. Aber auch zu wissen und merken, dass ich nicht mehr weitersuchen muss. Dass dies ein Ende hat.
Dank meiner Frau kann ich auch meine Arbeit machen. Kann dank ihr Dinge sehen und tun die ich mir nie zugetraut hätte. Sie ist diejenige, welche mich auch immer wieder motiviert, weiterzumachen. Mir die Kraft gibt, dass ich so sein darf und kann, wie ich bin.
Danke meine über alles geliebte Frau. Ich liebe Dich!

Asperger und Einladungen

Jetzt kommt dann wieder die Zeit, wo Einladungen anstehen. Mal sollen die Eltern besucht werden. Mal, je nach dem, die Schwiegereltern. Und wer arbeitet, hat sicher auch schon ein oder mehrere Weihnachtsessen gehabt. Das alles ist einfach nur stressig. Gut, das mit den Eltern hoffentlich nicht. Aber sonst, ist es doch so, das Einladungen immer eine Abweichung vom Alltag sind. Da sind immer viele Menschen. Man sollte sich benehmen. Smalltalk führen. Das alles ist extrem anstrengend. Zumindest für mich. Aber ich denke, ich bin nicht der Einzige. Es geht sicher nicht nur Asperger sondern auch Muggel so.
Niemand oder fast niemand will das, und doch machen alle mit. Was mich an solchen Einladungen stresste, war, dass alle fröhlich sein müssen. Es ist ja Weihnachten. Also muss man fröhlich sein. Nun, ich bin nicht "man". Für mich war das immer der Horror. Seit ein Paar Jahren ist es so, dass ich nur noch zu meinen Eltern fahre. Mehr nicht. Ich habe aufgehört, zu anderen Menschen zu gehen. Für mich ist das nicht schlimm. Ich will es ja so. Ich sehe auch nicht ein, wieso ich etwas machen soll, was ich nicht kann und was mich extrem stresst. Nein, so ist es für mich ok.
Auch kann ich nichts mit dem Getue anfangen, was dann immer abgeht. Die Leute schwatzen laut, sie geben einander Geschenke die der andere nicht will. All das ist doch ein riesen Theater. So sehe ich das jedenfalls. Sicher, es ist etwas anderes, wenn man Kinder hat. Die freuen sich immer über Geschenke. Aber der ganze Stress sonst, ist auch für sie nichts. Sie wollen sicher auch ihre Ruhe. Ich jedenfalls wollte das immer so. Geschenke ja, der Rest, nein.
Ich werde die Festtage mit meiner Frau verbringen. Endlich haben wir wieder mehr Zeit für einander. Dies ist, so denke ich, das Geschenk das wir einander machen. Zeit. Klar kriegt sie auch sonst noch was. Aber das grösste Geschenk, ist die Zeit die wir einander schenken. Für mich ist das unbezahlbar. Denn nach all dem Stress der letzten Monate ist es auch an der Zeit, dass wir wieder, endlich, Zeit miteinander verbringen können.
Einladungen sind für mich auch darum komisch, weil ich sie nicht verstehe. Man sieht sich doch ab und zu oder jeden Tag. Wieso braucht es dann einen speziellen Anlass, dass man zusammen was isst? Wieso immer essen? Das verstehe ich auch nicht. Es ist doch nur essen. Für mich einfach Nahrungsaufnahme. Mehr auch nicht. Aber scheinbar ist das für Muggel wichtig. Wieso auch immer. Ich jedenfalls sehe darin nichts besonderes. Ausser, dass es mich stresst und ich das so weit wie es geht vermeide. Ich muss das nicht haben. Für mich hat ein gutes Gespräch mehr Wert. Viel mehr. Essen ist essen. Sich zu Unterhalten, und damit meine ich nicht Smalltalk, ist sinnvoll. Man gibt dem anderen die volle Aufmerksamkeit. Man tauscht sich aus. Das ist für mich extrem wichtig. Ich spreche nicht wirklich gerne. Aber wenn ich spreche, dann sollte es einen Sinn ergeben. Sprechen ist für mich sehr anstregend. Ich kriege dann immer Schwindel. Aber trotzdem mache ich es. Da es mir wichtig ist, was die anderen zu sagen haben. So lerne ich auch immer wieder was Neues. Beim Essen, lerne ich nichts. Ausser, dass ich in einem Raum sitzen muss, der zu hell und laut ist. Das ist nicht lernen, sondern nervig.
Einladungen sind für mich etwas, worauf ich verzichten kann. Ich brauche das nicht. Die Menschen, welche mir was bedeuten, sehe ich regelmässig. Da brauche ich keinen speziellen Anlass dafür.

Freitag, 20. Dezember 2013

Asperger und das Gleichsein

Muggel verstehen nur das, was sie kennen. Wenn etwas, oder jemand anders ist, so versuchen sie, dies zu ändern. Sich anzupassen. Sie können nicht verstehen, das es Menschen gibt, die nicht so sind wie sie. Sie gehen einfach davon aus, das alle die Welt ungefähr so wahrnehmen sie. Sie gehen davon aus, dass das Gegenüber sich so verhält wie sie es erwarten. Ist dem aber nicht so, haben sie ein Problem. Sie sind verwirrt.
Autismus ist einfach eine andere Sichtweise. So wird es immer wieder gesagt. Ich sage, nein. Es ist ein Behinderung. Aber eine, mit der ich gut leben kann. Ich lasse mir nicht mehr vorschreiben, ich sein muss. Was ich sagen muss, wie ich reagieren muss. Die Muggel wollen einem immer ändern. Wollen eine immer sagen, was richtig und was falsch ist. Dabei wissen sie es selber nicht. Frage ich sie, so wissen sie auch nicht, woher ihre Behauptungen kommen. Sie sagen immer das Selbe: "Man macht das halt so..." oder "Man sagt das halt nicht..." Was oder wer in diesem Fall "man" auch immer ist. Sie wissen es auch nicht. Aber sie sagen es immer und immer wieder. Zudem bestehen sie darauf, dass sie Recht haben. Sie sagen, sie haben Empathie. Sie behaupten, dass sie einen Paradigmawechsel machen können. Ich frage mich, ob das nicht einfach Behauptungen sind. Denn ich erlebe immer wieder, dass sie das auch nicht können. Aber behaupten, dass sie es können. Ich denke, dass vieles einfach nur gespielt ist. Das sie sich selber etwas vormachen. Aber da es alle tun, ist das Verhalten wieder "normal". Wir Autisten fallen da aus der Rolle. Wir sind nicht so. Wir sagen, was wir denken. Tun, was wir tun wollen. Dabei spielt es keine Rolle, wie es dem anderen geht.
Das mag egoistisch sein. Ist es aber nicht. Es ist einfach eine andere Art zu leben. Ob sie besser oder schlechter ist, weiss ich nicht. Das spielt auch keine Rolle. Wichtig ist doch nur, dass es für einem selber stimmt. Die anderen schauen eh nur für ihren Vorteil. Sie wollen bestimmen. Sie wollen Recht haben.
Autisten sollten lernen, wie Muggel zu denken. Das ist doch das Ziel der Psychiater. Der Therapeuten. Sie wollen uns umerziehen. Sie wollen uns beibringe, wie ein Muggel zu sein. Nein, das mach ich schon lange nicht mehr mit. Seit ich mit alledem aufgehört habe, und meinen eigenen Weg gehe, geht es mir wieder gut. Seither kann ich wieder so sein, wie ich bin. Muss nicht immer achten, was ich mache. Ob es richtig oder falsch ist. Ich lebe so, wie ICH es für mein Leben für richtig halte. Und nicht so, wie andere denken, dass es für mein Leben richtig ist. So wollen nur, dass sie uns verstehen können. Dafür gibt die Gesellschaft Unsummen aus, um uns zu Muggel zu machen. Ich gehe davon aus, dass es ihnen nicht gelingen wird. Wieso sollen wir das, was wir sind, aufgeben? Wieso sollen wir unsere Fähigkeiten verlieren müssen? Dies um den Preis des Muggelseins. Nein, das muss nicht sein.
Ich bin gerne komisch. Ich bin gerne der andere. Mir ist das egal. Solange ich damit so durch mein Leben komme, wie ich will, passt alles. Sollen die anderen denken, was sie wollen. Muggel wollen immer, dass alle so sind wie sie. Wer nicht so ist, dem wird das, wenn es sein muss, mit Gewalt beigebracht. Die Geschichtsbücher und Nachrichten sind da der beste Beweis. Sie zeigen schön, zu was Muggel fähig sind, wen jemand anders ist. Wenn jemand nicht so denkt wie sie. Kriege, Tod Zerstörung und Unterdrückung sind die Rezepte der Muggel. Sie bauen riesige Armeen. Sie bauen Waffen die alles vernichten können. Dies nur, damit sie recht haben können. Damit sie über andere bestimmen können.
Ich bin froh, bin ich kein Muggel.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Asperger und meine Liebsten

Immer mal wieder schreibe ich von meinen LIEBSTEN. Das sind in meinem Umfeld meine Eltern, mein Bruder und natürlich meine über alles geliebt Ehefrau.
Mir bedeuten sie alle alles. Denn sie geben mir den Halt, welchen ich brauche, damit ich den Alltag bestreiten kann. Damit ich mich auch zurecht finde. Denn einfach nur so sein, das geht bei mir nicht. Ich entscheide zwar immer alles alleine, aber ich frage doch meistens meine Frau oder meine Eltern. Mir ist es wichtig, was meine Familie denkt. Mir ist es auch wichtig, dass ich meine Familie regelmässig sehe.
Seit meinem Burn-Out und auch der Diagnose Asperger, habe ich erkannt, was es heisst, eine Familie zu haben die für einem da ist. Die einem auch in solch schweren Zeiten immer zur Seite steht. Die einem wieder aufhilft, wenn man nicht mehr kann. Dies war und ist bis heute so. Ich habe seit meiner Diagnose und all dem, einen viel engere Beziehung zu meinen Eltern. Mehr als je zu vor. Aber nicht so, das es mich stressen würde. Ganz im Gegenteil, ich bin auf vieles angewiesen, was sie sagen oder auch meinen. Ich höre ihnen immer aufmerksam zu. Mir ist es auch wichtig, dass ich mit ihnen einfach nur lachen kann. Aber ich komme mir nie vor, als ob ich ein Kind bin. Ich bin ihr Sohn, ja, aber sie nehmen mich auch als selbstständig lebender Erwachsener wahr. Sie behandeln mich auch so. Dafür bin ich ihnen auch dankbar.
Meinen Eltern und auch meinem Bruder habe ich vieles zu verdanken. Sie gaben und geben mir auch nie das Gefühl, dass ich alleine bin. Ich kann mich jederzeit, und damit meine ich wirklich jederzeit, mich bei ihnen melden.
Ich sehe meinen Eltern sicher 3-4 Mal pro Monat. Dies ist für ich auch immer die Gelegenheit, mich mit ihnen auszutauschen. Über die Arbeit hier bei Specialisterne, als auch über meine Frau. Ich kann mit ihnen über alles sprechen. Egal. Ich bin ihnen dafür auch dankbar. Denn so muss ich nicht alles einfach für mich behalten.
Das selbe gilt auch für meine Frau. Mit ihr bespreche ich wirklich alles. Sie ist für mich er Mittelpunkt meines Lebens. Sie ist für mich der Sinn. Es ist aber nicht so, dass ich mein Glück von ihr abhängig mache. Das sicher nicht. Aber ich LIEBE sie so sehr, das sie für mich einfach zu wichtig ist. Ich höre ihre auch gerne zu. Ich lache gerne mit ihr. Ich lebe gerne mit ihr. Teile meine Gedanke und auch mein Leben mit ihr.
Doch eines jedoch lasse ich mir nicht nehmen. Ich wohne alleine. Liebe und alles hin oder her. Ich brauche trotz aller Liebe und Verständnis, doch meinen Freiraum. Meine eigenen vier Wände. Mir ist das auch wichtig, dass ich auch Zeit für mich habe. Dabei stehe ich aber immer per SMS mit meiner Frau oder Eltern in Kontakt. Für mich passt das so. Hauptsache ich bin immer irgendwie mit meinen Liebsten verbunden. Sei es per Handy oder auch Gedanken.
Sie sind für mich mein Fundament. Sie geben mir den Halt den ich brauche. Sie sagen mir aber auch, wenn ich Gefahr laufe, dass ich mich überfordere. Wenn ich nicht mehr erkenne, dass ich nicht mehr kann. Sie sind immer für mich da, und ich aber auch für sie. Ich denke, dass das die LIEBSTEN ausmacht. Deshalb, heissen sie auch die LIEBSTEN.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Asperger und Geschenke

Manche mögen es, wenn sie Geschenke kriegen und andere wenn sie sie machen dürfen. Die Frage ist aber, baucht es Geschenke überhaupt und wozu sind sie gut? Ich meine, ich sehe den Sinn von Geschenken schon ein. Ich selber mache auch gerne meiner Frau Geschenke. Einfach so. Einfach, weil ich sie liebe. Ich brauche keinen Grund, wie Weihnachten. Weihnachten ist, so scheint es mir, einfach nur ein Anlass, damit hemmungslos geshoppt werden kann. Einfach Geld ausgeben. Einfach nicht darauf achten müssen. Mit Geschenken, hat Weihnachten für mich nichts zu tun. Geschenke sind doch etwas, welche von Herzen kommen sollen. Welche dem Beschenkten zeigen, das er einem wichtig ist. Oder man einfach mal nur an ihn gedacht hat. Es geht doch mehr um den Gedanken, als um die Sache. Aber eben, den Gedanken kann man nicht sehen. Also werden Geschenke gemacht.
Die Grösse und der Preis eines Geschenkes reflektieren für mich die Grösse des Gedankens nicht. Es kommt doch nicht drauf an, wie gross oder teuer etwas ist, sondern was man sich überlegt hat. Liebe kann mit Geld nicht gekauft werden. Man kann höchstens ein wenig Aufmerksamkeit bekommen oder Zuneigung. Mehr auch nicht.
Vielleicht wollen aber viele die grosse Geschenke machen einfach nur Aufmerksamkeit. Oder aber sie erwarten etwas in der selben Grössenordnung. Naja, ich denke, so geht der Gedanke, was ein Geschenk sein soll aber so was von verloren. Wenn ich denn Muggel in diesen Tagen auf der Strasse zusehe, so frage ich mich, was das soll. Die tragen riesige Taschen mit nach hause. Sie schleppen riesge Sachen mit nach hause. Sie können sie kaum tragen. Aber sie sagen immer alle, dass sie keine Geschenke machen. Nun, ich frage mich, wieso dann immer alle am shoppen sind, und Geld wie blöde ausgeben.
Ich stehe dazu, dass ich Geschenke mache zu Weihnachten. Ich schenke meiner Frau und meiner Familie etwas. Jeweils nicht nicht viel, aber es kommt von Herzen. Ich habe diese Geschenk schon vor Wochen gekauft. Bevor alle auch noch schnell was haben müssen. Ich schenke ihnen Sachen die sie gebrauchen und verbrauchen können. Also Lebensmittel. Das mache ich schon seit Jahren so.
Leider lese ich, dass immer mehr Muggel Elektronik kaufen und schenken. Dies aber auch erwarten. Es ist doch der reinste Wahnsinn. Heute reichen kleine Geschenke nicht mehr. Es muss gleich ein 50" Fernseher sein. Es muss das neuste Tablet sein. Das ist doch nicht mehr normal. Die Muggel brauchen das aber scheinbar. Sie wollen sich profilieren. Auch der Weihnachtsschmuck muss immer extremer sein. Immer heller immer grösser. Es muss einfach immer mehr sein. Es muss immer mehr kosten.
In den Einkaufszentren ist es doch auch so, das immer alles greller sein muss. Immer lauter, immer extremer. Ich finde, die Menschen müssen wieder ruhiger werden. Sie müssen sich doch wieder auf die Werte besinnen, welche Weihnachten sein sollen. Das ist sicher nicht der hemmungslose Konsum von Gegenstände, welche am 27. sowieso wieder umgetauscht werden. Wieso das die Leute machen, weiss ich nicht. Die Muggel verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, wieso sie Muggel immer so ein riesen Chaos machen müssen. Geschenke machen, ist etwas schönes. Ich mache das auch gerne, denn ich weiss, das meine Frau und Familie sich darüber freuen. Das ist es, wieso ich das mache. Sie freuen sich ab dem was ich ihnen schenke. Die Freue ist der Lohn dafür.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Asperger und mein Buch

Nun ist es so weit. Mein Buch ist im Autismusverlag erschienen: http://autismusverlag.ch/epages/170658.sf/de_CH/?ObjectPath=/Shops/170658/Products/6

Diese Buch beinhaltet einige meiner beliebtesten Beiträge aus diesem Blog. Aber auch einige, welche ich nicht veröffentlicht habe. Die Arbeit an diesem Buch hat doch einige Monate in Anspruch genommen. Aber ich denke, dass sie sich gelohnt hat. Durch den Verkauf meines Buches, wird unter anderem ein Arbeitsplatz eines Aspergerbetroffenen gesichert. Klar, nicht nur durch mein Buch, aber es kann dazu beitragen.
Was ich an dieser Stelle auch mal schreiben will, ist ein riesen Dankeschön an alle, die meinen Blog regelmässig lesen. Die mir auch Emails schrieben. All das hat mich schlussendlich dazu bewegt, dass ich ein Buch herausbringen wollte. Mir ist es wichtig, dass die Menschen erfahren, dass wir Asperger nicht anders sind als die andern, nur eben anders.
Es ist für mich auch eine riesen Erfahrung gewesen, einen Verlag zu suchen, der zu mir passt. Aber auch den ganzen Prozesses zu erleben, wie ein Buch entsteht. Es hat einige Stunden und Emails gebraucht, bis es so weit war. Bis heute wurde daran gearbeitet. An dieser Stelle danke ich auch dem Verlag und den wunderbaren Menschen die für ihn arbeiten. Ohne ihr riesen Engagement, wäre das nicht möglich gewesen. Ich hoffe, dass Buch auch gekauft wird. Mir geht es nicht darum, dass ich was daran verdiene, sondern vielmehr, das es Menschen gibt, die sich für uns einsetzten. Das sie auch Geld verdienen um ihre super Arbeit weiterhin zu machen. Ohne sie wäre das alle so nicht möglich.
Ich hoffe, dass ich dadurch den einen oder anderen auch ermutigen kann, selber so was zu probieren. Wichtig ist, dass man an sich glaubt. Dass man einfach macht. Egal, was die anderen sagen. Seinen Weg geht. Ich habe das so gemacht. Und muss sagen, dass ich jetzt gerade sehr glücklich bin, dass ich euch das alles mitteilen darf. Es ist schon was anderes, ein Buch herauszugeben, als einen Blog zu schreiben. Aber das eine wäre ohne das andere nicht möglich.
Meinen Blog werde ich auch in Zukunft weiterhin betreiben. Und vielleicht wird ja mal ein zweites Buch erscheinen. Wer weiss das schon?
Ich jedenfalls hoffe, dass das Buch eine ähnliche Erfolgsgeschichte wird, wie mein Blog. Dies habe ich aber nicht mir zu verdanken, sondern euch allen da draussen. Vielen Dank für eure Treue und auch vielen guten Anregungen. Ihr alle seit meine Motivation, dass ich weiterschreibe.

Riddler

Samstag, 14. Dezember 2013

Asperger und die Muggel-Schleife

Es kommt nicht so sehr drauf an, was gesagt wird, als vielmehr, wie. Es ist wie mit einer Verpackung. Die Muggel kaufen Produkte, weil sie schön verpackt sind und nicht weil deren Inhalt gut ist. Sie achten sehr auf das Äussere. Wieso, weiss ich nicht. Mir ist die Verpackung egal. Mir ist auch egal, wie ich etwas sage. Wichtig ist die Information. Für die Muggel, spielt die Information keine so wichtige Rolle. Für sie ist 70-80% nur Verpackung. Der Rest Information. Für mich ist 100% Information. Das ist sicher einer der Unterschiede zwischen Asperger und Muggel.
Wir sind nur am Inhalt interessiert, aber nicht wie dieser transportiert wird. Nun, ich musste lernen, wie die Sprache der Muggel funktioniert. Auch wenn ich diesen Teil der Sprache nicht kann. Ich nenne es "mit Schleife drum". Das haben mir die Muggel auch immer wieder gesagt. Mach eine Schleife drum. Aber jedes Mal, wenn ich das versuche, sind sie irritiert. Dies, weil ich sie am falschen Ort im Satz setze, oder aber sie nicht passt. Die Muggel machen das automatisch richtig. Ich mache es immer falsch.
Das hat mich am Anfang gestört. Heute ist es mir egal. Ich spreche einfach so, wie ich will. Die Sprache der Muggel ist für mich zu komplex, als das ich sie in all ihren Finessen lernen könnte. Ich habe auch die Nerven und die Zeit nicht dafür. So wie ich bin, komme ich ganz gut zurecht. So wie ich spreche, bekomme ich, was ich will. Nun, klar, ich werde ab und zu zurecht gewiesen. "Das sagt man nicht..." oder "das war jetzt nicht nett...". Mir egal. Ich finde auch nicht immer alles was die Muggel sagen nett. Aber ich sage nichts. Wieso auch? Wenn ich die Information bekomme, welche ich brauche, passt das für mich.
"Das sagt man nicht..." Nun, gegen diesen Satz bin ich allergisch. Woher nehmen sich die Muggel das Recht heraus, so einen Satz zu sagen? Woher? Ich meine, für mich ist dieser Satz belehrend. Ich lasse mich aber so nicht belehren. Ich weiss selber, was ich darf und was nicht. Wenn ich etwas sagen will, dann sage ich es so, wie ich will. Wenn sich das andere verletzt fühlt oder was auch immer, so ist mir das egal. Nicht mein Problem.
Die Muggel-Schleife ist das, was die Muggel mögen. Immer alles schön reden. Immer alles nicht so sagen, wie es ist. Nur nicht auffallen. Nur niemand zu nahe kommen. Dabei wäre eine direkte Kommunikation viel besser. Doch das können sie nicht. Das ist etwas, was wir dafür können. Die Muggel wollen uns Kommunikation beibringen, verstehen aber selber nichts davon. Sie gehen einfach davon aus, dass das was sie machen richtig ist. Sie sehen nicht, das es Menschen gibt, die anderes sprechen, obwohl sie die gleiche Grundsprache sprechen. Sie verstehen vieles nicht, wie wir sprechen. Daher versuchen sie uns ihre Denkweise und Sprache bei zu bringen. Dies auch darum, weil sie nur das verstehen, was sie kennen. Alles was sie nicht verstehen, muss geändert werden. Da sind sie Meister drin. Wer es nicht glaubt, der kann die Nachrichten schauen oder mal ein Geschichtsbuch lesen. Da sind viele Beispiele drin.
Muggel lieben die Verpackung. Sie lieben alles was schön ist. Seien es Worte oder eben Verpackungen. Sie wollen nicht sehen, das der Inhalt wichtiger ist. Sie wollen nichts sehen, das es Menschen gibt, die aber genau nur das sehen. Sie wollen uns ändern. Wollen uns weiss machen, dass wir so sein müssen wie sie. Nun, dagegen wehre ich mich. Ich will nicht so sein wie sie. Würde ich es werden, wie auch immer, so würde ich meine Fähigkeiten verlieren. Dieser Preis ist mir zu hoch. Nur um so zu sein, wie Muggel. Nein. Das muss nicht sein.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Specialisterne sucht Mitarbeiter

Ich gebrauche meinen Blog mal für einen Aufruf in eigener Sache.
Specialisterne Schweiz AG, die Firma, für welche ich als Projektleiter arbeite, sucht Softwaretester!!
Wir kriegen einige Aufträge von grossen Firmen. Damit wir all diese Arbeit bewältigen können, suchen wir geeignete Menschen aus dem Autismus-Spektrum.
Bewerben können sich aber nicht nur Softwaretester. Es werden in naher Zukunft auch Leute für DataManagement gesucht. Dabei geht es weniger um die IT-Qualifikation, als um die Fähigkeit, sich lange konzentrieren zu können.  Jedoch wird der Arbeitsplatz nicht nur bei uns sein, sondern kann auch beim Kunden sein.
Ich arbeite, wie viele sicher schon wissen, seit 2 Jahren für Specialisterne Schweiz. Ich kann mir heute keinen anderen Arbeitgeber mehr vorstellen. Hier erhalte ich die Unterstützung aber auch das Verständnis welches ich brauche. Zudem, spielt der Autismus hier keine Rolle, da wir in der Mehrzahl sind, und die Muggel in der Unterzahl. Sind sind also die "Aussenseiter", nicht wir.
Wir lesen jede Bewerbung, welche wir kriegen sorgfältig durch und schauen, wo wir die Person einsetzen könnten. Das die Lebensläufe nicht geradlinig sind respektive nicht dem eines Muggel entsprechen, ist uns klar. Die meisten von uns, haben solche Lebensläufe. Wichtig ist, den Mut zu haben uns zu schreiben und die Unterlagen zu senden.
Ich habe das damals nicht anders gemacht. Habe mich einfach beworben. Heute bin ich Projektleiter. Damit will ich zeigen, dass jeder und jede hier seine Chance kriegt. Dass jeder/jede, welche will und dies auch zeigt die Möglichkeit bekommt etwas aus seinem Leben zu machen. Ich kann unsere Firma nur empfehlen, muss aber auch vor falschen Hoffnungen warnen. Die Diagnose Asperger oder ähnliches, reicht nicht nicht. Die Person sollte schon mit den Gebieten, welche wir suchen Erfahrung haben. Jedoch haben wir auch immer wieder Arbeit für Menschen die in kein Schema passen.
Wie geben allen eine Chance. Aber ich schreibe es nochmals, bewerben müsst ihr euch selber. Wenn ihr eure Unterlagen an jobschweiz@specialisterne.ch schickt, kommen die Unterlagen zu mir. Ich werde sie sichten und meinem Chef weiterleiten.
Ich hoffe, dass ihr euch zahlreich bewerbt. Habt Mut und getraut euch!!! Wir suchen und brauchen euch!

Link: http://ch.specialisterne.com/jobs-2/
EMail: jobschweiz@specialisterne.ch


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Asperger und die Flexibilität

In der heutigen Zeit spielt die Flexibilität eine grosse Rolle. Alles geht immer schnell und schneller. Alles muss angepasst, optimiert werden. Sei dies im Geschäft oder im Privaten. Immer muss man sich neu anpassen. Nun, Muggel scheint das nicht sehr viel auszumachen. Sie brauchen das scheinbar. Sonst würden sie das ja nicht machen. Sie brauchen immer mal wieder was Neues. Was anderes. Sie wollen Veränderungen.
Ich stehe gar nicht darauf. Änderungen sind mir ein Graus. Ich mag es, wenn alles so ist, wie es ist. Klar, dar sich das eine oder andere ändern. Aber nicht alles von jetzt auf gleich. Es sollte langsam gehen. So das ich Zeit habe, mich darauf einzustellen. Aber das ist leider sehr selten der Fall.
Gut, zu Hause habe ich mich eingerichtet. Da ist alles seit Jahren gleich. Ich mag das so. Die einzige grosse Veränderung ist, meine Frau. Sie hat aber auch neues Leben in mein Leben gebraucht. Insofern ist sie keine Veränderung, sondern eine logische Fortsetzung des Lebens. Aber eine sehr schöne. Eine die ich nicht missen möchte.
Asperger haben Probleme mit Veränderungen. Sie mögen sie generell nicht. Auch deshalb, weil sie immer mit Hektik verbunden ist. Weil die Flexibilität immer auch Kompromisse braucht. Kompromisse sind nicht unser Ding. Es ist, oder es ist nicht. Aber was dazwischen muss nicht sein. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie auch? Ich denke in JA oder NEIN. Und nicht in VIELLEICHT. Muggel schon. Sie denken so. Das macht die Sache auch nicht einfacher. Denn die Sprache der Muggel erfordert sehr viel Flexibilität. Sie ist enorm. Zumindest für mich. Ich sage immer, dass ich ein wenig die Sprache der Muggel sprechen kann. Das klingt für nicht Eingeweihte komisch, ist aber so. Ich spreche ihre Sprache ein wenig. Das macht mir so manches einfacher. Aber es erfordert immer wieder eine riesen Anstrengung.
Wie alles, was die Muggel machen. Sie verändern immer wieder alles. Immer muss alles neu sein. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Wieso machen sie das? Ich weiss es nicht. Ich bin mit dem, was ich habe zufrieden. Muss nicht immer was neues haben. Muss mich nicht immer verändern. Die Muggel schon. Asperger müssen sich auch immer erklären, wieso etwas nicht können oder mögen. Muggel nicht. Sie sprechen halt doch eine andere Sprache.
Wenn ich mit Asperger spreche, so ist das einfach für mich. Ich spreche meine Sprache. Wenn ich mit Muggel spreche, so muss ich aufpassen, was ich wie sage. Auch wenn ich mit solchen Muggel zusammen bin, die sich sehr gut mit Asperger auskennen. Es sind halt doch Muggel.
Flexibilität hat aber auch ihr Gutes. Es ermöglich die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Veränderungen zu machen, welche auch nötig sind. Man muss nur wollen. Man muss nur den Mut haben. Auch wenn es nicht einfach ist, so braucht es sie doch. Klar, nicht alles auf einmal, aber Schritt für Schritt. Muggel jedoch, wollen immer alles sofort und jetzt ändern. Sie verstehen nicht, das es Menschen gibt die das nicht können. Das hat mit wollen nichts zu tun. Wir können es nicht.
Ich denke, dass es aber wichtig ist, dass man miteinander spricht. Einander sagt, wenn was zu viel wird. Nur so kann das andere verstehen. Nur so kann man auf die Bedürfnisse eingehen.

Samstag, 7. Dezember 2013

Asperger und die Eltern

Eltern sind meistens um das Wohl ihrer Kinder besorgt. Sie wollen das Beste für sie. Sie wollen, dass es ihnen gut geht, oder sogar besser als ihnen selbst. Sie gehen so weit, dass sie den Kindern mehr zumuten, als diese zu leisten vermögen. Aber es gibt auch die andere Seite. Eltern die ihre Kinder behüten. Sie behüten und ihnen dadurch alles wegnehmen, was für eine gesunde Entwicklung nötig ist. Dazu gehört auch, dass die Kinder lernen, dass im Leben nicht immer alles so geht, wie sie wollen. Dass nicht immer alle Probleme von anderen gelöst werden. Das sie nicht immer einfach nur tun und lassen können, was sie wollen.
Nun, ich habe das so nie erlebt. Meine Eltern haben mir immer geholfen. Klar. Aber sie haben auch darauf geachtet, dass ich meinen Weg gehen kann. Sie haben mir meine Probleme nicht gelöst. Sie haben mir aber geholfen, wenn ich welche hatte. Doch gingen sie davon aus, dass ich meinen Weg schon finden werde. Nun, diesen habe ich auch gefunden. Dies sicher auch, weil sie mir gezeigt haben, dass ich auch was kann, wenn ich nur will. Sie haben mir immer gesagt, wenn ich was beginne, so soll ich das auch zu Ende führen. Dies hat mir ermöglicht, dass ich eine Lehre machen konnte und sie auch erfolgreich abschliessen. Danach habe ich die Matura gemacht und Informatik studiert. Nun, dies wäre aber ohne meine Eltern nicht möglich gewesen. Sie haben mir auch immer gesagt, dass ich nicht der Beste sein müsse, aber das Beste geben. Das ist für mich eine riesen unterschied.
Heute erlebe ich aber, das viele Eltern von Asperger zu viel Rücksicht auf ihre Kinder nehmen. Sie behüten sie vor allem Möglichen. Sie gehen davon aus, das alles Rücksicht nehmen müssen. Ich finde, das ist ein falscher Weg. Asperger sind genau so ein Teil der Gesellschaft, wie alle anderen auch. Gut, wir haben einpaar Einschränkungen, aber diese sind nicht so schlimm, dass man gar nichts machen kann. Es braucht nur eine geeignete Umgebung. Aber auch nicht für alle.
Eltern sollen für ihre Kinder schauen. Sollen für sie da sein, wenn sie sie brauchen. Klar. Das ist bei mir heute noch so. Ich sehe meine Eltern jede Woche. Bespreche vieles mit ihnen. Diskutiere und lache mit ihnen. Aber, sie bleiben meine Eltern. Sie achte ich auch. Sie sind für mich auch bis heute Vorbilder. Denn sie leben ein Leben, das einfach ist, aber gut. Sie sind mit dem, was sie haben zufrieden. Sie wollen nicht immer mehr und mehr. Das habe ich von ihnen gelernt. Sei zufrieden mit dem was du hast und verlang nicht immer mehr. Wenn du aber mehr willst, so musst du was dafür tun. So sie. Nicht die anderen, sondern du selber. Leider ist es so, das Eltern heute von allen erwarten, dass ihre Kinder unterstützt werden. Sie müssen individuell gefördert werden. Sie müssen individuell betreut werden. Das ist doch eine Illusion. Das geht nicht. Die Kinder müssen lernen, dass sie kämpfen müssen. Das sie es sind, welche ihr Leben bestimmen, und nicht die anderen. Dies geht ihnen aber heute verloren. Leider immer mehr und mehr.
Eltern meine es gut. Aber eben, manchmal auch zu gut. Ich bin froh, dass meine Eltern nicht so waren. Sie haben mir das ermöglicht, was ich bin. Sie haben mir geholfen, wenn ich sie brauchte. Aber sie haben mich nicht behütet. Sie haben geschaut, dass ich eine gute Ausbildung mache. Doch sie haben mir nicht gesagt was und wo. Das musste ich selber organisieren. Und das mit 16! Doch ich habe es gepackt und und durchgehalten. Heute sehe ich, dass die Jungen das nicht mehr können. Zumindest diejenigen, welche wir haben. Sie sind Asperger. Ja und? Ich meine, sie sind auch Menschen, die Träume und Wünsche haben. Doch sie wissen nicht mehr, was es heisst, für sich einzustehen. Zu sagen, was sie wollen. Aber nicht nur das. Sie haben auch keinen Durchhaltewillen mehr. Sie geben schnell auf. Daran sind nicht nur die Eltern schuld. Sondern sicher auch die Schulen. Heute muss alles individuell sein. Das ist für mich ein Weg, der in die falsche Richtung geht. Früher gab es das nicht. Da gab es die Schule und ihre Anforderungen. Wer sie erfüllte kam weiter. Was den meisten auch gelungen ist. Heute geht das nicht mehr. Ich denke, dass das auch eine Industrie ist. Viele verdiene so Geld, dass die Gesellschaft bezahlen muss. Die Gesellschaft muss all das Individuelle bezahlen. Doch die Eltern wollen das so.
Wie auch immer. Ich jedenfalls, bin meinen Eltern bis heute dankbar, dass sie mich unterstützt haben, aber mir auch meine Freiheiten gelassen habe. So konnte ich ein Eigenständiges Leben aufbauen. Konnte mich so gut ich kann, mich in die Gesellschaft integrieren und meinen Beitrag leisten.
Das ist es doch, was am Schluss zählt. Frage nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern du für den Staat.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Asperger und Muggelwelt

Muggel gehen davon aus, dass alle die Welt mehr oder weniger so wahrnehmen wie sie. Sie können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, welche die Welt anders wahrnehmen. Sich anders durch die Welt bewegen. Sich auf eine Art in einer anderen Welt befinden, obwohl es die Selbe ist.
Für mich ist die Welt der Muggel unverständlich. Ich verstehe nicht, wieso sie so langsam sind. Sie stehen mir immer im Weg, sie sind laut und bewegen sich mal dahin mal dort hin. Ich muss immer aufpassen, dass ich sie nicht ramme. Manchmal, da schiebe ich sie einfach weg. Dann, wenn ich es wirklich eilig habe. Da nehme ich nicht auch noch Rücksicht auf die Muggel. Sie nehmen ja auch keine auf mich.
Aber das ist nur ein Teil der Muggelwelt. Muggel wollen immer etwas. Sie wollen ständig etwas. Sind nie mit dem, was sie haben, zufrieden. Sie sind ständig auf der Suche nach, was? Keine Ahnung. Ich verstehe das nicht. Auch wenn sie sprechen, verstehe ich sie nur mit Mühe. Was ihre Absichten sind, die kann ich nur erraten. Manchmal liege ich richtig und manchmal halt falsch. Die Welt der Muggel ist für mich eine Welt der Rätsel. Sie sind auf den ersten Blick gleich, aber bei genauerem betrachten, doch anders. Sie bewegen sich anders, sie sprechen anders, sie denken anders.
All das, was ich Oben beschrieben habe, stört die Muggel scheinbar nicht, oder nur begrenzt. Denn, dass musste ich lernen, für sie ist das alles normal. Da alle so sind, stört sich keiner an der Langsamkeit, am Lärm. Oder zumindest nicht gross.
Die Muggelwelt ist aber auch eine Welt, welche mich ab und zu zum lachen bringt. Ich beobachte sie und denke mir, wie komisch die doch sind. Wenn die wüsste, dass es Menschen gibt, die sich an ihrem Verhalten erheitern können. Auslachen, tue ich sie aber nicht. Das ist etwas, was mir viele Male passiert ist. Ich wurde viel ausgelacht. Daher lasse ich das. Denn das ist echt nicht gut. Jeder Mensch hat aber auch das Recht, ernst genommen zu werden. Ich nehme die Muggel schon ernst. Zumindest die, mit welchen ich arbeite. Sie sind mir wichtig. Sie bringen mir auch so manches bei. Genau wie meine Frau auch. Sie frage ich sehr viel. Denn, ich bewege mich durch die Muggelwelt. Ich lebe in ihr. Also muss ich sie verstehen lernen, nicht sie mich. Wir sind wenige, sie viele. Ich denke aber, dass es wichtig ist, dass, beide Seiten einander zu verstehen lernen. Das wir mehr zu lernen haben, ist mir klar. Aber ich denke, dass sich das lohnt. Denn, wer in dieser Welt etwas erreichen will, der muss deren Sprache und Gesten verstehen. Nicht perfekt, das können die Muggel auch nicht, aber immerhin so, das es reicht.
Es ist nicht einfach, etwas zu erkennen, das man nicht sieht. Mir macht das immer wieder Probleme. Ich sehe die Gesichter nicht. Die Emotionen und Gesten. Wie soll ich da klar kommen? Nun, ich habe meine Tricks. Einer davon ist, fragen. Fragen, fragen. Anders geht es nicht. Ich will ja auch ernst genommen werden. Dies geht aber nur, wenn beide sich verstehen und vom Selben sprechen. Klar, gibt es immer mal wieder Missverständnisse. Aber die gibt es von Muggel zu Muggel auch. Sie sagen dann einfach:"Ich habe gemeint das..." Nun, dieser Satz, brauche ich nie. Wenn mir etwas nicht ganz klar ist, dann frage ich so lange, bis es mir klar ist. Muggel getrauen sich das selten. Sie wollen sich nicht blosstellen. Wollen nicht, das der andere schlecht von ihnen denkt. Oder was auch immer. Keine Ahnung. Mir ist das egal. Ich will meinen Auftrag ausführen. Meine Aufgabe erfüllen. Das kann ich nur, wenn ich frage und alle Informationen habe, welche ich dafür brauche. Also frage ich.
Das Selbe mache ich auch mit meiner Frau. So bleibt nichts unausgesprochen. So vermeiden wir auch, dass der andere etwas meint, was das andere nicht dachte. Wie auch immer.
Die Muggelwelt ist für mich aber auch eine Welt der Wunder. Vieles verstehe ich nicht. Vieles ist mir schleierhaft. So wie in einer verwunschenen Welt. Nun, durch diese muss ich mich aber jeden Tag hindurch begeben. Manchmal macht es mir nichts aus, und manchmal schon. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne mich durch diese Welt bewege, aber, wenn ich nicht muss dann lasse ich es noch so gerne.

Montag, 2. Dezember 2013

Asperger und das Spezialinteresse Beziehung

Eine Beziehung zu haben ist für, so denke ich, alle Menschen wichtig. Eine Beziehung kann man ja nicht nur zu einem Menschen, sondern auch zu Tieren oder Gegenstände haben. Also hat sicher jeder Mensch mindestens eine Beziehung.
Für mich ist aber die Beziehung zu einem Menschen wichtiger, als alle anderen Beziehungen. Besonders zu dem Menschen, welche ich sehr liebe. Meine Frau. Für viele ist eine Beziehung zu einem Menschen selbstverständlich. Sie haben eine Partnerschaft und leben sie einfach. Sie freuen sich nicht mehr besonders, wenn sie den Partner sehen. Manchmal nervt er sogar. Man fragt sich, wieso man mit dem noch zusammen ist. Aus Bequemlichkeit? Einfach, weil es sich ergeben hat? Andere wiederum vergöttern den Partner. Für sie ist er alles. Für sie ist er das Leben. Nun ja, beides sind Extrem, aber sie kommen sicher vor. Die Liebe kennt ja keine Grenzen.
Asperger hingegen tun sich mit Beziehungen zu Menschen schwer. Sie verstehen sie nicht. Sie wissen meistens nicht, was es braucht, dass die Beziehung auch bestand hat. Nun, dass wissen die Muggel auch nicht immer. Asperger haben eher Beziehungen zu Gegenständen, Zahlen oder sonst was nicht menschlichem. Gegenständen brauchen keine Aufmerksamkeit. Sie sind so, wie man sie haben will. Sie widersprechen nicht. Sind nicht unlogisch. Sie sind einfach. Vielen reicht das. Und doch, wünschen sich viele einen Partner. Sie wollen auch mal erleben wie das ist. Nun ja, wünschen alleine reicht nicht. Damit man eine Beziehung haben kann, muss man ja auch was dafür tun. Muss man mit anderen Menschen kommunizieren. Muss man sich getrauen, Fehler zu machen.
Für mich ist meine Ehe mein Spezialinteresse. Ich lebe sie ganz und gar. So wie für einige weiss nicht was ist, so ist es meine Beziehung zu meiner Frau. Es ist aber nicht so, dass ich mich nur darum kümmere und für mich nichts mehr bleibt. Klar, habe ich ich Hobbies. Klar verbringe ich auch Zeit für mich alleine, wo ich machen kann, was ich will. Aber meine Frau kommt für mich immer an erster Stelle. Sie ist für mich das Wichtigste. Sie ist diejenige, welche meinem Leben einen Sinn gibt. Den Sinn.
Einige denken jetzt sicher, der Spinnt. Wie kann man sein eigenes Leben so von einem anderen Menschen bestimmen lassen. Nun, ich lasse mein Leben nicht von ihr bestimmen. Sondern wir leben es gemeinsam. Wir diskutieren, was wir machen wollen. Wir sprechen viel miteinander. Dies ist es, was für mich wichtig ist. Jeder ist genau die Hälfte der Beziehung. Keines ist mehr oder weniger. Das ist für mich wichtig. So kann jedes seine Wünsche oder Ideen einbringen, ohne das das andere gleich dagegen ist.
Für mich ist meine Ehe auch darum wichtig, weil sie mir zeigt, das so wie ich bin, es gut ist. Meine Frau liebt mich so wie ich bin. Sie will mich nicht anderes. Und das Selbe gilt für sie. Die Beziehung als Spezialinteresse habe ich mir nicht ausgesucht. Es hat sich einfach ergeben. Irgendwann habe ich gemerkt, dass mich genau das Thema interessiert. Wieso auch immer. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt. Wieso auch? Ich habe ja einen riesen Nutzen davon. Auch hilft mir dies nicht nur meine Frau zu verstehen, sondern auch mit anderen Menschen besser um zu gehen. Auch wenn mir das nicht immer super gelingt, so gebe ich mir doch Mühe. Denn die anderen Menschen sind für ich komisch. Sie verhalten sich komisch, sie sprechen komisch, sie sind komisch. Aber ich denke, das denken sie von mir auch. Mir ist das aber egal. Wieso soll ich mich denen anpassen? Nur das sie mich verstehen? Nein. Ich komme seit 38 Jahren gar nicht schlecht durch die Welt. irgendwie ging es immer weiter. Irgendwie finde ich immer meinem Weg. Gut ist, dass ich ihn nicht mehr alleine gehen muss, sondern mit meiner Frau. Das wir unseren Lebensweg miteinander teilen können.
Eine Beziehung ist aber auch Arbeit. Sie lebt davon, dass beide ihren Beitrag leisten. Jedes So, wie es kann. Es geht nicht darum, wer mehr oder weniger einbringt. Es geht darum, das jedes das einbringt, was es kann. Es geht nicht um Wertung und Beurteilung. Sondern um die Liebe. Sie kann nicht beurteilt werden.

Samstag, 30. November 2013

Asperger und die Unsicherheit

Nicht immer sind Menschen, welche sicher wirken, auch wirklich sicher, was sie tun. Sie tun es einfach. Sie denken, dass es schon irgendwie passen wird. Dann gibt es aber auch diejenigen, welche sich nichts getrauen. Welche meinen, das sie alles falsch machen. Welche meinen, das sie gerügt werden. Dabei ist es doch meistens so, das wer was macht, auch ein Feedback bekommt. Sei dies gut oder schlecht. Das spielt keine Rolle. Wichtig ist aber, dass es sachlich ist.
Ich selber, wirke gegen Aussen sehr sicher. Viele meinen, dass ich immer genau weiss, was ich tue. Das ich immer einen Plan habe. Meistens ist dies nicht der Fall. Ich handle aus der Situation raus. Dies auch darum, weil ich es gewohnt bin, das selten etwas so geht wie ich es mir ausgedacht habe. Daher habe ich es aufgegeben, immer alles zu planen. Auch denken viele das ich die Unsicherheit nicht kenne. Nun, doch, ich kenne sie. Ich bin mir sogar in vielen Dingen die ich tue nicht sicher. Hoffe immer, das es gut kommt. Was es auch meistens tut. Aber eben, nicht immer. Dann muss auch ich mir anhören, was ich wieder verbock habe. Aber ich habe gelernt, meiner Lehren daraus zu ziehen. Versuche es, das nächste Mal besser zu machen. Versuche daraus zu lernen. Versuche aber auch, dieses Wissen weiter zu geben. Wie auch immer. Ich bin unsicher. In den meisten Dingen. Nur solche, von denen ich weiss, das ich sie kann, nicht. Nur bei denen getraue ich mich wirklich was zu tun.
Ich war  in einer Situation wirklich unsicher. Als ich meine Frau fragte, ob sie meine Frau werden will. Da war ich unsicher. So unsicher, war ich selten. Doch als sie JA gesagt hatte, war ich nur noch glücklich.
Viele Asperger die ich kenne, sind extrem unsicher. Sie wollen immer alles zuerst genausten durchdenken. Sich alles Mögliche vorstellen, bis sie beginnen. Dabei übersehen sie, dass es meistens keine Rolle spielt, wie sie beginnen. Wichtig ist nur, dass sie beginnen. Dass sie was machen. Doch leider, ist das auch nicht immer möglich. Sie wollen zuerst alles wissen. Wollen Sicherheit. Diese gibt es aber nie. Immer ist alles mit einem Risiko verbunden. Egal was man macht. Gut, meistens spielt es nicht so eine grosse Rolle, wenn es nicht ganz passt. Dies reicht aber schon, dass einige sich dann nicht mehr an die Sache wagen. Das sie aufgeben und sich aus der Sache rausreden. Dabei ist es doch so, dass die Unsicherheit einfach dazu gehört. Sie ist Teil des Lebens. Teil des eigenen ICHS.
Doch damit klar zu kommen, ist nicht so einfach. Ich habe mir angewöhnt, einfach zu machen. Nicht viel zu denken. Zu handeln zu beginnen. So wie diesen Blog. Als ich vor über 2 Jahren damit begann, habe ich einfach mal begonnen. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn weiterführen würde, ob ihn überhaupt jemand lesen würde. Ich habe einfach begonnen. Nicht viel überlegt. Heute 2 Jahre später, gibt mir dieser Entscheid recht. Er wird von vielen gelesen, und ich werde in Kürze sogar einen Teil meines Blogs als Buch raus geben. Dieses wird auch unveröffentlichte Artikel und Kommentare beinhalten. Es braucht doch einiges an Mut und ich war mir lange nicht sicher, ob ich es tun sollte. Aber ich habe es dann doch gewagt. Ob es gekauft wird, weiss ich nicht, aber ich hoffe es.
Unsicherheit ist etwas was mich jeden Tag begleitet. Ich weiss nie, ob der Zug pünktlich ist. Ob alles klappt, ob ich alles richtig mache. Jeden Tag. Aber ich denke, dass man damit gut leben kann. Wer nicht zuviel über alles Mögliche nachdenkt, kommt schneller zum Ziel, als einer der alles perfekt durchdenkt, dann aber doch nicht beginnt. Dies, weil es irgendwo einen Unsicherheitsfaktor gibt. Den gibt es immer.

Freitag, 29. November 2013

Asperger und das Interesse

Es gibt sicher kaum ein Mensch, welcher sich nicht für irgendwas interessiert. Welcher nicht ein Hobby hat. Viele machen ihr Hobby sogar zum Beruf. Sie erkennen das ihr Interesse und ihre Fähigkeiten ausreichen um damit Geld zu verdienen. Sie können sich so voll und ganz dem Beruf hingeben. Weil es dadurch nicht einfach ein Beruf ist, sondern das was sie wirklich machen wollen.
Ich mache auch das, was mich interessiert. Ich bin Informatiker. Und das auch gerne. Es ist aber nicht so, dass alles immer super und toll ist. Aber im grossen und ganzen gefällt mir meine Arbeit. Ich war mir aber von Anfang an bewusst, das Informatik nichts mit gamen zu tun hat, sondern harte Arbeit ist. Das es darum geht, Probleme zu lösen, und nicht einfach am PC zu sitzen und machen was man will.
Ich erlebe es immer wieder, dass Asperger einfach nur das machen wollen, was sie interessiert. Sie sehen nicht, das das nicht reicht. Sie meinen, dass das was sie machen gut ist. Dabei geht es nicht so sehr darum, was sie interessiert, sondern wie sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen könnten. Es gehört immer mehr dazu, als einfach einbisschen was zu machen. Oder noch schlimmer, zu sagen, dass die Arbeit nicht gemacht, wird weil sie nicht interessiert. Das finde ich am schlimmsten. Arbeit einfach verweigern. Wieso ist man dann zur Arbeit gegangen? Wieso ist man dann an diesem Platz?
Nun, viele sind es einfach nur gewohnt, dass sie machen können, was sie wollen. Sie wissen gar nicht mehr, wie es ist, Arbeiten auszuführen. Sie sind es gewohnt, ihren eigenen Interessen nachzugehen. Wissen gar nicht, was es heisst, jeden Tag volle Leistung zu bringen. Arbeit beinhalten im Normalfall viel mehr, als einfach nur das was einem interessiert.
Ich finde aber genau das das spannende. Das ist es doch, was die Arbeit ausmacht. Das Neue, das Unbekannte. Auch wenn es manchmal Mühe bereitet, etwas Neues zu lernen, so ist es am Ende jeweils doch schön zu sehen, dass man wieder was erreicht hat. Ich für mich habe meine Arbeit als ganzes zu meinem Interesse gemacht. Dazu gehören Sitzungen, Gespräche , Testen , Programmieren. Es ist abwechslungsreich. Ich weiss am Morgen wenn ich ins Büro komme, meist nicht was mich erwartet. Das ist für mich nicht schlimm, denn es ist Teil meines Berufes. Dies kann ich aber nur genau weil, es mein Interesse ist. So erleichtere ich mir meiner Arbeit sehr, und kann auch Dinge tun, welche mir egal sind. Welche mich nicht interessieren. ich erledige sic aber trotzdem, eben, weil sie zu meiner Arbeit gehören. Viele Asperger die ich kennen, tun sich aber genau damit schwer. Sie meinen, dass sie einfach anwesend sein können  und tun was sie wollen. Gamen oder anwesend sein, reicht nicht. Sie sehen es aber nicht ein.
Auch geht es nicht immer darum, dass man machen kann, was man will. Es geht viel mehr darum, zu tun, was die Firma will. Was man in der Firma erreichen will. Was für Ziele man sich steckt. Doch dazu, muss man zuerst Ziele haben. Dies ist gar nicht so einfach. Ich weiss. Aber nur, wer eine Vorstellung hat, was er will, kann es auch erreichen. Dafür ist aber immer eine Anstrengung nötig. Diese scheuen aber viele Asperger. Sie sehen nicht, wieso sie Arbeiten tun sollen, die sie nicht interessieren. Wieso sie für ihr Geld arbeiten sollen. Doch es gibt auch andere. Solche die es begriffen haben. Solche die wollen. Solche die sehen, das Arbeit eifach Arbeit ist. Sie erledigen diese jeweils perfekt und schnell. Sie freuen sich über jede Art von Auftrag. Das gibt es auch. Ich denke, dass es bei den Muggel sicher nicht anders ist.

Montag, 25. November 2013

Asperger und Romantik

Sind zwei Menschen in einander verliebt oder lieben sich, so wollen sie dies auch ausdrücken. Sie zeigen dies mit keinen und grossen Gesten. Mit Worten die niemand hören soll. Mit Berührungen die keiner sieht. Viele wollen den Partner auch mal mit zum Beispiel Rosenblätter in Herzform, welche auf dem Bett sind, überraschen. Dazu noch Kerzenlicht und ein Glas Champagner. Irgendwie so, kann was Romantisches aussehen. Weiss auch nicht recht. Ich selber, kann solchen Sachen nichts abgewinnen. Wozu das alles? Ich meine, ich zeigen meiner Frau, und sie mir, auf unsere Art, das wir uns lieben. Dazu braucht es doch keine Rosenblätter oder sonst so was. 
Romantik ist für mich nichts anderes als eine Zeitströmung aus vergangen Zeiten. Aber was sie für mich im Alltag bedeuten könnte, weiss ich nicht. Ich weiss auch nicht, wie sich Romantik anfühlen soll. Weiss auch nicht, wozu sie gut sein soll? Ich sehe im TV immer wieder Szenen, wo es dann heisst: "Hach wie romantisch...." Nun, ich sehe jeweils nicht, was daran romantisch sein soll. Vielleicht, weil mir der Sinn dafür fehlt. Aber das soll nicht heissen, das ich gefühllos bin. Das ich keinen Sinn für Wärme und Geborgenheit habe. Mir sind die Zeiten, welche ich mit meiner Frau verbringen kann, sehr wichtig. Sie geben mir mehr, als irgend was sonst. Dabei geht es doch in erster Linie nicht um Romantik, sondern darum, zusammen zu sein. Zu sein im Sinn, die gemeinsame Zeit gemeinsam zu erleben, und nicht jeder für sich. Auch wenn man zusammen ist geht das ja. 
Ich geniesse jede Sekunde mit meiner Frau. Manchmal, sagt sie etwas, was ich dann mit "das ist aber romantisch..." kommentiere. Nun, ich weiss nicht was romantisch ist, aber ich denke dann, dass das das passende Wort ist. Im Normalfall, ist es das auch. 
Muggel stehe auch Romantik. Für sie ist sie scheinbar wichtig. Sie können Gefühle und Emotionen viel besser wahrnehmen. Ich denke das ist auch der Grund, wieso sie immer mal wieder was romantisches erleben müssen. Wieso ich es aber nicht kann. Denn ich registriere das nicht. Ich sehe es nicht. Was mich auch manchmal ein wenig traurig macht. Ich würde das auch ab und zu erkennen und ausdrücken können. Aber ich kann es nicht. Das ist ein Teil meiner Behinderung. Nun, damit muss ich leben, ob ich will oder nicht. Aber es ist manchmal schon nervig, wenn ich genau weiss, was jetzt kommen müsste und ich es nicht sagen oder ausdrücken kann. Ich bin wie blockiert.
Zum Glück, weiss meine Frau um dies alles. Sie kann damit sehr gut umgehen. Ihre Liebe überwindet so manches, was ich mache. Sie weisst mich aber auch auf Dinge hin, die ich vielleicht sagen soll oder tun sollte. Nun, ich bin dafür dankbar. Merke mir diese Dinge, die sie mir sagt. Das hat für mich nichts mir belehren zu tun. Sondern einfach mit Liebe. Sie meint es nicht böse. Sonder will einfach, dass ich lerne, mich besser auszudrücken, oder aber mich auch getraue. Meine Frau hat sehr viel Geduld mit mir.  Ich hingegen versuche ihr immer wieder etwas dafür zurückzugeben. Versuche das Gelernte ihr zu zeigen. Es geht dabei nicht darum, dass sie mich ändern will. Sondern sie zeigt mir einfach andere Sichtweisen auf. Sichtweisen von Muggel. Nun, ich zeige ihr aber auch Sichtweisen von Autisten auf. So können wir beide von einander lernen und profitieren. 
Zurück zu Romantik. Nun, das Oben beschriebene, hat mit Romantik nichts zu tun, und doch irgendwie. Denn es ist die Art, wie wir leben und lieben. Wir zeigen und drücken uns gegenseitig jeden Tag unsere Liebe zu einander aus. Romantik ist für mich ab und zu. Wenn es gerade passt, oder ein Ereignis ansteht. Nun, ich finde, man sollte dem Menschen, welchen man liebt, dies auch jeden Tag sagen und zeigen. Denn jeder Tag ist wertvoll und sollte nicht ungenutzt verstreichen. Mir es es wichtig, das wir uns dies einander jeden Tag zeigen oder sagen, schrieben. Wie auch immer.

Samstag, 23. November 2013

Asperger und das eigene Leben

Jeder Mensch versucht sein Leben so zu leben, wie er will. Wie er es für richtig hält. Und doch ist es doch so, dass wir alle nicht einfach machen können, was wir wollen. Wir alle werden von äusseren Faktoren bestimmt. Wir alle müssen Regeln befolgen. Diese sind vom Staat und der Gesellschaft vorgegeben.
Damit man leben kann, braucht es Geld. Damit man Geld hat, muss man arbeiten. Arbeitet man, so kann man nicht mehr machen was man will. Man ist der Arbeitswelt unterworfen. Ihren Regeln. Für mich ist das aber nicht schlimm. Im Gegenteil. Ich weiss wie es ist, nicht zu arbeiten. Wie es ist, einfach machen zu können, was ich will. Das wurde mir auf die Dauer langweilig. Ich brauche die Herausforderung. Ich brauche ein gewisses Mass an Stress und Problemen. Nur so komme ich mir sinnvoll vor.
Viele Muggel denken nicht nach. Sie handeln einfach. Gründen eine Familie oder leben einfach vor sich hin, ohne zu wissen, dass es auch anders geht. Das es Menschen gibt, die kein eigenen Leben haben. Dern Leben von Behörden oder Eltern bestimmt wird. Die aber auch nicht erkennen, dass, wenn sie was erreichen wollen, auch was tun müssen. Das sie eine eigen Leistung erbringen müssen. Dass sie diese Leistung über Jahre bringen müssen. Sie lassen sich einfach vom Leben treiben. Sie schieben die Verantwortung immer auf andere. Das erlebe ich sehr viel. Asperger tun sich schwer damit. Sie können sich nicht vorstellen, was es heisst, für sein Leben selber verantwortlich zu sein. Was es heisst, seinen Lebensunterhalt selber zu verdienen. Sie gehen davon aus, dass immer jemand für sie aufkommt. Sie verkennen, dass das die Gesellschaft ist. Das diese ihnen ihr easy Leben ermöglicht.
Ich wollte das nicht. Ich habe seit meinem 17. Lebensjahr gearbeitet. Aber nach der Diagnose, hat sich so einiges geändert. Ich musste erkennen, dass ich etwas geleistet habe, was ich nicht konnte. Ich habe es einfach gemacht. Habe, wie so viele, keine Fragen gestellt. Laut meiner Diagnose, müsste ich nicht mehr arbeiten. Könnte mir ein schönes Leben machen. Mir alles vom Staat bezahlen lassen. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte selber bestimmen. Wollte nicht in die Mühlen dieses Systems kommen. Wollte weiterhin mein eigenes Leben haben. Die Frage war nur, wie? Heute habe ich die Antwort. Ich habe eine Stelle bei Specialisterne gefunden. Kann dort endlich so arbeiten, wie es mir passt. Dort kann ich so arbeiten, dass ich nicht immer Angst haben muss. Angst vor den anderen. Angst vor dem Versagen. Angst vor den Vorgesetzten. Angst davor, dass ich nicht genüge. Das gehört meiner Meinung nach auch dazu. Das man sich sicher fühlt. Dass man sich angekommen fühlt. Das man sein Potential entfalten kann. Und nicht immer nur schweigt. Dass man auch kämpft, wenn es sein muss.
Leider sehe ich immer wieder, das Asperger nicht kämpfen. Sie sind einfach. Sie sagen nicht, was sie wollen. Sie sagen nicht, was sie erreichen wollen. Dies sicher auch, weil sie es nicht wissen. Weil sie keine Ahnung haben, was sie können und wollen. Dabei geht es nur um eine einzige Sache. Selber sein Leben zu bestimmen. Eigenverantwortung zu übernehmen. Es geht nicht darum, dass dies jemand anders macht. Das jemand anders bestimmt, was man machen muss oder soll. Selbst wenn sie bei uns sind, so sehen viele nicht ein, wieso sie da sind. Sie sind zu sehr in ihren alten Mustern gefangen. Diese aufzubrechen ist nicht einfach. Aber ab und zu gelingt es uns. Ab und zu sehen sie es ein. Das ist jeweils ein riesen Erfolg. Wieder jemand, der begriffen hat, das nur er über sein Leben verfügen kann. Und sonst niemand. Dies ist für mich der Lohn der Arbeit. Der Applaus.
Ich selber versuche ihnen ein Vorbild zu sein. Nicht nur den Asperger sondern auch den Eltern. Ich will ihnen zeigen, dass auch ein Asperger ein "normales" Leben haben kann. Eines das aus Privatem und Arbeit besteht. Eines das eine eigene Wohnung hat. Eines das eine Beziehung hat. Eines das selbstständig ist. Eines das ist wie das von Millionen anderen.
Das eigene Leben, ist das wertvollste, was ein Mensch besitzt. Leichtfertig damit umzugehen, ist für mich sinnlos. Denn ich sehe das Leben als Geschenk an. Wieso es also von anderen bestimmen lassen?

Dienstag, 19. November 2013

Aspeger und Harry Potter

Mit Harry Potter konnte ich nie was anfangen. Für mich war das einfach zu abstrakt und abgedreht. Ich fragte mich, was das alles soll. Zauber, Muggel als das abgefahrene Zeugs. Nun, ich bin zum Schluss gekommen, dass wenn man Harry Potter aus dem Blickwinkel eines Asperger betrachtet, die Sache ganz anders aussieht. Dann ist es nicht einfach eine Geschichte eines Zauberers, sondern eine Art, wie die Welt betrachtet werden kann. 
Die Zauberer leben in einer parallelen Welt. Sie haben mit unserer Welt nichts zu tun. Aber sie können zwischen den Welten hin und her. Als Beispiel sei das Gleis 9 3/4 aufgeführt. Die Menschen bekommen von all dem nichts mit über. Sie wissen nicht einmal, dass es eine Parallelwelt gibt. Sie leben einfach ihr leben und denken, dass das alles ist. 
Was mich erstaunt hat, das war die Darstellung der Muggel. Sie kommen in HP sehr schlecht weg. Auch wird ihre Welt hektisch und chaotisch beschrieben. Auch wie die Muggel denken. Die Zauber halten nichts von ihnen. Sie wollen nicht mal was mit ihnen zu tun haben. Für sie sind Muggel einfach nur lästig. 
Nun, ich denke, dass das eine Sichtweise sein kann, wie jemand die Welt sehen kann. Wie sie die Menschen wahr nimmt. Wie es sein kann, in einer anderen Welt zu leben. Einer Welt, welche die normalen Menschen nicht mitbekommen. Einer Welt die für Normale nicht erreichbar ist. Die Welt des Autismus. Die Welt der eigenen Welt. Eine andere Wahrnehmung. Einer Wahrnehmung der Welt, wie sie die meisten Menschen nicht kennen. Das Lärm nicht einfach Lärm ist, sondern ein riesen Stress. Das Licht nicht hell ist, sondern extrem grell und weh tut. Das Menschen und ihre Art mühsam sein kann. Das man sie nicht versteht. Das man immer der andere ist. Der komische. Aber in der Welt der Gleichen, man verstanden wird. Sie wie die Zauberer. In ihrer Welt ist das alles normal. In der Welt der Muggel würden sie verfolgt werden. Würden ausgestossen werden. 
Genau so wie wird Autisten. Die Muggel finden, wir sind komisch. Sie mobben uns. Sie wollen uns nicht. Sie nutzen uns aus. Dies machen sie nicht willentlich. Sie handeln einfach ohne zu denken. Sie denken überhaupt nicht. Muggel sind für mich meistens nur lästig. Besonders, wenn ich unterwegs bin. Sie sind laut, langsam und stehen einem immer im Weg. Ich denke, dass HP genau so was auch zeigen will. Das es Menschen gibt, die anders sind. Die nicht sind, wie die Meisten. Sondern andere Fähigkeiten haben. Fähigkeiten, die die Vorstellung der Muggel übersteigt. Aber mit dem Preis, dass ihnen dafür andere Fähigkeiten fehlen. Wie die soziale Interaktion. Das Verständnis, die Empathie. All das. 
Für mich ist HP sehr interessant. Ich sehe eine Welt die mir nicht fremd ist. Eine Sichtweise, die ich auch kenne. Ich finde es sogar lustig, wie die Muggel schlecht wegkommen. Für mich war das sehr inspirierend. Denn von HP habe ich die Bezeichnung Muggel für die NT's. Ich gebrauche diesen Ausdruck jeden Tag. Für mich ist Muggel ein normales Wort geworden. Meine Umgebung reagiert nicht mal mehr, sondern gebraucht es auch. Ich finde, das Muggel besser klingt, als NT. Aber es hat auch was von Distanz. Es bezeichnet für mich eine Welt, die ich nicht wirklich verstehe. Eine Welt die mir bekannt und doch fremd ist. Eine Welt in der ich mich bewege und doch nicht bin. 
So wie die Zauberer in HP. Sie leben erst in ihrer Welt richtig auf. Sie können erst da so sein, wie sie sind und müssen sich nicht verstecken. 

Samstag, 16. November 2013

Asperger und die Einsamkeit

Muggel sind im Normalfall nicht gerne alleine. Sie suchen den Kontakt zu anderen Muggel. Sie brauchen das. Sie wollen mit anderen zusammen sein. Sie wollen gesehen werden. Wollen das Gefühl haben, auch dazu zu gehören. Sie können nicht lange alleine sein. Deshalb ist doch in Gefängnissen die Isolationshaft das Härteste. Ich habe mich immer schon gefragt wieso. Eben, weil Muggel nicht alleine sein können. Doch wie sieht das mit Autisten aus? Können die das?
Nun, diese Frage ist nicht einfach, da ich nicht für andere schreiben kann. Ich kann es aber vermuten. Ich denke, dass viele Autisten das könnten. Sie brauchen den ständigen Kontakt zu anderen Menschen nicht. Sie müssen nicht immer mit anderen zusammen sein. Sie brauchen viel mehr Ruhe. Autisten wollen sich mit dem beschäftigen können, was sie interessiert. Dabei spielen Muggel keine Rolle. Im Gegenteil, sie sind nur störend.
Und doch, ist es so, dass auch Asperger einsam sein können. Dies sicher auch, weil sie zwar nicht viel Kontakt zu anderen brauchen, aber sie wollen doch auch eine Beziehung mit jemandem eingehen. Wollen sich auch verlieben. Ich denke, dass das das Gefühl der Einsamkeit auslösen könnte. Sonst eher nicht.
Ich selber, kenne die Einsamkeit nicht. Ich weiss nicht was das ist. Ich bin einfach. Auch als ich einfach nur zu Hause war, hatte ich das nicht. Ich nahm jeden Tag so, wie er war. Aber ich wollte irgendwann wieder jemanden kennenlernen. Wollte mich wieder verlieben. Nun, dass habe ich ja dann auch getan. Heute, bin ich verheiratet. Genau mit der Frau, welche ich kennengelernt hatte.
Asperger, das erlebe ich immer wieder, können sich tagelang mit etwas beschäftigen, ohne dass sie mit jemandem sprechen. Sie können einfach da sitzen und lesen, Musik hören. Werden sie gestört, sind sie aus dem Konzept. Ein Muggel könnte das nicht. Sie brauchen nach wenigen Stunden wieder sozialen Kontakt. Sie brauchen Gespräche. Asperger nicht. Sie sind eher froh, wenn sie nicht viel sprechen müssen. Ich muss in meinem Beruf viel sprechen. Muss mit vielen Muggel wie Asperger sprechen. Das ist nicht leicht für mich, da es sehr anstrengend ist. Am liebsten sitze auch ich auf meinem Stuhl und arbeite an was. Doch das geht im Moment nicht, da ich sehr viel Asperger und Projekte betreue. So bin ich ständig in Bewegung. Aber ab und zu habe ich die Gelegenheit einfach wieder zu sein und zu arbeiten.
Asperger haben mit der Einsamkeit glaube ich weniger Probleme, als Muggel. Mich irritieren viele Stimmen oder Licht. Muggel hingegen brauchen genau das. Also habe ich die Wahl. Entweder mit Muggel und deren Umgebung mich abfinden, oder aber eben nicht. Nach Möglichkeit, ziehe ich das NICHT vor. Meine Ruhe ist mir wichtiger, als die soziale Interaktion mit Muggel. Zumal sie sehr anstrengend sind. Sie spreche aus meiner Sicht, komisch. Sie verhalten sich komisch. Sie sind für mich komisch. Daher habe ich auch nie das Gefühl, dass ich einsam bin. Auch wenn ich alleine wohne, so habe ich doch viel Kontakt mit meiner Frau. Dies zwar per SMSen aber immerhin. Einsamkeit kann einen Menschen töten. Er braucht das. Nach wie vor, weiss ich nicht wieso. Dass kann ich mir nicht vorstellen. Das ganze Chaos und die Hektik, dass kann es ja nicht sein. Aber die Muggel scheinen das zu gebrauchen. Wie auch immer. Ich bin mit dem Leben, welches ich habe zufrieden.

Mittwoch, 13. November 2013

Asperger und die Dunkelheit

Überall gibt es Lampen, welche helles Licht aussenden. Egal wo ich hingehe, immer ist gelles Lichte gegenwärtig. Je mehr, desto besser. Dies besonders in Läden. Da kann ich jetzt dann ohne Sonnenbrille nicht mehr hin. Die Lampen sind so hell, dass mir die Augen schmerzen. Ich muss mich jedes Mal zusammennehmen, wenn ich einen Laden betrete. Ich weiss nicht, wie das die Muggel aushalten können. Sie scheinen das zu brauchen und wollen. Sie wollen immer Licht haben. Alles muss immer hell sein. So hell, wie es nur geht. Ihnen ist es egal, ob andere sich daran stören können oder es sie stress. 
Die Muggel sagen, dass sie sich sonst nicht sicher fühlen. Naja, ich sitze hier im Dunkeln. Das einzige Licht das es im Raum gibt stammt von meinem Notebook, sonst gibt es kein Licht. Wozu auch? Mir ist es so viel angenehmer. So schmerzen mir meine Augen nicht, und ich kriege auch keine Kopfschmerzen. Zudem sehe ich so weniger. Ich sehe ja ohne viel Licht, die Umgebung fast nicht. Nur deren Schemen. Mir reicht das. Ich muss nicht alles in voller Pracht sehen. Muss nicht alles wahrnehmen können. Weniger ist für mich mehr. Ich kann mich im fast Dunkeln ohne Probleme bewegen. Mir macht sie nichts aus. Im Gegenteil, für mich ist sie eine Art Sicherheit, welche ich brauche. Lampen sind immer oder meistens sehr hell. Besonders in den dunklen Jahreszeiten wollen die Muggel so viel Licht, wie es nur geht. Was das soll, weiss ich nicht. 
Wenn Muggel einen dunklen Raum betreten, machen sie Licht. Sie fragen die Person, welche sich darin befindet nicht, ob sie es dürfen. Für sie scheint es eine normale Reaktion zu sein, dass sie Licht machen. Sie wollen was sehen, wollen sich sicher fühlen. Dabei kommt ihnen nicht mal in den Sinn, dass es Menschen gibt, welche das so nicht empfinden. Sondern genau das Gegenteil. Dunkelheit gibt Sicherheit. Dunkelheit macht das Ganze erträglich. 
Es ist nicht so, dass ich die Sonne und ihr Licht nicht schätzen würde. Im Gegenteil. Ich mag den Sommer mit seinen heissen und hellen Tagen sehr. Aber das ist Sonnenlicht. Dagegen gibt es Sonnenbrillen. Auch sonst mag ich den Sommer sehr. 
Aber wenn ich mich in einem Raum aufhalte, habe ich lieber kein Licht, oder nur gerade das, was ich brauche, damit ich lesen kann. Mehr muss ich nicht haben. Die Muggel hingegen erhellen jeden Raum. Sie erfinden sogar Leuchtkörper welche extra hell sind. Damit sie noch mehr sehen. Damit sie alles noch genauer wahrnehmen können. Mich überfordert so was. ich brauche nicht viel um mich orientieren zu können. Wenn ich zum Beispiel im Dunkeln Auto fahre, ist das für mich viel einfacher, als am Tag, wenn es schön hell ist. Im Dunkeln sehe ich weniger von der Umgebung. Doch dank der Scheinwerfer und der anderen Autos sehe ich genug um mich ohne Probleme orientieren zu können. Die Muggel fahren im Dunkeln immer langsamer. Sie sind dann nicht sicher. Sie haben Angst oder weiss nicht was. Für mich ist das nicht nachvollziehbar.
Die Dunkelheit hat also auch ihre guten Seiten. Sie ermöglicht mir ein angenehmeres Leben. Eines dass nicht von Kopf-  und Augenschmerzen bestimmt ist. Die Muggel verstehen das nicht. Aber wenn ich das Beispiel mit der Migräne bringe, dann verstehen sie. So können sie es nachvollziehen. Sie brauchen immer ein Beispiel. 

Montag, 11. November 2013

Asperger und das Etwastun

Damit man im Leben etwas bekommt, muss man was geben. Meistens kriegt man nicht einfach so eine gute Stellung im Job oder einen Partner. Dafür ist eine Eigenleistung erforderlich. Dafür muss gelernt, Zeit investiert werden. Einfach nur da Sitzen und warten, bis einem jemand den Wunsch erfüllt, der nie geäussert wird, bringt nichts.
Ich habe mein Leben lang immer gemacht, ohne nachzudenken. Habe immer gemacht, ohne genau zu wissen, was das alles soll. Doch, ich habe immer gemacht. Habe nie gesagt, jetzt ist Schluss mit machen. Wollte einfach nur mein Leben leben. Habe mich nicht gekümmert, dass das was ich gemacht habe, mich fast zerstört hätte. Danach kam eine Zeit, in welcher ich nichts tun konnte. Gar nichts. Ich musste lernen, was es heisst nichts zu tun. Musste lernen zu erkennen, was ich will. Musste lernen, was es heisst zu sein.
Doch nach einigen Monaten nach der Klinik, wurde mir langweilig. Ich wollte wieder arbeiten. Wollte wieder was tun. Wollte wieder gebraucht werden. Aber nicht mehr so, wie zu vor. Wollte wieder als Informatiker arbeiten. Aber nicht mehr einfach als Coder. Sondern als Projektleiter. Wollte was aufbauen. Diese Chance habe ich dann auch bekommen. Ich konnte beim Start von Specialisterne dabei sein. Konnte helfen die Firma aufzubauen. So gut ich eben konnte. Ich bin heute noch dabei. Arbeite heute noch da, und habe es auch weiterhin im Sinn.
Doch dies alles hätte ich nicht erreicht, wenn ich nicht etwas getan hätte. Wenn ich mich nicht gekümmert hätte. Wenn ich keine Ziel gehabt hätte. Leider erlebe ich es immer wieder, das Asperger es gewohnt sind, dass ihnen alles Probleme gelöst werden. Dass sie einfach nur sein müssen. Dass sie einfach nur verlangen können, ohne zu geben. Sie kennen es nicht anders. Sie haben nie gelernt zu kämpfen. Für sich einzustehen. Für sich zu schauen. Immer wurde und wird ihnen alles abgenommen. Sie wollen immer mehr ohne was dafür zu tun. Sie denken, weil sie anwesend sind, reicht das. Nein, das tut es nicht.
Damit man etwas bekommt, muss man auch was geben. Es kommt nicht auf die Menge an, sondern, dass man was gibt. Jedoch, wer nichts gibt, dem wird auch das genommen. Denn irgendwann hat auch der Verständnisvollste keine Nerven mehr. Dann heisst es: RENTE. Dann heisst es, DAS WARS. ENDE. Immer nur zu träumen, was man alles erreichen möchte, reicht nicht. Lieber weniger wollen, dafür was dafür tun, und dies auch erreichen. Wer mit sich zufrieden ist, der strahlt dies auch auch. Wer aber immer nur mehr will, der kriegt eines Tages nichts mehr. Dann muss er sich nicht wundern, wenn niemand mehr mit einem zutun haben will.
Ich weiss, das Autisten genau damit Probleme haben. Sie erkennen meistens nicht, was es braucht, damit sie weiter kommen. Sie sehen nicht ein, wieso sie was tun müssen, was sie nicht vollständig interessiert. Sie sehen nicht ein, dass es manchmal mehr braucht, als das eigene Interesse. Diese Dinge ihnen beizubringen ist nicht einfach. Sie wollen meistens auch gar nicht erkenne, dass sie auch gefordert sind etwas zu tun. Dass sie auch was geben müssen. Dass es nicht immer nur um sie geht. Dass sie auch ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind, wenn sie wollen. Aber für die meisten stimmt es, wenn sie eifach sein können. Gamen können oder einfach sonst was konsumieren. Ich verstehe das nicht. Ich habe schon immer nach dem Motto, ICH BESTIMME MEIN LEBEN, gelebt. Damit bin ich bis heute gut zurecht gekommen. Ich finde es mühsam, wenn ich jemanden fragen muss, oder um Erlaubnis bitten. Nein, dass muss nicht sein. Ich mache das auch nicht. Wozu. Ich lebe mein Leben, wie ich es will. Und nicht so, wie andere denken, dass ich es tun müsste. Aber genau das passiert mit vielen Aspergern. Sie lassen sich fremdbestimmen. Sind froh, wenn sie keine Probleme lösen müssen. Wenn sie keine Probleme haben. Dabei sind es genau diese, welche einem stärker machen. Welche das Leben doch auch lebenswert machen. Geht alles einfach ohne Probleme, so ist es doch langweilig. Klar, ich brauche auch nicht immer nur Probleme. Aber jeder Tag hat immer welche bereit. Mal kleine Mal grosse. Egal, der Tag ist dafür da, dass er genutzt wird. Und nicht einfach nur um zu sein und zu hoffen, dass man eines Tages weiss nicht wer oder was ist.