Dieses Blog durchsuchen

Translate

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Asperger und das sinnlose Denken

Ich mache mir sehr viele Gedanken. Denke, wie ich was wie verändern könnte. Nicht nur  für mich, sondern auch, für die anderen. Das sie es gut haben. Das es für sie stimmt. Nun, ich verdenke mich dann. Vergesse dabei aber leicht, dass ich auch ein Leben habe. Dass ich auch zu mir schauen muss. Nicht immer nur für die anderen. Schauen sie für mich? Denken sie, das es für mich so stimmt? Nein, sicher nicht. Wieso sollten sie? Ich meine, für sie stimmt es. Für mich nicht. Also muss ich mir mehr vornehmen, dass ich mehr für mich denke und schaue als für die anderen. Sonst passiert das, was schon mal passiert ist. Burn-out. Das muss nicht mehr sein. Das will ich nicht mehr.
Der Unterschied zu damals ist, das ich heute um vieles weiss, was ich damals nicht wusste. Die Diagnose Asperger. Aber auch die vielen Gedanken. Die sinnlosen Gedanken. Die so viel Energie verbrauchten, dass für mich nichts mehr übrig blieb.
Sinnloses Denken, das ist etwas das ich gut kann. Ich kann über Dinge nachdenken, die keinen Sinn ergeben. Nicht für die Muggel. Für mich schon. Denn ich muss denken. Baue mir so meine Welt zusammen. Lebe so in ihr. Auch wenn es sinnlos erscheint, so ist es doch die einzige Welt die ich verstehe.
Ich verstehe nicht, wieso die Menschen immer nur an sich denken. Immer nur schauen, dass es für sie stimmt. Für mich?, das muss ich selbst tun. Das muss ich lernen. Damit muss ich klarkommen. Naja, daran arbeite ich. Das wollte ich nie. Aber es ist nur mal so. Die Welt hat ihre eigenen Gesetze. Regeln die ich nicht kenne. Die mir nichts sagen. Sie stimmen nicht mit dem überein, wie ich denke. Sie stimmen mit nichts in meiner Welt überein. Das macht das Leben nicht einfach. Aber es ist nur mal so. Ich muss damit klarkommen.
Denken ist das, was mich antreibt. Das was meinem Leben einen Sinn gibt. Wenn ich das nicht mehr kann, dann ist etwas nicht mehr in Ordnung. So wie jetzt. Ich kann nicht mehr denken. Nicht mehr sehen. Das gibt es manchmal. Damit komme ich klar. Für mich ist das nicht schlimm. Ich bin dann einfach. Denke nicht. Bin. Das ist auch sinnlos. Ist aber so.
Ich reagiere so eifach auf die Aussenwelt. Wenn sie mir zu viel wird. Wenn sie sinnlos wird. Dann lebe ich für mich. In mir. Auch ohne das Denken. Ist so. Sinnlose Gedankenfetzen. Ja, die habe ich. Auch sie sind ein Teil von mir. Auch sie sind ein Teil meiner Welt. Wobei ich ich frage, was ist sinnloser, meine Gedankenfetzen, oder die Welt. Ich meine, für die Muggel ergibt die Welt eines Sinn. Auch wenn sie mal nicht klarkommen, so denken sie nicht so viel. Ich denke, sie kommen damit besser klar. Nicht so wie ich. Dann heisst es nur, warten. Nicht denken. Nicht handeln. Sein, und warten.
Das sinnlose Denken ist aber auch gut, um einen anderen Blickwinkel auf die Welt und ihr komisches Wesen zu erhalten. Anders Denken nennen das die Muggel. Nun, es ist einfach das herumspielen mit Gedanken. Sinnloses Zeugs. Aber auch daraus kann etwas sinnvolles entstehen.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Asperger und keine Sicht

Die Muggel schauen mit den Augen. Sie meinen, dass das was sie sehen, alles ist. Das das was ihnen ihre Augen zeigen, die Welt ist. Aber dem ist nicht so. Es gibt noch eine andere Sicht. Diese Sicht ist nicht einfach zu beschreiben. Sie ist die Sicht, welche ich im Normalfall habe. Sie ist wie eine Schicht zwischen meinen Augen und der Welt. Ich kann Bilder sehen. Kann Formen sehen. Sie helfen mir, dass ich mich orientieren kann. Fällt sie weg, bin ich blind, obwohl ich sehen kann. Ich kann mich noch durch die Welt bewegen. Aber nicht mehr schnell. Muss alles ertasten. Wie ein Blinder eben.
Das ist etwas, das ich denn Muggel nicht einfach so erklären kann. Denn viele verstehen nicht, was ich sage. Sie wissen nicht einmal wovon ich spreche. Wie auch? Sie kennen das ja nicht. Für mich ist es normal. Aber eben, wenn ich dies verliere, wird es schwierig. Und ich kann diese Sicht verlieren. Dann, wenn alles zuviel wird. Wenn ich nicht mehr klarkomme. Dann beschränkt sich mein Verstand auf das Minimum. Alles wird abgeschaltet. Auch dieser Sinn. So haben ich in dem Zustand keine Sicht. Keinen Zugriff auf Gedanken und Bilder. Kann so nicht denken. Komme so nicht voran.
Ich weiss aber, dass das wieder vorübergeht. Das ich die Sicht nicht für immer verloren habe. Sondern, sobald ich wieder weniger gestresst bin, diese Fähigkeit zurückkommt. So war es bis jetzt jedes mal.
Nun, keine Sicht auf die Welt kann ich auch haben, wenn es zu laut und hell ist. Dann sehe ich fast nichts mehr. Muss mich extrem konzentrieren, um nicht überall gegen zu laufen. Muss mich ebenfalls durch die Welt tasten. Welches Muggel versteht das schon? Ich meine, sie haben eine Filter. Ich nicht. Ich habe Filter, aber die sind nicht so, wie die der Muggel. Ich sehe Dinge, die sie nicht sehen und wahrnehmen können. Aber auch sie sehen Dinge und nehmen Sachen wahr, die ich nicht tue. Somit gleicht es sich wieder aus. Ist auch recht so. Aber, dieser Gedanke hilft mir auch nicht, wen ich nicht sehen kann. Es ist ein Gedanke der beruhigen soll. Nun, das tut er nicht. Wieso auch? Ich meine, ich bin auf all meine Sinne angewiesen. Besonders der Bildersinn. Aber auch der Gehörsinn. Ich brauche Bilder, damit ich mich orientieren kann. Es ist auch so nicht so einfach. Aber ich komme damit klar. Schliesslich kenne ich es nicht anderes.
Viele sagen, dass sie mal die Welt mit meinen Augen sehen wollten. Nun, sie würden weniger sehen. Würden Die Welt komisch sehen. Denn es sind nicht die Augen, welche entscheidend sind, sondern das innere Auge. Das was für die Bilder zuständig ist. Ich nenne es das innere Auge. Wieso auch nicht? Damit kann ich auch sehen. Nur, klar, ich habe kein Auge im Innern.
Vorstelle kann man sich die Sache so. Es ist wie wenn Nebel herrscht. Nicht dichter, aber Nebel. So sehe ich dann die Welt. Nur wage und nicht scharf. Ich kann Distanzen so noch schwerer einschätzen als sonst. Muss vorsichtig sein. Muss aufpassen. Nun, da ich darum weiss, kann ich auch darauf reagieren. Kann damit umgehen. Aber einfach ist es nicht. Denn in diesem Zustand würde ich am liebsten Nichts tun. Würde am liebsten nicht raus. Aber das geht nicht. Daher gehe ich alles einfach langsamer an. ruhiger. Ist vielleicht auch mal nicht schlecht.

Samstag, 25. Oktober 2014

Asperger und das sich verlieren

Einfach immer nur tun, damit getan ist, das kann es nicht sein. Es braucht einen Sinn. Sinnlose Dinge zu tun, ist nicht meins. Ich muss in allem was ich tue einen Sinn sehen. Wenn ich ihn sehe, kann ich mich in ihm verlieren. Doch muss ich aufpassen, dass ich mich nicht zu fest in ihm verlieren. Denn sonst finde ich den Weg in die Realität nicht mehr. Ich bin dann verloren. Verloren in meinen eigenen Gedanken. In meiner eigenen Welt.
Daher passe ich auf, was und wie ich was tue. Denn nur so kann ich den Bezug zum Realen noch halten. So kann ich eine Verbindung halten. Mir ist das wichtig. Ich will nicht in vollständig in meiner Welt sein. Denn so könnte ich nichts mehr tun. Wäre auf fremde Hilfe angewiesen. Müsste mir alles erklären lassen. Musste mir in allem helfen. Das ist nicht meins. Ich will selbstständig leben. Vielleicht ist das gerade das, worin ich mich verliere. Im selbstständigen Leben. Das was ich immer schon wollte.
Auf der anderen Seite ist es auch gut, wenn ich mich ab und zu in meiner Welt verliere. Wenn ich Abstand von der Welt da draussen habe. Sonst würde ich durchdrehen. Denn sie ist mir viel zu laut und hell. Alles ist immer ein Kampf. Nicht so, dass es mich extrem stresst, aber dennoch. Es stresst. Ruhe ist das, was ich brauche. Wenig Licht. Die wenigsten verstehen das. Ich kann mich wenn mir alles zuviel wird, mich in mich zurückziehen. Kann mich abschirmen von der Welt. Einfach da sitzen. Scheinbar nichts tun. Nun, das täuscht. Denken tue ich. Aber nur dann, wenn ich Ruhe habe. Dann kann ich mich in meinen Gedanken verlieren. Wer mich dann stört, der wird zusammengestaucht. Denn ich reagieren extrem empfindlich auf Störungen, wenn ich scheinbar abwesend bin. Nur wenige wissen, wie sie mich stören können. Das auch nur, weil ich es so will. Weil sie meine Verbindung zur Aussenwelt sind. Sie sind meine Brücke. Für alle anderen gilt, Finger weg. Wobei berühren, das geht nicht. Das dürfen nur wenige. Im Grunde genommen, nur meine Frau. Sonst niemand. Ich toleriere es von ganz Wenigen. Aber es ist ein tolerieren. Mehr nicht. Nur von meiner Frau ist es auch erwünscht.
Sich verlieren hat auch seinen guten Seiten. Ich kann mich erholen. Kann über Dinge nachdenken, über die ich sonst nicht nachdenken könnte. Denn der Alltag ist nicht dafür da, das ich denken kann. Er ist dafür da, das ich was tue. Tun aber bedeutet nicht denken. Nicht so denken, wie ich will. Ich muss an vieles denken. Vieles planen. Aber ist es das, was ich denken will? Nun, nicht immer. Aber das ist auch gut so. Denn so kann ich auch was sinnvolles tun. Das ist ja das, was ich will. Etwas sinnvolles tun. Nicht einfach nur arbeiten, damit gearbeitet ist. Sondern, dass das Ganze einen Sinn ergibt. Sonst würde ich es lassen.
Ich kann mich auch in meinen Sinnen verlieren. Besonders wenn es darum geht Musik zu hören. Dann bin ich weg. Das ist meine Welt. Eine meiner Welten. Wenn es mein Gehör zulässt, höre ich gerne laut Musik. Denn so kann ich sie sehen. Kann mich in diesen Bildern verlieren. Kann meinen Verstand entspannen. Nur, das tue ich nicht oft. Aber wenn, dann richtig. Ich finde es auch gut, das ich das kann. So habe ich einen Methode die mich komplett von der Aussenwelt abschirmt. Ich höre und sehe nur Musik. Mehr nicht.
Sich verlieren kann aber auch gefährlich sein. Dann wenn ich auf nichts mehr reagieren. Wenn mir alles egal ist. Wenn mir alle, ausser meiner Frau, egal sind. Wenn sie mich zu fest nerven. Wenn sie immer nur wollen und nie geben. Wenn sie meinen, sie müssen mich für alles Mögliche einspannen. Nein, dann ziehe ich mich in mich zurück. Das ist nicht richtig. Doch ist es. Ich kann leider nicht sagen, was ich will. Kann mich nicht wehren. Der Rückzug ist mein Weg zu zeigen, das mir was nicht passt. Ich verliere mich dann in mir selbst.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Asperger und das nicht Vertragen

Die Welt ist ein komischer Ort. Alles ist so laut und hektisch. Nur eines ist jetzt gut. Es ist dunkel. Ja, die Welt erscheint für mich. Denn im Dunkeln kann ich sein. Das Dunkle ist für mich keine Gefahr. Es ist für mich etwas, das ich vertrage. Was die Muggel nicht können. Sie ertragen das Dunkle am Morgen nicht. Sie wollen Licht. Sonst haben sie Angst. Ich verstehe das nicht.
Auch der Lärm den sie machen, vertrage ich nicht. Alles was sie tun, ist laut. Alles was sie tun ist hektisch. Wieso nur? Ich denke, ihnen macht das weniger oder nichts aus. Sonst würden sie nicht so sein, wie sie sind. Sie würden Maschinen entwickeln, die leise sind. Nicht laut. Sie würden sich bemühen, das die Welt ruhiger wird. Doch wird sie ruhiger, haben sie Angst. Sie brauchen den Lärm. Sie brauchen das Chaos. Auch wenn sie NEIN sagen. Nun, das glaube ich nicht. Denn sonst wäre die Welt nicht so, wie sie ist. Laut und hektisch. Sie wäre ruhig und geordnet. Kein Chaos. Das Chaos vertrage ich nicht. Die müssen immer Chaos machen. Stressen. Kommen nicht zur Ruhe. Wollen immer ganz Vorne sein. Immer dabei sein. Wieso?
Mir reicht mein Leben. Mir reicht das, was ich habe. Wieso sollte ich immer mehr und mehr wollen? Kann ich nicht sagen, dass das was ich erreicht habe, nicht wenig ist? Ich denke, ich kann es sagen. Ich war früher schon mit dem was ich hatte zufrieden, habe nie begriffen, wieso die Muggel immer mehr und mehr wollen. Gibt man ihnen etwas, wollen sie mehr. Sie sind nicht zufrieden. Nur, wieso? Ist es das Wesen des Muggel immer mehr zu wollen. Nie zufrieden zu sein. Immer besser dazustehen, als man ist? Ich weiss es nicht, nehme es aber an. Denn sonst wäre die Welt nicht so wie sie ist.
Ich vertrage nur wenig Licht. Was tun die Muggel. Sie machen so viel Licht sie können. Wieso? Nun, sie brauchen es. Sonst sind sie nicht sicher. Sonst haben sie Angst. Keine Ahnung. Ich jedenfalls komme im Dunkeln gut zurecht. Ich brauche sehr wenig Licht. Wieso sollte ich mich selbst bestrafen? Das ist nicht logisch.
Gut, die Muggel sind nicht logisch. Aber das scheint sie nicht zu stören. Denn alle sind so. Nicht logisch. Ich denke, desshalb stören sie sich nicht an anderen Muggel. Obwohl sie sie stören. Ich verstehe das nicht. Sie wollen mit anderen Muggel zusammen sein. Aber doch nicht. Sie sprechen miteinander, und kaum ist eines weg, lästern sie. Das können nur Muggel. Sie meinen, sie seine weiss nicht was. Aber es sind Muggel.
Ich vertrage sie nicht immer. An manchen Tagen sind sie mir egal. An manchen Tage ertrage ich sie. Aber meistens vertrage ich sie nicht. Wieso? Nun, ich denke, weil ich sie nicht verstehe. Immer weniger verstehe. Immer weniger in ihrer Welt bin. Obwohl ich in ihrer Welt bin. Paradox. Aber so ist es nun mal. Ich kann damit leben. Mich stört das nicht. Ich meine, ich muss zu mir schauen und nicht zu den Muggel. Das können sie für sich ganz gut alleine.
Immer nur zu wollen, aber nie zu geben. Das sind die Muggel. Sie sind im nehmen sehr gut. Im Geben, da haben sie Mühe. Ich verstehe sie nicht. Muss ich auch nicht. Ich muss schauen, dass ich mein Leben auf die Reihe kriege und nicht deren Leben. Es ist ja nicht meins.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Asperger und Chaos

Die Welt ist für mich ein riesiges Chaos. Alles ist ein Durcheinander. Dabei ist es nicht so, das die Muggel Chaos sind, sondern deren Lärm. Ihre Stimmen. Ich nehme das als Chaos war. Das irritiert. Das bringt mich dazu das ich nicht denken kann. Nicht weiss wo ich hingehöre. Nur Chaos. Das Chaos ist in meinem Kopf. Vor meinen Augen.
Chaos ist für mich etwas, das Normal ist. Das ist normal weil ich es nicht anders kennen. Nicht anders wahrnehme. Ich wusste ja lange nicht, was mich irritiert. Was ich vom  Handeln, Denken. Was es ist. Das weiss ich heute. Das war mühsam. Aber ich habe es herausgefunden. Nur, was tue ich mit diesem Wissen? Ich meine, bringt mir das was? Ja, es bringt mir was, da ich weiss, was mich irritiert. Aber nein, da ich nichts dagegen tun kann. Wieder einmal ein Paradox. Ja und nein. Aber so bin ich nun mal. Paradox. Ja und nein. Schwarz und weiss.
Chaos und kein Chaos. Nur so kenne ich die Welt. Nur so nehme ich sie wahr. Bin ich mit meiner Frau zusammen, so habe ich kein Chaos. Bin ich alleine in meiner Wohnung, so habe ich kein Chaos. Bin ich draussen, am arbeiten, so habe ich Chaos. Dies wegen der Sinneseindrücke. Wegen dem, wie ich auf Licht und Lärm reagiere. Dagegen kann ich nichts tun. Auch ist es so, das ich immer empfindlicher werde. Früher war es noch nicht so extrem. Aber mit den Jahren schon.
ich hoffe, das sich das nicht noch viel mehr steigert, denn sonst kann ich nicht mehr raus. Nicht mehr arbeiten. Brauche nur meine Ruhe. Wobei, Ruhe nicht das richtige Wort ist. Kein Lärmchaos. Keine Muggel die lärmen. Manchmal macht mir das nichts aus. Manchmal. Aber eben, je länger je weniger.
So wird jeder Tag zu einem Kampf. Ein Kampf gegen mich. Gegen das Chaos. Das Chaos das ich nicht besiegen kann. Das Chaos mit dem ich leben muss. Aber das nicht eifach ist, mit dem zu leben. Nun, ich muss aber. Sonst kann ich ja nichts mehr tun. Das will ich auch nicht. Ich will arbeiten, leben, lieben. Das will ich. Nicht verdammt sein. Verdammt sein zum nichts tun. Das ist nicht mein Ding.
Also muss ich das Chaos ertragen. Muss mich ihm stellen. Nur, besser wird es nicht. Entgegen dem, was immer behauptet wird. Man gewöhnt sich an alles. Nein, an das gewöhne ich mich nie. Das kann ich jetzt nach vielen Jahren mit Gewissheit schreiben. Nur, das bringt, wie geschrieben, nichts.
Was soll es. Ich muss mich dem stellen. Auch wenn es nicht einfach ist. Auch wenn ich an manchen Tagen nichts tun kann. Oder nicht viel. Das ist halt so. Muss ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Was ist das? Nein, das habe ich nicht. Ich bin wie ich bin. Damit muss ich zurecht kommen. Aber auch mein Umfeld. Ob sie wollen oder nicht. Ich kann und will mich nicht ändern. Schliesslich bin ich es, der unter dem Chaos der Muggel leidet. Der das ertragen muss. Nicht sie. Also ist es mir egal, was sie denken.
Ich versuche das Beste zu geben. Nur, das Beste ist nicht immer das, was sichtbar ist. Gegen Aussen. Aber ich denke viel. Wenn ich kann. Wenn ich nicht wegen des Chaos leere Gedanken habe.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Asperger und die Sozialisierung

Was ist richtig und was ist falsch? Diese Frage kann niemand wirklich beantworten. Es häng davon ab, in welcher Gesellschaft man lebt. Allgemein wird doch davon ausgegangen, das das was die Mehrheit tut und denkt, richtig ist. Entspricht jemand nicht dieser Norm muss er korrigiert werden. Muss sozialisiert werden. Das ist der Weg der Muggel. Sie tun dies auch mit ihrer Art. Aber sie tun dies auch mit uns. Sie wollen, das wir so werden wie sie. Das wir so denken wie sie.
Wieso wollen sie das? Ich meine, sind wir nicht einfach eine andere Form dessen, was sie sind? Sind wir nicht auch Menschen? Manchmal kommt es mir so vor, als ob wir dies nicht wären. Als ob wir keine Menschen seien, sondern einfach nur Autisten. Das wir korrigiert werden müssen.
Doch wie wäre es für die Muggel, wen wir sie sozialisieren. Ihnen beibringen würden, wie wir denken und handeln. Was für uns wichtig ist. Wie wir die Welt sehen. Wie würden sie reagieren. Wahrscheinlich mit Wut und Aggression. Sie denken aber nicht daran das zuzulassen. Wieso auch? Sie sind ja die Richtigen. Sie sind die die uns beibringen wollen, wie wir zu leben haben.
Nun, ich bin dagegen. Ich sehe nicht ein, wieso ich mich von denen korrigieren lassen sollte. Wieso ich nicht meine Leben so leben soll, wie ich will. Das tue ich auch. Ich lebe so, wie ich will. Nicht so wie die Muggel denken, das ich es leben soll.
Die Muggel haben keine Ahnung von Zahlen und Formen. Ordnung. Sie sehen nur das, was sie sehen wollen. Aber sie sehen nicht das, was ist. Sie sehen das Ganze, nicht aber das Detail. Wir schon. Ich schon. Ich sehe die Welt in Zahlen. Sehe sie in Formen, die sie nicht sehen können. Bin ich desswegen ein schlechterer Mensch? Nein. Anders. Sie verstehen das nicht. Sie verstehen nicht, wieso wir aggressiv werden können, wenn sie uns aus unserer Welt herausholen. Wenn sie uns in ihre Welt reissen wollen. Sie verstehen das nicht.
Ich lebe in einer Welt die sie nicht sehen können. Die nichts mit der Welt zutun hat, die uns umgibt. Die Muggel leben aber genau in der Welt die sie sehen. Sie wollen, das wir auch in dieser Welt leben. Nun, die haben sie in Griff. Sie sind da die Herren. Nicht wir. Wir müssen uns ihnen fügen. Nur, wieso? Ich meinen, sind wir nicht Herr unserer Welt? Die die wir in uns haben. Um uns. Die aber keinen Kontakt zu ihre hat. Sie verstehen nicht. Sie meinen, sie verstehen. Aber sie tun es nicht. Wie auch? Sie haben diese Fähigkeit nicht. Da ihnen unsere Art Angst macht, versuchen sie uns behindert zu machen. Versuchen uns aus ihrem Leben zu entfernen. Versuchen uns zu sozialisieren. Nach ihren Massstäben. Nicht nach dem was wir wollen und denken. Sie leben in Emotionen und Gefühlen. Nun, das ist ihre Welt. Unser ist die Logik. Das Abstrakte. Das Denken. Das ist was anderes. Aber doch das Selbe. Den wir sind Menschen. So wie sie.
Woher sie sich das Recht nehmen uns so zu behandeln wie sie es tun, weiss ich nicht. Aber sie tun es. Wer gab ihnen die Vollmacht dazu? Wir? Nein. Sie. Ich versuche die Muggel auch nicht zu korrigieren. Ich organisiere auch keine Therapien. Nichts. Wieso sollte ich? Jeder soll so leben, wie er will. Jeder ist frei. Nur wir nicht. Wir müssen uns in einer Welt zurechtfinden, die wir nicht verstehen. Die nicht die unsere ist. Aber wir geben unser Bestes. Geben das, was wir können. Auch wenn es aus deren Sicht nicht viel ist. Aber sie sehen nicht, was wir denken. Das vieles von dem wir tun, nicht in ihrer Welt passiert, sondern in der unsrigen. Damit kommen sie nicht klar. Sie sehen uns mit starrem Blick. Scheinbar nichts tun. Aber dem ist nicht so. Sie verstehen nicht.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Asperger und Ideen

Das mit den Ideen ist so eine Sache. Ich habe selten Ideen. Denn Ideen setzen voraus, zumindest für mich, das man kreativ ist. Aber das bin ich nicht. Ich leite Dinge aus Bestehendem her und kreiere so scheinbar Neues. Aber Ideen? Nein, das ist nicht mein Ding.
Ich sehe immer wieder, was die Kreativen so alles mit ihren Ideen erschaffen. Was sie alles können. Nun, ich kann von dem allem nichts. Und doch kann auch ich etwas. Nur, ich musste mir irgendwann sagen, dass ich nicht so sein muss, wie die. Ich muss mich nicht mit denen vergleichen. Sie können ja auch Dinge nicht, die ich kann. So gleicht es sich wieder aus.
Nur, manchmal wäre es schon gut, wenn ich auch mal Ideen hätte. Wenn ich auch was einfach so tun könnte. Ich muss für alles lange denken. Muss mir vieles überlegen. Manchmal wünschte ich mir auch, das ich kreativ sein könnte. Das ich auch ein Künstler sein könnte. Aber ich bin es eben nicht. Ich bin nicht kreativ. Ideenreich. Nun, auf der anderen Seite kann ich dafür Dinge die die anderen nicht können. Das hatten wir ja schon. Aber ich muss mir das immer und immer wieder sagen. Denn sonst kriege ich den Eindruck, das die Anderen immer alles besser als ich können. Das sie mehr sind. Das ich nichts kann und bin. Nun, seit der Diagnose und den Jahren danach habe ich mich weiterentwickelt. Ich kümmere mich heute nur noch um das, was ich meine und denke. Nicht mehr um die Meinung der anderen. Mit Ausnahme derjenigen von meiner Frau. Ich will nicht mehr die Gedanken haben, das ich nichts bin und kann. Nur, weil ich keine Ideen habe. Weil ich mich nicht gut äusseren kann. Weil das was wichtig ist, mir verwehrt ist. Die Kommunikation der Muggel. Gesten, Gesichter, Emotionen, Mimiken. Das habe ich nicht. Wieso also sollte ich mich darum kümmern, was andere denken oder wollen. Ich meine, interessiert es die, was ich tue? Wohl kaum. Ich bin denen auch egal. Also können sie mir auch egal sein. Egotrip-mässig liest sich das. Aber das ist es mal wieder nicht. Es ist vielmehr so, das ich nicht mehr einen Zusammenbruch erleben will. Also schaue ich für mich. Meine Frau. Das reicht. Mehr braucht die Welt von mir nicht zu wollen.
Ideen sind nicht einfach. Für mich ich. Ich muss alles herleiten. Muss alles überlegen. Muss für alles einen Grund haben. Kann nicht einfach mal so etwas spontan tun. Alles muss in meinen Überlegungen mit einbezogen sein. Da bleibt keine Zeit und Energie mehr für Ideen. Nun, für die einen ist das nicht verständlich. Für die anderen schon.
Wenn ich gefragt werden, ob ich eine Idee von etwas habe, so sage ich immer nein. Dies, weil ich kein Wissen habe. Was eine Idee ist, keine Ahnung. Ich gebrauche das Wort, aber was sie genau ist, das weiss ich nicht. Wüsste ich es, so könnte ich erkennen, das ich welche habe oder auch nicht. Ich kümmere mich nicht darum.
Ich denke, das Struktur und Regeln das Gegenteil von der Idee ist. Das Erstere ist aber das, was ich brauche. Die Idee ist etwas für Muggel. Die können freier handeln als wir, die meisten von uns. Muggel können spontaner sein, als wir. Nun, ich denk erst wenn man ohne all die Regeln lebt kann man Ideen bekommen. Ich kann sie nicht bekommen, weil mein Leben voller Regeln ist. Regeln, die keiner erkennen kann. Die nur ich sehe und logischerweise befolgen kann. Aber sie sind da, auch wenn sie die anderen nicht sehen können. Da mein Leben aus Regeln besteht, bleibt kein Platz für Regeln. So hat jeder sein Leben. Ich kein anderes als meines. Ob ich mit ihm unzufrieden bin?, das werde ich immer mal wieder gefragt. Nein, das bin ich nicht. Wobei? Was ist zufrieden sein und was nicht?

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Asperger und keine Behandlung

Immer mal wieder lese ich, das die Muggel Behandlungsmethoden für Autisten anbieten. Ich weiss nicht, was das bringen soll. Denn wir sind nicht krank. Wir sind Menschen wie die Muggel auch. Es kann nicht sein, das wir so werden wie die Muggel, nur, weil sie uns nicht verstehen. Nur weil wir der Norm nicht entsprechen. Der Norm der Muggel. Dabei entsprechen die Muggel nicht meiner Norm. Nur, wen interessiert das schon? Ich meine, wir sind Wenige. Die viele.
Ich finde es krank, wen die Muggel uns immer wieder neue Behandlungen aufzwingen wollen. Wenn sie meinen, dass sie uns damit helfen. Ich selbst halte von alledem nichts. Wieso? Weil ich selber bestimmen will und es auch tue. Ich lasse mir nicht vorschreiben, was richtig und was falsch ist. Wer bestimmt dies? Die Muggel, wenn ich sie frage, wissen es auch nicht. Die Mehrheit hat immer recht. Nein, die Mehrheit ist dumm. Das ist meine Meinung. Ein Muggel mag ja noch gehen, aber eine Masse von denen? Nein. Das ist zu viel. Sie sind laut. Sie sind hektisch. Sie wollen uns immer belehren. Nehmen uns nicht. Behandeln uns wie Idioten, denen man alles sagen muss. Dabei haben wir einfach unsere eigene Art, wie wir in der Welt leben. Nur, das verstehen die Muggel nicht. Sie verstehen unsere Gedanken nicht. Müssen sie auch nicht. Aber sie sollen uns in Ruhe lassen mit ihren Belehrungen und Behandlungen. Wir sind nicht krank! Wir sind normale Menschen wie die Muggel auch. Menschen.
Ich verstehe nicht, wieso sich die Muggel das Recht herausnehmen uns umzuerziehen zu wollen. Uns ihre Gedanken und Handlungsweisen beizubringen. Was soll das bringen? Ich meine, wir behandeln die Muggel ja auch nicht, nur weil wir sie nicht verstehen. Weil sie anderes sind. Wir lassen sie auch in Ruhe. Nur, die Muggel meinen, sie tun uns einen Dienst. Sie helfen uns. Nein, sie helfen nur sich. Sie helfen ihrem Unvermögen zu verstehen, das es auch Menschen gibt, die nicht so sind wie sie. Die anders denken, fühlen, handeln. Nur weil wir anders sind, heisst das nicht, das wir gleich sein müssen. Das wir so sein müssen wie die Vielen. Nein, das müssen wir nicht.
Ich bin so wie ich bin. Wem das nicht passt, nicht mein Problem. Ich meine ich versuche mit den Muggel auszukommen. Schliesslich will ich ja leben und nicht abhängig sein. Das geht in Ordnung. Aber so wie ich versuche mich in der Welt der Muggel zurechtzufinden, sollten sie uns auch mehr in Ruhe lassen und nicht immer versuchen alles zu korrigieren, was uns ausmacht. Was unser Wesen ist.
Alles was von den Muggel versucht wird uns zu ändern führt nur zum Zusammenbruch, Aggression, Hass. Das muss nicht sein. Sondern wenn man uns lässt, dann können wir zeigen, was wir können und wollen. Man muss unsere Sprache lernen. So wie wir die Sprache der Muggel auch lernen müssen. Wie wir uns ihnen auch anpassen müssen, so sollen sie sich uns auch anpassen. Ich verstehe nicht, wieso immer nur wir die sein sollen die leiden müssen. Die sich den Muggel anpassen müssen. wieso uns die Muggel nicht lassen so wie wir sind. Jeder Mensch ist so geschaffen wie er geschaffen sein soll. Wieso also dem zuwiderhandeln? Nur weil sie nicht verstehen? Weil sie Angst haben? Ich weiss es nicht. Aber ich weiss, das ich mir nichts vorschreiben lasse. Das ich nicht so sein werde wie die Muggel. Sondern so bleibe wie ich bin.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Asperger und leere Gedanken

Leere Gedanken sind ein Paradox. Nichtdenken ist etwas, das nichts geht, und doch geht es. Ich kann Nichtdenken. Kann einen leeren Kopf haben. Ihn nicht wahrnehmen. Das ist nicht gut. Denn wenn ich leere Gedanken habe bin ich für nichts zu gebrauchen. Ich kann dann nichts tun. Wie sollte ich auch? Wer nicht denken kann, der kann auch nicht handeln. Bei mir ist das jedenfalls so.
Für mich ist der Gedanke so etwas wie ein Gefäss. Der Gedanke selbst ist nicht. Nur die Hülle. Was den Gedanken ausmacht, ist sein Inhalt. Der Inhalt erst lässt und leben und fühlen. Uns sein. Das ist etwas das ich im Normalfall auch habe. Gedanken gefüllt mit Vielem Zuvielem. Aber das ist für mich ok und normal. Ich kenne es nicht anders. Aber ich kenne es auch, das ich leere Gedanken habe. Das ich den Gedanken nicht füllen kann. Das ich meinen Kopf nicht merke.
Sie wie die Muggel die Emotionen brauchen, damit sie wissen das sie sind, brauche ich das mit meinem Kopf. Wenn ich ihn nicht wahrnehme, dann nehme ich nichts wahr. Ich kann nur abwarten bis das wieder vorbei geht. Das aber, kann Tage Woche dauern. Ich weiss es nicht. Kann es auch nicht steuern. Wüsste nicht wie.
Auch das ich das hier schreibe ist für mich schon eine riesige Anstrengung. Denn ich schreibe kann aber nicht denken. Überlasse das Schreiben meinen Fingern. Liest sich komisch, ist aber so. Meine Finger flitzen über die Tastatur, aber ich weiss nicht, was ich schreibe. Sie schreiben einfach wie von selbst.
Das ist nicht gut. Denn ich habe einen grossen Teil der Kontrolle über mich nicht. Ich merke mich nicht. Merke nichts. Das ist nicht gut. Nur, dagegen was tun, nein. Warten und lesen. Lesen hilft ein wenig. Auch Sport. Aber auch nicht in dem Mass wie er sollte. Aber besser als nichts. Nur, alles kostet mich enorm viel Energie. Ich muss mich für alles überwinden. Das ist nicht, weil ich faul bin, sondern weil ich nicht kann. Ich bin blockiert. Keine Gedanken. Leere Gedanken.
Ich habe auch schon gehört, das es schön sein muss, nichts zu denken. Nein, ist es nicht. Ich mag das nicht. Es ist die Grundlage dessen was ich bin. Denken. Nicht nichtdenken. Das ist nicht mein Ding.
Ich muss ständig was studieren. Lesen analysieren. Diskutieren. Aber nicht Nichts. Das geht nicht.
Aber es geht doch. So wie jetzt. Damit muss ich leben. Es ist ein Teil meiner Behinderung. Ich muss sie akzeptieren. Muss muss mich organisieren. Muss. Nun, muss ich ? Muss ich wirklich? Ja, wenn ich in dieser Welt zurecht kommen will, muss ich. Denn ich will ja nicht einfach nur existieren und abhängig sein. Ich will ich sein. Frei sein. Frei in den Gedanken. Den gefüllten Gedanken, nicht der Leeren. Das ist das, was komisch ist.
Lange wusste ich nicht, das ich das haben kann. Das weiss ich erst seit etwa einem Jahr. Diese Erkenntnis hilft mir nicht wirklich weiter. Aber ich weiss immerhin, das es nicht dauerhaft ist, sondern nur vorübergehend. Das ist immerhin beruhigend.
Leere Gedanken können aber auch gut sein. Sie entspannen das Gehirn. Entspannen mein ICH. Das ist auch gut. Vielleicht sind die leeren Gedanken ja eine Art Schutz vom Gehirn. Von meinem Verstand.

Samstag, 11. Oktober 2014

Asperger und das Zurückgezogen sein

Die Muggel leben in einer Welt in der sie sich einbringen. Sie nehmen und nehmen. Geben aber wenig. Sie leben alle so. Für sie ist es normal, das sie immer nur nehmen. Das alle nehmen ist auch allen gegeben. Doch es gibt Menschen die meinen, wenn sie geben, bekommen sie auch was zurück. Die meinen, wenn sie versuchen das Beste zu geben, sie etwas zurückbekommen. 
Das ist ein Trugschluss. Für die Muggel ist das nur praktisch. So müssen sie nicht tun. So müssen sie nicht geben. Sondern bekommen noch. 
Die einzige Lösung die ich habe, ist, das ich mich zurückziehe. Ich reagiere nicht mehr. Ich verschwinde in einem Welt. In meinen Gedanken. In dem, was mich interessiert. Nicht das, was die Muggel interessiert. Ich kann so ohne Probleme leben. Wieso sollte es auch ein Problem sein? Ich bin ja in meiner Welt. In der Welt zurückgezogen, die ich kenne. Die ich erschaffen habe. Die das ist, was ich als real bezeichne. Auch wenn sie die Muggel nicht sehen und verstehen können, so ist sie doch real. 
Werde ich gefragt, ob alles ok sei, so sage ich einfach JA. Es stimmt auch. Für mich ist alles ok. Denn ich bin da, wo ich am liebsten bin. Nicht in er komischen Welt der Muggel. In Meiner. Das verstehen sie nicht. Sie meinen dann, ich habe was gegen sie. Aber dem ist nicht so. Es wird mir manchmal einfach alles zuviel. Damit ich nicht zusammenbreche, ziehe ich mich in meine Welt zurück. Die Muggel wissen ja nicht, wenn mir was zuviel wird. Nur ich weiss es. Sie sehen dann nur meine Reaktion, die keine mehr ist. Das verstehen nur wenige. Müssen auch nicht mehr verstehen. Will ich auch nicht. 
Ich lebe dann in einer Welt, die ich verstehe. In der ich mir das gebe, was ich brauche. Was ich will. Ich gebe mir und erhalte von mir. Das ist mir genüge. Denn auf die Muggel ist kein Verlass. Sie denken nur an sich. Sie denken nicht weit. Sie denken nicht. Da ist es schwierig wenn man sehr weit denkt. Wenn man denken kann. Ich habe manchmal den Eindruck, der kann aber auch täuschen, das die Muggel selbst nicht wissen was sie tun. Sie handeln einfach. Sie denken nicht. Sie können sich nicht vorstellen, das ihr Handeln andere an den Rand eines Zusammenbruches führen können. Das ihr Handeln dafür sorgen kann, den Bezug zur Muggelwelt zu verlieren. Bewusst zu kappen. Das können sie nicht. Wie auch? Es sind Muggel. Sie kennen nur das, was sie kennen. Hauptsache es stimmt für sie. Hauptsache ihre kleine Welt ist in Ordnung. An Grosses denken sie nicht. Können sie nicht. Sie können nur so weit denken, wie sie sehen können. Weiter nicht. 
Ich bin ein Mensch, der im Geiste lebt. Der in Gedanken lebt. Nicht in dem, was die Welt ist. Mir sind geistige Dinge wichtiger, als das Besitzen. Deshalb lebe ich auch gerne in meiner Welt. Sie besteht nicht aus Materiellem. Sie besteht nur aus Gedanken. Aus Geist. Das verstehen die Muggel nicht. Aber so kann ich mich erholen. Von ihnen. So kann ich neue Kraft tanken. So kann ich mich beruhigen. 
Das Beste ist, wenn sie mich dann einfach in Ruhe lassen. Wenn sie nichts unternehmen. Selbst wenn, es würde nichts bringen. Ich habe keinen Verbindung zur Aussenwelt. Sie erscheint mir dann sehr weit weg. Klein. So sehe ich sie dann. Nicht im Geiste sondern mit den Augen. Sie ist in einer Ferne, die ich nicht überbrücken kann. Will. Wollte ich es, so bräuchte ich sehr viel Energie. Energie die mir zu schade ist. Die ich nicht aufbringen will. Für nichts. Nur damit es für die Muggel stimmt. Nein. Das muss nicht sein. Ihnen ist es ja auch egal, wie es anderen geht. Hauptsache es passt für sie. 
So lebe ich, wenn es mir zuviel wird, zurückgezogen. Das hat für mich auch den Vorteil, das ich dann endlich mal wieder vorankomme. Das ich mir vieles Überlegen kann, das für mich wichtig ist. Das aber auch anderen dienen kann. Aber in erster Linie geht es um mich. Es geht darum, das ich nicht wahnsinnig werde. Das ich mein Leben nicht für eine idiotisches Verhalten der Muggel wegwerfe. 

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Asperger und keine Gefühle

Ich wusste jahrelang nicht, das ich fast nichts empfinden kann. Das ich einfach bin. Nicht mitbekomme, wenn es jemandem nicht gut geht. Aber auch, wenn es jemandem gut geht. Ich konnte, und kann nicht so reagieren, wie es erwartet wird.
Dies hat mich, als ich das herausgefunden hatte irritiert. Ich wusste nicht, wie damit umgehen. Denn ich ging immer davon aus, das alle so sind wie ich. Nur, das dem nicht so sein könnte, darauf bin ich nie gekommen. Heute weiss ich davon. Und ich habe einiges versucht, das ich mitbekomme, wenn es jemandem nicht gut oder gut geht. Doch das lasse ich wieder sein. Denn ich kriege es nicht hin. Ich kriege die Gefühle der anderen nicht mit. Verstehe sie nicht. Wie auch, da ich sie nicht kenne. Das heisst nicht, das ich keine habe, aber ich kann sie nicht verstehen. Sie einordnen. Weiss nicht was mit ihnen anfangen. Ich denke, das ist einer der grössten Unterschiede zu den Muggel. Sie können es. Nicht immer perfekt, aber viel besser als ich.
Mit wurde auch immer mal wieder gesagt, ich sei ohne Gefühle. Dies einfach deshalb, weil ich nicht so reagierte, wie es erwartet wurde. Nun, mir war es damals egal und ist es heute auch. Denn was ich nicht kann, das kann ich nicht. Wieso sollte ich etwas tun, wozu ich keine Fähigkeiten habe? Die Muggel wollen uns beibringen auf Gefühle zu achten. Sie zu verstehen. Genau so gut könnte ich von ihnen verlangen, die Welt nur in Zahlen zu sehen. Töne in Formen. Viel schneller zu denken und zu gehen. Das können sie auch nicht. Ich sage aber denen nicht, das sie das können müssen damit ich sie akzeptiere. Ich lebe mit ihnen. Sie mit mir.
Wenn jeder jeden so akzeptiert wie er ist, hätten wir auch ein paar Probleme weniger. Aber die Muggel wollen, das wir die Gefühle verstehen. Sie wollen, das wir ihre Sprache sprechen. Nun, viele von uns können sie nicht. Verstehen auch nicht wieso sie sie lernen sollten. Es ist mühsam. Und ich reagierte, wenn ich es versuchte immer falsch. Nun, daher lasse ich das. Lebe so, wie ich bin. Sie müssen mit mir klar kommen und ich mit ihnen. Damit habe ich keine Probleme. Ich habe erst dann Probleme, wenn meine Art in Frage gestellt wird. Wenn ich nicht so sein darf, wie ich bin. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Sondern vielmehr damit, das alles andere zu extrem ist. Das das Muggel-Sein zuviel Energie braucht. Zuviel Denkarbeit. Das muss nicht sein.
Seit ich nicht mehr versuche so zu sein wie die Muggel, habe ich viel weniger Stress. Kann ruhiger leben. Kann leben ohne das ich immer denken muss ich muss jemandem genügen. Die andere Frage wäre doch, genügen sie mir? Diese Frage stelle ich mir aber nicht. Da sie nur ins Absurde führen würde.
Keine Gefühle zu haben, ist nicht schlimm. Wieso auch? Ich kenne es nicht anders. Kennen nur mich. Weiss nicht, wie es ist ein anderer zu sein. Weiss nicht, wie es ist, wenn man alles mitbekommt. Empathie als Stichwort. Damit kann ich nichts anfangen. Ich weiss aber wie ich sie nutzen kann um den Muggel zu erklären wie es mir geht. Das war auch nicht so einfach so eine Sprache zu entwickeln. Ich erkläre vieles das sie mich fragen, in Gleichnissen. Mit etwas das sie kennen. So ist es einfach. Denn in meiner Sprache würden sie es nicht verstehen. Sie bekämen Angst. Das muss dann auch nicht sein. Nicht das mich das stresst, wenn sie Angst bekommen, aber sie sind dann zu nichts mehr zu gebrauchen.
Gefühle sind für die Muggel. Ich habe meine eigene Art. Damit komme ich gut zurecht. Ich kann mein Leben so leben, wie ich will. Kann so sein wie ich bin. Ich denke, das ist etwas, das vielen Autisten versucht wird zu nehmen. Ihre eigene Art. Die Muggel verstehen nicht, das auch wir ein Recht auf Selbstbestimmung haben. Das auch wir leben wollen. Nur so, wie wir wollen und nicht wie die Muggel denken, das es richtig sei.

Dienstag, 7. Oktober 2014

Asperger und der Sinn

Für mich muss das was ich tue, Sinn ergeben. Einfach nur so zu sein, das ist nicht meins. Ich muss Sinnvolles tun, damit ich merke, das ich lebe. Mir kommt es manchmal so vor, als ob die Muggel nicht wissen was sie tun. Sie geben dem welches keinen Sinn ergibt einen Sinn, nur damit sie sich besser fühlen. Sie sind sinnlos. Sie wollen uns sagen, was sinnvoll ist und was nicht. Dabei wissen sie nichts. Sie verstehen nicht, das wir unsere eigene Vorstellung von Sinn haben. Das wir Dingen einen Sinn geben können, die sie nicht sehen. Zahlen zum Beispiel. Oder Gegenstände, welche richtig angeordnet sein müssen. Sie verstehen nicht, das ich dem einen Sinn gebe, wenn sie richtig angeordnet sind. Sie sehen den Sinn darin nicht. Für sie ist es einfach lustig. Ein Autist der Ordnung schafft. Nein, ich gebe dem einen Sinn. Meinen Sinn.
Auch sind meine Sinne nicht so wie die der Muggel. Ich kann Dinge wahrnehmen die sie nicht können. Aber sie können Dinge wahrnehmen die ich nicht kann. So gleicht es sich wieder aus. Nur, das sie davon ausgehen, das ihre Sinneswahrnehmung die richtige ist. Nicht die meine. Ich weiss das ich mich von den Muggel unterscheide. Ich weiss auch, was es ist. Deshalb verstehe ich sie besser als sie mich.
In der Diagnose sehe ich ebenfalls einen Sinn. Den Sinn sein Leben neu zu beginnen. Zu überdenken, was schief gelaufen ist. Aber auch, was gut ging. Was brauche ich, damit ich ruhiger und sinnvoller leben kann? Nun, diese Frage hatte mich lange beschäftigt. Monate. Heute habe ich noch immer nicht die definitive Antwort. Aber ich kann schreiben, das mein Leben sinnvoll ist. Ich sehe einen Sinn in meinem Leben. Das ist etwas, was ich so noch nie hatte. Die Diagnose hatte mich dazu gebracht über der denn Sinn und Unsinn dessen nachzudenken was ich bin und tue.
Nur, das ich feststellte, das vieles von dem was ich tat, deshalb misslang, weil ich Asperger bin und es nicht wusste. Vieles wäre mir erspart geblieben. Aber auf der anderen Seite ist es so, das mich genau diese Erfahrungen weiterbringen. Ich kann heute anderen helfen, dass sie nicht das Selbe erleiden müssen wie ich. Wenn sie denn wollen.
Der Sinn ist für mich etwas, das nicht beschreibbar ist. Deshalb nicht, weil es etwas geistiges ist. Etwas das in uns ist. Etwas, das für jeden anderes ist. Wenn er den überhaupt einen Sinn in dem sieht was er tut oder ist.
Die Sinnfrage ist so alt wie die Menschheit. Sie will wissen woher sie kommt und wohin sie geht. Nun, ich frage das nicht, sondern, ergibt das was ich tu einen Sinn. Einen Sinn für mich, für die anderen. Das ist meiner Meinung nach wichtiger, als die Frage nach dem woher und wohin. Die kann eh nie beantwortet werden und ist somit sinnlos.
Ich versuche meinem Leben einen Sinn zu geben. Dies durch meine Beziehung zu meiner Frau. Aber auch in meiner Arbeit. Beides zusammen ergibt für mich den Sinn in meinem Leben. Einfach nur zu sein, das reicht mir nicht. Das hatte ich auch schon mehrere Male. Das muss nicht mehr sein. Denn so wird das Leben sinnlos. Und das muss ja nicht sein. Wer seinem Leben einen Sinn gibt, der ist auch zufriedener. Der kann mehr leisten. Nicht nur auf Arbeit, sondern in seinem ganzen Leben. Der ist ruhiger. Dies weil er nicht immer den Sinn sucht. Diese Suche ist anstrengend. Viel geben ihrem Leben einen Sinn indem sie immer etwas Neues haben müssen. Indem sie nie zufrieden sind mit dem was sie haben. Sie erkennen nicht, das sie bei sich selbst beginnen müssen und nicht immer den anderen Schuld geben sollen. So ergibt dann alles wieder Sinn.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Asperger und komische Flexibilität

Ich habe immer wieder gehört, das ich flexibel sein muss. Das ich mich einfach den Gegebenheiten anpassen muss. Das das sich schon gibt. Nun, das ist einfacher gesagt, als getan. Denn, ich bin nicht flexibel. Auch wenn es gegen Aussen so wirkt. Im Innern bin ich es nicht. 
Aber auch ich habe eine Flexibilität. Eine Komische. Sie ist nicht nachvollziehbar. Entspricht nicht dem was die Muggel unter flexibel verstehen. Ich kann schnell etwas ändern. Kann das was ich nicht mehr will, einfach weglassen. Kann mich Gegebenheiten schnell anpassen. Aber nur dann, wenn sie von mir kommen. Alles was von Aussen kommt, ist schwierig. Das muss ich zuerst durchdenken. Muss es mir vorstellen können. Obwohl, das nichts bringt, tue ich es trotzdem. 
Nun, das was ich schnell ändern kann, irritiert die Muggel. Denn ich kann sagen, das es einfach nicht mehr ist. Das es anders läuft. Das war es. Sie kommen dann damit nicht klar. Verstehen nicht, wieso ich etwas einfach weglassen kann. 
Aber ihre Flexibilität muss ich dann verstehen? Ich meine, sie gehen einfach davon aus, das alle so sind wie sie. Aber dem ist nicht so. Ich habe wie geschrieben, grosse Probleme mit dem was die Muggel immer wollen. Sie wollen immer alles anders. Sie können nie mit dem zufrieden sein, was sie haben. Das muss ich nicht verstehen. Tue ich auch nicht. 
Das Chaos das die Muggel mit ihrer Flexibilität verursachen, können sie sich nicht vorstellen. Sie sind es gewohnt, das alles so läuft, wie sie wollen. Wenn nicht, machen sie Stress. Sie randalieren. Chaoten herum. Sind laut. Spinnen. So kommen sie mir jedenfalls vor. Wegen allem, was ihnen nicht passt, verursachen sie einen riesen Stunk. Würde ich das jedes Mal tun, wäre ich ein Terrorist. Ich meine ich würde nur noch Stress machen. Aber das geht nicht, und will ich auch nicht. Ich will mein Leben leben. Meine Ruhe haben. Und keinen Stress mit den Muggel. Deshalb meide ich sie, so gut ich kann. Ich kann mit ihnen arbeiten. Ich kann in ihren Läden einkaufen. Aber alles im Mass. Nur nicht zu lange. Sonst kriege ich Kopfschmerzen. Schwindel. Die Welt verschwindet. 
Ich denke, die Muggel sind sich dessen nicht bewusst. Sie sind wie sie sind. Manchmal ok, aber meistens nervig. Sie stehen im Weg. Sie sind laut. Sie machen Chaos. Sie können nie mit dem zufrieden sein, was sie haben. 
Nun, das ist nicht schlimm. Aber sie sollen nicht immer alles ändern. Ich muss nicht flexibel sein. Wieso sollte immer nur ich mich anpassen müssen? Haben nicht wir auch ein Recht auf ein Leben, so wie es uns passt. Wie wir leben können, ohne zuviel Stress zu haben. Ich denke, wir haben das Recht dazu. Auch wir haben Bedürfnisse. Auch wir haben wünsche. Nicht nur die Muggel. Aber sie meinen immer, das sie uns ändern müssen. Wieso? Ich meine sie wollen uns ändern, weil sie uns nicht verstehen. Weil sie Angst vor uns haben. Weil sie nicht verstehen. 
Die Welt ist komisch. Für mich jedenfalls. Flexibel sein, ist das eine. Aber die Hektik und er Lärm das andere. Das macht auch den Muggel zu schaffen. Ja, aber nicht so wie mir. Ich habe ein Gehör, das sehr empfindlich ist. Auch meine Augen sind sehr empfindlich. Nur, die Muggelwelt ist nicht dafür geschaffen. Muss sie auch nicht. Sonst würden die Muggel wieder Angst bekommen, wenn es immer dunkel wäre. Wenn es ruhig wäre. Dann aber wäre ich flexibel. Weil dann alles andere nicht mehr ist. Weil ich dann so sein kann, wie ich bin. Und mich nicht immer ab dem Licht und dem Lärm nerven muss. 
Aber eben, ändern kann ich es nicht. Muss ich auch nicht. Ich denke, das ich mich so eingerichtet habe, das es für mich passt. Das ich ein Leben leben kann, das so ist wie ich es will. Das Beste versuche ich aus dem zu machen, was ich habe und kann. Aber auch aus dem was auf mich von Aussen einwirkt. 

Freitag, 3. Oktober 2014

Asperger und das Chaos im Kopf

Abweichung und Planänderungen gehören zum Leben. Es ist normal, das kein Tag so ist wie er sein sollte. Wie ich ihn mir vorstelle. Damit lebe ich ganz gut. Dachte ich zumindest. Ich dachte, ich mich kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Kann mich nicht irritieren. Aber dem ist nicht so. Auch wenn ich es nicht merke, so merkt es mein Umfeld. Besonders meine Frau.
Das Chaos im Kopf kommt daher, das wenn sich was ändert, oder ich nicht weiss, was mich erwartet. Es entsteht einfach. Es bringt mich aus dem Konzept. Aus meinen Gedanken. Das geht so weit, dass ich meinen Körper nicht mehr wahrnehmen kann. Das ich einfach nur noch bin. Dagegen etwas tun? Keine Ahnung, ich jedenfalls weiss keine Lösung. Einfach nur zu sagen, ich soll mir keine Gedanken machen, das bringt nichts. Denn ich tue es, auch wenn ich es nicht will. Mein Gehirn macht diesbezüglich das, was es will. Auf der anderen Seite ist das ein Teil des Asperger. Meiner Behinderung. Damit muss ich leben. Damit kann ich leben. Auch wenn es mich manchmal selber stresst. Besonders dann, wenn es mein gewohntes Leben einschränkt. Denn im Grunde genommen will ich mich nicht einschränken lassen. Will nicht auf etwas verzichten nur weil ich eine Diagnose habe.
Ich tue einige Dinge nicht mehr. Aber das heisst nicht, das mich das einschränkt. Im Gegenteil es lässt wieder Raum für Neues. Aber das Neue ist halt wieder eine Abweichung. Als entsteht wieder ein Chaos im Kopf. Entsteht wieder die Körperlosigkeit. Dagegen kann ich nichts tun. Es ist nicht ein  ein Dauerzustand. Aber auch nicht so, das es selten ist. Damit umzugehen ist nicht einfach. Ich muss meinen Alltag sehr genau strukturieren damit ich nicht ständig ein Chaos im Kopf habe. Damit ich nicht ständig gestresst bin. Sonst könnte ich nichts mehr tun. Würde nur warten damit der Tag zu Ende geht. Das kann es auch nicht sein. Ich brauche die Herausforderung. Die Herausforderung besteht für mich darin, das ich den Tag meistere. Das ich etwas Sinnvolles getan habe. Aber auch, das ich etwas gelernt habe. Jeden Tag etwas lernen. Und sei es noch so was kleines. Aber mit der Zeit entsteht so ein riesiges Wissen. So kann ich auch mein Chaos im Kopf besser ordnen. Denn ich kann so vieles irgend etwas zuordnen. So entsteht eine Logik, die nur ich verstehe, aber sie muss ja auch nur für mich sein. Denn niemand sonst kann mir sagen wie ich was einordnen und denken soll. Ich baue mir meine eigene Welt zusammen. Ein Welt die nicht aus Chaos besteht. Die logisch ist. Die ich verstehe. Dafür muss ich aber immer einen logischen Grund in der realen Welt erkennen. Muss verstehen wieso was wie ist. Das ist nicht immer einfache. Denn alles erklären zu wollen, das geht nicht. Aber ich muss das tun. Nur so kann ich klar denken. Kann meinen Tag leben. Einfach nur zu sein, das ist nicht. Denn sonst würde ich in eine GedankenWelt abdriften die nicht gut ist. Die fern der Welt ist. Die fern von allem ist. Ich würde mit der Zeit nicht mal mehr meine Wohnung verlassen. Wieso auch? Ich meine, wieso soll ich in eine Welt gehen, die nicht real ist, obwohl sie die Reale ist? Dann wäre meine GedankenWelt meine reale Welt. Das ist nicht gut.
Das Chaos im Kopf wirkt sich auch auf mein Handeln aus. Ich kann dann fast nichts tun. Kann nicht wirklich sprechen. Kann nur denken. Kann nur sein. Deshalb versuche ich es zu vermeiden wenn ich kann. Versuche nicht mich stressen zu lassen. Es reicht schon, das ich jeweils einen Tag vor mir habe, den ich nicht im Detail überblicken kann. Aber das muss ich auch nicht. Denn sonst wäre es ja keine Herausforderung. Und ich denke, das ich dank meiner Frau das Chaos in meinem Kopf reduzieren konnte. Denn sie gibt mir den Rahmen und den Halt, den ich brauche. Sie hilft mir. Aber sie liebt mich auch so, wie ich bin. Ich denke, das ist das Wichtigste. Jemandem zu haben, dem man vertrauen kann. Der einem so akzeptiert wie man ist. So entsteht weniger Chaos und mehr Ordnung.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Asperger und keine Aussenwahrnehmung

Muggel nehmen die Welt wahr. Sie merken die Welt um sich. Sie merken die anderen. Sie können sich darauf verlassen. Meistens. Für sie ist es normal, das sie das können.
Mir jedoch wurde es erst vor einigen Jahren bewusst, dass ich das nicht kann. Das ich keine Wahrnehmung gegen Aussen habe. Das ich nicht merke, wenn jemand im Raum ist. Das ich die Gegenstände nicht merke. Das ist für mich kein Problem. Ich kenne es nicht anders. Wenn ich das jemandem erkläre, so verstehen er nicht. Wie auch? Das ist ja etwas, was wahrscheinlich nur wenige Menschen kennen.
Ich habe über dieses Thema schon mehrere Male geschrieben. Es ist etwas, das mich, seit ich das weiss, beschäftigt. Der Grund ist, das ich auch gerne wissen würde, wie es ist, die Welt um mich zu spüren. Zu merken, das sie da ist. Aber ich denke, das wird nie der Fall sein.
Es ist so, wie in einem Glashaus. Ich sehe die Welt um mich. Ich kann mit ihr kommunizieren. Aber ich bin nicht Teil von ihr. Ich bin nur Teil von mir. Das ist für ich die bildliche Darstellung des Autismus. Das Glashaus. Nur, das es ein sehr kleines ist. Es ist eng um mich. Wie eine zweite Hülle. Wie eine zweite Haut. Eine Haut die fast nichts durchlässt.
Nun, ich habe gelernt mich damit zu arrangieren. Habe gelernt, dass ich trotzdem ohne mich viel zu stossen, durch die Welt bewegen kann. Seit ich das weiss, habe ich viel weniger blaue Flecken. Weniger Schürfungen. Ich benutze meine Hände dafür. Ich taste mich durch die Welt. Wie einer im Dunkeln. Nur kann ich das so machen, das es nicht auffällt. So bewege ich mich scheinbar mühelos. Doch dem ist nicht so. Ich muss mich sehr konzentrieren. Muss gut schauen. Dies auch, weil ich nicht den Sehwinkel der Muggel habe. Meiner ist eingeschränkt. Nur, auch das wusste ich lange Jahre nicht. Heute weiss ich es. Ich schaue einfach mehr nach links und rechts als andere Menschen. Das ist für mich normal. Das ist auch nicht hinderlich. Im Gegenteil. So bekomme ich mehr von der Welt mit als zuvor. Ich kann so Gefahren schneller erkennen. Kann ihnen besser ausweichen.
Nur, das ganze funktioniert nur, wenn ich nicht müde bin. Wenn ich müde bin, dann verschwindet alles. Ich bekomme fast nichts mehr mit. Sehe auch nicht mehr so breit, wie durch den Tag. Höre aber besser. Bin Lichtempfindlicher. Nun, das ist nicht tragisch. Denn im Normalfall bin ich zu hause. Dann spielt es keine Rolle. Da kann ich mir ja meine Umgebung so einrichten, wie ich will.
Nur, für Muggel ist es irritierend wenn ich gegen sie laufe. Sie meinen dann, ich schaue nicht. Nein, ich nehme sie nicht war. Das passiert leicht, wenn ich von vielen Menschen umgeben bin. Da bekomme ich dann fast nichts mehr mit über. Dann wird es schwierig, wenn ich alleine bin. Jedoch ist das so selten der Fall. Im Normalfall ist meine Frau bei mir. Sie hält mich. So habe ich Kontakt zu ihr. Kontakt zur Aussenwelt. Dann bin ich auch abgelenkt. Das hilft. Ablenken. Etwas lesen. Plakate. Mit ihr sprechen. So bekomme ich ein wenig weniger mit über. Das reicht schon, damit ich nicht gestresst bin. Es braucht nicht viel. Aber das Wenige, das es braucht ist entscheidend. Das wissen nur die Wenigsten. Der Unterschied von uns zu den Muggel ist klein. Aber entscheidend. Er macht den Unterschied. Dieser kann aber so gross werden, das es fast unmöglich ist sich in der Welt der Muggel zurecht zu finden. Besonders dann, wenn man keine Aussenwahrnehmung hat. Auch merke ich nicht, wenn mich jemand anschaut. Das hat Vorteile aber auch Nachteile. Schaut mich meine Frau an, so will etwas von mir. Nur, ich merke es nicht. Reagiere nicht. Sie weiss es, und ich denke, dass es sie nicht stört. Jedoch bei anderen Menschen die mich nicht kennen, kann das leicht zu Problemen führen. Denn sie meinen, dass ich sie nicht beachte. Dem ist aber nicht so. Ich merke einfach nicht, wenn sie mich anschauen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen wie das ist. Muss ich das? Nein, denn ich kenne es nicht, und vermisse es also nicht. Sage ich das denen die mich nicht kennen, so sind sie irritiert. Aber ich denke, sie haben Verständnis. Zumindest diejenigen die sich mit dem Autismus auskennen.
Es braucht Verständnis wenn jemand die Aussenwelt nicht wahrnehmen kann. Nicht einfach dumme Sprüche. Die helfen nicht weiter. Aber die Muggel tun genau das. Dies nicht mit böser Absicht. Sie wissen es nicht besser. Sie wissen nicht, wie es ist, wenn man in sich selbst gefangen ist. Wenn man nicht merkt, das einem die Welt umgibt. Andere Menschen. Sie verstehen nicht. Doch durch Erklärungen kann das gemildert werden. Die Muggel verstehen dann und machen keine dummen Sprüche mehr.