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Sonntag, 31. August 2014

Asperger und Licht

Ich habe schon mal über das Licht geschrieben. Aber ich denke, das ist ein Thema, das wichtig ist. Für mich jedenfalls. 
Licht ist etwas, das wir alle brauchen, damit wir die Welt um uns erkennen können. Etwas tun können. Für mich ist es aber so, das ich sehr wenig Licht brauche. Mir reicht eine Kerze. Mehr brauche ich nicht, damit ich mich zurecht finde. Nur zum lesen brauche ich mehr Licht. 
In vielen Räumen ist es mir zu hell. Da liegt daran, das die Beleuchtung direkt von der Decke kommt. Dann auch noch in Form eines sehr weissen Lichtes. Das ist so hell, das ich die Augen kaum offen halten kann. Auch beginnen die Augen zu schmerzen. 
Bin ich in einem Raum, und habe das Licht ausgeschaltet, und es kommt ein Muggel das Licht macht, so kann ich ausrasten. Die Muggel machen automatisch Licht. Wieso weiss ich nicht. Ich habe aber eine Vermutung. Sie haben Angst. Sie haben vor dem Dunkeln Angst. Auch wenn von Aussen das Tageslicht in den Raum scheint, machen sie trotzdem Licht. Ich vermute auch, das viele Muggel halt nicht so sehen wie einige von uns. Dass sie nicht die Empfindlichkeit haben, die wir haben. Sie verstehen auch nicht, das die Abwesenheit von Licht eine Befreiung sein kann. 
Ich kann im Dunkeln viel besser arbeiten als in Hellen. Die Dunkelheit brauche ich. Sie lenkt mich nicht ab. So sehe ich nur das, was ich sehen muss. So kann ich mich auf das fokussieren, was ich tun muss. 
Diese Überempfindlichkeit ist immer wieder mal ein Diskussionspunkt. Wenn ich mit Muggel arbeiten muss, dann muss ich ihnen das zuerst erklären. Sie verstehen aber nicht gleich. Er wenn sie meine Reaktion sehen, wenn es zu hell ist, dann verstehe sie langsam. 
Auf der anderen Seite, mag ich Sonnenlicht. Ich kann auch ohne Sonnenbrille raus. Sonnenlicht ist das natürliche Licht. Das perfekte Licht. Klar brauche ich immer Sommer auch eine Sonnenbrille, denn ich will meine Augen ja nicht schädigen. 
Licht ist etwas, das ich im Privaten sehr spärlich einsetzte. Nur wenn es nicht anders geht, mache ich Licht. Dann ist es aber immer indirekt. Denn direktes Licht würde nur wieder Schmerzen bedeuten. Da ich im Privaten meine Umgebung selbst gestalten kann, ist es für mich der Ort der für mich am perfektesten ist. Da kann ich so Licht machen wie ich will. Muss keine Rücksicht nehmen. 
Die Muggel, die mich kennen, nehmen Rücksicht. So nehme ich auf sie Rücksicht. Denn ich weiss, das sie mehr Licht brauchen als ich. Also kann ich auch mal sagen, das sie Licht machen sollen, auch wenn ich im Raum bin. 
Gegenseitige Rücksicht ist das was es braucht. Nicht nur für die einen muss es passen, sondern auch für die anderen. Denn nur so kann jeder das tun was er tun muss, ohne sich ständig zu ärgern. 
Ich bin heute so weit, dass ich das ein wenig kann. Nicht sehr gut, aber ich lerne. Denn das Licht ist für mich jeden Tag ein Thema. Auf das Licht reagiere ich am empfindlichsten. Das musste ich aber auch lernen, das dem so ist. Wissen tue ich das erst seit etwa 2 Jahren. Vorher wusste ich das nicht, und bin einfach immer ausgerastet. Heute habe ich das besser im Griff. 
Wenn mir ein Raum zu hell ist, raste ich nicht aus, sondern gehe nicht hinein. Bin ich drin und ein Muggel macht Licht und es wird mir zu hell, gehe ich hinaus. Egal was gerade ist. Ich muss ja nicht mit Schmerzen da sitzen nur das es für das Muggel stimmt. Nein, das muss nicht sein. 
Das Wichtigste ist aber, das ich das erkannt habe. Das ich es auch mitteilen kann. 

Freitag, 29. August 2014

Asperger und die Gefühlskälte

Für die Muggel ist es wichtig, dass sie Gefühle zeigen und auch bekommen. Sie wollen wahrgenommen werden. Wollen aber auch andere wahrnehmen. Sie drücken dies mit ihrer Stimme und dem Körper aus. Gefühle sind für sie wichtig. Die Filme die Werbung sind voll davon. Es ist eine Sprache, die sie können ohne zu wissen, das es eine Sprache ist, die sie nicht lernen mussten.
Jedoch, was passiert, wenn jemand nicht so reagiert, wie sie denken. Antworten gibt, die nicht erwartet werden? Fragen stellt, die nicht gestellt werden dürfen? Die Körpersprache nicht klar ist?
Das ist das, was mir immer und immer wieder passiert. Ich wurde schon als rücksichtslos bezeichnet. Oder eben gefühlskalt. Wobei ich mit dem Begriff nichts anfangen kann. Gefühle können ja nicht kalt sein. Aber das ist scheinbar so ein Ausdruck der Muggel.
Gefühlskälte oder das nicht zeigen und verstehen von Gefühlen hat nichts damit zu tun, das mir Ereignisse oder Menschen egal sind. Ich kann mich einfach nicht ausdrücken. Kann den Menschen nicht das sagen und zeigen, was sie verstehen würden. Ich habe meine eigene Art mich auszudrücken. Meinen eigene Sprache. Diese zu verstehen, ist nicht einfach. Viele meinen, sie können sie, aber sie können sie nicht. Ich muss dann jeweils für mich vieles korrigieren, damit ich einigermassen reagieren kann. Nur bei denen, die mich verstehen, wie meine Frau, muss ich nichts korrigieren. Da kann ich einfach sein.
Gefühlskälte ist etwas, das, so denke ich, die Muggel irritiert. Sie wissen dann nicht was mit dem Gegenüber anfangen. Können nicht interpretieren. Können nicht verstehen. Es macht ihnen Angst. Aber haben sie sich auch mal überlegt, dass es für uns nicht immer einfach ist, wenn alles emotional ist? Wenn sich alles immer nur um Gefühle dreht. Wenn sie immer nur alles drauf basieren. Egal, was. Mir ist aufgefallen, das die Filme, wie Oben erwähnt, voll davon sind. Immer muss was emotionales rein. Immer eine Beziehungsgeschichte. Immer etwas das mit Verlust oder Liebe zu tun hat. Nichts dagegen, aber es gibt eben Menschen die können damit nichts anfangen. Die verstehen das nicht.
Doch für uns gibt es keine Filme. Keine die in unserer Sprache sind. Sie würden von den Muggel nicht geschaut werden. Wieso? Weil ihnen der Film dann gefühlskalt vorkommen würde. Weil sie nicht verstehen würden. Über Forrest Gump haben die Muggel gelacht. Sie fanden ihn komisch. Ich habe nicht gelacht. Sondern mich erkannt. Das meine ich. Sie lachen über uns. Dies weil sie nicht verstehen. Sie verstehen nicht, das wir eine andere Art haben uns auszudrücken. Das wir eine andere Art haben unsere Gefühle zu zeigen. Nur, es ist eine Sprache derer sie nicht mächtig sind. Somit sind wir die Komischen. Die Gefühlskalten. Ich denke aber, das sich das mit der Zeit geben wird. Sie werden irgendwann verstehen, das es Menschen gibt, die nicht so sind wie sie. Sie werden lernen mit uns zu leben. So wie wir lernen mit ihnen zu leben. Wobei wir es nicht lernen müssen. Wir sind, ob wir wollen oder nicht, in der Welt der Muggel gefangen. Wir müssen uns so einrichten, das wir irgendwie durchkommen. Das wir unseren Platz finden. Dafür brauche ich keine Gefühle im Sinne der Muggel. Klar habe ich auch Gefühle. Klar empfinde ich auch was. Nur was? Ich meine, ich kann sie nicht interpretieren. Kann sie nicht verstehen.Muss ich sie verstehen? Nein. Ich habe sie nie verstanden und lebe trotzdem gut. Ich habe sie nie verstanden und bin verheiratet. Das nicht verstehen und ausdrücken können der Gefühle, macht mich nicht zu einem schlechteren Menschen. Nur zu einem anderen.

Mittwoch, 27. August 2014

Asperger und das sich zurecht finden

Am besten ist es es für mich, wenn die Wochen immer gleich sind. Jeder Tag hat sein Struktur. Seinen Ablauf. Doch leider ist dem nie so. Jede Woche ist anders. Jeder Tag ist anders. Das scheint logisch zu sein. Aber es bringt eine Sache mit sich. Stress. Nicht extrem aber dennoch. Denn wie kann ich mich zurecht finden, wenn immer alles anders ist? Wenn ich mich nicht auf Strukturen verlassen kann. Wenn ich mich immer auf neue Situationen einstellen muss?
Das ist etwas was mich lange beschäftigt hat. Will ich ein eigenes Leben führen, so muss ich das können. Auch alleine. Nicht immer mit jemandem der mir sagt, was ich tun soll. Das habe ich geschafft, wenn auch mit Mühe. Und es ist nicht so, dass es mir heute leicht fällt. Ich muss mir am Morgen immer vorstellen können, was ich am jeweiligen Tag so grob tue. Genau weiss ich es ja leider nicht. Sonst wüsste ich ja die Zukunft. Das geht nicht.
Damit ich mich aber zurecht finden kann, habe ich verschiedene Tricks. Jeder Morgen beginnt gleich. Egal ob ich arbeiten gehe oder ob Wochenende ist. Es ist nicht in Ritual, sondern Teil einer Struktur, welche ich brauche, damit ich überhaut etwas tun kann. Dann sind alle Gegenstände immer an ihrem Ort. Immer am Selben. Immer gleich ausgerichtet. Das brauche ich ebenfalls damit ich mich zurecht finde. Denn würde ich das nicht tun, wüsste ich nicht, wo was ist. Stress. Das muss nicht sein. Die Ordnung hilft mir, das ich mich zurecht finde.
Aber in der Welt ändert sich immer wieder etwas. Neue Technologien. Neue Medien. Damit muss ich leben. Umstellungen sind nicht einfach. Aber sie müssen sein, wenn ich mich in der Welt zurecht finden will. Wenn ich ein eigenes Leben leben will. Nur, ich kann mich nicht von heute auf morgen an Neues anpassen. Muss es zuerst in meinem Kopf in meine eigene Welt einbauen. Das dauert.
Damit komme ich aber heute zurecht. Denn ich weiss um all diese Dinge. Weiss, dass ich mich ständig an Neues gewöhnen muss. Auf der anderen Seite versuche ich, das ich so viele gleiche Abläufe wie möglich habe. Sie geben mir Halt und Ruhe. So muss ich nicht ständig nachdenken, wann ich was mache. Deshalb sollte jeder Tag gleich sein. Das wäre am wenigsten Stress, ja keine. Aber das ist etwas, das es nicht geben kann. Nicht in meinem Leben. Auf der anderen Seite, ist es auch gut so. So lerne ich immer wieder etwas Neues. Das ist etwas, was ich auch brauche. Immer etwas lernen. So kann ich mich immer besser in einer Welt zurecht finden, die nicht die meine ist. Die ich nicht verstehe, aber in der ich leben kann. In der ich leben muss. Also versuche ich das Beste daraus zu machen. Versuche mein Leben so gut ich kann zu leben.
Meine Frau hilft mir auch, dass ich mich zurecht finde. Ganz ohne Hilfe geht es dann doch nicht. Aber es ist eine Hilfe, die ich gerne annehme. Es ist ja auch schön, Dinge gemeinsam zu erleben. Zusammen das Leben zu teilen. Somit ist die Hilfe meiner Frau für mich keine Hilfe, sondern eher das was ich unter gemeinsam vorstelle.
Sich in einer Welt zurecht zu finden, die nicht die meine ist, ist nicht immer einfach, aber ich liebe etwas, das sind Herausforderungen. So schaue ich die Tage und Wochen an. Als Herausforderung. Wie ein Spiel, nur mit dem Unterschied, das das Leben echt ist und nicht virtuell. Irgendwie musste ich einen Weg finden, damit ich mich zurecht finde. Das ich das Leben meistern kann. Mit dem Gedanken der Herausforderung klappt es am besten.

Montag, 25. August 2014

Asperger und das Verständis

Damit die Gesellschaft funktioniert, braucht es Verständnis. Nicht nur von Muggel zu Muggel, sondern auch von Muggel zu Asperger und Asperger zu Asperger. Sonst geht es meiner Meinung nach nicht.
Die Muggel die uns nicht kennen, wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Denn vieles fehlt ihnen. Das Wichtigste ist der Blickkontakt der ihnen fehlt. Sie können sogar Angst vor uns bekommen. Dies einfach, weil das was sie hören, nicht das ist was sie sehen.
Damit ich mein Leben so leben kann, wie ich es tue, brauche ich Verständnis. Dies zum einen von meiner über alles geliebten Frau. Sie ist geduldig und versteht mich. Bei ihr kann ich so sein, wie ich bin. Das ist für mich nicht selbstverständlich. Denn zu lange war ich nicht ich, sondern jemand, der ich nicht sein wollte. Jemand der von seinem Umfeld geprägt wurde. Ich wurde so, wie das Umfeld es wollte. Ob es das wirklich wollte, weiss ich nicht, aber ich dachte mir, das es so sein müsse.
Zum anderen sind es die Menschen auf der Arbeit. Da kann ich auch so sein, wie ich bin. Muss mich nicht verstellen. Muss nicht so sein, wie ich denke, das ich sein muss. Ich kann einfach mich sein. Das ist für mich einfach, so zu sein, wie ich bin. Aber ich denke, dass es für mein Umfeld das nicht ist. Sie müssen sich anstrengen um mich zu verstehen. Müssen aufpassen, was sie wie sagen. Ich kann leicht etwas falsch verstehen. Auch wenn es gut gemeint ist, so kann ich es doch als negativ verstehen. Das ist für beide Seiten nicht immer einfach.
Ich denke, das wir mehr Verständnis brauchen, als die Muggel. Denn wir können eines nicht so gut oder gar nicht. Das Kommunizieren. Darin liegt eine unserer Schwächen. Wobei, Schwäche, ich denke, es ist keine. Es ist nur so, das wir so nicht gut in der Welt der Muggel zurechtkommen. In der unsrigen Welt schon. Da klappt alles. Nur, das diese nur im Kopf stattfindet. Das sie nicht real ist.
Das Verständnis ist für mich etwas, das ich lernen musste. Lernen es anzunehmen, aber auch zu geben. Ich hatte früher überhaupt kein Verständnis. Wusste nicht einmal, was das ist. Wusste nicht, das ich das bekommen kann, aber auch geben kann. Das war für mich eine neue Erfahrung. Auch mal zu verstehen, wie andere sind. Verständnis für ihr Leben und ihre Situation zu haben.
Das habe ich aber nicht einfach so gelernt. Sondern in der Klinik. Da habe ich erkannt, das auch normal Menschen Probleme haben. Das sie verstanden werden wollen. Das sie Verständnis brauchen. Das da ihnen hilft aus dem Tief zu kommen. Das war neu für mich.
Es anzunehmen. Hilfe zu fordern. Das war auch neu. Ich kann es auch heute noch nicht gut. Kann mich nicht gut ausdrücken, was ich will. Meistens reagiere ich gereizt. Reagier extrem. Dabei ist das nur ein Ausdruck für, ich habe keine Ahnung was ich will. Dieses Verhalten erfordert sehr sehr viel Verständnis vom Umfeld. Das sie solch eine Reaktion nicht persönlich nehmen, sondern einfach nochmals anders fragen, oder mir bei der Antwort helfen. Dies indem sie Vorschläge machen. Auch das ist in so einer Situation nicht immer einfach. Denn dann spielen die Emotionen mit. Besonders bei den Muggel. Ich selbst habe auch, nur merke ich sie nicht. Kann sie nicht verstehen.
Gut ist dann, wenn mir jemand sagt, was mein Verhalten für eine Emotion ist oder sein könnte. So lerne ich. Das ist ein mühsamer Weg. Einer der viel Kraft braucht. Aber nur wenn ich es selbst erfahre, kann ich lernen. Das wiederum setzt ein riesen Verständnis vom Umfeld voraus. Setzt voraus, das das was ich sage und tue auch richtig interpretiert wird.
Dafür möchte ich auch mal all den Menschen danken, die an meiner Seite sind. Meine Frau, Familie und auch die Menschen mit denen ich zusammenarbeite. Dank ihnen allen, kann ich leben und bin nicht von irgendwelchen Ämtern abhängig. Danke für euer Verständnis.

Samstag, 23. August 2014

Asperger und die Muggellüge

Ich kann nicht interpretieren was andere sagen. Kann nicht verstehen was die Absichten sind. Muggel tun das aber die ganze Zeit. Sie gehen davon aus, das alle sie verstehen. Aber sie wissen nicht, das es Menschen gibt, die das nicht können. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie es nicht können. Das verstehen die Muggel nicht.
Die Muggel können mir etwas sagen und ich gehe davon aus, das es stimmt. Sie wissen aber, das es nicht stimmt. Sie lügen. Aber ist es eine Lüge? oder nur Unwissenheit. Ich weiss es nicht. Muggel lügen damit sie besser dastehen. Damit sie verbergen können was sie nicht können. Sie tun dies nicht mit Absicht. Davon gehe ich mal aus. Sonst wäre das schon sehr arg.
Mit den Muggel habe ich so meine Probleme. Denn sie sorgen dafür, dass ich mir ausgestossen vorkomme. Nun, das ist nicht so schlimm, aber ich finde, das sie uns auch so akzeptieren sollten, wie wir sind. Aussgestossen ist hart, aber es beschreibt das, was es für mich ist. Nur wenn ich und mein Wissen gebraucht werde, dann bin ich gut genug. Sonst nur der dumme Autist. Wobei, sie nicht wissen, dass ich nicht dumm bin. Aber das ist was anderes.
Die Muggel erreichen durch ihre Lügen, dass wir Dinge für sie tun, die sie nicht können. Ja nicht einmal auf die Idee kommen, das man so was kann. Sie denken einfach. Oder eben, sie denken nicht. Mir kommen sie manchmal so vor. Denklose Wesen. Getrieben von ihren Emotionen. Von ihrem Instinkt. Mit Logik hat das nichts zu tun. Ich denke, das sie nicht anders können. Sie sind so, wie sie sind. Verurteilen und richten tue ich sie nicht. So sollen sie auch mit uns verfahren.
Das Problem ist aber, das sie in uns nicht Menschen sehen, sondern Autisten. Das ist eine Definition der Muggel für unsere Art. Nun damit müssen wir leben, nicht sie. Würde ich sagen, das sie am Neurotypischen-Syndrom leiden, würde ich nicht verstanden werden. Muggel kapieren nicht, das auch sie nicht perfekt sind. Das auch sie nicht alles können. Uns gegenüber tun sie aber so. So erlebe ich sie zumindest. Sie meinen, das sie alles wissen. Das sie wissen, wie mit anderen Menschen umzugehen sei. Was sich gehört und was nicht. Das ist eine Lüge. Sie wissen es genau so wenig wie wir. Sie gehen einfach davon aus, das so wie sie sind, es richtig ist. Aber was ist richtig und was falsch? Wer entscheidet das? Die Mehrheit? Kann die Mehrheit auch irren? Laut Muggel nicht. Aber sie kann irren. Ein Mensch mag intelligent sein. Eine Menge ist es nicht. Sie ist dumm. Das zeigen die Bilder in den Nachrichten. Davon zeugen die Geschichtsbücher. Die Menge der Muggel ist dumm. Sie rennen einfach jemandem nach. Übernehmen dessen Meinung. Nur nicht selber denken. So sehe ich das. Denken ist nicht das, was die Muggel können. Sie können anderes. Das besser als wir. Aber denken, das sollen sie nicht tun. Denn dann tauchen wieder ihre Emotionen auf. Dann drehen sie durch. Zerlegen eine Stadt oder beginnen einen Krieg. Dies wegen der Emotionen.
Für mich ist es eine Lüge, dass die Muggel alles im Griff haben. Sich am wenigsten. Sie verstehen nicht, das viele von uns nur versuchen über die Runden zu kommen. Das Leben einigermassen angenehm zu verbringen. Auch mit den Muggel.
Ich bin nicht gegen die Muggel. Ihnen habe ich viel zu verdanken. Ja selbst meine über alles geliebte Frau ist ein Muggel. Wobei. Für mich nicht. Für mich ist sie meine Frau. Kein Muggel. Dies nur am Rande.
Ich denke, dass die Muggel noch viel über uns lernen müssen. Wir aber auch über sie. Denn es kann nicht sein, das jede Seite meint, sie habe recht. Nur, wir sind in der Minderheit. Müssen uns also den Muggel fügen. Aber immer nur zu buckeln, das muss nicht sein. Wieso sollten nicht auch wir leitende Positionen haben? Wieso sollten wir nicht auch Verantwortung in Unternehmen übernehmen können? Wieso nicht? Ich meine nur weil wir nicht so sind, wie die Muggel, heisst das nicht, das wir das nicht könnten. Wir würden es anderes angehen. Anders kommunizieren. Davor haben die Muggel Angst. Sie denken, sie würden nicht mehr verstehen. Aber wir müssen verstehen, obwohl wir nicht verstehen. Verkehrte Welt ist das. Ich weiss auch nicht, wie ich das den Muggel beibringen kann, dass sie uns auch für ganze Menschen nehmen und nicht nur die Behinderten sehen.
Mit meinem Buch und Vorträgen versuche ich dem ein wenig entgegenzuwirken. Auch mit diesem Blog. Ich denke, wir sind heute so weit, dass wir uns der Welt stellen können. Das wir den Muggel sagen können was wir sind. Was wir können. Und am wichtigsten. Was wir wollen.
Ich will eine Gesellschaft in der es für alle möglich ist, zu erreichen was sie wollen. Wenn sie wollen und die Fähigkeiten haben. Und nicht gehindert werden und weil sie behindert sind. Das wünsche ich mir. Und keine Muggellügen. Lügen, das sie versuchen uns zu integrieren. Uns mit Therapien und weiss nicht was umerziehen wollen. Ich wünsche mir eine Gesellschaft in der wir alle einen Platz haben. Einen Platz der unser würdig ist. Und nicht ein Platz am Rande der Gesellschaft.

Freitag, 22. August 2014

Asperger und die Sprache lernen

Wie es scheint gibt es verschiedene Sprachen. Damit meine ich nicht die gesprochenen. Sondern die der Mimik und Gestik. Die der Emotionen. Die der Muggel. Sie gebrauchen eine Sprache die ich nicht verstehe. Die ich auch nicht kann. Ich wusste bis vor 3 Jahren nicht einmal das es sie gibt. Seit ich aber weiss, das es sie gibt, habe ich versucht, mit diese anzueignen. Doch ich bin gescheitert. Habe es nicht geschafft. Das verwundert mich heute auch nicht mehr. Denn wie will ich eine Sprache lernen, die ich nicht sehe. Ich kann sie also nicht nachahmen.
Für die Muggel ist diese Sprache normal. Sie verstehen nicht, das es Menschen gibt, die diese Sprache weder können noch sehen. Doch sie wollen, das wir sie auch können. Wir müssen diese Sprache lernen. Nicht Dürfen. Müssen. Das ist etwa das ich nicht verstehe. Wieso wollen die Muggel das wir etwas lernen, das wir nicht können. Ich kann denen ja auch nicht sagen, sie müssen lernen 100 Seiten pro Stunde zu lesen. Oder Zahlen in Formen und Farben zu sehen. Nur noch in Details zu sehen und denken. Ich sage auch nicht, das sie das müssen. Denn ich weiss das sie das nicht können. Nie können werden. Aber wir sollen ihre Sprache lernen. Die ist für sie wichtig. Nicht für uns. Ich spreche eine andere Sprache. Eine, die nicht viele verstehen. Doch bis jetzt bin ich so denke ich, gut durch das Leben gekommen. Ich sehe bis heute keinen Grund, wieso ich mich der Arroganz der Muggel beugen soll.
Woher die Muggel diese Arroganz nehmen, weiss ich nicht. Ich finde es nicht richtig, das wir etwas lernen müssen nur damit sie keine Angst mehr vor uns haben. Das sie uns endlich verstehen. Die sollen unsere Sprache lernen. Viele von uns tun ihr Bestes, damit sie nicht auffallen. Damit sie ein geregeltes Leben haben. Sie tun dies alles, obwohl sie wissen, was sie sind.
Die Muggel tun nichts dergleichen. Sie geben sich keine Mühe. Sie wollen unter sich bleiben. Wollen das alles so ist wie sie es wollen. Autisten sind keine einfachen Menschen. Aber wir sind Menschen. Ich denke, das vergessen die Muggel immer wieder. Sie sehen in uns nur die Autisten. Die Komischen. Die Behinderten.
Ich frage mich manchmal, wer behindert ist. Ich oder die Muggel? Ich meine, wenn ich mir die Welt so ansehe. Im TV oder auch in echt, so frage ich mich was das soll. Die Muggel verbreiten nur Chaos und Terror. Diese Muggel wollen  uns sagen was wir lernen sollen und was nicht. Die sollen zuerst lernen, sich im Griff zu haben. Sie sollen lernen nicht immer gleich töten und vernichten zu wollen. Sie sollen lernen, das es auch anders denkende Menschen gibt. Die nichts mit dem Muggelzeugs anfangen können. Aber dennoch leben wollen. So leben wollen wie sie wollen und nicht so, wie die Muggel das sagen, das es richtig ist.
Ich verstehe das Verhalten der Muggel nicht. Sie tun uns gegenüber so, als ob sie alles im Griff haben. Als ob sie alles wüssten und können. Aber dem ist nicht so. Das wissen sie auch. Nur es zugeben, das können die Muggel nicht.
Ich weiss also nicht, wieso ich ihre Sprache lernen soll. Wieso ich so sein soll wie sie. Ich werde das nie sein. Will es auch nicht sein. Denn wo wie ich bin, finde ich, bin ich in Ordnung. Ich sage aber nicht, dass nur ich recht habe und die Muggel falsch liegen. Es geht wie immer nur mit Toleranz und Respekt. Und nicht mit Arroganz und Heuchelei. Damit kann ich nichts anfangen. Die Muggel aber scheinbar schon.

Mittwoch, 20. August 2014

Asperger und die eigene Vorstellung

Ich lebe in meiner eigenen Vorstellung, wie die Welt ist. Wie sie funktioniert. Werde ich gefragt, so sage ich nicht, wie es ist, sondern so wie es für mich ist. Ich sehe die Welt mit meinen Augen. Diese sehen vieles nicht. Sie sehen die Welt so, wie ich sie sehen will. Nach meiner Vorstellung.
Solange ich in meiner Vorstellung der Welt leben kann, ist alles in Ordnung. Doch wenn von Aussen etwas kommt, das nicht hinein passt, dann bin ich aus den Konzept. Ich weiss nicht mehr was tun. Kann sogar sehr heftig reagieren. Dies, weil ich nicht sagen kann, was mich stört. Ich weiss es meistens selbst nicht.
Diejenigen die mich kennen, wissen darum. Sie können mir dann eine Erklärung geben. Ob sie stimmt, ist egal. Hauptsache ist, das ich eine Erklärung habe, die logisch ist. Mehr brauche ich nicht.
Die eigenen Vorstellungen können auch hinderlich sein. Dies indem sie ein Bild der Welt darstellen, wie sie nicht ist. Wie sie nie war. Doch für mich ist das das Reale. Das Echte. Die Muggel verstehen das meistens nicht. Sie denken, dass alles die Welt so sehen wie sie. Das alle so denken wie sie. Aber eben, nicht alle. Das lernen viele der Muggel gerade, indem sie mit uns in Kontakt kommen. Sie lernen das die Welt nicht absolut sein muss. Das das was man mit den eignen Augen sieht, nicht das ist, was andere sehen oder eben nicht.
Sie können sich nicht vorstellen, das es Menschen gibt, die keine Gesichter sehen können. Auf Bilder nur mit Mühe. Sie können sich nicht vorstellen, das es Menschen gibt, die nur etwas mit Listen anfangen können. Denen die Verpackung egal ist. Muggel legen viel Wert auf Verpackung. Alles muss hübsch sein. Mit ist das egal. Es geht im die Funktion. Nicht um das Äussere.
Meine Vorstellung der Welt ist für Muggel komisch. Sie verstehen meine Sprache nicht. Auch wenn sie so tun als ob, so verstehen sie nicht. Sie geben auf meine Fragen Antworten, die keinen Sinn für mich ergeben. Sie ergeben in meiner Welt keinen Sinn. In der Welt der Muggel aber schon, sonst würden sie ja diese Antwort nicht geben. Auch sehen die Muggel Dinge, die ich nicht sehe. Sie sehen Dinge die für sie wichtig sind, ich nicht einmal beachte. Sie verstehen dann nicht. Sie denken dann, dass ich mich nicht interessiere. Aber nein, so ist es nicht. Ich sehe es nur nicht.
Auch sind ihre Gedanken für mich verwirrenden. Sie denken nicht logisch und linear. Sie denken chaotisch. So kommt es mir jedenfalls vor. Was für mich logisch ist, verstehen die Muggel nicht. Sie hinterfragen auch vieles nicht. Nehmen alles so hin, wie es ist. Ich nicht. Ich will zu allem den Grund wissen. Wenn ich ihn nicht erfahre, dann denke ich mir halt einen Grund aus. So baue ich mir meine eigene Realität. Meine eigene Vorstellung von etwas.
Ich habe eine eigene Vorstellung wie die Welt funktioniert. Das habe ich Oben geschrieben. Für mich ist das normal, das ich in meiner Welt lebe, mich aber durch eine ganz andere bewegen muss. Die Verbindung der eigenen mit der realen Welt ist nicht immer einfach herzustellen. Manchmal gelingt es mir gar nicht. Ich kann dann nichts tun. Nicht sprechen. Nichts. Das ist ein Zustand der für mich sehr mühsam ist. Ich weiss, das ich was tun müsste. Was sagen müsste, aber ich kann nicht. Ich kann meine eigene Welt nicht verlassen und in die Realität treten.
Für mein Umfeld ist das immer schwierig. Sie wissen nicht was tun. Meinen, sie haben was falsch gemacht. Doch dem ist nicht so. In so einer Situation kann von Aussen nichts getan werden. Ich selbst kann ja auch nichts tun. Ausser eines. Warten. Warten bis ich den Zugang zur Welt wieder gefunden habe und nicht mehr in meinen eigenen Vorstellungen gefangen bin.

Montag, 18. August 2014

Asperger und keinen Plan

Manchmal denke ich, dass ich alles im Griff habe. Ich denke, das ich alles kann, was ich will. Ist aber nur eine Kleinigkeit nicht so, wie ich mir das vorstelle, bricht alles zusammen. Ich habe keinen Plan mehr. Weiss nicht mehr was tun.
Wenn ich etwas tun muss, und sei es noch so eine Kleinigkeit, dann muss ich mir das vorstellen können. Es durchdenken. Das es dann aber anders sein wird, das weiss ich zwar, aber ich will es nicht wahrhaben. Ich denke also kann ich auch handeln. Aber meistens bleibt es beim denken. Handeln ist nicht so einfach. Listen schreiben. Listen im Kopf haben. Gut. Aber es reicht nicht. Ein Plan ist das nicht. Es sind nur Listen. Listen die endlos sind. Listen die nichts bringen, ausser noch mehr Listen.
Ich habe oft keinen Plan. Weiss nicht, wie ich was tun soll. Wie ich was beginnen soll. Das ist immer das Schwierigste. Das Beginnen. Doch auch das zu Ende bringen ist nicht einfach. Wieso etwas fertig machen? Ich meine, dann ist es fertig und es kommt was anderes. Aber was kommt? Ich weiss es nicht. Also schaue ich, das ich an etwas lange habe. Denn so weiss ich, was ich tun muss. Muss mich nicht auf was Neues einlassen. Das ist nicht so einfach. Das mit dem Neuen.
Wie ich dieses Problem lösen könnte, weiss ich nicht. Dafür habe ich keinen Plan. Ich kann mir es auch nicht vorstellen. Ich denke aber, dass es das Beste ich wenn ich versuche etwas einfach zu tun und nicht zu viel nachzudenken. Das gelingt mir nie. Aber ich versuche es immer und immer wieder. Die Hoffnung gebe ich nicht auf. Vielleicht schaffe ich es eines Tages.
Ich denke, dass das auch mit dem AdS zusammenhängen könnte. Dass ich mich einfach nicht richtig konzentrieren kann. Das ich immer wieder abschweife. Mich ablenken lassen. Das macht es nicht einfacher, einen Plan zu haben und auch zu Ende zu bringen.
Es ist schwierig für mich so etwas in kurzer Zeit fertig zu machen. Ich bin schnell. Aber durch das AdS brauche ich eben doch länger, als mir lieb ist. Damit muss ich leben. Nur, will ich damit leben? Ich meine, kann ich das so akzeptieren? Nein, ich kann es nicht. Aber ich kämpfe schon mein Leben lang dagegen an. Ich versuche mich zu konzentrieren. Versuche das, was ich im Kopf habe umzusetzen. Es bleibt eben meistens beim versuchen. Beim Denken. Nicht beim Handeln.
So ist es schwierig für mich einfach mal was zu tun. Spontan. Das liegt mir überhaupt nicht. Ich muss einen Plan im Kopf haben. Muss wissen wann ich wo was tue. Einfach so tun ohne darüber nachzudenken? Nein, das ist nicht einfach. Früher war es schlimmer als heute. Seit ich mit meiner Frau zusammen bin, gelingt mit wenigstens das ab und zu. Nicht immer. Aber es ist ein Anfang. Ich denke, dass ich jemanden brauche, der mir sagt was zu tun ist. Auch wenn ich gerne selber bestimme, so kann ich mich doch nie entscheiden. Dafür brauche ich immer noch Hilfe. Meine Frau ist mir da eine sehr grosse Hilfe. Sie weiss davon und hilft mir wo sie kann. Denn sie weiss, dass ich mich nicht gut oder gar nicht entscheiden kann. Wieso das so ist, weiss ich nicht. Wenn ich in einen Landen gehe um was zu kaufen, dann kann ich mich sofort entscheiden. Obwohl die Auswahl riesig ist.
Gut, ich überliste mich selbst. Ich kaufe immer das Selbe ein. So ist es einfach sich zu entscheiden. Aber für mich ist auch das ein Entscheid. Auch wenn ich immer das Selbe einkaufe. Ich musste mich ja auch mal entscheiden, was ich einkaufe.
Ich muss mir den Tag als Bild vorstellen können. Muss ihn sehen können. Wenn ich ihn nicht sehe, heisst das, dass ich nicht weiss was kommt. Ich habe keinen Plan. Das ist meistens so. Ich weiss nicht was der Tag bringt. Kenne nur ein paar wenige Sachen. Aber diese reichen, dass ich wenigstens etwas habe um nachzudenken. Aber einen Plan fehlt mir. Das macht die Tag auch so anstrengend. Sie sind nicht berechenbar. Müssen sie auch nicht sein. Aber es wäre einfacher für mich, wenn es so wäre. Ich würde nicht denken, was für ein langweiliger Tag. Nein er wäre spannend. Aber wenn ich nicht weiss, was der Tag bringt, bin ich blockiert. Ich kann nicht richtig denken. Erst zu Hause kann ich wieder denken. Das ist anstrengend. Aber ich kenne es nicht anders. Wenigstens weiss ich heute den Grund. Das reicht mir. Denn so kann ich denk Tag ertragen und denke nicht schon am Morgen an den Abend. Das tat ich früher jeden Tag. Das war damals mein Plan. Heute habe ich keinen mehr. Ich versuche das Beste aus dem Tag zu machen. Aber immer gelingt es mir nicht.
Dafür habe ich viele liebe Menschen um mich, die mich verstehen. Ich denke das ist etwas vom Wichtigsten. Denn dank ihnen kann ich fast ganz normal leben. Kann auch sagen, dass ich eigenständig bin. Obwohl ich weiss, das die anderen für mich einen Plan haben. Dafür bin ich ihnen dankbar. Besonders meiner über alles geliebten Frau. Den sie hilft mir, dass ich einen Plan habe. Das ich auch was erreichen kann. Und sei es nur einkaufen. Aber immerhin etwas.

Samstag, 16. August 2014

Asperger und die Muggelsichtweise

Als ich noch nichts vom Asperger wusste, da lebte ich einfach unter den Muggel. Ich wusste immer schon, dass ich nicht so bin, wie sie. Wusste, dass ich anders bin.
Heute weiss ich, dass ich vieles nicht verstehe. Vieles nicht begreife, was Muggel sagen und tun. Dennoch versuche ich mich in ihrer Welt zurecht zu finden. Versuche sie so zu akzeptieren wie sie sind. Doch manchmal habe ich den Gedanken, dass sie in mir nicht einen Menschen sehen sondern eben nur einen Autisten. Ich schreibe das Wort NUR, bewusst. Denn ich denke, das ist das was sie in uns sehen. Nur Autisten. Wir sind nicht wie sie. Wir sind weniger. Nicht gleich aber anders. Weniger. Das denke ich, ist das, was mich manchmal auch traurig macht. Denn ich will nicht ein 2. Klasse Mensch sein. Sondern einfach auch ein Mensch.
Egal was wir tun, wir werden immer als Autisten bezeichnet. Nicht als Mensch mit anderen Fähigkeiten. Die Muggel haben ihre Fähigkeiten. Wir unsere. Keine der Beiden ist besser. Aber die Muggel denken, dass nur ihre die richtigen seinen. Das nur sie richtig sind. Wir aber falsch. Wenn ich die Studien und Bücher lese, welche über uns geschrieben wurden, so denke ich oft, das die die sie geschrieben haben, keine Ahnung haben. Sie schreiben Dinge, die nicht stimmen. Es sind Muggel, die das schreiben. Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. So kommt es mir auch in diesem Fall vor. Die Muggel schrieben über uns, was sie wollen. Aber uns fragen, das kommt ihnen nicht in den Sinn. Sie gehen einfach davon aus, das wir alle gleich sind. Auch wenn sie schreiben, das wir alle unterschiedlich sind. So laufen all die Kommentare auf eines hinaus. Wir sind gleich. Wir brauchen alle das Selbe. Wir können alle das Selbe nicht.
Ich finde diese Sichtweise dumm. Denn die Muggel sind ja auch nicht alle gleich. Wenn ich ihnen sage, das sie für mich alle gleich seien, dann sind sie entrüstet. Sie sagen, dass das nicht stimmt. Was sie nicht begreifen ist, dass ich das als Provokation meine um ihnen zu zeigen, das auch wir nicht alle gleich sind. Aber sie wollen nicht begreifen.
Die Muggelsichtweise auf uns Asperger ist für mich ein Problem. Sie begreifen nicht, das wir nicht sind wie sie. Aber das wir sehr wohl in dieser Welt leben können. Das auch wir lieben, arbeiten und leben können. Genau wie die Muggel. Aber sie wollen uns behinderter machen, als wir sind. Dies indem sie sagen, das wir Dinge nicht können und uns die Möglichkeit nehmen, zu zeigen, das wir es trotzdem können. Wenn wir einfach handeln ist auch das nicht gut. Die Muggel müssen zuerst gefragt werden. Auch das finde ich nicht in Ordnung. Denn wir sind genau so frei wie sie. Wir können und müssen unser Leben selber leben. Müssen und dürfen selber entscheiden, was wir wollen und was nicht. Die Muggel haben nicht das Recht uns zu sagen, was richtig und was falsch ist. Aber sie tun dies. Sie tun dies, weil sie nicht verstehen. Weil sie meinen, das nur sie wissen was sich gehört und was wir brauchen. Dabei wissen wir das selbst am Besten. Wir kennen uns.
Ich kenne mich besser als so mancher Muggel sich kennt. Wieso? Weil ich mich mit mir befasst habe. Dies weil ich herausfinden wollte, wo der Unterschied von mir zu den Muggel ist. Das war viel Arbeit und nicht immer einfach. Aber ich denke, heute weiss ich wer ich bin. Kann mein Leben so gestallten, das es für mich stimmt. Ohne das mir ein Muggel sagt, was ich tun und lassen soll. Das ist das was ich nicht gebrauchen kann.
Die Muggelsichtweise ist die Sichtweise der Vielen. Wir sind Wenige. Aber wir werden immer mehr. Und die Muggel müssen langsam aber sicher lernen, das sie uns ernst nehmen. Wir sind nicht alle die Genies die sie denken, welche wir sind. Aber wir können uns sehen Dinge, die sie nicht können oder sehen. Gemeinsam aber können wir weiterkommen. Es liegt nur am Willen, dies zu tun. Ich bin nicht gegen die Muggel. Im Gegenteil, ich lerne vieles von ihnen. So können und sollen sie auch von uns lernen. Sie müssen dafür nur ihre eingeschränkte Sichtweise ändern und lernen das es auch noch andere Menschen gibt, die gleich sind aber trotzdem anders.

Donnerstag, 14. August 2014

Asperger und AdS

Früher habe ich mich nie gefragt, wieso ich mich nicht konzentrieren kann. Wieso ich nicht an einer Aufgabe dranbleiben kann. Wieso ich so schnell abgelenkt werde. Aber auch, wieso ich so schnell ausraste. Das alles war für mich normal. Ich habe einfach immer versucht, dass ich irgendwie das erledigen kann, was ich zu tun hatte. Gefragt, was das sein könnte, was mich von alle dem abhält, habe ich mich nie. Ich wusste damals und bis vor 3 Jahre nicht was Asperger ist. Was AdS ist. Wusste nur, das mein Leben nicht mehr so sein wird, wie es war.
Die beiden Diagnosen aber, die hatten mein Leben verändert. Mit dem Asperger hatte ich von Beginn an keine Probleme. Aber mit dem AdS. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich das nicht kann. Mich länger als 10 Minuten auf was konzentrieren. Wieso ich nicht einfach an was dran bleiben kann. Auch heute, da ich das alles weiss, fällt es mir nicht leicht, dass ich an was dran bleibe. Ich stehe immer wieder auf. Laufe herum Tue was anders. Beginne was. Lasse es. Doch wirklich an was bleiben, das kann ich nicht. Doch ich habe eines gelernt. Ich darf nicht aufgeben. Darf nicht die Hoffnung verlieren. Denn ich bin sicher, dass ich es vielleicht eines Tages schaffen werden auch mal 1 Stunde an etwas dran zu bleiben. Ohne, das meine Gedanken abschweifen. Ohne das ich aufstehe. Ohne das ich was anderes mache.
Für mich war das mit dem AdS nicht eine Erleichterung, sondern etwas, das mich lange beschäftigt hatte. Etwas das ich nicht auch noch haben wollte. Mit dem Asperger kann ich gut leben. Damit habe ich mich abgefunden. Damit kann ich sogar meinen Lebensunterhalt verdienen. Habe darüber in Buch geschrieben. Es bestimmt mein Leben. Auch wenn ich es als Behinderung ansehe, so ist es für mich doch das, was ich bin.
AdS ist für mich das, was mir im Weg steht, mehr zu tun. Mehr zu erreichen. Damit kann ich nicht so gut leben. Denn ich weiss, das ich nichts dagegen unternehmen kann. Nicht will. Denn Ritalin ist für mich keine Lösung. Ich will mein Leben nicht damit verbringen noch mehr Medis zu nehmen.
Und bis jetzt bin ich ja auch ohne durch das Leben gekommen. Ich versuche jetzt einfach, dass ich mich zwinge, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Das übe ich einfach, wie ich ein Musikstück übe. Schritt für Schritt. Denn ich habe Zeit. Die letzten 39 Jahre habe ich ja auch ohne das alles verbracht.
Aber ich denke es ist an der Zeit, das ich mich auch mit dem AdS auseinandersetze. Denn so verliert es das Unbekannte. Das was ich nicht fassen kann. Das was mich hindert, mehr zu tun. Das was mich hindert, an was dran zu bleiben.
Ich versuche das, in dem ich mir auch sage, das ich jetzt mal 20 Minuten an was dran bleibe. Nur die Aufgabe zählt. Nur die. So übe ich das langsam. Von einer Therapie oder so halte ich nichts. Denn ich habe mir bis jetzt auch immer alles selbst beigebracht. Nur so kann ich es lernen und auch begreifen. Würde mir jemand sagen wie ich was wie machen müsste, so würde ich mich weigern. Es wäre nicht von mir.
Asperger und AdS gehören für mich zusammen. Sie sind das was mich ausmacht. Sie sind das, womit ich leben muss. Ich muss nur einen Weg finden, wie ich beide in Einklang bringen kann. Wie ich beides nutzen kann. Denn ohne Grund habe ich die beiden Diagnosen nicht. Nach drei Jahren Asperger ist nur AdS an der Reihe. So arbeite ich konstant an mir selbst. Mir ist das wichtig, dass ich nicht einfach nur bin, sondern auch weiss wer ich bin. Behinderungen hin oder her. Sie sind ich. Ich bin sie. Für mich ist es aber wichtig, das mein Umfeld mich so akzeptiert, wie ich bin. Was es auch tut. Denn ohne dieses könnte ich das alles was ich tue nicht tun.

Dienstag, 12. August 2014

Asperger und der Muggelkonflikt

Ich lebe in einer Welt die ich nicht verstehe. Die nicht so funktioniert, das ich in ihr zurecht komme. Ich verstehe vieles nicht. Und doch kann ich in ihr leben. Kann meine Leben selbst leben. Brauche dazu keine Hilfe. Das jedenfalls meinte ich immer. Ich dachte immer, das ich alles im Griff habe. Aber dem ist nicht so.
Ich kann vieles nicht einfach so. Einkaufe zum Beispiel. Wenn ich in einen Laden muss, den ich nicht kenne, dann wir es schwierig für mich. Ich kann es meistens so organisieren das ich nicht alleine hin muss. Darin bin ich Meister. Ich weiss wie ich es machen muss, das ich nicht alleine gehen muss. Aber auch sonst habe ich nicht alles im Griff. Früher habe ich einfach gearbeitet. Mal hier mal da. Mal 6 Monate mal 6 Jahre. Doch immer habe ich die Stelle verloren. Ich dachte immer, dass das nichts mit mir zutun hatte. Doch heute weiss ich, dass dem nicht so ist. Das ich anders bin. Das ich nicht in die Welt der Muggel passe. Das ich Menschen um mich brauche, die mir helfen. Die mich verstehen.
Seit fast 3 Jahren arbeite ich nun für Specialisterne. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, nicht da zu arbeiten. Denn nur da habe ich das Umfeld, welches ich brauche. Welches mir auch die Freiheit gibt, das ich so sein kann wie ich bin. Wieder eine Hilfe mehr. Denn alleine würde ich es nicht schaffen. Könnte nicht mehr in die Welt der Muggel zurück. Könnte nicht mehr in ihr bestehen.
Nur indem ich mich so weit wie ich kann von dieser Welt entfernt habe, kann ich leben. Kann das tun, was ich will. Muss nicht ständig aufpassen, dass ich was falsch mache.
Der Muggel-Konflikt ist aber der, dass ich nicht einfach für mich lebe. Ich lebe in einer Welt voller Muggel. Sie bestimmen die Regeln. Nicht ich. Ich kann nur versuchen, so gut ich kann, mich aus ihr zurückzuziehen. Nicht mehr so ein grosser Teil von ihr zu sein, wie er mal war. Das ist etwas was mir mein Leben sehr erleichtert hat. Denn so habe ich weniger Stress. Doch der Konflikt bleibt bestehen. Ich kann nicht einfach so tun als ob ich alleine wäre. Das geht nicht. Denn ich will ja ein Leben das ich bestimmen kann. Würde ich das nicht mehr wollen, dann würden die Muggel bestimmen. Ich würde das nicht überleben. Denn sie wissen nicht, wie ich denke. Handle und fühle. Zum Glück habe ich meine Frau. Sie ist für mich die Person, welche mir die Kraft und Ruhe gibt, die ich brauche. Die für mich da ist. Die mich versteht. Aber ich verstehe auch dank ihr die Muggel besser. Denn sie erklärt mir vieles das ich nicht verstehe. Es ist nicht so, dass ich sie dauernd frage, aber es kann schon vorkommen. Ich will ja in dieser Welt bestehen können. Einfach mit meiner Art. Mit meinen Fähigkeiten. Und nicht mit einem Handeln und Denken, das nicht meines ist. Ich will mich nicht mehr verstellen. Aber ich denke, das geht nicht nur mir so. Viele Asperger sind es leid sich verstellen zu müssen. So zu sein wie die Muggel. Auch sie leben in einem Konflikt. Denn wer nicht so ist wie die Muggel, der wir ausgestossen. Nur Wenige verstehen uns. Nur wenige können mit uns umgehen.
Für mich ist es einfach mit anderen Asperger zusammen zu sein, als mit Muggel. Bei denen weiss ich nie, woran ich bin. Was sie wollen. Ausgenommen sind nur wenige Personen, wie meine Frau, oder mein Chef. Sonst habe ich so meine Mühe. Die Muggel sind für mich sehr anstrengend. Aber ich denke, ich bin es auch für sie. Wir sind halt anders. Das macht die Sache nicht einfacher, sondern eben anstrengender. Für beide Seiten. Doch wir müssen, wenn wir etwas wollen, so gut wir können nach den Regeln der Muggel leben. Müssen uns so gut wir können anpassen. Früher habe ich mich viel stärker angepasst als heute. Heute bin ich so, wie ich bin. Ich meine, ich versuche nicht aufzufallen. Doch das gelingt mir nicht immer. Nur eine kleine Abweichung und ich kann ausrasten oder einen dummen Spruch machen, der verletzen für die Muggel ist. Mit Absicht tue ich das nicht. Ich weiss, das ich das nicht tun sollte, aber ich kann es nicht verhindern. Damit muss ich und mein Umfeld leben.
Meiner Frau erkläre ich jeweils, dass ich es nicht extra mache. Ich entschuldige mich sogar. Das habe ich früher nie gemacht. Wieso auch? Doch bei meiner Frau ist das etwas anders. Sie ist meine Liebe. Die Frau meines Lebens. Da kann ich mich doch entschuldigen? Ich denke ja.
Der Muggel-Konflikt ist für mich etwas, das ich lieber nicht hätte, aber ich habe ihn nun mal. Damit muss und kann ich leben. Dies weil ich gelernt habe, wie die Muggel denken und handeln. Auch wenn ich vieles nicht verstehe so denke ich doch, dass ich einigermassen damit zureche komme.

Montag, 11. August 2014

Asperger und die Korrektur

Manchmal komme ich mir komisch vor. Ich weiss das ich nicht vieles mitbekomme. Dass ich die Signale der Muggel nicht verstehe. Nicht sehe. Wenn ich dann reagiere, dann werde ich meistens korrigiert. Die Muggel verstehen nicht, dass ich sie nicht verstehe.
Muggel korrigieren mich immer mal wieder. Klar, ich korrigiere sie auch. Aber nur dann, wenn die Fakten nicht stimmen. Eine Aussage nicht genau ist. Das ist für mich etwas anderes. Die Muggel nehmen es nicht so genau. Aber sie nehmen es mit dem Verstehen und den Emotionen sehr genau. Mir kommt das jedenfalls so vor. Sie wollen verstanden werden. Wenn sie nicht verstanden werden, dann reagieren sie komisch. Ich nenne es komisch, weil ich es nicht verstehe.
Früher habe ich mir Mühe gegeben, sie zu verstehen. Heute tue ich das nicht mehr. Es ist mir einfach zu anstrengend und immer von Misserfolg gekrönt. Also lasse ich das. Die Muggel korrigieren uns immer und immer wieder. Sie tun dies, weil sie nicht verstehen, dass wir anders sind. Anders denken. Anders sprechen. Sie gehen davon aus, das alle so sind wie sie. Das wir alle gleich sind. Aber dem ist nicht so. Ich erlebe das immer wieder. Manchmal frage ich mich, wieso ich sie nicht besser verstehe. Ich bin ja unter ihnen aufgewachsen. Habe ihre Schulen besucht. Mit ihnen gearbeitet. Und doch, ich verstehe sie nicht. Ich verstehe nicht was sie meinen. Was sie beabsichtigen. Wie auch. Mein Filter ist zu stark. Ich nenne das Ding, das mich behindert, Filter. Einen besseren Ausdruck habe ich nicht gefunden.
Korrekturen der Muggel verstehe ich immer als Kritik an mir. Sie meinen es nicht böse, aber ich verstehe es so. Ich verstehe nur das, was sie sagen, aber nicht das, was sie meinen. Die Muggel korrigieren uns auch, weil sie wollen, dass wir so denken wie sie. Das wir so werden wie sie. Auch wenn es nur oberflächlich ist, so wollen sie das wir so werden wie sie. Ich kann damit nichts anfangen. Ich bin wie ich bin. Die Muggel sind Muggel. Ich Autist. Das musste ich zuerst auch lernen. Nicht das ich lernen musste, was ein Autist ist, sondern wo die Unterschiede sind. Sie sind meiner Meinung nach nicht gross, aber eben vorhanden. Die Muggel merken das sofort. Sie korrigieren sofort. Sie verstehen nicht, das wir anders denken und handeln. Die die es verstehen, die lasse uns so wie wir sind.
So könne wir zeigen was wir können. So können auch wir ein normales Leben führen. Eines, das ist wie das der Muggel. Nur eben anders und doch gleich. Sie verstehen nicht, das für uns die Umgebung wichtiger ist, als für sie. Das wir mehr Führung brauchen. Mehr Hilfe. Das wir diese aber nicht gerne annehmen. Wer lässt sich schon gerne helfen? Eben. Ich musst das lernen. Musste lernen, dass ich nicht alles alleine machen muss. Das es Menschen gibt die mir gerne helfen. Das ich diese Hilfe einfach annehmen kann und soll. Ich nehme aber nur dann Hilfe an, wenn sie nicht belehrend ist. Wenn sie keine Korrektur meines Handelns ist. Das habe ich nicht gerne. Denn ich lerne gerne. Aber auf meine Weise. Ich erkenne, wenn ich was nicht kann oder nicht gut mache. Eine Korrektur brauche ich nicht. Aber die Muggel geben sie trotzdem ab. Aber wehe, wenn ich sie korrigiere. Dann heisst es schnell mal, ich sei ein Besserwisser. Arrogant. Wo der Unterschied liegt, wenn sie mich korrigieren oder ich sie, weiss ich nicht. Es scheint einen zu geben. Doch erkennen tue ich den nicht.
Gerne wüsste ich den Unterschied. Doch erklären konnte mir den noch niemanden. Also lasse ich es und mache weiter wie bisher. Damit komme ich ganz gut durch das Leben. Zumindest habe ich alles was ich brauche. Ich kann selber über mein Leben bestimmen und muss niemandem Rechenschaft ablegen. Das heisst nicht, das ich einfach so für mich lebe. Ich habe meine über alles geliebte Frau, einen Job meine Eltern. Die sind mir sehr wichtig. Sie korrigieren mich auch nicht, sondern nehmen mich so, wie ich bin. Ich denke, dass sollten alle Menschen tun. Den anderen so nehmen, wie er ist und nicht versuchen ihn so zu ändern wie man denkt, das er sein sollte. Das kommt auf Dauer nicht gut.
Korrekturen sind für mich ein Gräuel. Ich mag sie nicht. Ich mag nicht, wenn ich kritisiert werde. Ich weiss, dass das zum Leben gehört. Ich mache es ja auch. Aber ich weiss nicht, wieso mich das stört, wenn es ein Muggel macht. Bei einem Asperger, habe ich keine Probleme damit. Auch wenn mich mein Frau auf etwas aufmerksam macht, habe ich keine Probleme. Sie kann es mir so sagen, dass ich nicht wütend werde. Auch hat sie eine Art, die wunderbar ist. Ich denke, das ist das was wir alle doch brauchen. Menschen die uns verstehen. Die uns so lieben, wie wir sind. Und nicht so, wie wir ihrer Meinung nach sein sollten.

Samstag, 9. August 2014

Asperger und das Behütetsein

Damit ich mein Leben so leben kann, wie ich es tue, benötige ich eine Sache. Ich brauche meinen Willen. Den Willen mein Leben selbst zu bestimmen. Nicht von anderen abhängig zu sein.
Das setzt aber eines Voraus. Das ich mir selber vertraue. Das ich mich auf mich verlassen kann. Ich kenne es nicht anders, als das ich das tue was ich will. Das heisst nicht, dass ich mich nicht an Gesetze halte. Es geht darum, das ich meine eigene Wohnung habe. Einen Job. Eine Beziehung. Das ist für viele normal. Sie können sich gar nicht vorstellen, dass es auch anders geht.
Erleben tue ich immer wieder, das viele Asperger nicht alleine ihr Leben leben können. Sie sind von Eltern oder sonst was abhängig. Ich denke das hat mit dem Behütetsein zu tun. Die Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Doch ist es wirklich das Beste, wenn sie ihm nichts zutrauen? Wenn sie ihm alles abnehmen. Meine Eltern liesen mich machen. Doch sie waren immer für mich da. Ich denke, das ist der Unterschied. Ich wusste und weiss, das sie für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Für mich war und ist das der richtige Weg. Denn ich lernte so alleine zu leben. Mein Leben selber zu organisieren. Mir zu vertrauen. Es geht nicht darum, dass ich meinen Eltern nicht vertraue. Es geht darum, dass auch ich ein Mensch bin, der ein Recht auf Selbstbestimmung hat.
Diese Selbstbestimmung fehlt aber vielen. Sie sehen nicht ein, wieso sie selber was tun sollen. Dies einfach deshalb weil sie nicht wissen wie. Ich wusste es auch nicht. Habe einfach gemacht. Nicht nachgedacht. Wozu auch. Ich hatte ja meine Eltern als Vorbild von ihnen habe ich vieles abgeschaut. Gelernt. Irgendwann wollte ich selber bestimmen. Nicht mehr sie. Sie liesen mich gewähren.
Ich finde es schade, das viele Asperger dies Möglichkeit nicht mehr bekommen. Denn sie könnten auch. Sie würden ihr Leben auch in den Griff bekommen. Doch sie werden daran gehindert. Sie werden behindert. Asperger ist eine Behinderung. Doch sie ist auch die Chance zu erkennen wer man ist. Was man will. Dafür braucht es, wie Oben geschrieben, den Willen etwas zu wollen zu erreichen.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ist nicht das tun zu können, was ich will. Nicht mehr selbstständig zu sein. Will ich auch nicht. Denn so wie mein Leben ist, ist es in Ordnung.
Der Weg dahin, war nicht einfach. Doch es hat sich gelohnt ihn zu gehen. Vieles ging schief. Vieles nicht so wie ich dachte. Jedoch ging es immer weiter. Eines wollte ich nie. Aufgeben. Ich denke aber, dass das viele tun. Aufgeben. Beim kleinsten Problem geben sie auf. Das Problem wird sofort für sie gelöst. Nein, das kann es nicht sein. Probleme sind auch dafür da, das man sie selber löst. Das man von ihnen lernt. Das ist für mich immer noch wichtig. Denn auch ich kann nicht alles. Kann vieles nicht. Ich versuche aber das Beste daraus zu machen. Aus dem was ich kann und weiss. Ich vertraue mir. Vertraue, dass ich es kann, wenn ich will. Einfach ist das nicht immer. Aber so behalte ich meine Unabhängigkeit. So behalte ich mein Leben.
Ich weiss nicht wieso viele Asperger sich nicht getrauen, selber ihr Leben zu bestimmen. Selber das zu machen, was sie wollen. Und nicht das, was andere meinen, das es richtig sei für sie. Auch heisst es immer, das wir weiss nicht was alles nicht können. Die strafe ich dann Lügen. Denn wir können viel mehr als die Muggel denken. Wir sind nicht so eingeschränkt wie sie glauben, dass wir sind. Wir sind genau so Menschen wie sie. Wir sind genau so von Nutzen wie sie. Auch wir können so leben, wie wir wollen. Die Muggel aber meinen, das sie über uns bestimmen können. Das sie Macht ausüben können. Auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Mir kommt es jedoch so vor.
Behütetsein, ist für mich etwas, das von den Muggel kommt. Nicht von uns. Es sollte nicht sein, dass ein Mensch behindert gemacht wird, nur weil er eine Diagnose Autismus hat. Klar muss überprüft werden, was zur Diagnose geführt hat. Klar muss sorgfältig diskutiert werden was das bedeutet. Doch am Schluss bleibt eines. Diagnose hin oder her. Wir sind und bleiben Menschen. Menschen die genau so ein Recht auf Selbstbestimmung haben wie die Muggel.

Mittwoch, 6. August 2014

Asperger und die Heilung

Soviel mir bekannt ist, kann der Autismus nicht geheilt werden. Es sind Bestrebungen im Gange die dies aber versuchen. Die Frage die sich mir stellt, ist wieso? Wozu den Autismus heilen?
Ich meine, was ist an uns nicht in Ordnung, das die Muggel versuchen uns zu heilen? Reichen deren Belehrungen und Therapien nicht aus? Ist das noch noch nicht genug Stress? Für mich schon. Das ist auch der Grund, wieso ich da nicht mehr mitmache und mein Leben einfach so lebe, wie ich es für richtig halte.
Die Muggel wollen immer alles was sie nicht verstehen ändern. Sie wollen Menschen, die anders denken, dazu zwingen, dass sie so denken wie sie. Ich verstehe das nicht. Ich versuche ja auch nicht, anderen meine Denkweise aufzuzwingen. Ich versuche nur, dass ich über die Runden komme. Dass ich nicht abhängig werde von Ämtern und Therapeuten. Das war ich, und will ich nicht mehr.
Damit meine ich, dass wir Autisten auch vollwertige Menschen der Gesellschaft sind. Wir sind einfach nicht so wie die meisten. Aber wir sind auch Menschen. Genau wie die Muggel auch.
Ich habe viele Fähigkeiten, die die Muggel haben, nicht. Doch ich habe dafür andere. Wieso diese also verlieren? Wieso diese aufgeben für etwas das ich nicht kenne? Wo ich nicht weiss, ob ich es nach einer Heilung könnte. Ich denke, dass ich es nicht könnte. Wie auch. Von Heilung zu sprechen ist für mich eh falsch. Denn Autismus ist keine Krankheit. Ja er ist für mich nicht einmal eine Entwicklungsstörung, wie er auch genannt wird. Er ist für mich einfach das, was ich bin. Was viele andere auch sind. Das Problem ist aber, das wir nur sehr wenige sind, im Verhältnis zu den Normalen. Den Muggel. Das ist für mich der Kern der Sache. Die Muggel können nicht akzeptieren, das es andere Menschen gibt. Das es Menschen gibt, die anderes denken. Anders fühlen. Anders sprechen. Einfach anders sind. Sie haben im das Gefühl, dass sie uns ändern müssen. Das nur das, wie sie die Welt wahrnehmen, das Richtige sei. Dem ist nicht so. Die Wahrnehmung jedes einzelnen Menschen ist einzigartig. Wieso also nehmen sich die Muggel das Recht heraus, das nur das was sie sind, das Richtige ist.
Wir werden, oder würden nicht gefragt, ob wir geheilt werden wollen. Die Muggel gehen davon aus, das wir das wollten. Das wir so werden wollen wie sie. Aber da irren sie. Wir wollen nicht so sein wie sie. Ich will so sein, wie ich bin. Das bin ich schon seit 39 Jahren. Also passt das für mich. Ich kenne es nicht anders. Für mich bin ich so, wie ich bin, in Ordnung.
Mit den sogenannten Störungen, kann ich gut leben. Ich habe gelernt mit ihnen zu leben. Auch nehme ich keine Rücksicht mehr auf die Muggel. Die sind ja auch einfach wie sie sind. Wieso sollte ich also nicht so sein dürfen, wie ich bin? Wieso nicht? Ich meine wir alle haben das Recht so zu sein, wie wir sind. Niemand kann uns Vorschriften machen. Ich meine, wer macht die Vorschriften? Wer sagt was richtig und was falsch ist? Eben, es gibt niemanden. Es ist der Schwarm. Das Kollektiv. Die Muggel selber wissen nicht woher sie ihr Verhalten haben. Wieso sollten wir es wissen. Damit meine ich, dass ich mich nicht immer erklären muss. Die Muggel tun dies ja auch nicht. Nur wir sollten es tun. Wieso? Die Muggel finden es speziell wenn sie mal mit einem Autisten sprechen können. Sie sind erstaunt, dass wir sprechen können. Sogar so wie sie. Nun, sie meinen, dass wir alle nicht sprechen können, oder nicht gut. Sie haben keine Ahnung.
Das Problem sind die Vorurteile. Die Muggel wissen noch zu wenig über uns. Wenn sie mehr wüssten, dann kämen sie nicht auf die Idee und heilen zu wollen. Wir wollen den Muggelismus auch nicht heilen. Wir lassen sie auch so, wie sie sind. Es ist doch mal wieder das Selbe. Es geht um Toleranz. Auch um das Verständnis für einander. Das Leben sollte nicht ein gegeneinander sonder ein miteinander sein.
Würden die Muggel so denken, dann kämen sie nicht auf die Idee uns zu heilen. Uns ihre Denkweise aufzuzwingen. Sie würden versuchen mit uns zu leben, statt in uns nur die Behinderten zu sehen, die wir nicht sind.

Montag, 4. August 2014

Asperger und das Organisieren

Es gibt kaum einen Tag, an dem man nicht etwas organisieren muss. Immer gibt es eine Veränderung. Etwas das angepasst werden muss. Seien es Termine oder einfach mal die Wohnung aufräumen. Auch das muss organisiert sein. Ich jedenfalls muss das planen. Einfach mal so drauflos, das geht nicht.
Doch auch im Geschäft muss ich immer mal wieder was organisieren. Da gibt es immer wieder vieles, das angepasst neu geordnet werden muss.
Ich mag Veränderungen nicht. Organisieren auch nicht. Doch ich musste erkennen, dass dies ein Bestandteil des Lebens ist. Ich habe in meinem Leben schon viel geplant und organisiert. Und doch, ich mag es nicht. Wieso? Ich meine es ist normal, aber für mich eben nicht. Damit ich was tun kann, muss ich mich selber überwinden. In Gedanken habe ich die Sache erledigt. Doch in der realen Welt? Nein, meistens eben nicht. Das dann auch da zu tun erfordert jeweils so einiges. Ist ist nicht einfach dies Hemmung zu überwinden. Sie ist wie eine geistige Mauer. Wie etwas, das nur mit viel Kraft überwunden werden kann.
Auch wenn einige meinen, dass mit viele leichtfällt, so ist dem eben nicht so. Alles ist eine Anstrengung. Doch es gibt Dinge, die mache ich gerne und eben solche, die ich nicht mag. Mit meiner Frau etwas unternehmen oder einfach die Zeit geniessen, das ist nicht anstrengend. Doch für mich auch nur das Keinste zu organisieren, das erfordert viel. Ich muss mir alle Schritte im Kopf zurechtlegen. Bilder davon erzeugen. Ein ganzes Bilderbuch habe ich dann in meinem Kopf. Das ist nicht einfach.
Manchmal denke ich, dass es einfacher wäre, einfach zu tun, und nicht so viel zu denken. Doch das geht eben nicht. Ich muss planen, denken, damit ich organisieren kann. Selbst das Einkaufen von Lebensmitteln muss organisiert sein. Das ist nicht so eine einfache Sache. Ich spreche mich dafür mit meiner Frau ab. Denn einfach so einkaufen kann ich nicht, da die Gegend, in der ich seit 4 Monaten wohne, immer noch neu ist.
Organisieren erfordert einiges mehr, als einfach nur das zu tun, was einem gesagt wird. Es erfordert, das man selber denkt. Sich vorstellen kann, was alles benötigt wird. Wieviel Zeit benötigt wird. Dass alles ist nicht einfach. Besonders für Autisten nicht. Sie sind es nicht gewohnt, dass sie selber was tun sollen. Zumindest einige. Organisieren erfordert aber auch Kommunikation. Dies ist aber genau das, was uns Mühe macht. Sprechen ja, aber sagen was man will. Nein. Mir geht das jedenfalls so. Ich habe auch heute immer noch Mühe zu sagen was ich will. Ich weiss, dass das für das Umfeld mühsam ist, das es ja keine Gedanken lesen kann. Das ist meiner Meinung nach auch ein Teil meiner Behinderung. Ich denke viel, aber ich kann es nicht mitteilen. Kann nur mit Mühe organisieren. Planen ja. Aber danach? Ich plane gerne. Ich organisiere aber nicht gerne. Dies auch, weil es immer mit Veränderungen verbunden ist. Neuem. Damit habe ich Mühe. Das ist nicht mein Ding. Ich weiss, dass es das braucht. Doch selbst dieses Wissen hilft mir nicht, dass ich damit Mühe habe.
Etwas Neues ist neu, logisch. Aber es ist für mich zugleich eine riesen Herausforderung. Manchmal macht es mir nichts aus. Manchmal schon. Es ist nicht so, dass ich nicht für Neues bin. Aber immer mit Mass. Am liebsten langsam. Doch das Tempo bestimme nicht ich. Das ist durch das Leben, die Umstände gegeben. Ich kann nur meinen Beitrag leisten. Aber vieles kann ich nicht beeinflussen. Damit muss so glaube ich, jeder von uns leben. Wir können nur versuchen das Beste aus einer Situation zu machen.
Organisieren ist für ich aber auch mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten. Etwas zu erreichen. Ein Ziel. Ein gemeinsames Ziel. Etwas das einem und die anderen weiterbringen kann.
Es ist wie mit allem. Zuviel ist nicht gut. Aber nichts auch nicht. Der berühmte Mittelweg ist die Lösung. Diesen aber zu sehen, das ist für mich nicht einfach. Denn ich sehe nur GANZ oder GAR NICHT. Ja und nein. Diese Denkweise ist für mich auch anstrengend. Da ich mich so leicht selber überfordere. Zuviel von mir verlange. Zuviel machen will. Dann nichts tue. Da ich nicht mehr weiss, wo beginnen. Wo aufhören. Ich verliere mich in den Gedanken. Plane und plane. Organisiere und organisiere. Doch die Frage ist immer, habe ich das nur im Kopf erledigt oder auch in echt. Ich weiss es nicht immer. Weiss manchmal nicht, ob ich was gemacht habe oder nicht. Das führt auch manchmal zu Verwirrung und Probleme. Doch ich denke, dass es wichtig ist, nicht aufzugeben. Vielleicht kann ich es eines Tages besser als heute. Kann sogar unterscheiden, was echt ist und was nicht.

Freitag, 1. August 2014

Asperger und die Distanz

Es gibt ja verschiedene Distanzen. Sei es die Entfernung von Objekten aber auch die zu anderen Menschen.
Ich habe mit beiden so meinen Probleme. Zum einen kann ich die Distanz zu anderen Gegenständen nicht einschätzen. Ich stosse mich regelmässig an allem Möglichen. Dies einfach desshalb, weil ich nicht merke, dass sich Gegenstände in meiner Nähe befinden. Aber auch, weil ich die Distanz nicht abschätzen kann. Ich werde auch immer mal wieder gefragt, wie ich das mit dem Auto fahren mache. Da ist das abschätzen von Distanzen ja sehr wichtig. Nun ganz einfach. Ich habe mir gemerkt, wie gross ein Objekt sein muss welches eine bestimmte Distanz hat. So kann ich die Distanz einhalten die gefordert ist. Das war nicht immer so. Ich musste ja letztes Jahr meinen Führerschein abgeben. Dies einfach deshalb, weil ich zu nahe aufgefahren bin. Für mich war es nicht zu nahe. Aber die Polizei hat das anders gesehen. Da wurde mir erst bewusst, was Distanzen sind. Zuvor wusste ich es, aber ich habe es nicht begriffen. Mein Verständnis für Distanzen ist nicht das der Muggel. Ich musste also mal wieder vieles auswendig lernen. Beim Auto fahren kann ich das jetzt. Aber sonst, kann ich das nicht.
Das ist auch der Grund wieso in meiner Wohnung jeder Gegenstand genau seinen Platz hat. So weiss ich wie weit er entfernt ist. So kann ich ihn auch fassen, ohne das ich versuchen muss, ihn zu fassen.
Denn einen Gegenstand der einfach so rumliegt, kann ich meistens nicht einfach greifen. Ich verschätze mich oft.
Damit muss und kann ich leben. Denn ich kenne es nicht anders. Weiss nicht wie es ist, wenn man 3D sieht. Weiss nicht wie es ist, wenn man die Distanzen abschätzen kann. Bis vor 2 Jahren wusste ich nicht einmal, dass ich das nicht kann. Für mich war es normal, dass ich mich stosse oder Gegenstände nicht greifen kann. Bis ich herausgefunden hatte, wieso. Das war ein Schock. Denn ich erkannte einen weiteren Unterschied zu den Muggel. Einer der mich behindert. Denn ich muss mich viel mehr auf meine Umgebung achten als die Muggel. Muss viel schneller reagieren können. Das ist nicht immer einfach. Besonders dann nicht, wenn ich müde bin.
Aber es gibt ja noch eine andere Distanz. Die zu den Menschen. Ich kann nur schwer eine Beziehung zu anderen Menschen aufbauen. Wenn sie nicht da sind, dann sind sie nicht. Wenn ich sie nicht höre, dann existieren sie nicht. Die Ausnahme ist meine Frau. Sie ist in Gedanken immer bei mir. Die auch, weil ich immer eine Verbindung zu ihr habe. Nicht nur in Gedanken, sondern auch mit dem Handy. Ich habe dieses immer bei mir. So habe ich die Sicherheit, dass ich sie jederzeit erreichen kann. Aber auch, dass ich noch einen Bezug zur Realität habe.
Sonst bin ich eher Distanziert. Ich kann ohne Probleme mit anderen Menschen sprechen. Aber eben, nicht immer und nicht lange. Denn ich habe damit so meine Mühe. Es ist anstrengend mit anderen Menschen zu sprechen. Mit ihnen über weiss nicht was zu sprechen. Meistens sind es ja belanglose Dinge. Das liegt mir nicht. Das ist sicher auch einer der Gründe, wieso ich ausser meiner Frau niemanden habe. Das ist nicht schlimm.  Für mich ist es nicht wichtig, das ich Freunde habe. Das ich viele Menschen um mich herum habe. Mir reicht meine Frau. Mit ihr habe ich den Menschen der mir am wichtigsten ist.
Ich denke, das ist auch einer der Gründe, wieso Asperger keine oder nicht viele Freunde haben. Sie wissen nicht wie, oder es wird ihnen zuviel. Auch wirken wir immer irgendwie distanziert. Abwesend. Dem ist nicht immer so. Es ist einfach das Unvermögen zu sprechen. Das Unvermögen zu sagen, was man will. Das nicht auf jemand anderes eingehen zu können. Die fehlende Empathie.
Ich denke, dass das einen Teil der Behinderung ist. Wobei, Behinderung? Es ist für uns normal so zu leben. Nur für die Muggel eben nicht. Sie verstehen nicht, dass uns das nicht so wichtig ist. Sie verstehen nicht, das wir uns für andere Dinge interessieren. Das wir uns mehr um uns selber kümmern. Das wir nicht sagen können was wir wollen. Sie meinen aber, dass sie uns beibringen müssen, wie sie denken und handeln. Wie wir zu denken und handeln haben. Dabei können wir das nicht. Sehen auch den Sinn nicht ein, zu sein wie die Muggel. Sie können und wollen ja auch nicht so sein, wie wir. Wieso also lassen sie und nicht mit ihren Therapien in Ruhe? Sie wollen die Distanz zu uns abbauen indem sie uns zum Umdenken erziehen wollen. Dabei sollten sie in uns nicht den Autisten sehen, sondern den Menschen. Wir alles sind auch Menschen. Wir alle haben die selben Rechte wie die Muggel. Aber auch Pflichten. Es kann nicht sein, dass nur weil wir distanziert wirken, nicht für voll genommen werden.
Ich denke, das ist auch einer der Gründe wieso ich nicht gerne mit Muggel zusammen bin. Sie sehen in mir immer den Autisten. Nicht den Menschen. Sie nehmen mich nicht ernst. Sie haben sogar Angst vor mir. Dies einfach deshalb, weil ich nicht so reagiere, wie sie es gewohnt sind. Weil sie nicht verstehen, das nicht alle Menschen Muggel sind. Ich denke das ist die grösste Distanz zwischen uns und den Muggel. Das nicht verstehen. Das nicht begreifen.