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Mittwoch, 12. September 2018

Asperger und Diversity und Inclusion

Ein englischer Titel. Hatte ich so noch nie. Doch dafür gibt es einen Grund. Gestern war ich an einer Fachtagung der HSG (Hochschule Sankt Gallen), als einer derjenigen welcher auf der Bühne war. Diversity & Inclusion war das Thema. Worum ging es?
Hier noch der Link dazu:
https://www.linkedin.com/company/st.gallerdiversity&inclusiontagung/
Es ging darum, wie Behinderte Menschen in die Arbeitswelt integriert werden können. Das aber wäre zu wenig. Sondern es sollte auch gezeigt werden, dass es möglich ist. Ich war das Beispiel dafür.  Das Publikum waren alles Leute aus der Wirtschaft. HR und Team-Manager. Das klingt ja so gar nicht nach mir. Aber mir ist das auch recht. Denn wie sonst, soll auf uns aufmerksam gemacht werden, wenn nicht an so einem Anlass. Welcher übrigens hervorragend organsiert war. Das aber am Rande.
Nur, ich war da nicht als Privatperson eingeladen worden, sondern als Angestellter der Swisscom. War für mich auch neu, nicht als ICH wahrgenommen zu werden, sondern als ein Vertreter der Swisscom. Was mich aber nicht gestört hat. Bis jetzt konnte ich noch nie im Namen eines Multimilliardenkonzernes sprechen. Das klingt ja überheblich. Nein ist es nicht. Denn, ich war immer noch ich selber.
Doch was denke ich privat darüber? D&I? Nun, es ist etwas das nicht einfach ist. Denn wie soll den NT klargemacht werden, dass es noch andere Menschen gibt, als sie selber. Denn, der Mensch geht ja immer nur von sich aus. Die Diskussion, ob es eine Vielfallt (Diversity) oder eine Inklusion (Inclusion) gibt, ist sinnlos. Die Fragen die diese Richtung stellt, sind absurd. Absurd, weil wir alle Menschen sind, und somit per se alle gleich verschieden. Aber, es ist nun mal so, dass das was logisch und einfach ist, nicht einfach logisch ist.
Also braucht es solche Anlässen. Denn ich versuche immer noch, so gut ich kann, dass mehr Autisten auch so eine Möglichkeit bekommen wie ich. Mit bekommen, meine ich wirklich bekommen. Ich sehe es nicht nur als Chance sondern auch als Geschenk. Wieso nicht. Bei Swisscom sind wir im Moment 8 Autisten. Was doch schon eine schöne Zahl ist. Nicht nur wegen der 8. Sondern es zeigt dass, das was wir tun langsam aber sicher zu einem kleinen Erfolg wird. DAS sollte jetzt keine Werbung für meine Arbeitgeberin sein. Sondern das schreibe ich als Privatperson. Das am Rande.
Zurück zum Thema. D&I. Es wird noch Jahre dauern, bis das einigermassen in den Köpfen der Verantwortlichen angekommen ist. Denn Diversity ist nicht nur Autismus. Sondern auch Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Gesinnung. Und noch vieles mehr. Das Hauptthema der Diversity ist aber nicht derdie Behinderte, sondern die Sache mit dem Geschlecht. Es geht im die Frage, Frauen in der Wirtschaft und Gesellschaft. Da haben wir, die anders sind, noch viel zu tun, bis auch wir wirklich gehört werden. Aber aufgeben? Nein.
Es ist wie mit allem in der Welt der NT. Es braucht Jahre bis sie was begreifen. Und noch mehr Jahre bis sie es akzeptieren. Und dann, noch mehr Jahre bis es normal wird. Zusammengefasst, 25 Jahre. Also haben wir noch einen weiten Weg vor uns.
Doch ich denke, dass es sich lohnt ihn zu gehen. Auch wenn es nicht immer einfach ist, so ist doch die Bereitschaft da, gehört zu werden. Wie dieser Anlass gestern von der HSG gezeigt hat. Für mich war das ein starkes Zeichen, dass es sich langsam aber sicher verändert. Wohlbemerkt, langsam. Aber besser als nicht.
Nun, ich habe gutschreiben. Habe eine Stelle, kann an solche Veranstaltungen. Nun, ich tue dies nicht, weil ich mich gerne selber darstelle. Nein ich tue dies für die Autisten und alle diejenigen, welche es mit ein wenig Hilfe nicht alleine schaffen. Was ich übrigens au nicht tue. Denn ich habe auch sehr viel Verständnis von meinem Chef. Aber auch von der Firma selber, welche so ein Programm hat, das Menschen wie wir auch ein Arbeitsstelle finden und auch behalten können. Nicht einfach in Praktikum. Das Beste was ich versuchen kann, ist weiter, an solche Veranstaltungen, intern wie extern zu gehen. Mit dem Ziel, dass noch mehr Autisten auch wieder zurück in die Arbeitswelt finden und so ein Auskommen haben. Und, was mir am wichtigsten ist, selber bestimmen können und nicht von Ämter abhängig sind. Eine Tagesstruktur haben und auch Freude an dem haben was sie selber erarbeiten und leisen.
In diesem Sinne, danke fürs lesen.