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Montag, 23. November 2015

Asperger und die Leistung

Können Autisten überhaupt Leistung bringen? So wie sie von der Gesellschaft erwartet wird. Dies ist nicht einfach zu beantworten. Denn wir sind anders.
Ich kenne das von mir nur zu gut. Bin ich an etwas interessiert, so kann ich sehr viel leisten. Jedoch wenn es mich weniger zu interessieren beginnt, nimmt die Leistung rapide ab. Nicht so bei den NT. Sie haben auch einen Abfall der Leistung. Aber nicht so wie ich. Denn für mich gilt, alles oder eben nichts. Das haben die NT nicht.
Nur, wie kann ich Leistung bringen? In einem NT Umfeld? Sicher nicht. Das weiss ich heute, dass ich das nicht mehr kann und nie konnte. Was es braucht, ist nun mal eine Umgebung die angepasst ist. Damit meine ich nicht nur mein Büro, sondern auch die Menschen mit denen ich zusammen arbeite. Mit denen ich so vieles schon erlebt habe. Aber auch mit meiner geliebte Frau. Sie alle sind für mich meine Umgebung. Gut, meine Frau ist etwas ganz Spezielles. Sie zählt als solches nicht, das sie aus meiner Sicht nicht bewertet werden kann. Sie ist für mich wie das Fundament. Der Halt den ich brauche.
Aber sie ist ja nicht an meinem Arbeitsplatz. Da bin ich auf mich alleine gestellt. Nun, das scheint auf den ersten Blick so. Ist es aber nicht. Ich habe sehr viele Menschen um mich die mir mehr helfen als das sie denken.
Nur so kann ich auch Leistung bringen. Klar, mal mehr mal weniger. Nichts. Aber das ist so. Denn ich habe auch nicht immer nur gute Laune. Und vertrage alles. Nein, manchmal nervt mich alles und jeder. Aber ich denke, damit bin ich nicht alleine. Das kennt ihr sicher auch.
Dennoch ist für mich Leistung nicht einfach nur an dem zu messen, was ich tue. Sondern alles zusammen. Ich meine, ich wohne allen. Führe alleine einen Haushalt. Alles was dazu gehört. Arbeite. Habe eine wunderbare Frau. All das ist für mich auch eine Leistung. Eine, die nicht zu klein ist. Denn ich dachte vor etwa vier Jahren, das ich das nie mehr packen werde. Das es aus ist. Aber dem war und ist nicht so. Erstaunlich. Manchmal wunder ich mich selber ab mir. Aber eben, das Leben geht weiter. Ausruhen ist nicht. Es kommen immer wieder neue Herausforderungen. Neue Menschen. Das alles fordert. Manchmal auch, überfordert. Aber so ist es nun mal. Dennoch versuche ich eine gute Leistung zu bringen. Nicht nur für die anderen, sondern auch für mich. Denn ich bin nicht so leicht zufrieden zu stellen. Was mich anbelangt. Aber ich habe auch gelernt, das nicht alles immer perfekt sein muss. Denn, das braucht oft zu viel Zeit. Zeit die niemand hat. Also muss ich eine Lösung finden, die dennoch gut ist. Die dem entspricht, was erwartet wird. Das ist für mich eine der grössten Leistungen. Nicht alles bis ins letzte Detail zu kennen und perfekt zu machen. Das musste ich lernen. Aber heute, lebt es sich einfacher, wenn ich auch mal was wirklich beenden kann. Sagen kann, dass ich mich etwas Neuem widmen kann. Nur, dass konnte ich nicht alleine. Das muss ich auch gestehen. Meine Frau als auch die Menschen mit denen ich arbeite haben mir sehr geholfen und tun es immer noch. Ich denke, das ist aus ihrer Sicht auch eine enorme Leistung. Auch wenn viele das so nicht sehen. Ich sehe in den kleinen Dingen eben das Grösste.

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