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Samstag, 3. November 2012

Autismus und der Perfektionismus

Perfektionismus ist so eine Sache für sich. Es gibt viele, welche von sich behaupten, dass sie Perfektionisten seinen. Nun dies mag zum Teil sicher stimmen. Aber sicher nicht bei allen.
Für viele ist es doch einfach nur ein Argument, ums ihr Handeln zu rechtfertigen. Sie versuchen alles so gut wie möglich hinzukriegen. Egal was. Dafür brauchen sie Zeit, die sie eigentlich nicht haben. Doch sie machen es trotzdem so genau wie möglich. Dabei überlegen sie sich nicht, ob weniger manchmal nicht mehr wäre. Denn viele Male ist es doch so, das "gut" auch reicht. Es muss nicht immer alles perfekt sein.
Dies führt zu einem enormen Stress. Besonders Mütter sind meiner Erfahrung nach davon betroffen. Sie wollen es immer allen recht machen. Denn Kindern, dem Mann, Gästen und am Arbeitsplatz. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. So habe und erlebe ich NT's. Sie sind immer danach bestrebt, es allen recht zu machen. Aber für sich schauen sie nicht. Das eigene ICH kommt zu kurz.
Autisten wird nachgesagt, sie seinen perfektionistisch. Wir erledigen immer alles ohne Fehler. Alles ist immer perfekt. Dies widerspricht meiner eigenen Erfahrung mit Autisten, als auch mit mir selber. Natürlich machen wir auch Fehler oder es ist nicht immer alles perfekt. Es geht meistens darum, dass eine Aufgabe erledigt werden muss. Wie ist egal. Wichtig ist nur, das sie erledigt ist. Ich selber stelle mir die Frage, ob es perfekt ist nie. Denn eine Aufgabe ist eine Aufgabe. Davon hängt für mich nicht viel ab. Wichtig ist mir nur, dass ich sie erledige. Das soll nicht heissen, dass sie schlampig ausgeführt wird. Einfach nicht perfekt. Wobei es auf die Art der Aufgabe ankommt. Staubsaugen oder die Wohnung aufräumen sind so Aufgaben. Die erledige ich einfach. Punkt. Dabei verbrauche ich nicht meine ganze Energie, nur dass wirklich alles super sauber und aufgeräumt ist. Das ergibt keinen Sinn. Sauber und ordentlich ja, aber nicht perfekt.
Auf Arbeit sieht es sicher einwenig anders aus. Da muss es passen. Aber, auch nicht immer perfekt. Wichtig ist nur, das alles ordentlich gemacht ist. So das es stimmt. Aber stundenlang an einem Formular basteln, oder an einem Text feilen, das muss nicht sein.
Meine Erfahrung ist auch, das viele Autisten das genau so handhaben. Sie wollen einfach die Aufgaben erledigt wissen. Mehr nicht. Ist eine Aufgabe erledigt, so hat man wieder Zeit für sich. Dies ist sicher einer der Gründe, wieso wir nicht unbedingt perfektionistisch sind. Geht es aber um das Spezialinteresse, dann sieht es anders aus. Da muss alles stimmen. Da muss man alles wissen. Perfektion ist da die Maxime. Dies kann dann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Sogar so viel Zeit, das für anderes fast keine mehr bleibt. Daher wird das Andere einfach erledigt, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen.  Das wirk auf andere sicher komisch. Ist für uns aber normal. Denn unsere Interessen sind halt verschieden. Unser Interessen an einer Sache ist wichtiger, als das Interesse der anderen an etwas anderem.
Perfektionismus ist meiner Meinung nach eine Ausrede dafür, dass man nicht weiss, wann genung ist. Die Relation zwischen Aufwand und Ertrag wird nicht erkannt. Denn nicht immer führt maximaler Einsatz zu maximalem Ertrag. Häufig ist es doch so, das der Ertrag bescheiden ausfällt. Weniger ist als manchmal doch mehr.

1 Kommentar:

  1. hi

    also mein zimmer ist auch imer schlampig.... das in perfektem zustand zu halten sollte mir doch wichtig sein? da ich unordnung nicht mag?
    ...und das ich immer als ziel habe das die aufgabe erledigt wird egal wie kann ich leider nicht bestätigen... das die aufgabe mal ein ende haben muss ist wichtig, sonst kommt man nie zur inneren ruhe... aber es bleibt immer der nachgeschmach das es hätte besser sein könne.... oder das man weiß das nicht alles richtig/perfekt ist...

    ich mache auch fehler.... und es nagt wochenlang an mir das ich es nicht richtig hinbekommen habe... aber ich kann leider nicht bestätigen das die reine lösung der aufgabe mich zur ruhe bringt
    sind autisten so verschieden?

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