Dieses Blog durchsuchen

Translate

Montag, 29. Oktober 2012

Autismus und die Unflexibilität

Unflexibel ist so ein Unwort. Ich selber habe so meine Mühe damit. Denn ich kenne niemand, welcher absolut unflexibel ist. Doch sind der Flexibilität Grenzen gesetzt. Das Problem ist die eigene Vorstellung, wie etwas sein sollte oder sogar muss.
Autisten wird dies aber immer mal wieder vorgeworfen. Die Leute meinen, dass wir uns nicht auf Unvorhergesehenes einstellen könnten. Dies ist ein Irrglaube. Diejenigen, welche ich kenne, können damit sehr wohl umgehen. Die Frage ist immer nur die, wie es kommuniziert wird. Sehr kurzfristige Änderungen sind sicher nicht ratsam. Aber mit ein wenig mehr Zeit, klappt es immer. Damit meine ich einpaar Stunden.
Ich selber, habe gelernt, mich sehr flexibel zu geben. Dies ist sicher ein grosser Vorteil. Heute ist es nicht mehr so einfach, einfach nur sein Ding zu machen. Dabei noch zu denken, dass die Welt weiss, was man wann wie will. Das funktioniert nie. Doch leider ist es eine Angewohnheit von Autisten, dass sie genau das denken. Ich selbst, nehme mich davon nicht aus. Denn ich habe meine eigene Vorstellung, wie was sein muss, oder was sein kann. Meistens, ist es aber so, dass meine Vorstellung nicht mit der Realität übereinstimmt. Das führt dann wieder zu Stress. Denn damit umgehen, ist nicht so einfach.
Diejenigen Autisten, welche ich täglich auf Arbeit erlebe, sind nicht so unflexibel, wie es in der Theorie immer geschrieben steht. Sie machen Mittag, wann sie Zeit und Lust haben. Klar, ist es immer etwa die selbe Zeit. Aber wer macht das schon nicht? Dann, essen sie nicht immer das Gleiche. Die Pause dauert auch nicht immer gleich lang. Das Gesprächsthema ist da sicher ausschlaggebend. Auch gehen sie nicht immer auf die Minute genau nach Hause.
Das alles sind kleine Beispiele aus meinem Arbeitsalltag, welche zeigen, das Autisten durchaus flexibel sein können. Jedoch gibt es sicher auch andere. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, dass muss es genau so sein, sonst gibt es Stress. Erlebt habe ich das aber so noch nie.
Ich selber habe das auch nicht so extrem. Ich mache auch nicht immer alles zur gleichen Zeit. Auch mit meiner Freundin ist es manchmal so, dass es kurzfristige Änderungen im Programm gibt. Das ist nicht schlimm, und irritiert mich auch nicht. Es gehört einfach dazu, und ist in Ordnung.
Unflexibel sind sicher viele Autisten nicht so sehr, wie gesagt wird. Doch sind der Flexibilität Grenzen gesetzt. Ist immer alles unstetig und chaotisch, so ist dies sehr schlecht. Denn so was irritiert mich sehr, und führt zu extremen Stress. Denn eine bestimmte Kontinuität brauche auch schon. Ich muss mich einfach auf bestimmte Dinge verlassen können. Dazu gehören sicher, dass ich an meinen freien Tagen lesen kann, und auch meinen Haushalt machen kann. Diesen mache ich immer am gleichen Tag zur gleichen Zeit. Auch einkaufen fahre ich immer an den gleichen Tagen. Dies muss so sein. Klar, wenn es mal nicht so ist, ist es nicht so schlimm. Aber es sollte nicht zur Regel werden. Doch für solche Dinge ist jeder selbst verantwortlich.

1 Kommentar: