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Mittwoch, 13. März 2013

Asperger und die Gleichgesinnten

Ein normaler Arbeitstag in einer Firma ist eigentlich nichts besonders. Jedoch für Asperger schon. Denn sie sind in der Unterzahl. Wenn nicht sogar die Einzigen in einer Firma. Sie Werden von den Anderen nicht verstanden oder müssen sich so stark verstellen, dass sie nicht mehr sich selbst sind.
Doch was passiert eigentlich, wenn Asperger in der Überzahl sind? Wenn die NT's mal in der Unterzahl sind, oder gar nicht vorhanden?
Nun, das ist befreiend. Endlich so sein zu können wie man ist, und nicht immer auf alles achten zu müssen. Ich erlebe das jeden Tag auf der Arbeit. Wir Asperger sind in der Mehrheit. An Kursen, welche ich gebe, sind gar keine NT's. Das ist eine Umgebung, welche ich am liebsten mag. Endlich einmal in einer Gesellschaft mit Menschen sein, die gleich sind. Man muss sich so nicht rechtfertigen und immer alles erklären. Ich kann dann einfach so ein wie ich bin. Das Selbe gilt auch für mein Kursteilnehmer und Mitarbeiter. Sie müssen auf nichts achten. Es geht ja darum, dass ich sehe was sie können und was eben nicht. Weiter können Asperger ihr Potential nur dann wirklich zeigen, wenn sie eine für sich geeignete Umgebung haben. Sie brauchen mehr Betreuung und auch mehr Verständnis, als NT's. Sie brauchen auch ihre Ruhe und Sicherheit.
Dies alles könne wir bei Autismuslink bieten. Bei uns sind die Asperger in der Überzahl. Die NT's sind alle in einer leitenden Funktion tätig. Dabei geht es nicht darum, dass wir Asperger keine solche Funktionen ausüben könnten. Es geht einfach darum, dass die NT's in Sachen Kommunikation uns überlegen sind. Denn das Verhandeln mit Ämtern oder die Diskussion mit den Eltern ist nicht so unser Ding. So hat jeder seine Aufgaben. Die NT's brauchen uns und wir sie. Diese Symbiose finde ich ist sehr gut. Denn wir können bei von einander profitieren. Ich selber hab ja auch eine leitende Position hier. Jedoch muss ich nicht mit Aussenstehenden kommunizieren. Ich leite die Kurse und Projekte, welche meine Jungs machen. So entstehen viele interessante Dinge, welche, in diesem Fall von Asperger für NT's gemacht werden. Dies finde ich persönlich sehr gut. Denn damit wir wissen, was die NT's brauchen, müssen wir sie fragen. So wir die Kommunikation trainiert. Aber immer alles im Mass. Überfordert wird niemand. Wird es jemandem zuviel, so kann er das jederzeit sagen.
Asperger unter sich, das ist immer wieder ein Erlebnis. Den wir sind anders, aber doch gleich. Besonders, wenn Asperger das erste Mal mit anderen Asperger in Kontakt kommen, ist es immer wieder interessant zu sehen, wie sie reagieren. Denn meistens ist man ja nach der Diagnose wieder auf sich alleine gestellt. Viele sind gespannt, wie andere Asperger sind. Sie stellen dann recht schnell fest, dass sie sich endlich einmal nicht gross von den Anderen unterscheiden, im Gegensatz zu den NT's. Da merken wir, dass wir anders sind. Was wir alles nicht können, und wie wir eigentlich sein sollten. Jedoch, bei Asperger unter sich, stellt sich diese Frage gar nicht. Man ist einfach, und zwar so, wie man ist.
In so einer Umgebung, sind sie dann zu Leitungen fähig, welche sie in einer NT-Umgebung nicht erbringen können. Ich finde, es sollte mehr Einrichtungen geben, welche Asperger bevorzugen. Denn im Grunde genommen, gehören wir zu den Behinderten. Und denn muss nach Gesetz der Vorzug gegeben werden. Jedoch ist das Wort Autist oder Autismus immer noch hinderlich. Viel haben einfach immer noch Rain Man im Kopf. Aber ich hoffe, dass sich das eines Tages ändern wird.

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