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Freitag, 3. August 2012

Autismus und Missverständnisse

Ist es schwierig für einen Autisten das Gegenüber richtig zu verstehen?
Missverständnisse gibt es immer. Auch unter den NT's. Diese sind auch nicht gefeit davon. Doch Autisten verstehen viele Dinge die die NT's sagen nicht, das sie etwas anderes meinen. Dies erschwert die Kommunikation sehr.
Es ist für einen NT welcher nicht weiss, dass er es mit einem Autisten zu tun hat, sehr schwierig zu begreifen. Denn sie meinen dann, wir interessieren uns nicht für sie, oder gar, wir seien dumm. Doch keines von beidem trifft zu. Es ist vielmehr die Art des Gegenüber. Wir verstehen vieles wörtlich. Das ist einerseits praktisch, doch auf der anderen Seite auch hinderlich.
Praktisch ist es, wenn das gegenüber im Bilde ist, und direkt kommuniziert. So gibt es keine Missverständnisse. Da das Gesagte so gemeint ist, wie es ist.
Hinderlich ist es, wenn das Gegenüber nicht weiss, das man Autist ist.
Ich habe mir angewöhnt, es dem Gegenüber zu sagen, falls es ein längeres Gespräch werden sollte. Dies sicher auf Ämter oder aber bei einem Vorstellungsgespräch.
Die NT's empfinden uns als komisch oder als Sonderlinge. Dabei wissen sie häufig einfach nicht, wie mit uns umgehen. Ein bisschen Aufklärung ist da nicht schlecht. Ich selber, habe damit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Vielmehr ist der Gesprächspartner froh um die Info. Danach muss man sich einfach auf Fragen gefasst machen. Doch diese sind immer in etwa die Selben. Also kein Problem. Denn die NT können sich es nicht vorstellen, jedoch haben sie Verständnis. Was sie auch haben, ist sie sind danach unsicher. Diese Unsicherheit muss ich ihnen danach auch jedes Mal nehmen.
Was man sich aber getrauen sollte, ist das Nachfragen, wenn man nicht ganz sicher ist. Viele Missverständnisse lassen sich so ganz einfach klären.
Die Gefahr ist natürlich die, dass man meistens davon ausgeht, zu verstehen, was das Gegenüber will. Am einfachsten ist es, das Gesagte in eigenen Worten zu wiederholen. Danach kriegt man dann schon die Bestätigung, oder aber eine Korrektur. Es braucht ein wenig Mut und Übung. Doch mit der Zeit geht das ganz gut.
Ich sage den Menschen immer, sie sollen mir das was sie sagen wollen, so sagen wie sie es meinen. Also mit klaren direkten Worten. Mehr nicht. Sie sind dies aber nicht gewohnt, da sie eine andere Sprache sprechen, als wir. Obwohl beides Deutsch ist. Doch die Art der Wörter und der Satzbau unterscheiden sich doch. Nicht gross, aber es gibt Abweichungen. Und genau, die sind es welche die Missverständnisse hervorrufen.
Auch können wir die NT's leicht kränken oder so gar verbal verletzten. Dies merken wir nicht.
Meine Freundin mach mich einfach jedes Mal darauf aufmerksam. Und so lerne ich, was sie verletzt und was nicht. Die Kommunikation ist wichtig. Man muss sie ständig üben. Es erfordert jedoch vom Gegenüber auch eine gewisse  Bereitschaft. Ist diese jedoch gegeben, so ist das Leben einfacher. Und man kann das Gelernte auch in anderen Situationen anwenden.

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