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Donnerstag, 18. September 2014

Asperger und Helligkeit

Die Muggel brauchen Licht. Sie wollen immer, das es hell ist. Sie haben sonst Angst. So stelle ich mir das jedenfalls vor. Denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass sie immer Licht haben müssen. Wenn sie einen Raum betreten, dann machen sie Licht. Wenn sie ihn verlassen, lassen sie das Licht brennen. Für mich ist das nicht logisch.
Ich mag das Sonnenlicht. Aber künstliches Licht, mag ich nicht. Mir es es zu hell. Zu Hause habe ich eine Lampe, die sich dimmen lässt. so kann ich sie so einstellen, das sie wie eine Kerze Licht abgibt.
Für die Muggel wäre das nichts. Sie würden sich nicht zurecht finden. Ich weiss auch nicht, vielleicht sind meine Augen empfindlicher. Vielleicht sehe ich besser. Obwohl, ich trage eine Brille. Aber dennoch. Ich kann im Dunkel arbeiten. Mir reicht die Helligkeit des Bildschirmes. Mehr brauche ich nicht. Für die Muggel ist das ein Rätsel, wie ich so arbeiten kann.
Sie machen auch dann Licht, wenn ich im Raum bin. Dies, obwohl sie wissen, das ich sehr empfindlich bin. Ich kann dann den Raum fluchtartig und unter fluchen verlassen. Ich begebe mich dann in einen dunklen Raum. Nach einer Minute ist dann alles wieder ok. Die Augen schmerzen dann nicht mehr.
Ich denke, das geht nicht nur mir so, sondern auch einigen von euch so. Das Problem ist aber, das ich in einer Welt voller Muggel lebe. Die brauchen das Licht. Die brauchen die Helligkeit. Ich nicht. Aber sie sind mehr. Ich kann ja nicht die Welt verändern, nur weil ich kein oder fast kein Licht brauche. Die Muggel wären dann verloren. Sie wissen nicht, was sie in der Dunkelheit sollten. Es ist auch so, das ich ja die Umgebung nicht wahrnehmen kann. Also ist es für mich einfach wenn ich sie nicht sehe. Die Muggel aber nehmen sie wahr. Das heisst, sie wollen sie sehen. Sonst kriegen sie Angst. Die haben Angst vor dem was sie nicht sehen. Ich denke, das ist ein Grund, wieso sie immer Licht haben müssen. Sie können nicht anders. Das musste ich zuerst lernen. Denn ich wusste ja nicht, das ich so empfindlich bin. Ich dachte das sei normal. Ist es eben nicht. Die Muggel sind die, die normal sind, nicht ich. Dies einfach desshalb, weil sie mehr sind.
Ich denke es ist ein aufklären. Ein kommunizieren was hilft. Würde ich ihnen nicht sagen, was mich stört, sie wüssten es nicht. Müssten es herausfinden. Dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich sage es, und gut ist. Sie begreifen es nicht, aber sie haben Verständnis. Das ist doch das, was wir brauchen. Was alle Menschen brauchen. Verständnis.
Ich für mich bin froh, das ich das mit dem Licht weiss. Ich habe gelernt, damit zu leben. Gut, ich halte dann einfach die Augen fast geschlossen oder geschlossen. Das irritiert diejenigen, die mich nicht kennen. Denen sage ich jeweils einfach, das ich nicht müde sei, sondern das es zu hell für mich ist. Für die meisten scheint es dann ok zu sein. Vielleicht ist es das auch nicht. Ich sehe das ja nicht, was sich in ihrem Gesicht abspielt.
Auf jeden Fall lerne ich immer noch damit umzugehen. Ich lerne, das ich nicht immer gleich ausrasten sollte. Aber meistens gelingt mir das nicht. Denn es ist ein Reflex. Ich renne automatisch raus. Ehe ich mich versehen habe, habe ich den Raum verlassen. Danach kehre ich aber nicht mehr in den Raum zurück. Für mich es dann Sperrzone. Es sei denn, jemand löscht das Licht. So kann ich wieder hinein. Für mich ist Helligkeit wie eine Barriere. Ich kann sie nur mit viel Mühe und Willenskraft überwinden. Für die Muggel ist es normal, dass sie in einen hellen Raum gehen. Dass sie Licht machen. Für mich nicht. Es sei denn, der Raum ist wirklich dunkel. Aber auch dann, überlege ich mir, welche Lampen ich gebrauche, wenn ich die Wahl habe.
Direktes Licht ist am schlimmsten. Das Kunstlicht kann ich nicht ausstehen. Aber ich muss. Denn ich kann ja nicht eine Sonne in den Raum stellen. Das geht nicht. Sie ist ja ein Stern. Wie auch immer, ich denke, das die Toleranz und die Kommunikation dazu beitragen können, das uns die Mugel verstehen lernen. Auch wenn sie es nicht nachvollziehen können, so bringen sie doch Verständnis dafür auf. So erlebe ich die Muggel jedenfalls.
Helligkeit ist, wenn sie von der Sonne kommt, ok. Die mag ich. Sonnenlicht ist natürlich. Sonnenlicht brauche ich. Die Muggel fragen mich dann, was ich mache, wenn ich raus gehe und die Sonne scheint. Nun, das was jeder Mensch macht. Ich ziehe mir eine Sonnenbrille an.

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