Dieses Blog durchsuchen

Translate

Donnerstag, 20. November 2014

Asperger und die Hilfsbilder

Muggel sprechen gerne von Bilder. Sie meinen damit die Bilder die sie sehen. Mit den Augen. Sie verstehen nicht, wenn ich von anderen Bilder spreche. Bilder die nur ich sehen kann. Die mir helfen, mich in der Welt zurecht zu finden. Die mir helfen, Dinge zu erkennen. Wenn ich sie nicht habe, dann bin ich blind. Ich sehe die Welt dann nur noch mit den Augen. Sehe, aber sehe trotzdem nicht.
Hilfsbilder nenne ich sie. Obwohl sie für mich die echten Bilder sind, so weiss ich, das die Welt die ich mit meinen Augen sehe, die Welt ist die die echte zu scheinen seit. Die Welt die als die Reale gilt.
In dieser Welt finde ich mich nur mit Hilfe meiner Bilder zurecht. Alles hat ein Bild. Nichts ist so, wie es gesehen wird. Alles hat eine eigene Bezeichnung. Eine eigene Sprache. Eine Sprache die nicht ausgesprochen werden kann. Wieso? Weil sie eine Bildsprache ist. Bilder können in Worte nicht gefasst werden. Nur beschrieben. Das ist viel zu umständlich. Und sie würde eh niemand verstehen. Nur ich. Also verwende ich die Sprache, die mein Umfeld spricht. Eine Fremdsprache. Fremde Bilder. Nun, ich kenne die Welt nur so. Aber dennoch habe ich nicht den Bezug zu ihr, wie die Muggel. Ich lebe wie hinter einem Vorhang. Wie wenn etwas zwischen mir und der Welt wäre. Was es auch ist. Auch das kann ich manchmal sehen. Ich sehe die Grenze zwischen mir und den Muggel. Sehe, die Grenze, die ich nicht überschreiten kann. Durchschreiten.
Das ist manchmal irritierend. Denn ich will auch zu der Welt gehören. Doch muss ich immer wieder einsehen, das ich es nicht tue. Egal was ich tue, ich gehöre nicht zu ihr. Auch wenn ich in ihr arbeite, lebe. Dennoch sind mir Grenzen gesetzt die ich nicht überwinden kann.
Da helfen mir meine Bilder. Ich kann dank ihnen mehr tun, als ich könnte. Sie zeigen mir den Weg. Zeigen mir, was ich tun soll. Ja, was ich sagen soll. Jedoch ist es so, das sie leicht überlagert werden können. Durch Licht und Lärm. Und genau da liegt das Problem. Die Welt der Muggel ist hell und laut. Wie also soll ich da meine Bilder sehen? Das ist nicht möglich. Deshalb meine ich die Welt wo ich kann. Denn sonst sehe ich meine Welt nicht. Meine Bilder. Die Welt macht mich blind. Dies obwohl ich gut sehe. Das verstehen die Muggel nicht. Sie meinen, das die Welt das sei, was sie sehen. Nein, die Welt sieht anders aus. Aber sie verstehen nicht. Ausser einige.
Die Bilder können auch dazu führen, das, wenn ich spreche, ich Dinge sage und erkläre, die keiner versteht. Dies einfach desshalb, weil ich das beschreibe was ich sehe. Nun, es ist immer nur eine Beschreibung. Also ungenau. Komisch. Ich denke, das ist der Grund, wieso ich nicht verstanden werde. Oft.
Die Hilfsbilder sind für mich so extrem wichtig, das ich schon mal ausrasten kann. Nur, sie verstehen nicht. Sie meinen, es ist das Licht, der Lärm. Ja, sie sind die Ursache. Aber wie Oben beschrieben, es sind die Bilder die ich nicht sehen kann. Das braucht von meinem Umfeld jeweils sehr viel Verständnis. Verständnis für etwas, das sie nicht kennen. Nicht sehen können. Für meine Welt, meine Hilfsbilder.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen