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Samstag, 22. November 2014

Asperger und kein Zustand

Die meisten Menschen haben immer einen Zustand. Man kann sie fragen und sie sagen etwas. Ob es die Wahrheit ist oder nicht, spielt keine Rolle. Sie selbst wissen wie es ihnen geht, in was für einem Zustand sie sind.
Aber was passiert, wenn man das nicht weiss? Wenn man auf die einfach Frage, wie geht es dir?, nicht antworten kann, weil man es nicht weiss? Was dann?
Für Muggel ist es lustig, wenn jemand nicht antworten kann. Wenn jemand nicht weiss in welchem Zustand er ist. Aber lustig ist das nicht. Ich kenne das nur zu gut, von mir selbst. Meistens weiss ich nicht, wie es mir geht. Ich habe dieses Empfinden nicht. Bin einfach. Nun, für mich ist das nicht schlimm, denn ich kenne es nicht anders. Weiss nicht, wie es ist, wenn man weiss, wie es einem geht.
Ich beantworte die oben gestellte Frage auch nie. Sie ergibt für mich keinen Sinn. Zumal, selbst wenn ich es wüsste, nicht exakt wüsste, wie es mir geht. Also wäre meine Antwort in jedem Fall falsch. Das geht nicht.
Ich verstehe die Muggel nicht, wieso sie immer nur über Gefühle sprechen. Alles ist immer emotional. Können die nicht mal rational logisch sein? Ich denke, nein. Sie können das nicht. Höre ich Sprecher in den Nachrichten zu, so sprechen sie immer von irgendwelchen Emotionen und Gefühlen. In den Filmen auch. Aber die Sache einfach als Fakt zu betrachten, das können die Muggel nicht. Sie müssen immer noch was in die Sache reininterpretrieren. Müssen immer noch die eigene Meinung und Gefühle mitteilen. Statt sich einfach auf die Fakten zu beschränken. Das ermöglicht mehr Information in gleicher Zeit. Aber das würden sie wiederum nicht verkraften.
Wie auch immer. Kein Zustand ist auch ein Zustand. Er ist einfach das Sein. Ich weiss, dass ich bin. Weiss was ich tue. Weiss was ich sage. Das ist mir genüge. Mehr brauche ich nicht.
Mein Umfeld interpretiert meine Signale nicht immer richtig. Denn das was ich zeige, ist nie das, wie es ist. Viele wissen es, aber sie fallen trotzdem immer wieder darauf herein. Sie können nicht anders. Ich denke, das macht den Umgang mit uns so schwer. Die Muggel wissen nicht, woran sie sind. Sie können uns nicht verstehen, weil sie unsere Körpersprache nicht lesen können. Weil sie unseren Zustand nicht erkennen können.
Müssen sie auch nicht. Sie meinen aber, dass sie es müssten. Aber dem ist nicht so. Ich bin mir genüge. Ich kann zu mir selbst schauen. Brauche keine Muggel, die mich belehren. Wieso auch? Die wissen selbst nicht, was sie wollen. Da wir die Schwächeren sind, nutzen sie dies aus. Ohne es zu wissen. Sie wollen uns einen Zustand geben. Wollen uns Emotionen geben. Uns lehren was es heisst, ein Muggel zu sein. Nein, das läuft nicht. Wir sind auch Menscht mit dem Recht so zu leben, wie wir wollen. Das wir uns der Welt der Muggel anpassen müssen, und nicht umgekehrt, ist mir klar. Denn sie sind viele, wir wenige. Das ist nun mal so. Damit kann ich bis zu einem gewissen Punkt auch leben. Wenn es mir zuviel wird, dann nehme ich mich aus der Muggelwelt raus, und verschwinde in meine Welt. Da spielt dann der Zustand keine Rolle mehr. Da habe ich Ruhe. Da habe ich das was ich brauche, damit ich nicht ausraste. Kein Licht, kein Lärm, keine Muggel. Das passt. Sie verstehen es aber nicht. Meinen, das alle so sein müssen wie sie. Das wir auch so handeln sollten wie sie. Nein.
Mein Zustand gehört mir. Meine Art die Welt wahrzunehmen ist meine Ding. Nicht ihres. Ich weiss wie ich die Welt wahrnehme. Sie nicht. Ich stresse die Muggel auch nicht. So sollen sie mich auch in Ruhe lassen. Was ich bin und was ich tue, ist alleine meine Sache. Nur ich bin dafür verantwortlich. Niemand sonst.

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