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Samstag, 22. Juni 2013

Asperger und Kinder

Kinder sind etwas, worüber sich die nicht wirklich diskutieren lässt. Man muss sie mögen. Man muss sie süss finden. Doch muss MAN wirklich? Wer ist MAN? Ich denke, dass es als selbstverständlich angeschaut wird, das jeder sie mag. Doch kann MAN sich sich es nicht vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die Kinder nicht mögen. Mit ihnen nichts anfangen können. Das hat nichts damit zu tu, dass man sie hasst, oder ihnen ein Leid zufügen will.
Ich mag Kinder nicht, weil sie laut sind. Sie schreien, und sind in meinen Augen unlogisch. Sie machen Dinge, welche ich nicht verstehe. Sie haben Bedürfnisse, welche ich nicht erkenne. Deswegen habe ich auch keine eigenen Kinder. Ich meide sie wo ich kann. Wenn ich einkaufen gehe, dann lässt es sich nicht vermeiden. Aber ich komme dann jedes Mal an Grenzen. Das Geschrei und Gequängel stresst mich. Kinder sind laut. Besonders in Gebäude. Da reflektiert und verstärkt sich der Schall. Für mich ist es immer wieder eine Herausforderung. Ich lenke mich jeweils ab, indem ich die Verpackungen lese, oder Plakate. So geht es einigermassen.
Asperger können mit Kinder nichts anfangen. Ich erlebe das bei mir auf Arbeit immer wieder. Komt jemand mit einem Kind vorbei, so meiden alle Asperger den Ort, an welchem es ist. Die NT's aber, ja, sie umschwärmen das Kind. Sagen wie süss und nett es ist. Das zeigt mir jedes Mal wieder, wie anders wir doch sind. Wir verstehen nicht, wieso wir uns mit Kindern befassen sollen. Was an ihnen so speziell sein soll. Das soll aber nicht heissen, dass alle Asperger Kinder nicht mögen. Ich kenne ja nicht alle. Es ist einfach das, was ich beobachte. Bei mir und bei anderen.
Kinder sind ein heikles Thema. Besonders dann, wenn ich mit Eltern spreche. Speziell die Mütter. Sie gehen immer davon aus, dass sie alles über Kinder wissen. Ich frage mich jedes Mal, woher sie das Wissen haben. Denn ihre Meinung ist absolut. Sie lassen keine anderen Ansichten zu. Ihre Meinung muss als Dogma gelten. Sie wissen alles. Damit habe ich so meine Probleme. Denn niemand weiss alles. Für alles braucht es eine Ausbildung. Egal. Aber für Kinder nicht. Klar, jetzt kann argumentiert werden, dass das in der Natur der Menschen liegt, dass er automatisch richtig mit Kindern umgehen kann. Das ist logisch. Doch wir leben in einer Gesellschaft, welche mit Natur nicht mehr viel am Hut hat. All die Gesetze, Schulen, Ämter und weiss nicht was alles. Das setzt ein riesen Wissen voraus. Das hat sicher niemand. Aber gleichwohl meinen sie, dass sie alles wissen. Sie sagen immer, sie wollen das Beste für ihr Kind. Ich antworte immer, haben sie es mal gefragt, was es will? Nun, das steht nicht zur Debatte. Sie wissen, was das Beste ist, nicht das Kind. Nun, ich finde, das ist egoistisch. Besonders dann, wenn das Kind Kind ist, aber zugleich ein Jugendlicher. Der hat sicher eine eigene Meinung.
Ich kann mit Kindern nicht wirklich gut umgehen. Das gebe ich zu. Aber ich würde einem Kind niemals etwas antun. Wieso auch? Das macht keinen Sinn. Eher ziehe ich mich zurück. Gut ist, dass in meinem Umfeld niemand Kinder hat. Somit habe ich von dieser Seite auch nichts zu befürchten. Sonst, meide ich sie. Wie Oben beschrieben.
Ich kenne viele Asperger, welche keine Kinder wollen. Sie sagen mir, das sie sie nicht verstehen, und auch nicht für sie sorgen könnten. Denn sie haben schon genung mit sich selbst zu tun. Das Leben ist für sie so schon anstrengend genung. Dazu kommt, das sie Kinder nicht interessiert. Das wars.
Sie meinen auch, dass sie das Geschrei nicht ertragen. Nun, klar, denn viele von uns sind lärmempfindlich. Und Kinder machen nun mal Lärm. NT's können vieles ausblenden. Sie ertragen viel mehr als wir. Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn man so empfindlich ist. Ich vermeide alles, was laut ist. Ausser der Musik, die MUSS laut sein. Aber das ist was anderes. Sie ist meine Welt. Mein Ding. Kinder nicht.
Kinder bereichern die Welt. So wird es gesagt. Für mich machen sie sie nur lauter und nervöser. Denn Kinder schreien, dann die Eltern, dann beide. Ein riesen Lärm und Hektik. Das ist zuviel. Ich denke, dass NT's auch lernen sollten, dass es Menschen gibt, welche mit Kindern nichts anfangen können. Das die Gründe dafür aber andere sind, als sie sich das vorstellen können.

3 Kommentare:

  1. Mich beschäftigt schon seit langem die Frage, wie Autisten
    mit dem Verlust, bzw mit dem Tod, eines geliebten Menschen umgehen. Empfinden sie Trauer das der Mensch weg ist, oder ist nur die Gewohnheit weg, wie kann ich das verstehen?

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  2. Oder auch Trennung einer langjährigen Partnerschaft?

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  3. Ich bin eine von denen, die Aspergerautistin ist und mit Kindern viel mehr anfangen kann als mit den meisten Erwachsenen. Das liegt vermutlich daran, dass Kinder ehrlicher sind. Sie sind direkt. Das mag ich, damit komm ich klar. Ganz im Gegensatz zu den ganzen Konventionen die bei einer Begegnung mit erwachsenen NT's notwendig sind.

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