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Mittwoch, 3. Juli 2013

Asperger und das Soziale

Menschen brauchen andere Menschen. Sie können nicht alleine sein. Dies wird besonders in Gefängnissen deutlich. Da ist die Höchststrafe die Isolationshaft. Dieses Beispiel mag krass sein, zeigt aber sehr schön, wie Menschen funktionieren.
Immer wieder wurde gesagt und geschrieben, dass es Dank dem PC mehr Home-Office Arbeit geben würde. Jedoch hat sich gezeigt, dass die Menschen das nicht wollen. Sie wollen einen Arbeitsplatz. Wobei dieser weniger wichtig ist, als der Kontakt zu anderen Menschen. Sie müssen sich austauschen. Sie müssen sich mit anderen messen können. Sie müssen das Gefühl haben, dazu zu gehören. Dies alles ist für Menschen wichtig. Besonders für die Muggels. Sie wollen es nicht so. Es ist ihre Natur.
Aber was ist mit uns Asperger? Sind wir die Einzelgänger? Die die keinen Kontakt zu anderen wollen? Nun, es ist wie mit Vielem. Es gibt keine abschliessende oder definitive Antwort.
Ich kann es nur aus meiner Sicht sehen. Für mich ist sozialer Kontakt nicht so sehr wichtig. Klar, spreche ich gerne und auch manchmal viel zu viel. Klar tausche ich mich gerne mit anderen aus. Doch für mich ist das alles sehr anstrengend. Daher bevorzuge ich die eher das Alleinesein. Mir macht es nichts aus, mal alleine zu sein. Ich war in meinem Leben schon viel Monate, ja fast Jahre alleine. Für mich war das nicht schwierig. Ich hatte so meine Ruhe, und konnte mein neues Leben vorbereiten.
Jedoch ist es auf der anderen Seite auch so, dass ich nicht nur alleine sein will. Ich habe Dank meiner Frau jemanden gefunden, welcher mich nicht anstrengt. Das ist gar nicht so einfach. Ich kann mit meiner Frau zusammen sein, ohne, dass sie mich stresst. Für mich ist das ein Wunder. Denn ich habe noch nie jemanden getroffen, welcher mich nicht anstrengt. Ausser meine Frau. Dies nicht, weil sie meine Frau ist, sondern weil sie genau zu mir passt. Dies hat mit ihrem Wesen als Menschen zu tun, nicht damit, dass wir verheiratet sind.
Auch erlebe ich immer wieder, das auch Asperger sozialen Kontakt wollen. Sie wollen sich austauschen. Sie wollen das Gefühl haben, dass sie gebraucht werden, dass das was sie machen, wichtig ist. Sie brauchen die Bestätigung. Sie brauchen das Lob. Es ist nicht anderes als bei den Muggels. Nur mit dem Unterschied, dass sich sehr wenige Asperger kenne, die so sind. Die Meisten nicht. Für sie ist das Soziale nicht so wichtig. Es gehört vielmehr einfach dazu. Ist mehr ein notwendiges Übel.
Bei uns haben die Asperger auch die Chance, das sie so sein können, wie sie sind. Wollen sie nicht viel Kontakt, so ist es recht. Wollen sie viel Kontakt, so schauen wir, dass sie diesen kriegen. Wichtig ist, dass sie sich ernst genommen vorkommen. Dass sie merken, dass wir sie als Menschen betrachten, und nicht einfach als Mitarbeiter oder Klienten. In einer normalen Firma ist viel Sprechen nicht angesagt. Da geht es mehr um die Arbeit. Was auch logisch ist. Bei uns geht es darum, dass sie lernen zu arbeiten, aber auch ihre sozialen Fähigkeiten verbessern können. Dass sie ihre SoftSkills verbessern können. Darauf achten Personalchefs besonders. Sie wollen wisse, ob jemand in das Team passt. Da geht es nicht um Diplome. Die werden vorausgesetzt.
Muggels brauchen den sozialen Kontakt sicher mehr als wier Asperger. Jedoch brauchen auch wir ihn. Das Problem, ist aber meistens, dass es viel mehr Muggels als Asperger gibt. Daher ist es für uns nicht immer eifach, zu kommunizieren. Denn die meisten Muggels verstehen uns nicht und wir sie nicht. Wir sprechen die selbe Sprache und doch eine andere.

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