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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Asperger und die Flexibilität

In der heutigen Zeit spielt die Flexibilität eine grosse Rolle. Alles geht immer schnell und schneller. Alles muss angepasst, optimiert werden. Sei dies im Geschäft oder im Privaten. Immer muss man sich neu anpassen. Nun, Muggel scheint das nicht sehr viel auszumachen. Sie brauchen das scheinbar. Sonst würden sie das ja nicht machen. Sie brauchen immer mal wieder was Neues. Was anderes. Sie wollen Veränderungen.
Ich stehe gar nicht darauf. Änderungen sind mir ein Graus. Ich mag es, wenn alles so ist, wie es ist. Klar, dar sich das eine oder andere ändern. Aber nicht alles von jetzt auf gleich. Es sollte langsam gehen. So das ich Zeit habe, mich darauf einzustellen. Aber das ist leider sehr selten der Fall.
Gut, zu Hause habe ich mich eingerichtet. Da ist alles seit Jahren gleich. Ich mag das so. Die einzige grosse Veränderung ist, meine Frau. Sie hat aber auch neues Leben in mein Leben gebraucht. Insofern ist sie keine Veränderung, sondern eine logische Fortsetzung des Lebens. Aber eine sehr schöne. Eine die ich nicht missen möchte.
Asperger haben Probleme mit Veränderungen. Sie mögen sie generell nicht. Auch deshalb, weil sie immer mit Hektik verbunden ist. Weil die Flexibilität immer auch Kompromisse braucht. Kompromisse sind nicht unser Ding. Es ist, oder es ist nicht. Aber was dazwischen muss nicht sein. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie auch? Ich denke in JA oder NEIN. Und nicht in VIELLEICHT. Muggel schon. Sie denken so. Das macht die Sache auch nicht einfacher. Denn die Sprache der Muggel erfordert sehr viel Flexibilität. Sie ist enorm. Zumindest für mich. Ich sage immer, dass ich ein wenig die Sprache der Muggel sprechen kann. Das klingt für nicht Eingeweihte komisch, ist aber so. Ich spreche ihre Sprache ein wenig. Das macht mir so manches einfacher. Aber es erfordert immer wieder eine riesen Anstrengung.
Wie alles, was die Muggel machen. Sie verändern immer wieder alles. Immer muss alles neu sein. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Wieso machen sie das? Ich weiss es nicht. Ich bin mit dem, was ich habe zufrieden. Muss nicht immer was neues haben. Muss mich nicht immer verändern. Die Muggel schon. Asperger müssen sich auch immer erklären, wieso etwas nicht können oder mögen. Muggel nicht. Sie sprechen halt doch eine andere Sprache.
Wenn ich mit Asperger spreche, so ist das einfach für mich. Ich spreche meine Sprache. Wenn ich mit Muggel spreche, so muss ich aufpassen, was ich wie sage. Auch wenn ich mit solchen Muggel zusammen bin, die sich sehr gut mit Asperger auskennen. Es sind halt doch Muggel.
Flexibilität hat aber auch ihr Gutes. Es ermöglich die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Veränderungen zu machen, welche auch nötig sind. Man muss nur wollen. Man muss nur den Mut haben. Auch wenn es nicht einfach ist, so braucht es sie doch. Klar, nicht alles auf einmal, aber Schritt für Schritt. Muggel jedoch, wollen immer alles sofort und jetzt ändern. Sie verstehen nicht, das es Menschen gibt die das nicht können. Das hat mit wollen nichts zu tun. Wir können es nicht.
Ich denke, dass es aber wichtig ist, dass man miteinander spricht. Einander sagt, wenn was zu viel wird. Nur so kann das andere verstehen. Nur so kann man auf die Bedürfnisse eingehen.

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