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Freitag, 30. Dezember 2011

Der Klang der Stille

Welchen Klang hat eigentlich die Stille? Hast sie überhaupt einen?
Diese Thema beschäft sicher so manchen, oder auch nicht. Nun, die Stille hat einen Klang.
Der Gedanke dazu kam mir, weil ich über 20 Jahre lang folgendes Problem studiert habe: "Wie ist der Klang eines Baumes der umfällt, aber niemand hört ihn." Es ist ein Paradox. Niemand kann es sagen, da jeder Baum der umfällt einen eigene spezifischen Klang hat. Und da ihn niemand gehört hat, weiss es auch niemand.
Doch viel interessanter ist doch, wie eingangs gefragt, wie die Stille klingt. Kaum jemand ist jemals an einem Ort gewesen, der absolut ruhig ist. Es gibt nur einen einzigen Ort der wirklich absolut still ist, und das ist im Weltraum. Denn das Vakuum überträgt den Schall nicht. Doch das kann keiner je überprüfen. Denn, wir können ohne Schutzanzug nicht dahinaus.
Also muss es einen anderen Weg geben, diese Frage zu beantworten. Wie ich immer mal wieder schreibe, ist es so, das ein Klang für mich ein Bild ist. Also muss die Stille dem zufolge auch ein Bild besitzen. Und das tut sie auch.
Dieses Bild lässt sich aber nicht zeichnen. Dazu reicht du Darstellungsfähigkeit eines Blattes nicht. Aber ich kann sie beschreiben. Es ist ein vollkommenes Bild. Nichts ist enthalten, und doch ist was drin. Wie ein weisses Blatt Papier, das doch nicht ganz weiss ist. Eher leicht bläulich. Es scheint einem aber nur absolut weiss. Doch dieses absolute kommt von einem nicht, oder kaum wahrnehmbaren blauen Stich.
So ähnlich ist es mit der Stille. Es ist auch so, dass sich das nicht nur als Bild äussert, nein, es ist auch der Körper, der sich entspannt. Alle Anspannungen verschwinden.
Dies ist nicht eine hypothetischer Ansatz, sondern entspricht exakt meinen Vorstellungen. Denn ich kann mir Klänge auch einfach vorstellen. So wie ein Maler ein Bild nicht malen muss. Er weiss, wie es aussieht, oder aussehen muss.
Selbst in einem Bunker oder einem Verlies tief in der Erde würde immer noch ein Geräusch wahrnehmbar sein. Die Erde selbst hat ein Eigengeräusch. Wer mal in einer Wüste war, der erlebt auf eine indirekte Art was ich meine. Dazu sollte es aber Windstill sein. Eine Wüste ist ein Ort, der diesem Ideal nahe kommt.
Vor den Augen sehe ich dann wirklich nichts. Es ist, als ob sich ein Schleier von der Welt hebt. Die Welt wird sichtbar. All die Geräusche verursachen eine riesen Bildchaos. Ich habe gelernt, damit zu leben. Aber es ist nicht immer einfach.
Ich habe diese Ruhe nur einmal erlebt. Wie geschrieben, in der Sahara. Da war die Welt Welt. Und sonst nichts.

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