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Samstag, 17. Dezember 2011

Individualismus

Unsere Zeit ist vom Individualismus geprägt. Er ist die treibende Kraft hinter der Gesellschaft. Jeder möchte etwas besitzen, was der Andere nicht hat. Doch ist das Individualismus? Eine Strömung bloss auf das Verhalten des Konsums zu reduzieren?
Jeder Mensch in unsere Breitengraden besitzt Kleider und Schuhe. Dies ist der erste Ausdruck. Denn was passiert, wenn sich zwei Menschen treffen, und beide etwas Gleiches tragen. Das geht in der heutigen Zeit nicht mehr. Die Kleider sind ja der Ausdruck für das Persönliche und auch für den Lebensstil. Es kann ja nicht sein, dass jemand anderes den selben Lebensstil hat.
Weiter geht es mit dem Liebsten. Das Auto. Da zeigt sich die ganze Palette. Denn das Auto ist nicht nur ein Fortbewegungsmittel, nein, es ist auch ein Ausdruck der Persönlichkeit und der Denkweise. Da wird alles verändert. Bloss nicht so sein wie die Anderen. Denn das geht ja wieder nicht. Hat jemand das Selbe, so muss das Eigene sofort angepasst werden, damit man sich wieder unterscheidet. Diese Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen.
Der Kern der Sache ist aber, dass sich der heutige Mensch nicht mehr dem Gewöhnlichen unterwerfen will. Er weiss, dass er einzigartig ist, und das will er auch zum Ausdruck bringen. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Gesellschaft. Obwohl es eigentlich nicht sein muss. Denn das verursacht Stress und eine immer währende Unzufriedenheit. Immer das Neuste zu haben, immer alles kennen und immer überall dabei sein. Dass ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Denn wenn alle immer das Neuste haben müssen, so ist ja nichts Einzigartiges mehr dabei. Alles haben es. Also muss das, was alle haben, noch angepasst werden. Nur so kann man sich dann wieder unterscheiden. Und doch bleibt es im Kern immer das Selbe. Es sieht nur anders aus. Aber mehr auch nicht. Genau das ist aber wichtig. Denn die Oberflächlichkeit ist wichtig. Nur Schein, aber kein Sein. Denn die Gesellschaft will und muss konsumieren, damit sie am Leben erhalten wird. Und dem wird mit Vergnügen und Lust nachgegangen. Jeder von uns braucht viele Dinge im Alltag. Doch es ist die Einstellung dazu. Ein Auto ist ein Auto und ein Handy ein Handy. Dem eine wichtige oder sogar lebenswichtige Bedeutung zu geben macht keinen Sinn. Doch das ist es gerade, was den Individualismus ausmacht. Er gibt denn Dingen eine lebenswichtige Bedeutung. Es geht nicht mehr ohne. Und man kann nicht mehr zeigen, was und wer man ist.
Der Aufwand der betrieben wird, ist riesig. Und das Problem ist der Müllberg, welcher dadurch entsteht. Denn hemmungsloser individueller Konsum führt zu einer extremen Vermüllung der der Welt. Ökologisches Denken ist gut, aber das sollen, bitteschön die Anderen machen. Hauptsache, man hat immer das Neuste. Die Zufriedenheit steigt dadurch nicht, sie sinkt. Eigentlich ist es schade, dass unsre bestens gebildete Gesellschaft genau das macht, was sie nicht solle. Es ist allen klar, das wir nur einen Planeten haben. Doch das Eigeninteresse überwiegt. Die individuellen Bedürfnisse sind stärker. Ich habe das Wort "individuellen" im vorher gehenden Satz extra gebraucht. Es fehlt am kollektivem Denken. Das Verständnis dafür, das wir eine Gesellschaft sind. Nicht nur in der Stadt oder Land, sondern auf der ganzen Welt. Wir können nicht von diesem Planeten weg. Es gibt keine Erde 2.
Individualismus ist, wenn alle gleich sind.

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