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Dienstag, 8. November 2011

Autismus und der Alltag

Viele Autisten können selbstständig ihren Alltag bewältigen. Doch gibt es immer wieder Hindernisse zu überwältigen. Das kann wie beschrieben, das Einkaufen oder Rechnungen bezahlen sein. Doch das ist nur ein kleiner Teil. Dazu kommt ja noch die eigene Wohnung. Diese muss auch aufgeräumt werden. Sie muss gereinigt werden. Waschen der Kleider. Das alles ist nicht so einfach.
Ich führe alleine einen Haushalt. Das einfachste ist, wenn immer alles seinen Platz hat. Wenn immer alles sauber ist. Denn dann hält sich der Aufwand in Grenzen. Es muss zwar jeden Tag etwas gemacht werden. Aber es sind so jeweils nur ein paar Minuten.
Doch was passiert, wenn man plötzlich nicht mehr alleine wohnt? Wenn ein Partner oder Partnerin dazu kommt. Dann wird es schwierig. Denn die haben ihre eigene Vorstellung von Ordnung. Das kann sehr stressig werden. Dazu kommt, dass sie auch ihre eigenen Sachen haben. Das heisst, dass die Unordnung zu nimmt. So ist es nicht mehr möglich, dass immer alles aufgeräumt ist. Auch wenn die Partnerin das alles einsieht, klappt es nicht.
Dazu kommt noch der Anspruch, das zum Beispiel der Kühlschrank immer voll ist. Das bedeutet, einen Mehraufwand beim einkaufen. Länger in den Läden sein. Diskutieren, was benötigt wird.
Weiter kommt die Freizeit dazu. Der Partner will was unternehmen. Will raus. In die Ferien, Städte besichtigen. Alles Dinge, welche den geregelten Alltag stören. Das ist sehr belastend. Denn eine Partenrin will ja meistens nicht einfach zu hause sein. Sie will sich mit Leuten treffen. Der soziale Druck nimmt so zu. Und wieder sind es die Unvorhergesehen Sachen. Ich mag das nicht mehr machen. Alleine ist es viel einfacher. Man braucht auch niemandem Rechenschaft ablegen, wieso man später von der Arbeit nach hause kommt. Wieso man was teures gekauft hat, oder einfach keine Lust hat, was zu unternehmen. Das Leben ist für mich so viel einfacher geworden.
So bin ich für mein Handeln selber verantwortlich. Das ist nicht so einfach, wenn alle Entscheide selber getroffen werden müssen. Aber es macht einem auch selbstsicherer, wenn man sieht, dass die Entscheide funktionieren.
Was im Alltag auch wichtig ist, sind die Spezialinteressen. Wenn man dann welche hat. Ich höre und mache gerne Musik. Doch diese muss laut sein. Alleine kann ich endlich wieder dem nachgehen. Ich kann mich auch mit Kopfhörern beschäftigen. Ich muss niemandem erklären, wieso ich das tue. Der Alltag ist für mich somit stressfrei. Doch ist es auch wichtig, das, wenn man nicht auf Arbeit ist, sich einen Tagesplan macht. Darin sollten nicht viele Punkte enthalten sein. Aber sicher, wann wird aufgestanden, wann wird gegessen und wann wird schlafen gegangen. So erhält der Tag einen Rahmen. Denn einfach nur machen, dass bringt nichts. Es braucht Fixpunkte oder Orientierungspunkte im Tag.

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