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Dienstag, 8. November 2011

Ein perfekter Lautsprecher

Ein perfekter Lautsprecher ist wie Luft. Er ist vorhanden aber man hört ihn nicht. Der Lautsprecher darf keinen Eigenklang haben. Dies ist aber leider nicht möglich. Daher ist es ein Bestreben der Hersteller, immer neu Modelle zu entwerfen. Zum Teil mit sehr ausgefallenen Konstruktionen und Ideen.
Die Ausgefallenste Version, ist diejenige mit einer Gasflamme als Hochtöner. Die Idee ist genial. Und der Klang ist sogar extrem gut. Aber er ist nicht so gut, wie zu erwarten. Er hat was steriles. Das Klangbild ist nicht rein.
Dann kommen die Hörner. Die Idee ist auch super. Der Klang ist schlecht. Sie brauchen sehr viel Platz, und liefern ein durchzogenes Ergebnis ab. Der Klang ist auch nicht jedermanns Sache, da er sehr speziell ist. Das Klangbild ist leider nicht sehr homogen. Es sieht nicht gut aus.
Dann die Bändchen. Dieses Konzept ist genial. Und es tönt auch nahe am perfekten. Doch diese Lautsprecher werden heute nicht mehr gebaut, die diese speziellen Bändchen hätten. Das wären die Infinity IRS Beta, und die IRS V. Diese beiden Lautsprecher sind bis heute das Mass der Dinge. Besonders die IRS V. Sie ist der zu 99% perfekte Lautsprecher. Das Problem ist aber ihre Grösse und ihr Gewicht. Dazu kommt, dass die Endstufen sehr stark sein müssen. Und eine reicht nicht.
Aber es gab auch einen Lautsprecher, welcher für das, was er damals kostete extrem gut ist. Das ist auch eine Infinity. Die Kappa 9.2i. Sie ist auch nicht gerade klein, aber sie kann in normalen Wohnzimmer aufgestellt werden. Sie braucht auch nur eine impedanzstabile Endstufe. Ihr Klang ist sehr natürlich. Er ist mit einem Live-Konzert zu vergleichen. Sie hat auch eine enormen Bass. Doch der Bass ist nicht das, was einen Super-Lautsprecher auszeichnet. Nein, es sind die Mitten und Höhen. Besonders die Mitten. Und genau für diesen Zweck hat Infinity den PolyDome entwickelt. Dieser ist wie der Name sagt, ein Dome. Er ist also nach Aussen gerichtet. Er reicht fast das Niveau eins Bändchens.
Auch das Material und die Form des Gehäuses ist sehr wichtig. Genau so, wie die der Membrane.
Heute wird leider sehr viel Kunststoff oder Aluminium gebraucht. Holz ist leider nicht mehr so gefragt. Nur noch bei den teuren. Und auch da nicht immer. Holz hat die perfekten Klangeigenschaften. Es werden ja auch die besten Instrument aus Holz gefertigt. Die Wahl des Holzes ist entscheidend. Ebenso die Geometrie des Gehäuses. Es dürfen keine stehenden Wellen oder Vibrationen entstehen. Quadratisch praktisch gut klappt da nicht. Die Gehäuse müssen auch in ihrem Innern durchdacht sein. Bestes und extremstes Beispiel, ist die B&W Nautilus. Sie hat das Gehäuse einer Schnecke. Sie ist klanglich auch sehr nahe beim Ideal, aber sie hat den typischen B&W-Sound. Trocken, präzise und sehr analytisch. Aber nicht so sehr musikalisch wie eine alte Infinity. Denn es geht um die Wiedergabe von Musik, und nicht von Noten. Musikalität zu erzeugen ist also sehr schwierig.
Aber es gibt noch eine Lösung. Die des Elektrostaten. Das ist ein ganz anders Konzept als wie bisher beschrieben. Sie haben ein Panel, welches mit einer hohen Spannung versorgt wird. Einige haben zur Bass-Unterstützung sogar noch eine Bass-Membran.
Der Klang eines Elektrostaten ist sehr gewöhnungsbedürftig. Er ist sehr genau, scharf, kalt, und hat kein Volumen. Ein Klangbild, dass mir nicht gefällt. Aber es gibt Leute die auf so was stehen. Was sie aber sind, sie sind sehr gut in der Wohnung platzierbar. Das Panel hat Löcher. So ist er nicht so auffällig, wie eine Kappa.
Was aber alle gemeinsam haben, ist die Idee etwas nahe zu perfektes zu schaffen. Und wie ihre Erfolge auch zeigen, kommen diese Konzepte an. Es ist wie mit der Religion. Welcher ist der Beste. Darauf gibt es meiner Meinung nach sogar eine Antwort: Infinity IRS V. Sie ist, wie beschrieben der perfekteste Lautsprecher, welcher jemals gebaut wurde. Aber der Aufwand war zu gross, transportiern fast unmöglich, richtig aufstellen eine Sache für sich. Aber diejenigen, welche sich ihn sein Eigen nennen können, wollen sicher nie mehr einen Anderen.
Ich jedenfalls, gebe meine Kappa auch nicht her. Sie ist perfekt eingespielt und platziert. Auch wenn es heute vielleicht besser gibt, so sind sie preislich im 5-stelligen Bereich zu suchen.
Viel sagen, dass der perfekte Lautsprecher, eigentlich ein Kopfhörer ist, weil er nicht durch die Umgebung beeinflusst wird. Nun dazu später mehr.

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