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Montag, 28. November 2011

Autismus und Lärm

Wieso sind Autisten so lärmempfindlich?
Lärm ist eigentlich nichts anderes als eine chaotische Anordnung von Schallwellen. Doch genau das ist das Problem. Es werden alle Wellen auf einmal wahrgenommen. Autisten haben keinen Filter. Selbst Normalos sind lärmgeplagt. Sie ertragen Lärm auf dauer auch nicht. Doch Autisten ertragen gar keinen Lärm. Dass kann zu unkontrollierten Ausbrüchen führen. Die Umgebung reagiert meistens sehr irritiert. Sie weiss nicht, was das Geschrei oder die Bewegungen sollen. Dabei ist es einfach eine Überreaktion.
Ich kenne das selber. Wenn es zu laut oder lärmig ist, kriege ich Schwindel und Kopfschmerzen. Aber ich kann mich auch extrem aufregen. Das ist nicht immer einfach.
Viele Autisten hören auch keine oder nur sehr wenig Musik. Ich hingegen, kann nicht genug Musik hören. Auch muss sie laut sein. Das ist das Einzige, was ich vertrage. Laute Musik.
Aber in einer Stadt oder in einem Restaurant, wird es schwierig. Mein Körper spannt sich dann extrem an. Ich kann meine Glieder nur noch mit Anstrengung bewegen. Es ist nicht mehr die fliessende natürliche Bewegung. Daher meide ich wenn immer möglich öffentliche Orte.
Das ist auch ein Grund, wieso Autisten sozial isoliert sind. Sie ertragen die Aussenwelt nicht, weil sie einfach zu laut und hektisch ist. Also bleiben sie zu hause.
Das ist ein weiter Teil der Behinderung. Den das soziale Leben gehört eigentlich zu natürlichen Art des Menschen. Aber Autisten können das im normal Fall nicht. Sie sind also Behindert.
Es ist nicht nur das Andersein, wie es viele immer darstellen. Es ist auch die Einsicht nötig, das es eine Behinderung ist. Und die Behörden tuen sich bis heute schwer damit. Es fehlen auch Erkenntnisse.
Dies können aber nur wir selber liefern. Diese müssen wir wenn immer möglich liefern. Denn es bringt nichts, immer nur von den Anderen zu fordern und selber nichts geben.
Man muss sich also mit sich selber auseinandersetzten. Das ist aber nur mit einer geeigneten Therapie möglich. Man sollte sich auch nicht schämen, Hilfe zu holen. Denn es erleichtert einem das Leben extrem.
Früher konnte ich nicht ohne Musik in den Ohren in einen Laden. Heute kann ich es wieder. Auch wenn es nicht einfach ist. Aber ich musste es lernen, und habe es gelernt.
Nur gegen den Lärm habe ich keine Lösung. Denn wenn ich Zug fahre, dann höre ich immer Musik. Das geht nicht ohne. Zug fahren ist so schon anstrengend genug. Da muss ich mich nicht noch der Aussenwelt aussetzen.
Lärm muss aber nicht immer laut sein. Er kann auch sehr leise sein. Das kann auch stressen. Denn sobald ein Geräusch vorhanden ist, richtet sich der Fokus auf Dieses. Normalos können so etwas leicht mal ausblenden. Das gelingt Autisten nicht. Das ist ich so ein Unterschied. Es ist wieder einmal der fehlende Filter.

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